Erfahrungsbericht von Rottenmetaller

Eigene Erfahrungsberichte zu Baclofen und Alkohol
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DonQuixote
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Re: Heute gehts mir besonders schlecht wieder

Beitragvon DonQuixote » 21. Januar 2013, 22:28

Hi Rotti

Ja, das kannst letztendlich nur Du selbst beurteilen.

Rotti hat geschrieben:Mein Neuro sagte mir das er nicht höher wie 75 Mg empfelhlen würde weil die nw s mehr wären als der nutzen daraus

Das kann man so nicht sagen. „Nutzen“ ist sehr relativ und die verträgliche Dosis auch. Einige verspüren auch bei 300 mg keinerlei Nebenwirkungen, andere sagen, nicht höher als 30 mg dosieren zu können. Die ersten und bisher einzigen, die einen möglichst breit abgestützten Versuch einer Nutzen- / Risikoabwägung unternommen haben, sind die Initianten der angelaufenen Phase III Studie „Alpadir“. Sie nahmen als „vernünftige Höchstdosis“ 180 mg / Tag an.

Alles Gute wünscht Dir DonQuixote

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rottenmetaller
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Re: Heute gehts mir besonders schlecht wieder

Beitragvon rottenmetaller » 21. Januar 2013, 23:04

Danke Don .Das sagt mir das ich auch höher gehen kann,klar reagiert jeder Körper anders darauf aber ich denke ich kann ein wenig mehr ab.Ich merke auch das Baclofen wirklich was bewirkt hat,nur merke ich auch das ich nicht Moderat trinken kann.Ich kann es einfach nciht,wenn ich trinke dann richtig oder gar nicht.Nee jetzt weiss ich aus meiner persönlichen Erfahrung das Bac für mich wirkt.Nur der Grad der wanderung zwischen zu Müde,und zu Verpeilt bis nicht die gewünschte Wirkung eben sehr schmal ist.Und da muss ich eben sehen das ich das beste finde,ich meine in der Dosierung.-
Grüsse Rotti

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Re: Heute gehts mir besonders schlecht wieder

Beitragvon Rettungsflugsaurier » 22. Januar 2013, 07:41

Nur mal zur Erinnerung:
Ganz allgemein wird Bac bei ambulanter Thrapie bis 75mg empfohlen und unter ärztlicher Aufsicht (also idr Stationär) bis 120mg. So steht es zumindest im Beipackzettel.
Ich denke, das die Angaben in Beipackzetteln bewusst vorsichtig gewählt sind - aber irgendwas werden die sich schon gedacht haben. Deshalb würde ich persönlich auch nicht über 100mg gehen, muss aber natürlich jeder selbst wissen.
Der Hamburger Bac Doc meint übrigens das man MINDESTENS 75mg nehmen sollte [wacko] Bis 150mg sieht er bei entsprechender Verträglichkeit als unproblematisch (ambulant).
Mal angenommen, ich nehme mir vor, heute gar nichts zu tun -
und ich schaffe das auch.
Hab ich dann was erreicht, oder nicht ?

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Re: Heute gehts mir besonders schlecht wieder

Beitragvon rottenmetaller » 22. Januar 2013, 22:22

Danke noch mal für die Info.Ich werde jetzt versuchen das beste draus zu machen,denn so wie das jetzt läuft ist das alles nichts.Habe heute angefangen wieder mit 10 10 10,und bis jetzt gehts einigermassen,wie immer merke ich müdigkeit,und manschmal warum auch immer sequenzen einer derartigen aufgedrehtheit.Ich denke ich hätte wie ich schon erwähnt hatte das Bac nicht absetzen sollen,jetzt ist es wieder ein wenig wie Schlitten fahren.Ich weiss aber jetzt für mich persönlich das es was bringt,nur muss ich durchhalten egal wie es mir geht.Und am besten über einen längeren Zeitraum nehmen,hatte gelesen das sich dann vielleicht ein Spiegel bilden könnte.
Grüsse Rotti

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Re: Heute gehts mir besonders schlecht wieder

Beitragvon DonQuixote » 23. Januar 2013, 01:14

Hallo Rotti

Rotti hat geschrieben:Hatte gelesen das sich dann vielleicht ein Spiegel bilden könnte.

Na ja, der Wirkstoff baut sich im Blut, und damit im Hirn, sehr schnell ab, die Halbwertszeit beträgt nur 2 bis 4 Stunden. Die Wirkung auf die (oder vielleicht besser: der Zustand der) Gaba-Rezeptoren mag noch etwas länger andauern, aber die meisten Berichte der Anwender (Rückkehr des Cravings) lassen darauf schließen, dass es keine Langzeitwirkung gibt.

Wie auch immer, ich wünsche alles Gute beim 2. Versuch.

DonQuixote

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Re: Heute gehts mir besonders schlecht wieder

Beitragvon rottenmetaller » 23. Januar 2013, 19:24

Danke Don für die Info.
Ich habe heute mal folgendes ausprobiert ich habe die Dosis über den Tag auf vier mal verteilt,macht mir bis jetzt einen guten eindruck so wie ich das merke.Irgendwie habe ich voll den Antrieb dinge zu tun,das habe ich aber schon öfter gemerkt.Die Müdigkeit merke ich nicht im Moment so arg.Eins noch,bin froh so ein Forum hier gefunden zu haben,wo man sich austauschen kann,gibt mir wenigstens nicht das Gefühl alleine da zu hängen mit dem Mißt----- Danke......

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Re: Heute gehts mir besonders schlecht wieder

Beitragvon agnesl » 23. Januar 2013, 19:42

Hey Rotti,
auch ich bin noch neu hier und verfolge die Beiträge des einen oder anderen.
es ist zwar nicht schön zu hören dass es anderen Alki`s auch schlecht geht aber schön wenn jemand mal zuhört oder Anteil nimmt.
Drück dir auch fest die Daumen.
agnesl

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Re: Heute gehts mir besonders schlecht wieder

Beitragvon rottenmetaller » 23. Januar 2013, 19:52

Agnes ich danke dir.Ja es ist nicht einfach los zu kommen,aber ich muss es schaffen irgendwie.Meine Gesundheitlichen Probleme werden ja auch nicht besser mit Alkohol,und da muss ich sagen ist mir meine Gesundheit wichtiger als alles andere.
Gruss Rotti

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Wollte mich mal wieder melden

Beitragvon rottenmetaller » 3. April 2013, 11:25

Hallo alle zusammen,habe ja lange nichts mehr von mir hören lassen.In der Zwischenzeit ist sehr viel passiert leider nur negatives.Meine Freundin hatte sich von mir getrennt,wo ich dann in eine andere Wohnung gezogen bin,leider bin ich immer noch so Down das ich gar nicht so richtig weiss was ich eigentlich schreiben soll.Dann hatte ich erstmal kein Internet mehr.Naja das habe ich ja jetzt wieder wenn auch in einer schlechten Qualität.Mit Bac hatte ich erstmal aufgehört,fange aber wieder an.Nur ich weiss nicht ob ich sofort wieder anfangen sollte oder erstmal warten sollte.Psychisch gehts mir so bescheiden im Moment das ich nicht wirklich weiss was ich tun soll.
Grüsse Rotti

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Re: Wollte mich mal wieder melden

Beitragvon WilloTse » 3. April 2013, 12:16

Hi rotti,
tut mir leid, dass Du so down bist zur Zeit.
Bei der Frage Bac jetzt anfangen oder nicht möchte ich Dich sanft in Richtung Baclofen hilft nachweislich gegen Depression stupsen. Ein nicht zu unterschätzender Nebeneffekt.

LG
Willo

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Re: Wollte mich mal wieder melden

Beitragvon rottenmetaller » 3. April 2013, 21:47

Hallo Willo,ja ich denke auch das ich was machen sollte,mit dem Alk soll ist es ja auch wieder so eine sache bei mir,ich kann sagen jeden zweiten Tag so um die 5-9 Flaschen.Und ich denke wenn ich so weiter mache werde ich bald noch mehr Probleme haben als ich schon habe.ich sollte wieder reingehen mit Bac.
Grüsse Rotti

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Re: Wollte mich mal wieder melden

Beitragvon tanzbine » 4. April 2013, 02:36

Hallo Rotti,

GEH REIN!
Bei mir war am Anfang von einem Tag auf den andern die Depress. weg bei nur 3x5mg.Später, ungefähr bei Summe 62mg (mit Baclofenrechner von hier, ich wollte unbedingt auf mind. 75mg steigern), hat sich alles ins Gegenteil verkehrt und ich hab Bac zwangsweise runterschleichen müssen, um zu überleben. Hatte bis dahin nur Trinkdruckverringern als Ziel, nicht die"Lebensqualität". Da muss jeder wohl seine eigene Umgangsform finden mit Bac. GGG sei dank hilft mir Bac wieder beim Leben, seit ich von der Ameisendosierung Abstand genommen habe.
@all
sorry, ich stell mich die Tage noch vor, bin von "drüben", nehm seit 5 Monaten Baclofen und sollte wohl besser mich jetzt flachlegen (nicht ohne ´ne Halbe - natürlich Bac).

LG Sabine

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Re: Wollte mich mal wieder melden

Beitragvon rottenmetaller » 4. April 2013, 20:32

Hallo Sabiene,
Ja ich werde wohl auch wieder rein gehen.Mein Psychischer Zustand ist nicht gerade erlabend dann noch der Konsum.Ich muss viele Dinge erstmal sacken lassen oder verarbeiten.Ich denke das ich das nicht so einfach alles schaffe.Was mich immer wundert ist das wenn eine trennung war ich mich nie getrennt habe meistens die frauen von mir.......Ich sollte mir überlegen warum..Vielleicht bin ich auch nur zu dumm zu verstehen was das problem ist aber das gehört ja alles nicht hier her.Ich werde wohl mit Bac Morgen anfangen und eine Abstinenz anstreben.Aber ich weiss nicht ob ich es schaffe.Wie soll ich sagen,das Fleisch ist willig aber der Geist schwach,und das muss ich ändern-
Grüsse Rotti

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Re: Wollte mich mal wieder melden

Beitragvon tanzbine » 5. April 2013, 23:10

Hi Rotti,
rottenmetaller hat geschrieben:Ich sollte mir überlegen warum..Vielleicht bin ich auch nur zu dumm zu verstehen was das problem ist

Dumm is was anderes! Wart´s ab:
Mit längerem Abstand hab ich immer gesehen, dass es für meine langfristige Genesung ein Glück war, dass sich die Männer von mir getrennt haben (ok., manchmal hab ich durch mein Verhalten aus Versehen etwas nachgeholfen [smile] ).
Ich kann schlecht bei mir bleiben in ner Beziehung und dann brauchts Hilfsmittel... Andere leiden allein unter Einsamkeit ohne festen Partner - das, denke ich, ist ein größeres handycap...

Halt durch! Es wird besser Sabine

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Frage an die Baclofen Profis

Beitragvon rottenmetaller » 12. Mai 2013, 12:24

Einen schönen guten Tag euch allen.Ich wollte mich auch mal wieder melden,und berichten was so passiert ist in der zeit.Ich hatte ja mit Baclofen aufgehört,ich wollte einfach von keinen Medikament abhängig sein.Es ist aber so wenn ich recht überlege das ich ja von Alkohol auch sehr abhängig bin ´,also habe ich da ja irgendwie nichts gewonnen gehabt mit Baclofen auf zu hören,aber den Alkohol trotzdem nicht entsagen zu können.Nun war die letzte Zeit nicht gerade einfach für mich,darum habe ich mich jetzt entschieden nach sehr langen überlegungen wieder mit Baclofen anzufangen.Nun will ich es aber richtig machen, kein hin und her mehr.Ich will jetzt die Wirkung mal richtig testen des baces.....Ich muss ehrlich gestehen das ich noch nie lange bei 40 Mg war um zu sagen das ich es schaffen könnte....Ich bekam dann Nebenwirkungen und hatte dann angst es zu erhöhen.Ich habe folgende Fragen an euch.....Wenn ich Baclofen eine ganze weile nehme,baut sich das Medikament dann noch mehr auf,ich meine im bezug auf Spielgel im Blut,weil ja die Halbwertzeit nicht so lange ist.Und was hattet ihr für Erfahrungen bei Ängsten,beziehungsweise wie hatte es bei euch überhaupt gewirkt? was hatte sich verändert,was war gleich geblieben.etc.Ich merke leider auch bei mir das ich glaube ich ohne eine Chemische Krücke nicht weiter komme,es ist ja nicht so das ich das nicht will.Aber ich sehe ja das ich einfach,im Moment nicht in der Lage bin es ohne zu schaffen....Ich wollte so vorgehen Morgens 2,5 erstmal .Mittags 2,5 .....Abends 2,5 Mg...Oder sollte ich lieber gleich auf 5 Mg gehen...Was meint ihr über eine Antwort würde ich mich freuen.
Grüsse Rotti

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Re: Frage an die Baclofen Profis

Beitragvon GoldenTulip » 12. Mai 2013, 13:01

Rotti,

wenn das Herz einer anderen Richtung folgen möchte, tut es das. Im Alkohol liegt die Kraft deines Wunsches, - kann man nur transformieren.
Lass mal mit den Dosierungen, und geh tiefer. Es ist leicht auf etwas zu verzichten, wenn man weiß, was man nicht wirklich braucht.
Ob Alkohol oder Baclofen, das tut sich nicht viel.

Ich würde mich hinlegen, und meinem Herzschlag folgen, ein- aus,

mutig-sein.

Vergiss, was Du gelernt hast. Atme.

Conny
Siegreiche Krieger siegen bevor sie in den Krieg ziehen, während Verlierer erst in den Krieg ziehen und dann versuchen, zu gewinnen. Sunzi.
Wenn Du nichts tun kannst, tu, was Du tun kannst. Conny.

In respektvollem Gedenken an Aaron Swartz http://de.wikipedia.org/wiki/Aaron_Swartz

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Re: Frage an die Baclofen Profis

Beitragvon GoldenTulip » 12. Mai 2013, 14:57

ok, das war keine Antwort auf eine Dosierungs-Frage.

Aber den Alkohol trotzdem nicht entsagen zu können.


Mach eine Liste und schreib alles Positive auf, was Du aus dem Alkohol ziehen kannst. Dann mach eine neue Liste, was Du ohne Alkohol davon selbst schaffen kannst. Das, was davon nicht gelingt ohne Alkohol, ist deine Aufgabe.
Das gehst Du jetzt lernen, mit Therapie oder wie auch immer.

Nur TUN musst du es .

GlG Conny
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Re: Frage an die Baclofen Profis

Beitragvon Papfl » 12. Mai 2013, 16:11

Hallo Rotti!

Schön, mal wieder von Dir zu hören. Auch schön, dass Du einen neuen Anlauf wagen willst.

rottenmetaller hat geschrieben:Wenn ich Baclofen eine ganze weile nehme,baut sich das Medikament dann noch mehr auf,ich meine im bezug auf Spielgel im Blut,weil ja die Halbwertzeit nicht so lange ist.

Mit dem Balofen-Rechner kannst Du ja ganz gut sehen, wie viel Baclofen Du bei welcher Dosierung gerade im Blut hast. Und wie Du ganz richtig schreibst, ist die Halbwertzeit nicht sehr hoch. Wenn Du einen ganz normalen, regelmäßigen Rhythmus (z. B. viermal täglich) beibehältst, pendelt sich je nach Dosis ein bestimmter Baclofen-Spiegel ein. Weil dieser in der Regel über Nacht ganz schön absinkt, fängst Du quasi morgens wieder ziemlich weit unten an, so dass sich das nicht über die Maßen hochschaukelt. Wenn Du also z. B. konstant viermal 5 mg (08:00, 12:00, 16:00, 20:00) einnimmst, erreichst Du zwar in der Spitze (22:00) +/- 7 mg, im Tagesschnitt bleibst Du aber deutlich unter 5 mg.

Eben weil Du morgens wieder ziemlich weit unten bist und quasi von vorne anfängst, brauchst Du keine Angst zu haben, dass Du - bei gleichbleibender Dosierung - nach 5 Wochen plötzlich auf einem Level von 25 mg oder so "dahinschwimmst", weil sich das Ganze über die Wochen aufgehäuft hat [smile] .

Mit der regelmäßigen Einnahme über den Tag verteilt zeigst Du aber Deinem Hirn - und das ist das wichtigere - dass es jederzeit am GABA-B-Rezeptor "fündig" werden kann, sollte es auf der Suche nach Entspannung und Wohlbefinden sein. Das muss Dein Hirn aber erst wieder lernen. Denn in den vielen Jahren der Trinkerei hat es sich daran gewöhnt, auf Deinen GABA-A-Rezeptor (hier wirkt Alkohol) zuzugreifen, wenn es Entspannung sucht. Konnte der nicht liefern, wurde nachgebechert.

Da solche Lernprozesse unter Umständen sehr lange dauern können, empfiehlt es sich, nach einer individuellen Erhaltungsdosis zu suchen und diese dann über einen längeren Zeitraum beizubehalten. Dass das parallele "Bedienen" von GABA-A- und GABA-B-Rezeptor (also gleichzeitig Alkohol trinken und Baclofen einnehmen) vor diesem Hintergrund kontraproduktiv ist, leuchtet glaube ich ein.

Da Du schreibst, dass Du bei 40 mg/d bereits unangenehme Nebenwirkungen hattest, würde ich es an Deiner Stelle etwas langsamer angehen. Warum nicht - wie von Dir vorgeschlagen - mit dreimal (ich persönlich finde viermal angenehmer, aber auch das ist individuell) 2,5 mg. Wenn's ohne Probleme geht, nach drei Tagen auf 5 - 2,5 - 2,5 erhöhen. Wenn auch das hinhaut, weiter auf 5 - 2,5 - 5 und so weiter.

Viele werden jetzt schmunzeln, weil diese Dosierungsempfehlung doch sehr, sehr vorsichtig ist :wink: . Du merkst selbst am besten, wie schnell Du steigern kannst. Solltest Du an eine Dosis kommen (40 mg/d scheinen ja bei Dir so eine Marke zu sein, vielleicht auch schon früher?), wo unangenehme Nebenwirkungen auftreten, dann halte so lange inne, bis diese Nebenwirkungen wieder verschwinden, bevor Du weiter aufdosierst. Wenn die Nebenwirkungen (bei 40 mg/d ?) nicht mehr verschwinden, ist's zu viel. Dann gehe wieder runter auf die letzte Dosis, die Du vertragen hast. Das ist dann erstmal Deine Erhaltungsdosis. Die behältst Du bei und harrst der Dinge, die da kommen.

Und hältst uns natürlich auf dem Laufenden [smile] !

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„Der Hori­zont vie­ler Men­schen ist wie ein Kreis mit Radius Null. Und das nen­nen sie dann ihren Stand­punkt."
Albert Ein­stein (1879 - 1955)

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Re: Frage an die Baclofen Profis

Beitragvon rottenmetaller » 13. Mai 2013, 00:07

Ich bedanke mich erstmal bei euch beiden für die Antworten.Ab Morgen werde ich damit wohl mal starten,und die ganze Sache sehr ernst nehmen.Ich hatte zwar damals die Sache auch ernst genommen,aber bei der kleinsten Nebenwirkung gleicht so zu sagen aufgeschreckt.Nur muss man ja sagen hat man bei jeden Tag Bier konsum ja bestimmt mehr Nws -also bei mir ist das so.Ich trinke wie schon im letzten Beitrag erwähnt aus enstpannungsgründen,dazu kommt noch Langeweile und dann kann es auch mal passieren das ich Suchtdruck bekomme.Ich finde das bei mir der Suchtdruck nicht das schlimmste ist.Es ist eher die Langeweile,,ich komme nach Hause Abends und dann heidewitzka herr Kapitän.Und am anderen Morgen fühle ich mich dann so gut, als wäre ein Bagger Nachts durchs Bett gefahren.Nun ja es nützt ja alles nichts,so kann ich auf keinen fall weiter machen.
Wünsche hier allen noch eine angenehme Nacht,kommt gut zu liegen.
Grüsse Rotti

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Re: Frage an die Baclofen Profis

Beitragvon Papfl » 13. Mai 2013, 08:30

Moin Rotti!

Deine Zeilen haben mich eben an einen Beitrag erinnert, den ich vor einiger Zeit in Warzos Thread geschrieben habe:

Papfl hat geschrieben:Nur nebenbei, weil's indirekt an dieser Stelle ganz gut passt: Ich habe früher auf die Frage: "Warum haben Sie [zu einem bestimmten Zeitpunkt / in einer bestimmten Situation] wieder getrunken?" neben all den Standardantworten wie Stress, Beziehungsprobleme, Einschlafschwierigkeiten...auch häufig schlicht und ergreifend geantwortet: "Aus Langeweile".

Bis ich mir irgendwann mal selbst die Frage stellte: Wie oft könntest Du den Begriff "Langeweile" gegen "Faulheit" austauschen. Die erschreckende Antwort: Fast IMMER.


Klingt auf den ersten Blick gemein, ich weiß [pardon] . Und "Faulheit" ist vielleicht auch ein bisschen drastisch formuliert. "Trägheit" wäre etwas milder. Aber es lohnt sich trotzdem, mal drüber nachzudenken.

Schöne Woche!
Papfl
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