Erfahrungsbericht DonQuixote

Eigene Erfahrungsberichte zu Baclofen und Alkohol
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WilloTse
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Re: Erfahrungsbericht DonQuixote

Beitragvon WilloTse » 12. Dezember 2012, 18:25

Betrunken gepostet, gelöscht. Bitte entschuldigt. Ich melde mich.

LG

Willo
Zuletzt geändert von WilloTse am 13. Dezember 2012, 07:48, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Erfahrungsbericht DonQuixote

Beitragvon WilloTse » 12. Dezember 2012, 18:26

Und ja: ich trinke auch wieder.

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pragha
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Re: Erfahrungsbericht DonQuixote

Beitragvon pragha » 13. Dezember 2012, 14:13

Hi Willo,
ich hatte letztens gepostet: machst du dir nicht was vor? Deine Rückfälle sagen mir, du kannst den Zustand der Ab stinenz, falls du den überhaupt willst, nicht durch philosophische Betrachtung des Seins erreichen,sondern durch harte Arbeit.
pragha

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DonQuixote
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Re: Erfahrungsbericht DonQuixote

Beitragvon DonQuixote » 24. Februar 2013, 07:12

Soderle, wieder mal ein Update von mir

Nach guten Resultaten bei 155 mg, eine Dosis die ich 8 Wochen beibehielt, dosierte ich auf 100 mg ab. Der Rest, dachte ich, ist jetzt noch Psyche und Seelenarbeit. Es folgten 3,5 Monate, in denen moderates Trinken gut gelang. Mit 0,5 bis 1,5 Liter Bier pro Tag konnte ich leben, es belastete mich nicht. In den nächsten zwei Monaten, ca. ab 13.10. 2012, häuften sich die Vorfälle, 3,5 Liter Bier waren zu viel. Einen kurzen Versuch, Anfang Dezember 2012, schnell wieder auf 150 mg hochzudosieren, brach ich, von Nebenwirkungen entnervt, sofort wieder ab. Also lümmelte ich weiter auf 100 mg rum. Das kam gar nicht gut. Seit Anfang Januar dosierte ich wieder langsam hoch, nach einem Monat war ich bei 150 mg und es geschah: Nichts. Keine Nebenwirkungen, keine Verbesserung des Konsumverhaltens, eher das Gegenteil. Seit acht Tagen bin ich jetzt bei knapp 170 mg und seither abstinent. Wie vom Blitz getroffen. Die Nebenwirkungen sind gering und überschaubar: Etwas Müdigkeit und „Verpeilt sein“. Müde und verpeilt war ich mit Alkohol allerdings auch.

Irgendwie habe ich zu spät reagiert. Anstatt der Psyche und der Seelenarbeit, hätte ich, in meinem Fall, vielleicht besser dem Medikament vertrauen sollen.

Wo’s richtig gut läuft ist mein Projekt „Gewichtsabnahme“. Ich bin jetzt bei konsolidierten minus 13 kg, also nur noch 2 kg vom Ziel entfernt. Hey, das fühlt sich gut an! Ich sehe auch viele Parallelen, d.h. Frust- respektive Beruhigungs-Essen und Alkohol. Beim Essen fällt es mir einiges leichter. Gut, es geht nicht einfach so, ich muss mich schon etwas „beherrschen“, aber es fällt leicht und macht Spaß.

Hoffentlich viel Spaß und Erfolg bei Eurer Therapie wünscht DonQuixote

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Re: Erfahrungsbericht DonQuixote

Beitragvon GoldenTulip » 25. Februar 2013, 08:50

Hi DQ,

Seit acht Tagen bin ich jetzt bei knapp 170 mg und seither abstinent. Wie vom Blitz getroffen.


Hast Du das mal konkret mit Willos Berechnung in Verbindung gesetzt? (Ich kann das nicht rechnen)

Ich darf mal aus Deinen Statistiken ein paar Zahlen ablesen? Trinkgewohnheit ohne Baclofen: ca. fünf Liter Bier am Tag. Alkoholgehalt: (bei ca. 5% vol.) 200 Gramm. Nach meiner Faustformel errechneter Baclofenbedarf: 140 mg/d.

Eintritt Abstinenz bei DonQ bei 156,25 mg/d (nach kurzer Aufdosierung auf 168,75 mg).
Absenken der Dosierung auf 100 mg/d.
Derzeitiger Alkoholkonsum ca. 1,5 Liter Bier am Tag.
Benötigte Steigerung zum Erreichen der Abstinenz nach meiner Faustformel: 42 mg


s. http://www.forum-baclofen.com/fragen-und-antworten-baclofen-und-alkohol/wechselwirkung-baclofen-alkohol-t854-20.html

Ob nun neurochemisch bewiesen (wie?) oder bildhaft imaginiert, wenn sich die Formel mit eigenen Erfahrungswerten zur Deckung bringen ließe, wäre das ja ein signifikanter empirischer Anhaltspunkt.

Falls man ein einfach zu begreifendes [biggrin] Formular erstellen würde, in das sich reichlich Bac-Nutzer eintragen würden, könnte man auch eine breitere Datenbasis überhaupt mal als Prüfungsgrundlage nehmen.

Das ist nach meinem verständnis der vorläufige Sinn und Zweck der statistischen Vorlage von Willo, der zu einem konkreten Nutzen führen könnte.
Machen wir unsere Studien halt selbst, wenn sie sonst keiner durchführen und bezahlen will.

LG Conny
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Re: Erfahrungsbericht DonQuixote

Beitragvon WilloTse » 25. Februar 2013, 08:56

Hi Conny,

plus 70mg bac/d legen nach Faustformel 100 Gramm alc/d lahm, also etwa 2,5 Liter Bier.

Erklärung: die verwendete Faustformel basiert nur auf einer groben Einschätzung anhand weniger statistischer Daten. Sie ist nicht als Dosierungsempfehlung gedacht. Wer seine Medikation auf Basis dieser Berechnung vornimmt, handelt ausschließlich auf eigenes Risiko. Weder ich noch die Forenleitung haften für Folgen.

Zu den eigenen Studien später mehr, ich muss mal eben wech.
LG
Willo

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Re: Erfahrungsbericht DonQuixote

Beitragvon DonQuixote » 27. Februar 2013, 00:09

Hi Conny

Ja, das stimmt sehr genau mit Willos Formel überein. Das spricht aber nicht für die Genauigkeit der Formel, sondern dafür, dass ich zufällig so ziemlich genau dem Durchschnitt zu entsprechen scheine. Nichts anders als den Durchschnitt bildet ja die Formel ab.

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Re: Erfahrungsbericht DonQuixote

Beitragvon DonQuixote » 23. März 2013, 19:41

@all

Ich habe mir einen neuen Avatar gegönnt. Dort sind jetzt auch meine Weggefährten drauf:
Zuallererst Sancho Pansa. Er kümmert sich um all die langweilen Alltagsdinge: Baclofen-Tabletten halbieren und vierteln, Kopf hinhalten, wenn's wieder mal Prügel gibt, öde Übersetzungsarbeiten aus exotischen Sprachen und so Kram. Und dann Rosinante, meine edle Ritterstute und Fortbewegungsmittel. Warum die immer so grinst, ist mir zwar überhaupt nicht klar. Just enjoy it. Der Esel von Sancho Pansa, sein Name fällt mir grad nicht ein, gehört natürlich auch zum Team. Ohne den wären wir längst aufgeschmissen.

Für‘s Archiv: Mein alter Avatar: Bild

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Re: Erfahrungsbericht DonQuixote

Beitragvon GoldenTulip » 23. März 2013, 20:00

er heißt Rucio= Esel. Manchmal heißen die Esel, wie sie heißen, das sind die Sternstunden [biggrin]

http://www.arte.tv/de/rocinante-und-rucio/797808,CmC=797788.html
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Re: Erfahrungsbericht DonQuixote

Beitragvon DonQuixote » 23. März 2013, 20:16

Ok, dann nenne ich den Esel eben Esel. Passt!

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Re: Erfahrungsbericht DonQuixote

Beitragvon Chinaski » 23. März 2013, 20:22

x
Zuletzt geändert von Chinaski am 21. Juni 2014, 12:30, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Erfahrungsbericht DonQuixote

Beitragvon DonQuixote » 23. März 2013, 20:53

Ach darum grinst die (der?) immer so. Verstehe!

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Re: Erfahrungsbericht DonQuixote

Beitragvon DonQuixote » 25. April 2013, 11:24

Soderle, wieder mal ein Update von mir

Ich bin jetzt bei 250 mg / Tag. Die Gleichgültigkeit gegenüber Alkohol ist nahezu perfekt. Kein Craving, kein Trinkwunsch, in keiner Situation. In fast keiner.

Denn die Notwendigkeit, Alkohol zu schlucken, ist noch vorhanden. Das alte Spiel, ich hab’s schon x-Mal geschrieben: Immer kurz vor dem zu Bett gehen, da müssen es immer ein bis drei halbe Liter Bier sein. Das klappt sehr gut. In zwei Wochen etwa drei Mal, klappts nicht so gut, dann wird’s mehr als gewollt, auch mal richtig viel. Abstinente Tage gibt’s keine, außer manchmal, nach einem „besonderen Tag“, siehe oben.

Öhm Ja, ich find’s ganz gut so, wie es ist. Ich freue mich, und schmunzle oft, tagsüber und bis in den ganz späten Abend, dass mir Alkohol so wurscht ist. Ein geiles Gefühl. Und dann kommt die Stunde, wo ich zu Bett gehen sollte, und ich weiß nicht, wie ich das jetzt bewerkstelligen muss. Joggen mag ich nicht, ich kam ja eben erst mit meinem Hund von der großen Gassi-Runde zurück. Grübel -> Unruhe -> was tun? Einschlafhilfen habe ich auch schon versucht, über allerlei Tees und Baldrian etc. bis hin zu schärferen Sachen, wie Zolpidem. Das bringt’s aber irgendwie auch nicht, vor allem das letztgenannte ist potentiell gefährlich, da lass ich lieber die Finger von. Das Medi gammelt in der Nachttischschublade vor sich hin, mal nehm ich eins, alle zwei Wochen oder so. Es verschafft mir dann auch einen wirklich guten Schlaf, löst aber das Problem nicht.

Problem? Habe ich eigentlich keins, außer eben nicht WHO-konform zu sein oder nicht vor die Klasse treten und Vollzug (Abstinenz) melden zu können. Dass das typische Argumente der Verdrängung sind, wie sie Alkoholiker gerne verwenden, weiß ich auch, das ist mir aber egal. Eine nachhaltige Reduktion des Alkoholkonsums um zwei Drittel, nun über mehr als ein Jahr, spricht eine deutliche Sprache, und damit muss, nein darf ich mich erst mal zufrieden geben. Wie bereits gesagt, kann ich den lieben langen Tag über meine ehemalige Abhängigkeit schmunzeln.

Gewichtsreduktion habe ich im Griff, ich bin aktuell bei Minus 12 Kg. Wobei ich gut aufpassen muss. Es gibt immer wieder Situationen von Exzessen. Gründe, Situationen und Uhrzeiten sind exakt dieselben wie beim Alkohol.

Ich hoffe, dass auch Ihr Euch auch über kleine Erfolge freuen und ab und zu lächeln könnt.

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Re: Erfahrungsbericht DonQuixote

Beitragvon DonQuixote » 25. April 2013, 13:53

Ich schon wieder

Hier mal noch die Dosierungstabelle der letzten Monate. Ihr seht schon, dass da ein gewisser „Wille zum Erfolg“
da ist *hihi*

Bild

Nee, Scherz beiseite. Fakt ist, dass die Wirkung von Baclofen dosisabhängig ist. Und Fakt ist, dass die notwendige Dosis durchschnittlich 150 mg beträgt und dass nicht eben selten 200 oder 300 mg oder noch mehr erforderlich sind, und dass es nach oben eigentlich keine Grenze gibt. So lange es der Patient verträgt. Wie vertrage ich es denn?

Ab 200 mg machten sich die Nebenwirkungen schon bemerkbar: Verpeilt sein, Kurzzeitgedächtnis („Hä? Was wollte ich jetzt grad?“) Schwindel (wahrscheinlich kurzzeitiger Blutddruckabfall, messt das mal!), und dann: Schlafanfälle.

Paradox: Trotz tagsüber fast nicht aushaltbarer Müdigkeit, kommt es Nachts zu Schlaflosigkeit und fast schon zu Hyperaktivität, die jetzt ICH wieder mit Alkohol zu bekämpfen versucht bin. Das ist ja nun bestimmt nicht im Sinne des Baclofen-Erfinders *seufz*. Wie dem auch sei, erinnert mich das alles an die Nebenwirkungen, die ich bei 75 mg oder bei 120 mg oder sonst wo schon mal hatte und die alle irgendwann vergingen. Warum sollten sie also nicht auch bei den aktuellen 250 mg vergehen?

Ob’s das jetzt noch bringt, die Dosis weiter zu erhöhen? Ich glaubte ja schon bei 75 mg oder bei 120 mg oder sonst wo, dass das nicht notwendig, dass der „Rest jetzt nur noch psychisch“ sei. Aber was kümmert mich mein Geschwätz von gestern. Ich vertraue einfach Dr. Renauld de Beaurapeire und den anderen französischen Ärzten und mache munter weiter. Nicht dass Ihr mich jetzt falsch versteht, dass ich nämlich mit meinem vorangegangenen Zufriedenheitsposting nicht zufrieden bin. Aber außer ein paar im Grunde genommen harmlosen Nebenwirkungen vergebe ich ja nichts.

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Re: Erfahrungsbericht DonQuixote

Beitragvon GoldenTulip » 25. April 2013, 16:10

Lieber DQ,

Öhm Ja, ich find’s ganz gut so, wie es ist. Ich freue mich, und schmunzle oft, tagsüber und bis in den ganz späten Abend, dass mir Alkohol so wurscht ist. Ein geiles Gefühl. Und dann kommt die Stunde, wo ich zu Bett gehen sollte, und ich weiß nicht, wie ich das jetzt bewerkstelligen muss.


verstehe ich das richtig, dass Du Dir quasi die Schlafbiere durch die Bac-Erhöhung "austreiben" möchtest, oder ist das mehr eine Klick-Geschichte, dass Dir eben der Alkohol ganz egal sein soll?

Vielleicht ist Dir der Alkohol ja schon egal, nur eben die Wirkung damit einschlafen zu können, nicht. Oder die Gewohnheit, abends eben so den Tag zu beschließen. Verstehst Du den Unterschied?

Müdigkeit tagsüber und hyperaktive Abend/ Nachtphasen kenne ich auch. Da wäre abendliches Joggen auch kontraproduktiv, weil einen das erstmal wieder wachmacht.
Unabhängig von Bac: Was machst Du denn in diesen seligen Abendstunden so? Ggf. könntest Du diese Tätigkeiten auf einen anderen Tageszeitpunkt legen, dann wären sie schon mal vom Bier entkoppelt.

Ich würde da nicht mit der Brechstange rangehen. Trink Dir Dein Bier (vielleicht bei 2 aufhören) und mach abends was Langweiliges. Steuer oder so. Vor allem nichts, was mit Alkohol, Bac oder Forum zu tun hat, ich glaube, das triggert einen mehr, als man so wahrhaben will.

Wieso sollte Dein derzeitiger Status Quo übrigens kein Erfolg sein? Ich sehe nur dann Handlungsbedarf, wenn man sich durch das Trinken beeinträchtigt fühlt, aber so wie es ist, bist Du doch eigentlich ganz zufrieden, oder sehe ich das falsch?
Das Phänomen, eine "Überdosierung" mit Bier wieder auszugleichen, damit man sich besser fühlt, würde ich bei der Hochdosierung nicht unterschätzen.
Das erinnert mich an eine Band, in der ich mal gespielt habe, wo alle Ohrenstöpsel drin hatten, weil ihnen die Musik zu laut war^^

Liebe Grüße
Conny
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Re: Erfahrungsbericht DonQuixote

Beitragvon DonQuixote » 25. April 2013, 16:41

Hi Conny

GoldenTulip hat geschrieben:Verstehe ich das richtig, dass Du Dir quasi die Schlafbiere durch die Bac-Erhöhung "austreiben" möchtest?

Nee, "austreiben" muss und will ich eigentlich nichts. Die hohe Dosis behalte ich bei, erhöhe sie sogar, weil mir das nicht schadet und vielleicht sogar was nützt.

GoldenTulip hat geschrieben:Mach abends was Langweiliges. Steuer oder so.

Hmm. Meine Steuern für 2010/11/12/13 habe ich schon erledigt. Vielleicht mache ich eine Steuerkanzlei auf. Ich denk mal darüber nach [mocking]

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Re: Erfahrungsbericht DonQuixote

Beitragvon Rettungsflugsaurier » 28. April 2013, 08:35

Moin Don,

wie is das denn so bei 250mg - muss man da trotzdem noch Essen, oder decken die Tabletten gleich den Nahrungsbedarf mit ab? [biggrin]
Viel Erfolg, aber übertreibs nicht!
Mal angenommen, ich nehme mir vor, heute gar nichts zu tun -
und ich schaffe das auch.
Hab ich dann was erreicht, oder nicht ?

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Re: Erfahrungsbericht DonQuixote

Beitragvon DonQuixote » 30. Juni 2013, 00:53

Hallo erst mal

Als unverbesserlichem Technik-Freak wurde mir das schnöde Zählen von Bierdosen, Weingläsern oder –Flaschen irgendwann langweilig und ich wollte wissen, was für Promillezahlen (Blutalkoholkonzentration) denn da rausschauen. Klar, natürlich immer auch mit einem verstohlenen Blick auf die Rechtslage im Straßenverkehr, obwohl das für mich überhaupt nicht im Vordergrund steht. Ich habe da keine Probleme mit und in meinem Alltag spielt das keinerlei Rolle. Aber man weiß ja nie …

Als erstes habe ich mir ein Testgerät angeschafft, und zwar ein ACE Technik AL6000 Professional für knapp 90 Euro. An der Tanke oder im Baumarkt gibt es auch deutlich günstigere, aber in den einschlägigen Testberichten werden die dann schnell mal als „Party-Gag“ oder „Scherzartikel“ beurteilt. Die Top-Geräte von Dräger, die auch von der Polizei eingesetzt werden, kosten dann wieder viele hundert Euros. So viel wollte ich auch nicht auslegen. Ich denke mit meinem Gerät eine gute Wahl getroffen zu haben, immerhin erhielt es in einem Testbericht des ÖAMTC (Österreichisches Pendent zum ADAC) die note „Gut“ und „blieb nur leicht hinter den Referenzwerten, die von den Messgeräten der Polizei stammten, zurück.“ (Sekundärquelle hier). Eine Übersicht von Testberichten diverser Geräte gips hier.

Ich schreibe ja seit langem, dass Alkoholkonsum, Craving etc. tagsüber für mich kein Thema mehr ist, und dass sich alles kurz vor der Schlafenszeit, d.h. ab 23:00 abspielt. Das ist nach wie vor so, und ich wollte halt mal wissen, was sich da im Promillebereich so abspielt. Ich habe herausgefunden, dass ich mich mit 0,2 bis 0,5 ‰ am wohlsten fühle. Bei allem was darüber liegt, beginnt Unwohlsein, das vermeide ich, und das gelingt mir auch.

Nun gibt es, wie wir alle wissen, diese Situationen des unkontrollierten Trinkens, des Kontrollverlustes, an denen man mehr trinkt als gewollt, immer noch einen, und noch einen und noch einen … Baclofen hat mir da sehr geholfen, solche Missgeschicke passieren mir immer seltener, in den letzten 30 Tagen zwei Mal. Das endete dann allerdings mit 1,5 respektive 2,0 ‰ *autsch* Ansonsten habe ich mich in meiner täglichen abendlichen „0,2 bis 0,5er –Nische“ eingenistet und bin happy damit, habe keinerlei Drang, daran etwas zu ändern.

0,5 ‰ tönt harmlos, oder? Ist es aber definitiv NICHT! Nehmen wir einmal an, ich, 1,83 m groß, 86 Kg schwer, würde morgens um 09:00 mit Trinken beginnen und bis Mitternacht einen Pegel von plus/minus 0,5 ‰ halten wollen. Dann käme da sage und schreibe eine tägliche Trinkmenge von 4,5 Liter Bier zusammen! Also nur auf die von der „Polizei erlaubten“ 0,5 ‰ zu starren ist auch nicht die Lösung. Aber eben, kurz vor dem zu Bett gehen ist das für mich ok. Schon nach der Arbeit, d.h. ab 18:00 damit zu beginnen, wäre bereits sehr kritisch, aber wie gesagt, dieses Problem stellt sich mir nicht mehr.

Nachstehend noch zwei Grafiken und Links zu Promillerechnern, wie sich oben genannte Trinkmenge, d.h. 4,5 Liter Bier, um tagsüber 0,5 ‰ zu halten, errechnet. Jeweils 0,5 Liter Bier um 09:00 / 10:00 / 11:00 / 13:00 / 15:00 / 17:00 18:00 / 20:00 / 22:00 Uhr.

DonQuixote

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(Hier geht’s zum interaktiven Promillerechner)

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(Hier geht’s zum interaktiven Promillerechner)

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Re: Erfahrungsbericht DonQuixote

Beitragvon DonQuixote » 30. Juni 2013, 01:16

Ach ja, hier noch die aktuelle Dosierung:

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Suse
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Re: Erfahrungsbericht DonQuixote

Beitragvon Suse » 30. Juni 2013, 22:04

Hey DonQuixote,

ich hatte mir deinen Erfahrungsbericht schon mal durchgelesen, das war aber, bevor ich mich hier überhaupt angemeldet habe. Diesmal war das Lesen weitaus spannender ;-).

Es ist erstaunlich, wie sehr sich manche Geschichten ähneln -
man könnte zwar meinen, ich dürfe nicht mitreden [biggrin] , weil ich erst seit kurzem im Forum bin und noch vorletzte Woche den Megaabsturz vermeldet habe. Aber wie ich schon irgendwo und überall schrieb, habe ich schon 2009 mit Baclofen herumexperimentiert. Allerdings wäre "herumgepfuscht" wohl der treffendere Ausdruck.

Letztendlich habe ich damals irgendwann 100 mg geschluckt (bei 56 kg) und trotzdem genauso gesoffen wie vorher.
Seit letztem Sonnabend gehe ich das wieder ernsthaft an - bisher mit "Erfolg". Heißt, es geht mir genau wie dir. Bin zwar erst bei 31,25 mg, habe aber Null Craving, Suchtdruck, nur den blöden (und auch nur ganz leichten) Trinkwunsch ab 22/23 Uhr. Umso blöder, dass ich nicht widerstehe.
Genau wie du, denke ich jedesmal, LASS ES SEIN! Zumal ich in keinster Art und Weise tagsüber an Alkohol denke oder gar darauf hinfiebere...NIX. Nichtmal, wenn mein Mann etwas trinkt. Trotzdem - und das wird die beschriebene Gewohnheit sein - schenke ich mir dann spätabends ein Glas ein, meistens zwei. Zum Abschluss sozusagen. Ich ärgere mich, anstatt den Erfolg zu sehen (ich war teils bei 3 Flaschen)
Ich dosiere Bac derzeit nicht höher, weil ich nicht glaube, dass sich daran mit mehr Bac etwas ändert. Da muss ich andere Maßnahmen suchen und finden.

Angesprochen hat mich auch dein Satz "am Leben festhalten", sprich: noch nicht ins Bett wollen...Ich schaffe den Weg ins Schlafzimmer erst, wenn mir die Augen nahezu zufallen. Und das ist spät, sehr spät...

Es geht mir - wie dir - saugut damit (was den Konsum betrifft), so nicht. Es ist halt dünnes Eis, aber ich "fühle" mich derzeit recht sicher. Klar, kann das morgen anders sein, aber der Wille ist ein anderer als damals.
Auch witzig, dass es scheinbar vielen so geht, mit sinkendem Alkoholkonsum plötzlich alles in Angriff nehmen zu wollen: rauchen, essen...Apropos, wie hast du das geschafft, mir nichts dir nichts auf E zigaretten umzusteigen? Ich rauche und dampfe parallel, das bringt irgendwie nichts. Aber so richtig komme ich vom Tabak nicht weg.... [sad]
Das zu der Theorie, dass Bac evtl. auch bei der Raucherentwöhnung helfen könnte.

naja: Wären meine horrenden und vielfach erwähnten Leberwerte nicht, könnte ich ewig so weitermachen. Aber um die zu senken, so heißt es, ist Abstinenz zwingend erforderlich [unknown]

Nun habe ich soviel von mir geschrieben und wollte dir einfach nur sagen: Toller Bericht, ich erkenne mich in fast jedem Satz wieder.
Um auch mal jemanden Schlaues zu zitieren [lol] , sage ich es mit den Worten von "Bob dem Baumeister": "Ja,Ja, wir schaffen das!" (da sage noch jemand, Kinder ließen einen verdummen [biggrin]

liebe Grüße, Suse
Früherer Name: Desperatio

Plötzlich konnte ich sehen und ich war froh. Doch was ich sah, gefiel mir nicht. Ich lerne, neu zu sehen. Suse


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