Hallo Rotti!
Schön, mal wieder von Dir zu hören. Auch schön, dass Du einen neuen Anlauf wagen willst.
rottenmetaller hat geschrieben:Wenn ich Baclofen eine ganze weile nehme,baut sich das Medikament dann noch mehr auf,ich meine im bezug auf Spielgel im Blut,weil ja die Halbwertzeit nicht so lange ist.
Mit dem
Balofen-Rechner kannst Du ja ganz gut sehen, wie viel Baclofen Du bei welcher Dosierung gerade im Blut hast. Und wie Du ganz richtig schreibst, ist die Halbwertzeit nicht sehr hoch. Wenn Du einen ganz normalen, regelmäßigen Rhythmus (z. B. viermal täglich) beibehältst, pendelt sich je nach Dosis ein bestimmter Baclofen-Spiegel ein. Weil dieser in der Regel über Nacht ganz schön absinkt, fängst Du quasi morgens wieder ziemlich weit unten an, so dass sich das nicht über die Maßen hochschaukelt. Wenn Du also z. B. konstant viermal 5 mg (08:00, 12:00, 16:00, 20:00) einnimmst, erreichst Du zwar in der Spitze (22:00) +/- 7 mg, im Tagesschnitt bleibst Du aber deutlich unter 5 mg.
Eben weil Du morgens wieder ziemlich weit unten bist und quasi von vorne anfängst, brauchst Du keine Angst zu haben, dass Du - bei gleichbleibender Dosierung - nach 5 Wochen plötzlich auf einem Level von 25 mg oder so "dahinschwimmst", weil sich das Ganze über die Wochen aufgehäuft hat
.
Mit der regelmäßigen Einnahme über den Tag verteilt zeigst Du aber Deinem Hirn - und das ist das wichtigere - dass es jederzeit am GABA-B-Rezeptor "fündig" werden kann, sollte es auf der Suche nach Entspannung und Wohlbefinden sein. Das muss Dein Hirn aber erst wieder lernen. Denn in den vielen Jahren der Trinkerei hat es sich daran gewöhnt, auf Deinen GABA-A-Rezeptor (hier wirkt Alkohol) zuzugreifen, wenn es Entspannung sucht. Konnte der nicht liefern, wurde nachgebechert.
Da solche Lernprozesse unter Umständen sehr lange dauern können, empfiehlt es sich, nach einer individuellen Erhaltungsdosis zu suchen und diese dann über einen längeren Zeitraum beizubehalten. Dass das parallele "Bedienen" von GABA-A- und GABA-B-Rezeptor (also gleichzeitig Alkohol trinken und Baclofen einnehmen) vor diesem Hintergrund kontraproduktiv ist, leuchtet glaube ich ein.
Da Du schreibst, dass Du bei 40 mg/d bereits unangenehme Nebenwirkungen hattest, würde ich es an Deiner Stelle etwas langsamer angehen. Warum nicht - wie von Dir vorgeschlagen - mit dreimal (ich persönlich finde viermal angenehmer, aber auch das ist individuell) 2,5 mg. Wenn's ohne Probleme geht, nach drei Tagen auf 5 - 2,5 - 2,5 erhöhen. Wenn auch das hinhaut, weiter auf 5 - 2,5 - 5 und so weiter.
Viele werden jetzt schmunzeln, weil diese Dosierungsempfehlung doch sehr, sehr vorsichtig ist
. Du merkst selbst am besten, wie schnell Du steigern kannst. Solltest Du an eine Dosis kommen (40 mg/d scheinen ja bei Dir so eine Marke zu sein, vielleicht auch schon früher?), wo unangenehme Nebenwirkungen auftreten, dann halte so lange inne, bis diese Nebenwirkungen wieder verschwinden, bevor Du weiter aufdosierst. Wenn die Nebenwirkungen (bei 40 mg/d ?) nicht mehr verschwinden, ist's zu viel. Dann gehe wieder runter auf die letzte Dosis, die Du vertragen hast. Das ist dann erstmal Deine Erhaltungsdosis. Die behältst Du bei und harrst der Dinge, die da kommen.
Und hältst uns natürlich auf dem Laufenden
!
Papfl