Baclofen Forum gegen Alkoholsucht

@ all

Im Zusammenhang mit der großen "Alkohol-Beichte" von Jenny Elvers-Elbertzhagen taucht in der BILD-Zeitung überraschenderweise Baclofen auf:


Quelle: BILD, 31.01.2013, S.7.


Zum Kontext und Inhalt des Artikels erspare ich mir mal meinen Kommentar.

Papfl

Nicht schlecht, nicht schlecht!

Ich bin kein Freund der BILD oder dem Springer-Verlag, aber die Reichweite kann man den Blättern ja nicht absprechen. Kann mir gut vorstellen, dass es da so einige Google-Anfragen von Trinkern geben wird, die da mal eben "Baclofen" in die Suchmaschine eintippen. Mal sehen, ob und wieviele davon hier aufschlagen.

Danke dir für die Info!

Nicht schlecht, nicht schlecht!

Ich bin kein Freund der BILD oder dem Springer-Verlag, aber die Reichweite kann man den Blättern ja nicht absprechen. Kann mir gut vorstellen, dass es da so einige Google-Anfragen von Trinkern geben wird, die da mal eben "Baclofen" in die Suchmaschine eintippen. Mal sehen, ob und wieviele davon hier aufschlagen.

Danke dir für die Info!

sehr schön, vor allem das es als einziges genannt wird
und nicht die 35 anderen Möglichkeiten bzw. die
wenigen zugelassenen Medikamente.

ich find das gut. Product-Placement. Ich frag mich nur, wie der Verfasser das durchbekommen hat .
Ich vermute, das zu drucken war ein Versehen, weil ein Redakteur gepennt hat
Wie auch immer, Tor ist Tor.

Wirklich beeindruckend! Das hat uns auch den Besucherrekord vom 30. bis 31. Januar 2013 beschert.

... hat in ihrer heutigen Online-Ausgabe in Zusammenhang mit dem Anstieg des Komasaufens im Alter schon wieder Baclofen erwähnt.

http://www.bild.de/ratgeber/partnerschaft/entzug/alkoholismus-krankheit-ratgeber-28325284.bild.html

... zu finden etwa in der Mitte des Artikels.

Ich würde für das Blatt keinen Cent ausgeben, finde aber dass die alleinige Erwähnung bei dieser Reichweite in Gold gar nicht aufzuwiegen wäre.

LG warzo

Danke, Warzo!

Ich sehe jetzt zwar den „Zusammenhang mit dem Anstieg des Komasaufens im Alter“ noch nicht, aber die Erwähnung von Baclofen in besagter Tageszeitung scheint System zu haben. Bravo!

Meint DonQuixote

Edit 1 und 2: Link hinzugefügt

Dies ist der aktuelle Haupt-Artikel,

http://www.bild.de/ratgeber/2013/alkoholmissbrauch/immer-mehr-rentner-trinken-sich-ins-koma-28518716.bild.html

über den man dann auch auf Baclofen kommt.

LG warzo

Nochmals Danke, Warzo!

In der Tat ein interessanter Aspekt („Anstieg des Komasaufens im Alter“). Das ist IMHO nicht neu, es wird einfach „neu entdeckt“. Immanent ist bestimmt, dass Suchtkarrieren sich in vielen vielen Jahren aufbauen. Ohne jemandem oder den Mädels nahe zu treten, schaue man sich nur mal die Altersstruktur dieses Forums an.

DonQuixote

Was heute als Komasaufen durch die Presse getrieben wird, und in jammervollen Berichten, lediglich durch Anzeigen für Alkoholika unterbrochen, Bild, Stern oder Spiegel schmückt, ist mal wieder nichts Neues unter der Sonne.

Wenn irgendein vereinsamtes Muttchen im 24. Stock des trostlosen Wohnsilos nach Konsum von ein paar der mageren Rente abgesparten Aldi-Weinbränden ins Koma fällt und ums Leben kommt, dann schleicht sie sich so still aus ihrem Leben, wie sie es gelebt hat. Den Nachbarn fällt es höchstens auf, wenn's im Treppenhaus nicht mehr nach Bratkartoffeln, sondern nach Leiche riecht und/oder durch die Decke tropft.

Was mir so fürchterlich stinkt, ist diese Doppelmoral:

Gibt sich Kiddy die Kante, dann ist das schrecklich schlimm und es muss sofort irgendwas getan werden: mehr Kontrolle, mehr Überwachung, mehr Gesetz, mehr irgendwas - bis dann eine andere Themen-Sau durch das mediale Dorf getrieben wird, und sich geldgierige Therapeuten dumm und dämlich zu verdienen versuchen.
Und währenddessen saufen Oma und Opa brav weiter und belegen jedes 5. Krankenhaus-Bett mit Alkoholfolgeschäden. "Sozialverträgliches Frühableben" - bestenfalls. Darüber reden nur Experten. Nicht die Medien. Könnte Anzeigenkunden verärgern.

Heute früh kam in MDRinfo ein Kurzbeitrag, interessant wegen einiger O-Töne eines Sozialarbeiters, der schwerpunktmäßig mit betagten Alkoholikern arbeitet. Er sagte u.a., wenn ihm ein altes Mütterchen Mitte 70 sagt, warum sie sich denn nicht kaputtsaufen solle, schließlich sei sie ihrer statistischen Lebenserwartung sehr nahe, dann könne er ihr erst einmal argumentativ rein gar nichts entgegensetzen.

Positiv wiederum kenne er Fälle, wo alte Menschen Abstinenz erreichten, gleichzeitig ihr Leben von der "Hochhauszelle" nach außen verlagerten, z.B. durch VHS-Kurse, Betreuung anderer und andere externe Interessen.

Dies erschien mir plausibel: Diese Leute ließen sich dann, nach Aussage des Sozialarbeiters, durchaus davon überzeugen, dass Leben ohne viel Alkohol Spaß machen könne, auch wenn es sich nicht sagen ließe, ob sich und wie viel sich an der statistischen Lebenserwartung überhaupt ändere.

Qualität bei Quantität?

LG warzo

Findus hat geschrieben:Was mir so fürchterlich stinkt, ist diese Doppelmoral:

Doppelmoral in Deutschland?
Undenkbar.
Man muss halt gucken, was wichtig ist und was nicht. Saufen sich Rentner zu Tode, ist das gut für die Sozialkasse. Saufen sich zukünftige Beitragszahler vorzeitig zu Tode, ist das nicht so klasse.

Wer anfängt, unsere Autos anzuzünden, sollte sich schon mal auf 'ne Breitseite des Gesetzes vorbereiten.

Besoffene Frauen? Ach Gottchen, komm' schon. Die halten was aus.

Musstu halt gucken, dasstu immer auf der richtigen Seite des Allgemeinwohles stehst...

LG
Willo

Seid gegrüßt

Dieses Thema (Deutsches Medien-Echo zur Baclofen-Therapie) scheint mir nun doch einen eigenen Thread wert zu sein. Das deutsche Medienecho anlässlich der vorläufigen, zunächst auf drei Jahre befristeten französischen Zulassung (RTU) hatte ich damals hier zusammengetragen. Doch eingetragene Mitglieder, aber auch, und vor allem, interessierte Gastleser werden das zunehmend aus den Augen verlieren. Deshalb kopiere ich das nun hier rein. Selbstverständlich gibt es noch viel mehr als das. Zum Beispiel aus 2009 / 2010, unmittelbar nach dem Erscheinen der deutschen Ausgabe von Olivier Ameisens Buch „Das Ende meiner Sucht“.

Aber auch jüngere, oder je nach Blickwinkel ältere Artikel hab ich im Hinterstübchen, z.B. bei „Brigitte“ und natürlich kürzlich im „Stern“. Oder Youtube-Sachen, wo Olivier Ameisen bei Günter Jauchs „Stern-TV“ aufgetreten war. Das muss ich aber erst mal wieder suchen und dann später hier einstellen. Wenn jemand von Euch solche Links parat hat, dann gerne her damit. Ich lege dann schon mal los, wie oben beschrieben, mit der Medienberichterstattung im Nachgang zur oben beschriebenen RTU:

DonQuixote im Nachgang zur RTU hat geschrieben:Das Rascheln oder mittlerweile sogar Rauschen im Deutschen Pressewald ist ebenfalls deutlich vernehmbar. Z.B. Diese Agenturmeldung der AFP praktisch unverändert übernommen haben:

• Web.De: Baclofen gegen Alkoholismus in Frankreich zugelassen.
• Gesundheit.de: Baclofen gegen Alkoholismus in Frankreich zugelassen.
• N-TV: Baclofen gegen Alkoholismus in Frankreich zugelassen.
• Die Welt: Frankreich lässt Baclofen gegen Alkoholismus zu.
• Berliner Morgenpost: Frankreich lässt Baclofen gegen Alkoholismus zu.
• Onmeda.de: Medikament gegen Alkoholismus
• Abgekürzt, „Die Zeit“: Medikament Baclofen in Frankreich gegen Alkoholismus zugelassen
• LifeLine: Baclofen: Eine Pille gegen die Alkoholsucht.
• Einen eigenständigen redaktionellen Beitrag gibt es im „Ärzteblatt“: Frankreich: Baclofen zur Förderung der Alkoholabstinenz „vorläufig“ zugelassen. Wobei man dort den Eindruck gewinnen könnte, dass es sich bei Baclofen um ein sehr gefährliches Medikament handelt *hüstel*:
  
  

  Ärzteblatt hat geschrieben:Die Dosierung muss einschleichend erfolgen, um Intoxikationen zu vermeiden. Zu den Komplikationen zählen laut der deutschen Fachinformation eine Atemdepression, Halluzinationen, eine generalisierte Muskelhypotonie, Blutdruckabfall, Bradykardie sowie Bewusstseinstrübung bis zum Koma. Die Tageshöchstdosis ist generell auf 75 mg begrenzt. Höhere Dosierungen machen laut deutscher Fachinformation in der Regel eine stationäre Überwachung notwendig.

Weitere eigenständige redaktionelle Beiträge:

• DocCheck: Alkoholabhängigkeit: Pharmakologische Potenziale und Probleme.
• Pharmazeutische Zeitschrift: Alkohol: Baclofen soll bei Abhängigkeit helfen.
• Die Welt: Pille gegen Alkoholsucht lässt auf sich warten. _/_ Diskussion darüber hier …
• Hamburger Abendblatt (Identisch mit „Die Welt“, jedoch ohne Kommentarfunktion): Pille gegen Alkoholsucht lässt auf sich warten
• Berliner Morgenpost (Identisch mit „Die Welt“, jedoch ohne Kommentarfunktion): Pille gegen Alkoholsucht lässt auf sich warten
• Die Welt in einer leicht überarbeiteten Version: Hoffnung für Alkoholiker _/_ Diskussion darüber hier …
• Heilpraxisnet.de: Frankreich: Baclofen Arznei gegen Alkoholismus

Bis demnächst, hier auf diesem Kanal.

DonQuixote

Seid gegrüßt

In der deutschen „Huffington Post“ ist am 28. August ein Artikel von Friedrich Kreuzeder v/o Federico erschienen:

• Alkoholismus: Frankreich etabliert Baclofen zur Behandlung der Alkoholabhängigkeit!

Danke für diesen Artikel, Federico . Und zögert nicht, dort einen Leserkommentar einzustellen.

DonQuixote

Hi Folks

Ja, ich weiß, die Abteilung „Medienberichte“ habe ich jetzt lange vernachlässigt. Lasst mich nun auf ein wahrscheinlich längst vergessenes, aber in der Sache nach wie vor sehr aktuelles Youtube-Video zurückkommen: Olivier Ameisens Auftritt bei Günther Jauchs Stern TV von 2009.

Nicht dass ich jetzt „Stern TV“ als Sternstunde deutschen Journalismus empfinden würde, aber man nimmt halt mit, was man kann *g* Längst überfällig war jedenfalls die Zusammenlegung der seit Urzeiten kursierenden Teile 1
und Teile 2 des Videos. Na ja, da hätte ich ja auch schon früher drauf kommen können, jedenfalls habe ich das jetzt so gemacht und zusammengefügt, Videostream hier …

DonQuixote

Hallo erst mal

In der „Neue Osnabrücker Zeitung“ (NOZ) erschien gestern ein Artikel mit dem Titel:

• Mit dem Medikament Baclofen gegen Alkoholsucht

Ich würde den Artikel als „mutig” bezeichnen. Mutig deshalb, weil er journalistische Zweifel („Ausgewogenheit“) ziemlich außer Acht hält und einfach mal geradeheraus Ross und Reiter nennt. Natürlich kommt auch der fast schon unvermeidliche Tom Bschor zu Wort, ihm wird aber in dem Artikel nicht das Gewicht beigemessen, wie man das in anderen Medienberichten zum Teil getan hat. Und hier noch die Printversion des Artikels. Sie ist mit der Onlineversion identisch. Alles in Allem ist der Artikel eine sehr gute Sache .

Meint DonQuixote

Aufräumaktion:

• TV-Sendung auf ARTE vom 31. Oktober 2014

Damit das auch in diesem Thread „Deutsches Medien-Echo zur Baclofen-Therapie“ gefunden wird, hier der
Link zur TV-Sendung.

DonQuixote

Aufräumaktion:

• Artikel im STERN vom 30. Juli 2014

Damit das auch in diesem Thread „Deutsches Medien-Echo zur Baclofen-Therapie“ gefunden wird, hier der
Link zum Artikel im STERN.

DonQuixote

Aufräumaktion:

• Artikel in der PTA-Beilage zur „Pharmazeutische Zeitung" vom 30. Oktober 2014

Damit das auch in diesem Thread „Deutsches Medien-Echo zur Baclofen-Therapie“ gefunden wird, hier
der Link zum Artikel.

DonQuixote