heute Nachmittag ist mal wieder Termin beim Doc, vorher wollte ich hier nochmals berichten (auch zur eigenen "Sammlung").
Wie schon beschrieben hatte ich erste deutliche Nebenwirkungen Ende September (und deswegen vom 27.09. bis zum 01.10. auf 65 mg Tagesdosis verharrt), zum zweiten Mal gab's deutliche Nebenwirkungen bei 140 mg. Dabei bin ich dann ein paar Tage geblieben und habe sodann alle drei Tage um 10 mg abgesenkt, bis ich dann längere Zeit (1.-5.11.) auf 100 mg verblieben war - und keine Nebenwirkungen mehr verspürte. Danach hatte ich wieder langsam aufgestockt (6.-12.11.: 110 mg; seit 13.11.: 120 mg) - und jetzt verspüre ich schon wieder Nebenwirkungen !
Die aktuelle Entwicklung sieht so aus:
Wenigstens 1* die Woche ohne Alkohol, das ist die positive Nachricht.
Aber meine negativen Gedanken überwiegen:
- Was der Doc mir beim letzten Mal geraten hatte ("konzentrieren Sie sich auf etwas Positives, was Sie den Gedanken an Alkohol vergessen lässt" oder so ähnlich; gemeint waren zB sportliche Aktivitäten gegen mein zunehmendes Übergewicht), ist völlig in den Hintergrund getreten. Ich habe im Moment nix Positives im Blick, nur viel Negatives.
Ich trinke mehr oder weniger unverändert fort (die 3 - 8 SE im Diagramm entsprechen 2 - 4 l Bier oder ca. 1 - 2 Fl. Wein am Abend), was mich doppelt ärgert:
- Zum einen bin ich offenbar nicht in der Lage oder (was wahrscheinlicher ist) gar nicht willens, weniger zu trinken, obwohl ich es (siehe 15.-21.10.) ja durchaus könnte.
- Zum anderen verspüre ich nicht den geringsten positiven Einfluss von Baclofen. Was die Nebenwirkungen betrifft, kann ich mir ja wohl zu eigen machen, was Lucidare neulich bei Luphan geschrieben hat:
Lucidare hat geschrieben:Was man hier aus den Erfahrungsberichten immer wieder herauslesen kann ist, dass gerade die User die zu schnell aufdosieren bzw. starke Sprünge nach oben oder unten vollführen, über die stärksten Nebenwirkungen klagen.
Aber positiv merke ich halt gar nix. Wenn ich abends meine, ich könnte jetzt mal ein Bier oder ein Glas Wein trinken, dann schaue ich vielleicht noch auf die Uhr ("schon 18:00 Uhr durch?"). Aber ansonsten ist es die gleiche "Einstellung" wie vor dem Baclofen-Beginn, da hat sich nichts geändert.
Möglicherweise kommt die Auswirkung auf mein Craving ja erst viel später - aber da muss ich erst mal durch die Nebenwirkungen hindurch kommen, um diese Mengen zu erreichen.
Und möglicherweise wirkt Baclofen so gut wie gar nicht, solange ich noch gleichzeitig weiter trinke. Aber wenn ich erst (längere?) Zeit abstinent sein muss, um Wirkungen zu spüren - dann brauche ich es auch gar nicht ???
Bin gespannt, was der Doc mir nachher erzählt. Und ja, ich werde es weiterhin mit Baclofen probieren. Aber es fällt mir zunehmend schwerer ...
Bis bald
Jürgen