Im Moment geht diese Diskussion ein bisschen in eine unilaterale Richtung: Federico muss bei gegenseitiger Verlinkung für den Blödsinn einstehen, der hier verzapft werden könnte.
Ich möchte alle Beteiligten darauf hinweisen, dass das, sollte es juristisch korrekt sein, umgekehrt genau so gilt. Wenn Person xy hier bzw. im gemeinsamen Portal im Impressum steht UND die Verantwortung für verlinkte Seiten tatsächlich so scharf sein sollte, wie von Federico befürchtet, dann steht auch dieses Forum für den Blödsinn ein, der im gelben Forum verzapft werden könnte. Dass Blödsinn auch dort gelegentlich verzapft wird, dafür gab es in der Vergangenheit auch Beispiele, das ist also ebenfalls keine hypothetische sondern eine reale Gefahr.
Und wenn der verzapfte Blödsinn nicht nur irgendeinen Abmahnspezialisten auf den Plan ruft, sondern tatsächlich strafrechtlich relevant sein sollte, dann schützt der Bahama-Server und das fehlende Impressum auch nicht mehr.
Es gibt m.E. zwei unterschiedliche Möglichkeiten, das zu lösen.
1. Formaljuristische Abklärung und Absicherung beider Foren und des Portals durch Profis. Vollumfänglicher administrativer Zugriff der Person im Impressum dieses Forums auf dieses Forums. Bilaterale, vertraglich abgesicherte Verantwortlichkeit für das gemeinsame Portal inkl. bilateralem uneingeschränktem Zugriff auf das gemeinsame Portal.
oder:
2. Gegenseitiges Vertrauen.
Bei Lösung 1 stellt sich mir die Frage, ob dieser Aufwand in irgendeinem Verhältnis zu ein paar gesetzten gemeinsamen Links steht.
Lösung 2 ist möglich, aber derzeit noch nicht in Sicht. Vertrauen wächst, und wie alles, was wächst, tut es dies nicht schneller, wenn man daran zieht. So lange dieses gegenseitige Vertrauen, dass das jeweils andere Forum keinen unverantwortlich Blödsinn verzapft (bzw. dieser zeitnah entfernt wird bzw. im Zweifel dann doch jeder für seinen Mist selbst einsteht), nicht gegeben ist, würden wir diese Diskussion bei jedem Posting und jedem Link wieder führen, bei dem einem der Verantwortlichen laienjuristisch unwohl ist.
Dann ist es nicth mehr der Serverstandort, dann ist es nicht mehr das Impressum, dann ist es ein Spanienshop, eine Internetapotheke, ein durchgeknallter User, ein Link auf eine Homepage, die auf die NPD verlinkt, die auf den NSU verlinkt...
Never ending story.
Und da stellt sich wieder die Frage: sind ein paar gegenseitige Links das wert?
rotweinnase hat geschrieben:habe ich ganz gute Kontakte zu Anwälten, die sich auf den Bereich Medien und Internet spezialisiert haben. Einer meiner besten Freunde arbeitet recht erfolgreich auf diesem Gebiet. Wollen wir nicht alle relevanten Fragen sammeln, ich werde dann auch versuchen, ihn für unser Projekt kostenlos zu gewinnen. Sollten dennoch Kosten für eine ausführliche Erstberatung anfallen....Die übernehme ich dann. Was meint ihr?
Lieber Nose, das ist ein sehr großzügiges Angebot, dass ich gern im Hinterkopf behalte. Für den Moment glaube ich aber, liegt das Hauptproblem auf der Sorge vor irgendwelchen Abmahnanwälten, denen es nicht um Recht im eigentlichen Sinne, sondern um die nächste Rate für ihren Porsche Cayenne geht. Und sich davor zu schützen dürfte kaum möglich sein. Es ist zwar mittlerweile die Maximalforderung irgendwo bei 1.000 Euro eingefroren.
Dazu werden Kosten für die Anwaltsschreiben für die erste Abmahnung an Verbraucher fortan regelmäßig bis zur Gebühr für 1000 Euro Gegenstandswert gedeckelt. Daneben hat der Abgemahnte Gegenanspruch auf Ersatz der Aufwendungen zur Rechtsverteidigung, wenn die Abmahnung unberechtigt oder unwirksam ist. Damit eine Abmahnung wirksam ist, muss u. a. klar angegeben sein, „inwieweit die vorgeschlagene Unterlassungsverpflichtung über die abgemahnte Rechtsverletzung hinausgeht“ (§ 97a Abs. 2 Nr. 4 UrhG).
Wikipedia
Das ist wohl für kaum einen hier existenzbedrohend, aber sicher für die meisten ein schmerzhafter Griff in die Haushaltskasse. Das würde ich auch nicht dafür bezahlen wollen, dass, sagen wir mal, Federico sich mit Prof. Tom B. anlgelegt hat. Ich verstehe seine diesbezüglichen Sorgen wirklich.
Der Verein zur Hilfe und Unterstützung gegen den Abmahnwahn e. V. hat in seiner Großen Jahresstatistik zum Abmahnwesen 2010[9] ein Gesamtvolumen von ca. 600.000 Abmahnungen im Wert von ca. 500 Mio Euro ausgewiesen. Bislang wurden in Deutschland 6 Prozent, also etwa 4.3 Millionen der Internetnutzer mindestens einmal abgemahnt.
noch einmal die Tante Wiki
Lasst uns dieses Risiko gegenseitig erstmal so klein wie möglich halten, bis wir schlauer sind.
Das beeinflusst ja in keiner Weise die Zusammenarbeit auf anderen Ebenen wie Übersetzungen, gemeinsamen Reisen in die Schweiz, Austausch von relevanten Informationen und Ärzteadressen und was dergleichen mehr ist.
LG
Willo