Erfahrungsberichte WilloTse

Eigene Erfahrungsberichte zu Baclofen und Alkohol
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GoldenTulip
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Re: Erfahrungsberichte WilloTse

Beitragvon GoldenTulip » 4. April 2013, 09:03

Hallo Willo,

Renaud de Beaurepaire hat geschrieben:In der Regel, jedenfalls bei den von ihm betreuten Personen, bedürften die Patienten keiner Psychotherapie. Es gebe sicher Ausnahmen, wenn z.B. ein Wille oder ein Nutzen zum Ausstieg aus der Sucht nicht klar erkennbar sei. In allen anderen Fällen reiche die simple und verständnisvolle Einnahme des Medikaments (01:04:49).
[...]
Sieht aus, als hätte er Recht.


Wobei Du, auch wenn es keine PT im klassischen Sinne bislang gab, seit 2-3 Jahren (?) eine intensive Auseinandersetzung über Dein Trinkverhalten, die Trinkgründe, Möglichkeiten der Reduktion, Sucht, Baclofen und über den Kurs Deines Bootes führst - für Dich im Kämmerlein und mit virtueller Unterstützung.
Ohne diese Begleitung, bei reiner Baceinnahme, hätte es viele Prozesse nicht gegeben und ggf. hättest Du aufgrund der UNW das Projekt schnell begraben?!
In der Folge ist, glaub ich, Deine Wille zum Ausstieg enorm angestiegen, und dieser Wille unterliegt m.E. bei den meisten Abhängigen erheblichen Schwankungen, auch oder grade mit Baclofen, weil das Gefühl wieder Kontrolle zu erlangen ("ich kann jetzt viel leichter jederzeit wieder aufhören") vielfach mit der Einnahme einhergeht.

Kurz: Die Richtigkeit der Behauptung "in allen anderen Fällen reiche die simple und verständnisvolle Einnahme des Medikaments " zweifle ich stark an. Nach Jahrzenten des Alkoholmissbrauchs kommen wohl nur wenige um eine Aufarbeitung der Ursachen und Zusammenhänge herum ; ist meine Meinung- belegen kann ich das in Zahlen nicht.

LG Conny
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Re: Erfahrungsberichte WilloTse

Beitragvon WilloTse » 4. April 2013, 09:09

Hi Conny,

das Ergebnis dieser jahrelangen Aufarbeitung verbuche ich unter verständnisvolle Einnahme. Die Frage "warum nehme ich dieses Zeug eigentlich" stellt sich mir inzwischen nicht mehr, über mögliche Neben- oder Fernziele (kontrollierter Konsum, Schadensbegrenzung, Wiedererlangung der Selbstbestimmung) denke ich für mich derzeit nicht mehr nach.

Für den Sommer plane ich ja auch eine begleitende PT ein. Es geht mir dabei mehr um die Erlangung einer höheren Zufriedenheit, indem ich alkoholbesetzte Situationen lerne, in andere Bahnen zu lenken. Zur Erlangung der Abstinenz scheint sie aber tatsächlich nicht mehr nötig zu sein.

LG
Willo
Zuletzt geändert von WilloTse am 4. April 2013, 09:14, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Erfahrungsberichte WilloTse

Beitragvon GoldenTulip » 4. April 2013, 09:14

ok, wenn Du die "verständnisvolle Einnahme" so weit fasst, mag das hinkommen. Ich hatte das bei B. so verstanden, dass nur der Wirkmechanismus des Medikaments verstanden verden muss (z.B. auch Notfalldosis, keine willkürliches Auf-und Abdosieren etc.).
LG Conny
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Re: Erfahrungsberichte WilloTse

Beitragvon DonQuixote » 4. April 2013, 19:50

Hi Willo

Sieht ja gut aus mit der höherer Dosierung. Die obenstehenden Aussagen von Dr. Renaud de Beaurepaire werden übrigens in seinem eben erst erschienenen Buch nochmal bekräftigt.

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Re: Erfahrungsberichte WilloTse

Beitragvon WilloTse » 16. April 2013, 11:31

test

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Re: Erfahrungsberichte WilloTse

Beitragvon WilloTse » 7. Mai 2013, 13:44

Tach zusamen,

Zeit für ein letztes Update.
Mein Versuch, weiter aufzudosieren, ist fehlgeschlagen.
Jenseits der 162,5 mg/d begannen die Nebenwirkungen nicht mehr zu verschwinden nach einigen Tagen, sondern sich immer weiter hochzuschaukeln. Unmöglich, ein Buch zu lesen, wegen fehlender "Scharfstellung" der Augen. Immer wieder, wenn auch nur für Sekunden, aufblitzende, extreme Gewaltphantasien. Fortwährende "Stromstöße" in den Händen. Und wieder ansteigender Alkoholkonsum.

Alle diese NW hatte ich immer wieder einmal während der Aufdosierung, aber es war nach zwei, spätestens vier Tagen gegessen.
Nicht so bei >162,5 mg/d. Hier wurde es schlimmer, mit jedem Tag, der verging (Spiegel?). Was nicht verschwand, war der Alkoholkonsum oder zumindest der Wunsch danach.

Ich habe dann völlig entnervt abdosiert auf 75 mg/d. Der Alkoholkonsum blieb unverändert, stieg nicht wieder an. Der Wunsch danach sank allerdings.
Mittlerweile bin ich wieder bei 0mg/d, der Alkoholkonsum oder der Wunsch danach sind auf niedrigem Niveau, dafür bin ich nebenwirkungsfrei.

Ich habe nun diverse Möglichkeiten der Baclofeneinnahme durch, von Niedrigdosierung über Bedarfsdosierung zur Hochdosierung.
38 Monate habe ich in meinen Baclofenversuch investiert, viel gelernt und wenig erreicht. Nichts, wenn man ganz ehrlich ist.

Mein Baclofenversuch ist hiermit beendet.

LG
Willo

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Re: Erfahrungsberichte WilloTse

Beitragvon Innocencio » 7. Mai 2013, 16:40

@ WilloTse

ich bin hier nicht so bekannt, und das ist auch gut so, habe aber schon viel von dir gelesen. ich kann dich wirklich nur beglückwünschen, daß du von der hochdosierei wieder runter bist. es muß fürchterlich gewesen sein, wie du es selbst beschreibst. es mag nutzer geben, die das zeug bis in den grammbereich essen und davon profitieren. du gehörst sicher nicht dazu. so kann ich verstehen, daß du nach dem horror nun das zeug in die tonne kloppst. du hast mir leid getan, aber wie sollte ich mich einmischen?

ich hatte gestern schreckliches craving und habe es auf klassisch ungesunde weise beseitigt.

heute nahm ich wie von selbst 10 mg und hatte einen schönen tag und KEIN craving. überhaupt sind mir die zehner lieber als die halben 25er. natürlich ist das in höchstem maße irrational, und placebo hin und her und her und hin ... psychologie ist zweifellos mit im bac-spiel.

jetzt genieß die nullzeit, bleibe ruhig, höre in dich hinein ... schließe aber nichts aus. niemals geht ES so ganz.

liebe grüße

I.

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Re: Erfahrungsberichte WilloTse

Beitragvon GoldenTulip » 7. Mai 2013, 19:33

Danke, @innocentio, für Deinen Beitrag.
Das fasst meine Gedanken zum Thema auch einigermaßen zusammen.

@Willo

wie geht es Dir denn jetzt damit? Bist Du eher erleichtert oder mehr frustriert, weil diese Option damit auch wegfällt?

viel gelernt und wenig erreicht. Nichts, wenn man ganz ehrlich ist.

Das klingt nach Frust, zumal es ja was die konsumierte Alkoholmenge angeht nur noch ein Bruchteil sein dürfte von dem, womit Du seit Baclofen gestartet bist.
Wenig erreicht heißt auch, dass Du ein ganz anderes Ziel verfolgt hast als das, was hier nun im Ergebnis passiert ist. Was war bzw. ist denn Dein Ziel [edit: an dem Du ein Scheitern festmachst]?

LG Conny
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Re: Erfahrungsberichte WilloTse

Beitragvon Papfl » 7. Mai 2013, 19:41

WilloTse hat geschrieben:38 Monate habe ich in meinen Baclofenversuch investiert, viel gelernt und wenig erreicht. Nichts, wenn man ganz ehrlich ist.

Hoi Willo!

Dein Frust ist nach all der Euphorie, die Du vor nicht allzu langer Zeit ob der Hochdosierung hattest, verständlich, aber ich bin mir sicher, dass Du den zitierten Satz nicht wirklich ernst meinst :wink:. Vielleicht liest Du in ein paar Tagen nochmal drüber und wirst das ähnlich sehen. Bestenfalls hast Du in den letzten 38 Monaten weniger getrunken, als Du es ohne Baclofen getan hättest.

Dass Du von Baclofen erstmal die Schnauze voll hast, kann ich ebenfalls nachvollziehen. Aber ist es nicht ein bisschen ungerecht, das ganze Vorhaben als gescheitert anzusehen, wenn man 38 Monate - sagen wir mal recht "abenteuerlich" (um das Wort "unvernünftig" zu vermeiden [smile] ) mit dem Medikament umgegangen ist? Über drei Jahre lang auf einer Achterbahn immer rauf und runter zwischen 0 mg und 162,5 mg - da wird doch jedem schlecht [shok] .

Vielleicht raffst Du Dich ja irgendwann nochmal zu einem allerletzten Versuch auf und probierst über einen längeren Zeitraum die Variante, die zumindest bei vielen am besten zu funktionieren scheint: Aufdosieren bis zur Idealdosis und die dann einfach mal 38 Monate (oder länger) beibehalten.

Wenn 162,5 mg/d eindeutig zu viel für Dich waren, wieso bist Du dann nicht wieder auf 150 mg/d (oder die letzte akzeptable Dosis) zurück gegangen, sondern gleich wieder ins andere Extrem auf 0 mg runter? So macht das Ganze doch keinen Sinn.

Wenn ich es richtig erinnere, kamst Du seinerzeit mit Deiner Faustformel auch in etwa in den Bereich +/- 150 mg/d als errechnete Erhaltungsdosis für Dich. Das passt doch wie die Faust aufs Auge. Du hattest/hast immer recht gute Ansätze und logische Überlegungen in die Diskussion eingebracht, aber Du bringst die Dinge dann nicht konsequent zu Ende.

In Deinem Fall wäre das m. E. gewesen: Ich habe eine Faustformel basierend auf meinen früheren Trinkgewohnheiten erstellt, mit der ich näherungsweise die Höhe meiner Idealdosis bestimmen kann. Dann dosiere ich bis dorthin hoch.

Du hättest vor ein paar Wochen ein erstes Erfolgserlebnis gehabt, weil Deine Formel STIMMT (162,5 mg sind zu viel, aber +/- 150 mg/d passt)! Jetzt behalte ich diese Erhaltungsdosis über mehrere Monate bei und überprüfe, ob sich mit der Zeit tatsächlich eine Art "Gleichgültigkeit" gegenüber Alkohol einstellt, weil mein Hirn (und ich selbst) anfangen, sich allmählich umzustrukturieren. Das müssen ja nicht gleich 38 Monate sein, aber wenigstens anderthalb oder zwei Jahre. Diesen letzten Schritt gehst Du nie, weil Du aus irgendwelchen Gründen (Geduld?) nach wenigen Wochen wieder etwas Neues ausprobierst und das alte "verteufelst".

Irgendwie unproduktiv, oder?

Lass' den Kopf nicht hängen, widme Dich mal wieder eine Zeit lang etwas Alltäglichem (was nichts mit Baclofen oder Alkohol zu tun hat) und denk' in ein paar Wochen/Monaten nochmal drüber nach, ob sich ein neuer Anlauf (evtl. wie oben beschrieben) nicht doch lohnen könnte...

...rät
Papfl

P.S. Falls es Dich motiviert: Ich habe Grund zur Annahme, dass es mit der Methode Faustformel-Idealdosis-Beibehaltung zumindest bei abstinenten Personen mit begleitender Psychotherapie ganz gut zu funktionieren scheint. Allerdings beruhen diese Erfahrungswerte bislang erst auf einem halben Jahr Beobachtungszeitraum von 12 Vpn und sind deshalb (noch) nicht besonders belastbar.
Zuletzt geändert von Papfl am 7. Mai 2013, 19:50, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Erfahrungsberichte WilloTse

Beitragvon DonQuixote » 7. Mai 2013, 19:47

Hi Willo

Tut mir leid für Dich, das zu lesen. Aber:

Willo hat geschrieben:Jenseits der 162,5 mg/d begannen die Nebenwirkungen nicht mehr zu verschwinden […] Ich habe dann völlig entnervt abdosiert auf 75 mg/d. […] Mittlerweile bin ich wieder bei 0mg/d

Warum bist Du dann nicht auf 162,5 oder meinetwegen irgendwo auf 120 mg geblieben? Wie Du sagst Nebenwirkungsfrei, wenn auch mit einem Resultat (Alkoholkonsum), welches nicht Deinen Idealvorstellungen entsprach?

Schau, bei mir ist es doch ähnlich, hohe Dosierung (250 mg/Tag), Nebenwirkungen etwa so, wie Du sie beschreibst, aber gerade noch aushaltbar. Resultat: Gefestigte Reduzierung meines Alkoholkonsums, jetzt über ein Jahr, um „nur“ 70 %. Aber ich habe Vertrauen in das Medikament, es hat mir erst zu diesem Resultat verholfen, warum soll ich es also absetzen?

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Re: Erfahrungsberichte WilloTse

Beitragvon GoldenTulip » 7. Mai 2013, 19:58

@papfl und DQ,
ihr schreibt soviel rationaler und wohl konstruktiver als ich.

Bei mir ist es so, dass im letzten Winkel meines Herzens ein Widerstand gegen Abstinenz und für die "schönen Stunden" bislang immer einen Weg findet, die andere Stimme der neu gewonnenen Freiheit und Lebensqualität zu übertönen. Mit diesem Winkel meines Herzens bin zur Zeit im Dialog.
Ist nur ein Gedankenblitz zum Setting, der muss ja auf Dich nicht zutreffen, Willo.

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Re: Erfahrungsberichte WilloTse

Beitragvon DonQuixote » 7. Mai 2013, 20:26

Hi Conny

GoldenTulip hat geschrieben:@papfl und DQ,
Ihr schreibt so viel rationaler und wohl konstruktiver als ich.

Dafür schreibst DU immer so viele Sachen, die UNS aufbauen. Danke dafür ...

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Re: Erfahrungsberichte WilloTse

Beitragvon GoldenTulip » 7. Mai 2013, 20:31

Oh danke, DQ!
Hat wohl jeder hier seine starken Seiten, und es ist schön, dass sich jeder aus dem Gedankenmüsli herauspicken kann, was ihm am bekömmlichsten erscheint - mit vielen Kombinationsmöglichkeiten
[twiddle]
Conny
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Re: Erfahrungsberichte WilloTse

Beitragvon WilloTse » 8. Mai 2013, 07:25

Moinsen!
Papfl hat geschrieben:Über drei Jahre lang auf einer Achterbahn immer rauf und runter zwischen 0 mg und 162,5 mg

War ja klar, dass das wieder kommt. [biggrin] Mit dieser "Erklärung" machst Du es Dir zu einfach, das führt nur dazu, dass meine Erfahrung ins existierende Denkschema gepresst werden soll. Kann ja nix werden bei @Willo, weil er falsch dosiert.

Sieh' es mal aus meiner Perspektive: Ich habe über drei Jahre verschiedene Dosierungsansätze verfolgt (keiner von ihnen war kürzer als 50 Tage ("Willos 7x7") war der kürzeste...!) und bin mit jedem einzelnen auf der Langstrecke nicht klargekommen. Das hat m.E. weder mit Unvernunft noch mit Ungeduld zu tun.

Nach etwa 10 - 12 Tagen - völlig unabhängig von der jeweiligen Dosierungsstufe - (siehe meine Antwort in @praghas Euphorie-Thread) häufen sich einfach die Trinwünsche und -ereignisse. Je-des-mal.

So war es eben auch bei +150 mg. Ich habe ja weiter aufdosieren wollen, weil die 150 (oder auch die 162,5) eben nicht gereicht haben, sondern der alte Trott wieder losging. Ein paar Tage Ruhe, "JETZT hab' ich's!!" und dann: Guinness as usual. Zu welchem Zweck hätte ich dahin zurückkehren sollen?

Was das Erfolgserlebnis "Faustformel" angeht: ich bin mir absolut sicher, dass sie stimmt. Wahrscheinlich kann man sie noch präzisieren, aber die Richtung stimmt. Das ändert aber doch nichts daran, dass es nachweislich Leute gibt, die von Baclofen nicht dauerhaft profitieren, aus welchen Gründen auch immer. Dass ich nun allmählich einsehe, einer von denen zu sein, ändert nichts an der schlichten Schönheit der Formel.



Ist es nicht einfach an der Zeit, einzusehen, dass mir das Zeug nichts bringt? Natürlich, mit ein bisschen Disziplin konnte ich zehn, sogar zwölf Abstinenztage am Stück erreichen. Nur, mit ein bisschen Disziplin kann ich das auch ohne Tabletten.
GoldenTulip hat geschrieben:Bist Du eher erleichtert oder mehr frustriert, weil diese Option damit auch wegfällt?

Ein bisschen was von beidem. Aber mit Tendenz zu "erleichtert". Ich hab's wenigstens probiert und das, was ich in der Zeit über mich gelernt habe, nimmt mir auch keiner mehr.

Mein Reiseplan für die Zukunft lautet: WHO einhalten, Mo - Do max. 2 Bier täglich, Fr - So max. 8 Bier, insgesamt mindestens drei Abstinenztage/Woche, davon mindestens zwei am WE. Frei nach Körkel. Damit komme ich auf max. 270 g alc/Woche, damit kann ich leben.
Mit ein bisschen Disziplin kein unerreichbares Ziel. Abstinenz langfristig nach wie vor nicht ausgeschlossen.

LG
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Re: Erfahrungsberichte WilloTse

Beitragvon WilloTse » 8. Mai 2013, 09:54

betalbatim hat geschrieben:Ich habe den Eindruck, Du versuchst es immer mit der Brechstange. Alles oder nichts und das zack, zack.

Liebe Leute, mit Verlaub: das geht mir langsam auf den Sack.
Ich habe neun Monate konsequente Niedrigdosierung gefahren (25 - 37,5 mg/d). Danach drei Monate konsequente Homöopathie. Danach sieben Monate mittlere Dosierung bis 75 mg/d, allerdings wegen der z.T. nicht tolerierbaren NW immer wieder mit Dellen nach unten und langsamer Wiederaufdosierung. Danach 12 Monate konsequente Bedarfsmedikation. Danach sieben Monate konsequente Hochdosierung erst bis 75 mg/d, seit Januar 2013 dann bis 175 mg nach Schema F(rankreich). Was soll der Scheiß, mir immer vorzuhalten, ich wäre "heute hüh und morgen hott"?

Wer von Euch kann über ähnliche Zeiträume blicken, hmm?

Könnt Ihr nicht einfach akzeptieren, was ich akzeptieren kann? GABA ist offenbar nicht mein Problem, also ist Baclofen offenbar nicht meine Lösung? Ist das so unglaublich?

LG
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Re: Erfahrungsberichte WilloTse

Beitragvon Papfl » 8. Mai 2013, 11:21

Hoi Willo!

WilloTse hat geschrieben:War ja klar, dass das wieder kommt. [biggrin]

War ja auch klar, dass ICH das schreiben MUSSTE [mocking] .

Aber im Ernst:

WilloTse hat geschrieben:Könnt Ihr nicht einfach akzeptieren, was ich akzeptieren kann? GABA ist offenbar nicht mein Problem, also ist Baclofen offenbar nicht meine Lösung? Ist das so unglaublich?

Wenn es wirklich so ist, dass Du auf GABA nicht ansprichst, dann hast Du recht. Dann ist es in der Tat anmaßend, Dir Dein "Hin und Her" der letzten Jahre vorzuwerfen. Im Gegenteil: Ich kenne keinen anderen, der - wenn er merkt, das Medikament bringt's (noch) nicht - ganze 38 Monate investiert, um am Ende wirklich nichts unversucht gelassen zu haben. Die meisten finden sich nach wenigen Wochen damit ab und lassen's gut sein.

Wenn man Deine Bemühungen vor diesem Hintergrund sieht, wird deutlich, dass Du wirklich bereit bist, (fast) alles zu tun, um den Alkohol in Deinem Leben in den Griff zu bekommen bzw. eventuell ganz los zu werden. Und eine gewisse Verzweiflung, die ich gestern Abend streckenweise in Deinen Erfahrungsberichten wiedergefunden habe, wenn die gewählte Strategie zum x-ten mal wieder nicht funktioniert hat, ist allzu verständlich.

WilloTse hat geschrieben:Mein Reiseplan für die Zukunft lautet: WHO einhalten, Mo - Do max. 2 Bier täglich, Fr - So max. 8 Bier, insgesamt mindestens drei Abstinenztage/Woche, davon mindestens zwei am WE. Frei nach Körkel. Damit komme ich auf max. 270 g alc/Woche, damit kann ich leben.
Mit ein bisschen Disziplin kein unerreichbares Ziel. Abstinenz langfristig nach wie vor nicht ausgeschlossen.

Ich habe in meiner (jahrzehnte)langen Suchtkarriere auch so einiges ausprobiert. Was DU vorhast, hat bei MIR nie funktioniert. Ein paar Tage, Wochen vielleicht...dann ging's los mit "Heute bin ich so richtig gut drauf und alles passt, ich gönne mir noch ein drittes Bier und trinke morgen dafür nur eins...ach was, ich trinke heute vier und morgen keins...". Wie das nachher endete, kannst Du Dir vorstellen. Am nächsten Tag waren's dann doch wieder die "regulären" zwei, weil die vier vom Vortag ja nur ein einmaliger Ausrutscher waren...und nach ein, zwei Monaten war ich nicht nur frustriert, dass ich mein gestecktes Ziel nicht erreicht hatte, sondern auch wieder mitten drin in der Spirale. Nicht zuletzt, weil mir auch die blöde Rechnerei sehr schnell auf den Senkel ging und die Gedanken allein durch das ständige Nachzählen und Aufwiegen der konsumierten Biere ständig um Alkohol kreisten. Das triggert. Und der Selbstbetrug ist nunmal ein lieb gewordener Freund. Ich will hier nicht klugscheißen, aber Dich eventuell vor einer weiteren "bösen" Überraschung warnen.

Vielleicht noch kurz ganz generell und nicht spezifisch auf Dich bezogen:

Ich glaube, die Strategie, mit Baclofen anzufangen und dann erst zu versuchen, gleichzeitig den Alkoholkonsum zu reduzieren, ist nicht zielführend. Da wird in unserem Hirn zu viel durcheinander gewirbelt. Und es ist auch schwer zu kontrollieren.

Ich kam von der anderen Seite: Mir wurde immer wieder gesagt: "Du darfst nie mehr Alkohol trinken. Schon das berühmte 'MonCherie'..." - kennt Ihr ja alles.

Abstinenz war also meine vermeintlich einzige Alternative. Aber ich habe nie länger als sechs Monate am Stück durch gehalten, weil mir das physische Craving immer wieder in die Quere kam (das hast Du übrigens bei Deinen Überlegungen nett in das Deckmäntelchen "Disziplin" verpackt [smile] ). Und in den "trockenen" Monaten war ich alles andere als zufrieden.

Dann lernte ich Baclofen kennen. Und mit dem Medikament verschwand der Suchtdruck. Ich lebe immernoch abstinent, aber zufriedener. Eine "Gleichgültigkeit" gegenüber Alkohol hat sich allerdings (noch?) nicht eingestellt. Ich glaube auch, das braucht eher Zeit als kurzfristige Hochdosierung in Ameisen'sche Sphären.

Was ich bislang erreicht habe, ist mehr, als ich mir jemals erhofft hatte. Und Abstinenz ist und bleibt für mich das vorrangige Ziel. Was nicht heißt, dass ich nicht in netter Runde beim Grillen oder so vielleicht irgendwann auch mal ein Pils trinken werde und kann. Wie "normale" Menschen eben. In Ausnahmefällen. Und immer der Gefahr bewusst, dass ich bezüglich Alkohol auf einem ganz schmalen Grat wandere. In solchen Situationen nach einem Pils zu sagen: "Danke, ich hatte schon eins" würde ich dann eher unter Disziplin einordnen. Das funktioniert m. E. aber nur mit einer langen, abstinenten und von Baclofen und am besten auch therapeutisch begleiteten Vorlaufzeit.

Jetzt habe ich doch etwas weiter ausgeholt, aber vielleicht kannst Du aus den Zeilen was für Dich heraus lesen, @Willo. Hattest Du nicht für den Sommer psychotherapeutische Maßnahmen geplant? Was spricht dagegen, begleitend dazu einfach prophylaktisch Baclofen in einer konstanten Erhaltungsdosis einzunehmen? Auf ein paar Monate mehr kommt's doch jetzt nicht mehr an. Sei' mir nicht böse, aber dass Du auf GABA so gar nicht reagierst, nehme ich Dir einfach nicht ab. Dagegen sprechen auch all Deine Statistiken.

Nimm's als Tipp. Was hast Du denn zu verlieren?

Papfl

P.S. Vielleicht kriegst Du es ja sogar hin, "Deinen" Fahrplan ("Mo - Do max. 2 Bier täglich, Fr - So max. 8 Bier...") bis zum Therapiebeginn durch zu ziehen und Dir zumindest mal für die Dauer der Therapie (+ Baclofenbegleitung) Abstinenz zu verordnen ?!?
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Re: Erfahrungsberichte WilloTse

Beitragvon pragha » 8. Mai 2013, 12:07

@willo
hmhh, ca 15-20% aller Alkoholiker leiden nicht an einem gabaergen Konzentrationsmangel.- Ich denke, du gehörst zu dieser Gruppe.
Also: Baclofen hilft dir nur als Placebo. Psychotherapie ist dir wegen deines IQ nicht möglich?
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Re: Erfahrungsberichte WilloTse

Beitragvon WilloTse » 8. Mai 2013, 13:30

pragha hat geschrieben:Baclofen hilft dir nur als Placebo

möglicherweise erweitert um die nicht abzustreitende AD-Wirkung an "grauen" Tagen.

pragha hat geschrieben:Psychotherapie ist dir wegen deines IQ nicht möglich?

Hmm, das so knallhart zu formulieren, wäre sogar mir etwas zu überheblich. [biggrin] Aber klar, wenn ich drei Züge im voraus weiß, auf was der/die Thera hinauswill, macht das Spiel keinen großen Spaß.

Ich war und bin - ähnlich Olivier Ameisen - der Meinung, dass Alkohol nicht das Problem, sondern die ungeschickte Lösung meines Problems ist. Andererseits ist aber der gesundheitsgefährdende Alkoholkonsum natürlich der Auslöser, überhaupt zur PT zu gehen, ich kann ihn also nicht verschweigen. Da muss der/die Thera erstmal mit klarkommen.

Mein eigentliches Problem kann ich Dir mittlerweile recht gut erklären: ich bin einerseits unzufrieden mit meiner Lebenssituation, andererseits zu faul, was 'dran zu ändern.

Ich bräuchte also eine Portion Zufriedenheit plus eine Portion Ehrgeiz. Das dauerhaft zu installieren, wäre das Ziel einer PT. Oder besser: eines persönlichen Motivationstrainings. Denn, wenn der einzelne Tag einigermaßen gut von mir strukturiert ist (Zeitmanagement, Anforderungs- und Fähigkeitsniveau irgendwo in der Flowzone), was juckt mich dann der Alk? Schlicht überhaupt nicht.

Und um das umzusetzten, braucht es wahrlich nicht viel. Eine Karteikarte DinA5 mit ein paar selbstmotivierenden Sprüchen, den realistischen Tageszielen und zwei Erfolgskontrollen um 12 und um 16 Uhr und der Fisch ist gelutscht.

Würde ich das doch nur konsequent tun.

Stattdessen obsiegen immer und immer wieder Faulheit, Langeweile, fehlender Aufraff und resultierendes Selbstmitleid. Prost.

Wenn Du - oder wer sonst - eine Idee hast, in welche Therapierichtung ich überhaupt nur mal schauen sollte, bin ich ehrlich dankbar für jeden Tipp. Ich bin da echt ratlos.
LG
Willo

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Re: Erfahrungsberichte WilloTse

Beitragvon WilloTse » 8. Mai 2013, 14:09

Nochmal zusammenfassend, das ist auch für mich selbst gerade eine wichtige Quintessenz:

An den Tagen (und die gibt es ja nicht zu knapp), an denen ich lauthals mit Gloria Gaynor singen kann "I am what I am!" gibt es kein Verlangen nach irgendeinem Rausch. Insofern ist Rausch für mich an diesen Tagen völlig uninteressant. Das sind die Tage, an denen ein Feierabendbier kein Problem ist, da ich ja nicht den Rausch suche.

An den anderen Tagen suche ich den Rausch, um mich in die die Zufriedenheit zu träumen (statt mich aufzuraffen und sie tatsächlich zu erschaffen).

DAFÜR müsste ein Lösung her, nur für diesen fehlenden Aufraff.

LG nochmal
Willo

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GoldenTulip
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Re: Erfahrungsberichte WilloTse

Beitragvon GoldenTulip » 8. Mai 2013, 14:24

Hallo Willo,

Denn, wenn der einzelne Tag einigermaßen gut von mir strukturiert ist (Zeitmanagement, Anforderungs- und Fähigkeitsniveau irgendwo in der Flowzone), was juckt mich dann der Alk? Schlicht überhaupt nicht.

Und um das umzusetzten, braucht es wahrlich nicht viel. Eine Karteikarte DinA5 mit ein paar selbstmotivierenden Sprüchen, den realistischen Tageszielen und zwei Erfolgskontrollen um 12 und um 16 Uhr und der Fisch ist gelutscht.

Würde ich das doch nur konsequent tun.

Stattdessen obsiegen immer und immer wieder Faulheit, Langeweile, fehlender Aufraff und resultierendes Selbstmitleid. Prost.


Ja, das Wollen-Wollen. Genau da bin ich zur Zeit dran, wie Du bei mir ansatzweise schon lesen konntest.
Absicht und Flow sind keine "rationale Charakterstärke und Glücksmomente", sondern das Ergebnis von Arbeit.
Man kann sich, so meine These, zur Absicht und zum Genuß/ Glück (Flow passt!) selbst (wieder) befähigen lernen.

Ich bin dabei, das für mich in Gedanken zu fassen, lese auch quer dazu (leider gibt es zur Verhaltensabsicht anscheinend nur Kurse für Werbestrategen [sad] ), um in meinem Thread etwas dazu zu schreiben. Nicht aus wissenschaftlicher Sicht (s.Link u.), sondern aus meinem Alltagserleben heraus.

Für mich hat Bac da erstmal auch ausgedient. PT für mich übrigens auch sowie Selbsaffirmationen/ positives Denken, da traue ich nur der Meditation zu, auf die Dauer da bei mir Wirkung zu zeitigen.
Psychoanalyse? Vorher sind wir tot
Verhaltenstherapie? Affendressur?!
Gesprächstherapie? Scheitert am IQ und EQ der TPs,

Fiesheit off: Es ist kein kognitives Problem, sondern eines der Zentrierung, der Focussierung, intrinsischer Motivation, da bleibe ich bei. Diese zu erkennen und durch präsente Absicht mit seinem Verhalten zur Deckung zu bringen, bringt die höchste Wahrscheinlichkeit dauerhafter Verhaltensänderung. Und das wird nicht in ein paar Tagen bewerkstelligt, sondern ist noch ein Stück Weg. Was Dich aber wohl kaum abschrecken dürfte [smile]

Kannst ja vielleicht hier mal reinschauen:
http://www.12manage.com/methods_ajzen_theory_planned_behaviour_de.html

LG Conny
Siegreiche Krieger siegen bevor sie in den Krieg ziehen, während Verlierer erst in den Krieg ziehen und dann versuchen, zu gewinnen. Sunzi.
Wenn Du nichts tun kannst, tu, was Du tun kannst. Conny.

In respektvollem Gedenken an Aaron Swartz http://de.wikipedia.org/wiki/Aaron_Swartz


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