Baclofen-Tagebuch von Warzo (echt)

Eigene Erfahrungsberichte zu Baclofen und Alkohol
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WarzoEcht
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Re: Baclofen-Tagebuch von Warzo (echt)

Beitragvon WarzoEcht » 13. September 2012, 12:07

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Argentina1
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Re: Baclofen-Tagebuch von Warzo (echt)

Beitragvon Argentina1 » 13. September 2012, 14:43

WarzoEcht hat geschrieben:
Von Langzeiteffekten ist schon oft berichtet worden, sogar was ein gewisses Schlafbedürfnis angeht. Ich hatte mal Mitte 2011 eine ca. vierwöchige Baclofen-Null-Phase und hatte das Gefühl, es habe sich nicht viel geändert. Ein allwissendes Orakel aus einem anderen Forum behauptete, dass die Wirkung immer noch "eine Zeitlang anhalte". Ich persönlich glaube allerdings, dass gewisse positive Veränderungen, man könnte es auch Heilungsfortschritte nennen, nicht "eine Zeitlang anhalten", sondern recht oft wirklich von Dauer sind.

Wie das bei mir ist, habe ich ja schon oft genug berichtet; auf mich wirkt es wie ein kleines, existentiell wichtiges Wunder. Ich habe auch ein viel entspannteres Verhältnis zum Alk, etwa so: diese Woche keinen, nächste vielleicht mal ein paar Gläser guten Wein ... oder auch nicht. Die Gefühle der Bedrohung und des hilflos ausgeliefert Seins, die sind verschwunden, überraschenderweise. Ich glaube auch, dass es den meisten gut tut.


Hallo Warzo und alle,
Ich denke es ist vielleicht eine Mischung aus Langzeiteffekt und Heilungsfortschritten.

Was deine entspanntes Verhältniss zum Alkohol angeht, das sprichst du mir aus der Seele, weil genau das empfinde ichgenauso. So langsam aber sicher würde ich fast behaupten können das er mir langsam egal wird, auf jeden Fall kann ich behaupten das er nicht mehr mein Leben regiert und das ist das allerschönste für mich, vielleicht höre ich mich deswegen so "strahlend" an, wie Susann es in meinem Tread sagte. Kann man nur hoffen das es so bleibt!

LG nach D, Argentina [hi_bye]

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Re: Baclofen-Tagebuch von Warzo (echt)

Beitragvon WarzoEcht » 13. September 2012, 15:21

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Re: Baclofen-Tagebuch von Warzo (echt)

Beitragvon Susann » 14. September 2012, 09:53

Schön, das hier endlich wieder leben ins Forum kommt.

Und viele haben Erfolge und Fortschritte zu berichten, das baut die anderen auf, die hier weiterhin fleißig still und heimlich mitlesen :-) und auch Erfolge zu verzeichnen haben.

Wünsche Euch weiterhin alles Gute!

LG Susann
Jeder Krise kann man nur mit absoluter Ehrlichkeit entgegentreten!

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Re: Baclofen-Tagebuch von Warzo (echt)

Beitragvon WarzoEcht » 14. September 2012, 12:08

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Re: Baclofen-Tagebuch von Warzo (echt)

Beitragvon WilloTse » 14. September 2012, 13:46

WarzoEcht hat geschrieben:Ich fühle mich hier und heute viel freier und bin gerade dabei, fliegen zu lernen,

Und das machst Du gut und richtig. Du, ich, Conny, argentina, fets, rockine, susann, federico, malte/Hoffnung, betalbatim, jivaro, wie sie alle heißen mögen. Jeder fliegt auf seine Art richtig, der Himmel ist frei.

Allein durch die Tatsache, dass wir hier sind, sind wir auf der "who dares" - Seite.

Müssen wir uns wirklich mit Air-to-Air-Missiles gegenseitig abschießen?

"Semper fi", oder "Who dares wins?

LG

Willo
Who dares wins

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Re: Baclofen-Tagebuch von Warzo (echt)

Beitragvon Rettungsflugsaurier » 14. September 2012, 17:06

WilloTse hat geschrieben:
WarzoEcht hat geschrieben:Ich fühle mich hier und heute viel freier und bin gerade dabei, fliegen zu lernen,

Und das machst Du gut und richtig. Du, ich, Conny, argentina, fets, rockine, susann, federico, malte/Hoffnung, betalbatim, jivaro, wie sie alle heißen mögen. Jeder fliegt auf seine Art richtig, der Himmel ist frei.


Heh, MOMENT MAL! Fürs fliegen ist hier immernoch der FLUGSAURIER zuständig!

Euch allen liebe Grüße aus dem verregneten Hamburg [hi_bye]
Mal angenommen, ich nehme mir vor, heute gar nichts zu tun -
und ich schaffe das auch.
Hab ich dann was erreicht, oder nicht ?

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Re: Baclofen-Tagebuch von Warzo (echt)

Beitragvon WarzoEcht » 14. September 2012, 17:24

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Re: Baclofen-Tagebuch von Warzo (echt)

Beitragvon Rettungsflugsaurier » 14. September 2012, 17:58

Na gut, es sei Dir/Euch verziehen. Ausnahmsweise [biggrin]

Freut mich, das es dir wieder besser geht! Mir gehts zur Zeit auch recht gut!
Trink immer mal mein Wein am Abend, hatte aber seit etlichen Wochen keinen "Suff" mehr. Und die Tage, wo ich einfach kein Bock/Appetit auf Alk habe häufen sich auch.

Werd bald ma wieder ausführlicher in meinem Fred berichten.
Mal angenommen, ich nehme mir vor, heute gar nichts zu tun -
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Re: Baclofen-Tagebuch von Warzo (echt)

Beitragvon WarzoEcht » 14. September 2012, 20:50

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Re: Baclofen-Tagebuch von Warzo (echt)

Beitragvon WarzoEcht » 14. September 2012, 21:19

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Re: Baclofen-Tagebuch von Warzo (echt)

Beitragvon Argentina1 » 15. September 2012, 00:12

WarzoEcht hat geschrieben:
Heute hatte ich mir für die Abendstunden einen kurzen Besuch in einer gediegenen Weinstube vorgenommen, denn es gab etwas zu 'feiern': Ende meiner zweiten Kur in Sicht, seit Juli 20 Kilo weniger, deutlich unter 100, Top-Form für meine Verhältnisse. Ich bin heute 10 km flott am Stück gelaufen (für mich immer noch Ausdauertraining), früher musste ich schon nach 300 Metern eine kurze Pause machen; also Kölner Hohenzollernbrücke ca. halb, bestenfalls.


Ich freue mich für dich, das ist wahrhaftig ein wahrer Erfolg!!!!!!!!!!!! Ich bin ernsthaft begeistert das du so tolle Fortschritte machst und das gleich in mehreren "Situationen" ( Gesundheit, Gewicht, Alkohol). Ich bin mir sehr sicher das du auf dem richtigen Weg bist und wenn man erst einmal relativ stabil auf dem richtigen Weg angekommen ist, dann gibt es auch kein zurück mehr!!!!!!!!!

Bravo Warzo, mach weiter so!!!!!!

Lg, Argentina

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Re: Baclofen-Tagebuch von Warzo (echt)

Beitragvon Rettungsflugsaurier » 15. September 2012, 09:46

Ich glaube schon, das man sich auch mal was "gönnen" kann, wenn man erstmal ne Zeit auf null runter war und mit Bac gut eingespielt ist. So ist es zumindest zZt bei mir.
Man muss nur stets sehr ehrlich und selbstkritisch mit sich sein, damit man eben auch rechtzeitig erkennt, wenn es wieder zu regelmäßig und/oder zu viel wird. Das ist die eigentliche Schwierigkeit.

Wenn ich abends 2-3 Gläser Wein trinke, löst das bei mir keinen TW oder so aus. Wenn ich mir aber 2 Flaschen reinknallen würde, dann würde am nächsten Tag alles nach mehr schreien.

SEHR wichtig ist mE auch die jeweilige Gefühlslage. Will ich einfach genießen, einen anstrengenden Tag ausklingen lassen etc. ist das OK. Wenn ich aber irgendwie verärgert oder gefrustet bin, dann versuche ich lieber auf Alk ganz zu verzichten, weil dann die Gefahr groß ist, das es "misbraucht" wird unf ggf. zuviel wird.
Mal angenommen, ich nehme mir vor, heute gar nichts zu tun -
und ich schaffe das auch.
Hab ich dann was erreicht, oder nicht ?

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Papfl
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Re: Baclofen-Tagebuch von Warzo (echt)

Beitragvon Papfl » 15. September 2012, 18:45

Rettungsflugsaurier hat geschrieben:SEHR wichtig ist mE auch die jeweilige Gefühlslage. Will ich einfach genießen, einen anstrengenden Tag ausklingen lassen etc. ist das OK. Wenn ich aber irgendwie verärgert oder gefrustet bin, dann versuche ich lieber auf Alk ganz zu verzichten, weil dann die Gefahr groß ist, das es "misbraucht" wird unf ggf. zuviel wird.


Hallo @ all!

Ich lese auch (fast) täglich mit [smile] , habe aber beruflich gerade ziemlich viel um die Ohren und komme deshalb nicht wirklich zum Schreiben. Das wird sich aber auch wieder ändern. Was Retti geschrieben hat, finde ich sehr wichtig.

Ich denke, wenn ich wieder anfangen würde, in "typischen" Situationen zu trinken, in denen ich früher getrunken habe (Frust, Enttäuschung, Betäubung, Ängste, Langeweile ... jeder hat(te) da ja so seine Vorlieben), dann wäre die Gefahr des "Uferlosen" durchaus wieder gegeben. Weil der Alk dann "Mittel zum Zweck" ist. Und weil es glaube ich eine ganze Zeit lang dauert, bis unser Kopf/Körper das alte, eingefahrene Schema "Problem --> Alk --> gelöst" vergisst (manche nennen es auch "Suchtgedächtnis"). Dieses Muster hat ja "dummerweise" auch jahrelang ganz gut funktioniert.

Wie Ihr ja vielleicht gelesen habt, habe ich mich unter anderem etwas intensiver mit der neurobiologischen Seite von Craving, SD und TW beschäftigt und mich auch mit meinem Psychiater kürzlich über diese Zusammenhänge unterhalten, und er hat mir mehr oder weniger bestätigt, dass es sich bei o. g. Phänomenen - auch aus heutiger medizinischer Sicht - um Prozesse im Gehirn handelt, die der/die Betroffene nicht bewusst steuern kann. Craving, SD oder TW sind also keine "Willensschwäche" oder "Gewohnheiten", sondern chemische Abläufe im Kopf, denen süchtige Menschen schlichtweg ausgeliefert sind.

Betrachtet man diese beiden Umstände zusammen ("Suchtgedächtnis" - also Alkohol als vermeintlich sichere Problemlösung und die chemische Kettenreaktion, die in unserem Gehirn Craving etc. auslöst und letztendlich im sog. "Kontrollverlust" endet), dann hatten wir als abhängige Menschen bislang eigentlich gar keine echte Chance, "vernünftig" mit Alkohol umzugehen.

Baclofen kann zumindest den chemischen Prozess beeinflussen, und ich könnte mir durchaus vorstellen, dass nach einer längeren Einnahme von Baclofen auch die Produktion der natürlichen, körpereigenen Neurotransmitter, die unter dem langjährigen Alkoholmissbrauch gelitten hat, wieder aktiviert werden kann. Das würde zumindest erklären, warum einige von uns auch mit null oder wenig BAC ganz gut klar kommen.

Ich kann das natürlich nicht beweisen, aber ich bin (als perfektionistischer Realist [biggrin] ) eben immer auf der Suche nach logischen Erklärungen.

Versteht mich bitte nicht falsch: Das soll jetzt kein Plädoyer für "kontrolliertes Trinken" sein. Ich strebe nach wie vor das Ziel "dauerhafte Abstinenz" an, aber wenn man die oben geschilderten Gedankengänge versteht, kann damit vielleicht auch das, was hier gemeinhin als "entspannter Umgang mit Alk" oder "Alk nicht mehr Mittelpunkt" etc. umschrieben wird, ein Stück weit besser verstanden werden.

Bin übrigens immer noch abstinent und heute (nachdem ich etwa eine Woche lang konstant bei 12,5 mg - 12,5 mg - 12,5 mg - 12,5 mg) geblieben bin, wieder in den Fahrplan eingestiegen.

Die positiven Beiträge oben ermutigen mich als Einsteiger natürlich ungemein und sind ein wichtiger Grund, das Forum nicht einschlafen zu lassen. Gratulation zu Euren individuellen Erfolgen [good] !

Beste Grüße einstweilen!
Papfl
Zuletzt geändert von Papfl am 16. September 2012, 10:10, insgesamt 1-mal geändert.
„Der Hori­zont vie­ler Men­schen ist wie ein Kreis mit Radius Null. Und das nen­nen sie dann ihren Stand­punkt."
Albert Ein­stein (1879 - 1955)

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Re: Baclofen-Tagebuch von Warzo (echt)

Beitragvon WarzoEcht » 15. September 2012, 21:45

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Re: Baclofen-Tagebuch von Warzo (echt)

Beitragvon Argentina1 » 16. September 2012, 01:56

Papfl hat geschrieben:Baclofen kann zumindest den chemischen Prozess beeinflussen, und ich könnte mir durchaus vorstellen, dass nach einer längeren Einnahme von Baclofen auch die Produktion der natürlichen, körpereigenen Neurotransmitter, die unter dem langjährigen Alkoholmissbrauch gelitten hat, wieder aktiviert werden kann. Das würde zumindest erklären, warum einige von uns auch mit null oder wenig BAC ganz gut klar kommen.


Hallo Papfl, Warzo und alle,
@ Papfl, falls ich dir noch nicht Hallo gesagt habe ( Hatte eine Forum - Auszeit), dann jetzt nachgeholt: Hallo!!

Ich finde deine Beiträge sehr interessant und vor allem wie du sie sachlich, wenn nicht sogar bildlich schilderst. DANKE!
Ich bin glaube ich ein Beispiel für das was du beschreibst, das man auch mit Null oder wenig Bac plötzlich stabil wird. Ich war schon immer, aus welchem Grund auch immer ( wohl was ich so in Erfahrungsberichten gelesen habe) total gegen eine massive Bac Erhöhung. Ich mag mich irren aber ich habe immer wieder das Gefühl, das diejenigen, die auf über 100 mg Bac hochdosierten irgendwann völlig entgleisten, bzw später gar keine Erhaltungsdosis mehr fanden ( Ausnahme und die gibt es immer, ist vielleicht Don Q).

Ansonsten Danke ich dir auf jeden Fall für deine ganz tollen Beiträge, die hier wirklich jedem sehr geholfen haben!!!

@ Warzo, natürlich sind KRISENBERICHTE willkommen!!!! Wer von uns hatte den noch keine Krise? Und ich denke das ist es was das Forum ausmacht. ABER, dann bitte auch Ratschläge oder ggf. Kritik annehmen.

Grüße aus 26 Grad schwül heißen Winter in Argentinien!!!!!!!!!
Argentina [hi_bye]

PS : und es freut mich das das Forum zum Leben erweckt wurde.

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Re: Baclofen-Tagebuch von Warzo (echt)

Beitragvon Rettungsflugsaurier » 16. September 2012, 10:19

Auch von mir ein freundliche [hi_bye] an Papfl (oder hatten wir das schon [unknown] )

Die wissenschaftlich Seite mal dahingestellt, aber ich gebe auch zu bedenken, das es ein "Suchtbewußtsein" braucht um sich süchtig zu fühlen.
Ich meine, schaut euch einfach mal andere Kulturen an. Ich bin/war überwiegend Weintrinker. In üblen Phasen locker 3 Flaschen und auch schon Tagsüber. Und mir war/ist natürlich klar, das das "abnormal" und krank ist. Aber es gibt zB Kloster, da ist das der ganz normale Tagesablauf. Die trinken im Prinzip nix anderes als Wein und Wasser. Fühlen die sich alle als Alkis? Nein, sicher nicht, weilo es eben für sie nicht abnormal ist.
Schaut euch die Russen oder Finnen an. Bei denen gehört Wodka zum normalen Tagesablauf und ich kenne welche, bei denen das schon beim Frühstück losgeht! Aber bei denen ist das Thema Alkohol in Medien und Gesellschaft kaum vertreten und alleine da ist doch schon der Unterschied. Die fühlen sich einfach nicht als Alkis - nicht "schuldig", also wird einfach weitergesoffen - ohne schlechtes Gewissen etc.

In unserer Gesellschaft sieht das ganz anders aus. Wir sind ja alle so aufgeklärt. Wir fühlen uns als ausgestossen, asozial und jeder hat doch beim Wort "Alki" erstmal assoziationen von dem dreckigen, obdachlosen Penner an der Ecke.
Das Problembewußtsein ist bei uns ausgeprägt und deshalb wissen wir, das irgendetwas mit uns nicht stimmt. Aber plötzlich sollen wir zu diesem "Pack" gehören? Und dann reden uns irgendwelche Ärzte ein, das wir unheilbar Krank sind und nie wieder was trinken dürfen...
Das löst natürlich erstmal Panik, Angst, Depris und tiefe Selbstzweifel aus und der Kreis beginnt sich zu schließen.
Dabei wäre es viel sinnvoller, jetzt erstrecht ein inneres Gleichgewicht zu finden und sich zu sagen "ja, ich habe ein Problem aber ich akzeptiere das und lerne damit umzugehen - ich mag mich trotzdem". Denn nur dann nehmen wir dem Alk den Schrecken - und auch der möglichen Abstinenz.
Mal angenommen, ich nehme mir vor, heute gar nichts zu tun -
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Re: Baclofen-Tagebuch von Warzo (echt)

Beitragvon WarzoEcht » 16. September 2012, 10:52

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Re: Baclofen-Tagebuch von Warzo (echt)

Beitragvon Argentina1 » 18. September 2012, 01:07

Hallo alle,
Dazu möchte ich auch noch kurz etwas sagen, weil ich die gleiche Erfahrung gemacht habe, als ich mehrere Male auf einem Poloturnier in Ungarn war und da gleich zum Frühstück "Barrack" (ich glaube dieser Schnaps hieß so) angeboten bekam. Ich bin nie drauf eingegangen weil ich "hartes Zeug" nie mochte und schon gar nicht am Morgen. Aber wundersamerweise haben es ALLE getrunken. Jahre später gab es allerdings einen tödlichen Ausgang - ein Verkehrsunfall - die Partnerin vom Eigentümer des Poloclubs, die schwer angetrunken ihr Auto gegen einen Baum setzte.

Wie Rettie sagte " sich süchtig zu fühlen" ist eine komplexe Sache, die habe ich eben auch schon ein wenig in Willos Tread angesprochen. Ich habe mittlerweile das Gefühl das man sich um so süchtier fühlt, um so mehr man sich mit dem Thema verrückt macht, was auch nicht wirklich richtig ist, denn man muss sich mit dem Thema beschäfftigen, aber es darf nicht der Lebensinhalt werden. Wo also die Maßstäbe setzen? DA besteht meiner Achtens ( neue Erkenntnis) die Kruz. Man muss denke ich entweder konsequent gleich von Anfang an mit Bac aufhören zu trinken und keine Experimente betreiben oder es steht ein relativ langer Weg bevor, der aber irgendwann und ich denke da bin ich angekommen und auch Willo, zu Ende ist bzw. dem man ein Ende setzen muss, da man sich sonst wieder in einer Spirale verfängt. Aber ich weiß es nicht! Sind alles Gedanken weil es mir zur Zeit gut geht und ich mich nicht mehr süchtig fühle, ich allerdings das Gefühl habe das sich ein gewisser Trigger breitbar macht seitdem ich hier wieder aktiver schreibe - aus dem Grund kann es also sein das ich mich wieder zurück ziehen werde.

LG Argentina

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Re: Baclofen-Tagebuch von Warzo (echt)

Beitragvon DonQuixote » 20. September 2012, 21:57

Hallo erst mal

Argentina hat geschrieben:Ich mag mich irren aber ich habe immer wieder das Gefühl, das diejenigen, die auf über 100 mg Bac hochdosierten irgendwann völlig entgleisten.

Doch, Argentina, Du irrst Dich. Die zwei oder drei Beispiele die Du aus diesem Forum kennst, sind nicht repräsentativ. Repräsentativer sind die vielen Tausend Patienten der Pariser Untersuchung, der Umfrage in englischen und französischen Foren sowie der Erfahrungsschatz von Annie Rapp und der französischen Ärzte mit DURCHSCHNITTLICH ca. 150 mg Baclofen pro Tag.

Die Erfahrung legt vielmehr nahe, dass gerade die Patienten mit 0 bis 20 mg / Tag eher „entgleisen“. Sorry, Argentina, wollte ich nur mal so zurechtrücken. Sorry auch an Warzo, Deinen Thread zu kapern. Ich verfolge Deine Berichte sehr genau und mit großem Interesse, ohne mich immer dazu zu äußern.

Gruß DonQuixote


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