Olivier Ameisen hat geschrieben:Meine Entdeckung hat täglich hunderte von Leben gerettet, welche an die unbarmherzige Sucht verschwendet wurden. Man sagt von meinem Buch („Das Ende meiner Sucht“), dass zum ersten Mal in der Medizin-Geschichte ein Buch das Verständnis einer Krankheit gewendet hat. Ich verlange an dieser Stelle den Stopp der Studie des Professors Jaury und das Ersetzen von
Placebo mit
Naltrexon als Referenz-Wirkstoff.
Meine erste Erfahrung mit Baclofen: Mich selbst zu behandelnIch werde oft und zu Unrecht gerühmt, die Eigenschaften von Baclofen entdeckt zu haben. Dieses seit mehr als vierzig Jahren in der Behandlung von
Spastik angewendete Medikament wurde schon seit 20 Jahren auch gegen Alkoholismus am Menschen erprobt, allerdings ohne bessere Wirkung als die anderen Referenz-Medikationen.
2004 publizierte ich in einer angesehenen medizinischen Fachzeitschrift, und unter eigenem Namen. Ein Redaktor einer der drei größten medizinischen Fachzeitschriften bezeichnete diesen Umstand als Weltneuheit: Die totale, schnelle und nachhaltige Befreiung von meiner Alkoholabhängigkeit, dies allerdings mit höherer Dosierung. In mein Behandlungsmodell schloss ich auch andere Suchtstoffe mit ein, Tabak, Heroin, Kokain, Cannabis, aber auch süchtiges Verhalten wie Spielsucht,
Bulimie, Kaufdrang etc.
Noch faszinierender als die Heilung von meiner Sucht, und etwas, was sich dann erst danach einstellte, war das komplette Verschwinden meiner sehr ausgeprägten Angstzustände, der eigentlich Grund, der mich immer wieder zur Flasche greifen ließ. Eine neue, bisher nie gekannte Achtung meiner selbst kam auf und verankerte sich mehr und mehr. Zum ersten Mal sah ich mich als eine Person an, die es wert war, akzeptiert zu werden, und die sich nicht für ihre schiere Existenz zu entschuldigen brauchte.
Von Februar bis Juni 2004 ahnte ich, was da gerade geschehen war, und dass noch Keiner auf diesem Planeten das so beschrieben hatte. Am Anfang dachte ich, dass das nur ein Traum sei, der nur wenige Tage andauern, und dass der Horror von zuvor wieder zurück kehren würde. Wie sollte ich das Jemandem mitteilen, ohne für verrückt gehalten zu werden? Ich vertraute mich zunächst meiner damaligen Lebensgefährtin an. Sie glaubte mir sofort, denn sie konnte es ja selbst feststellten. Ich wagte nicht, darüber mit anderen Leuten oder Medizinern zu sprechen, bis eines Tages Dr. Boris Pasche, ein ehemaliger Kollege, der etwas Unglaubliches ahnte am Telefon zu mir sagte: „Was ist los? Wovon redest Du da?“ Dann erklärte ich ihm: „Es ist so einfach wie Eins und Eins zusammen zu zählen.“
Ich benötigte etwas mehr als zwei Monate um einen entsprechenden Fachartikel zu verfassen und musste dabei einige medizinische Fachausdrücke erst neu erschaffen:
Gleichgültigkeit ohne jede Anstrengung und nicht etwa Abstinenz als Tortur welche in 90 % zum Rückfall führt. So wie ich es seit ich Baclofen einnehme erfahren und in meinem Buch beschrieben hatte. Selbst als ich als Test und meinen Widerwillen unterdrückend eine ganze Flasche Whisky trank, war es mir nicht möglich, dadurch einen Rückfall herbei zu führen. Seit 2004 empfahl ich wiederholt
randomisierte klinische Studien durchzuführen (Alcohol and Alkoholism, JAMA 2005, Lancet 2009)
Die Ablehnung durch die medizinische AutoritätenBeginnend im Jahre 2005 haben US-Amerikanische Medien meine Entdeckung aufgegriffen. Der erste Patient den ich erfolgreich behandelte stammte aus dem Mittleren Westen, der zweite aus Montana. Wie ich in meinem Buch beschrieben hatte, arbeitete ich gleichzeitig an einem Durchführungsplan für eine klinische Studie (DFKS) welcher für Paris bestimmt war. Ich hatte stichhaltig argumentiert, dass Baclofen in hoher Dosierung selbstverständlich
nicht gegen Placebo sondern gegen das beste Medikament, welches gleichzeitig eine Markzulassung (MZ) besitzt und von den Krankenversicherung erstattet wird, geprüft werden muss. Dies ist bei Medikamenten mit den Wirkstoffen Naltrexon und
Acamprosat der Fall.
Bei einer Krankheit mit sehr hoher Mortalität, bei der jeder Rückfall eine Todesgefahr in sich birgt, oder seien es Hirnschäden, Verkehrsunfälle, häusliche Gewalt, dem Patienten eine Behandlung vorzuenthalten, ist unethisch und zeugt von einem gravierenden Mangel an moralischem Denken.
Man kann sich eine Ethik-Kommission, welche ein solches Vorhaben gutheißt nur schwer vorstellen. Die Patienten und ihre Angehörigen müssten, bevor Sie eine freie Entscheidung zur Teilnahme an der Studie treffen, von unabhängiger juristischer Seite über den möglichen Verlust an Chancen aufgeklärt werden.
Wie ich bereits beschrieben hatte, wurde mein Durchführungsplan für eine klinische Studie (DFKS) 2006 abgelehnt. Weil ich die Verhinderung wissenschaftlicher Erkenntnisse durch die Universitäten kannte, schrieb ich mein Buch, um Ärzte und Patienten über die Medien, welche meine Ideen erstaunlich zahlreich aufgriffen, wach zu rütteln und damit Leben zu retten.
Ein neuer DFKS wird zurzeit unter der Leitung von Professor Jaury umgesetzt. Ich bedaure die dortige Allgegenwart des Psychiaters und Freundes Renaud de Beaurepaire und dass dort Placebo über ein ganzes Jahr verabreicht wird. Das bedeutet, dass diesen Patienten jegliche Behandlung vorenthalten wird. Finanziert wird es von einen „Gönner“, der es vorzieht, anonym zu bleiben!
Die für die Marktzulassung (MZ) zuständige Behörde verlangt, dass das Gesuch von einem anerkannten Labor gestellt wird. Anwendungen außerhalb der Marktzulassung ist in der Medizin tägliche Routine. Im medizinischen Fachartikel des Teams um Jaury ebenso wie in meinem Fachartikel von 2004 und in meinem Buch „Das Ende meiner Sucht“ sind die entsprechenden Referenzen aufgeführt. Sie haben von meiner Entdeckung nichts verstanden.
Abstinenz von und Gleichgültigkeit gegenüber Alkohol, zwei ganz verschiedene Begriffe Die totale Befreiung von der Krankheit wird bei keinem Patienten beschrieben, sie sind vielmehr
absinent und zu ständigen Anstrengungen verdammt, welche ich eine lebenslängliche Tortur nannte. Nicht ein einziger ist
gleichgültig!. Absurd ist, dass Dr. Giovanni Addolorato in
Lancet 2007 bei 71% der Patienten diese gleichgültige Abstinenz mit nur 30 mg erreicht, während das französische Team dasselbe Resultat erst mit der mehr als zehnfachen Dosis (400 mg) erzielt. Es wendet das Medikament falsch an oder scheint mein Konzept nicht zu verstehen.
Die einzige gute Nachricht ist die Bestätigung, einmal mehr, was schon vor 20 Jahren publiziert wurde, dass auch 400 mg pro Tag, selbst bei schlechter Anwendung, bis heute zu keinen gravierenden und nicht reversiblen Nebenwirkungen geführt haben.
Die totale Befreiung von der Krankheit, rigoros mein Protokoll befolgend, wurde von anderen unabhängigen Forschern in den USA, Italien und in einer Fallstudie mit vier Patienten in Australien mit den gleichen Ergebnissen wiederholt und in renommierten Fachzeitschriften publiziert. Professor Vandenbroucke schrieb, dass, um eine Entdeckung wie die meine zu testen, anekdotische Fall-Schilderungen besser seien als beobachtende Untersuchungen und diese wiederum besser als randomisierte Studien. Die Studie von Jaury verfolgt ein falsches Ziel mit einer ungeeigneten Patientengruppe. Deshalb sind auch keine Resultate zu erwarten, Schmerzen, die man den Patienten und ihren Angehörigen auferlegt hingegen schon.
Je grösser die Abhängigkeit in Tierversuchen ist, umso besser funktioniert Baclofen. Man kann die Abhängigkeit nicht beseitigen, wenn der Patient nicht abhängig ist. Ebenso gravierend im Fachartikel von Jaury ist, dass er mein Ziel nicht nachvollzieht, was ich bezwecke und beschreibe. Mit Eu-phorie aus dem Griechischen von Eu (gut) im Gegensatz zu Dys-phorie (nicht aushaltbares Schlecht-Sein) wie ich es 2004 für mich selbst, im eigentlichen und nicht medizinischen Sinne beschrieb, das heißt Wohl-Gefühl (wie
Eu-Phonie). Schlimmer noch, er bestraft seine Patienten indem er ihnen jegliche Behandlung vorenthält.
Die Opfer sind die Patienten! Es ist bedauerlich, dass Europa in der Verirrung und der intellektuellen Ignoranz verharrt. Die Opfer sind die Patienten! Darauf muss man mit dem Finger zeigen. Der intellektuelle Einfluss der europäischen Universitäten leidet darunter, es sind die renommiertesten amerikanischen Universitäten, darunter Harvard, welche mich zu Einführungsvorlesungen über Sucht eingeladen haben und die in vollen Sälen stattfinden.
Meine medizinische Entdeckung, welche „The Guardian“ vor zwei Jahren als
wahrscheinlich bedeutendste des Jahrhunderts beschreibt und der
„Science“ vor einem Jahr eine ganze Seite widmete ruft in Europa nur ein „man“ und ein „gemäß Erfahrung“ von Olivier Ameisen hervor. Es sind die amerikanischen Universitäten, welche mir zum zweiten Mal, 1991 und 2008, den Professoren-Titel verliehen und mich als internationalen Suchtexperten und Entdecker anerkennen.
Professor Jerome Posner, lebende Legende auf dem Gebiet der
Neurologie, sagte schon 2008 voraus, dass die Mund-zu-Mund Propaganda der entscheidende Faktor für die Verbreitung meiner Entdeckung sein wird. Für ihn, wie für zahlreiche Mediziner und Patienten, ist die Lektüre meines Buches, „ein wunderbares Buch“, unabdingbar für die Identifizierung und das Verständnis jeglicher Sucht, für ihre biologischen Mechanismen, ihre Behandlung und die Qualität der Genesung, ein Begriff der von nun an vom Gebrauch dieser Therapie bestimmt wird.
Ich wende meine Therapie seit fast zehn Jahren an und habe nur sehr wenige Fälle von Misserfolg kennen gelernt. Dabei möchte ich präzisieren, dass die Behandlung von einem Allgemeinpraktiker mit gesundem Menschenverstand vorgenommen werden soll.
In den vereinigten Staaten, wo die Bereitschaft zu lernen gleichzeitig der Strenge der Wissenschaft entspricht, habe ich Dr. Fred Levin (Chicago) und Dr. Rick Billack (Ohio) ausführlich mit meiner Methode bekannt gemacht. Bei schwierigen Fällen bin ich mit ihnen in engem Kontakt und soweit ich das von meiner Warte aus abschätzen kann, sind sie in mehr als 90 % aller Fälle erfolgreich. Das betrifft sowohl die gänzliche Befreiung von der Krankheit als auch, und vor allem, das Erzielen einer Euphorie (
Euphonie, Euthymie, Euthyroïdie).
Im Gegensatz dazu eine Behandlungsserie französischer / schweizerischer Ärzte, welche vorgibt nach der „Methode Ameisen“ vorzugehen, ohne mich jemals konsultiert zu haben, und ihre Patienten Fantasiebehandlungen aussetzen. Manchmal nehmen ihre „Misserfolge“ verzweifelt Kontakt zu mir auf, sei es nach überbordenden Aufenthalten in der Psychiatrie oder weil sie saufen wie ein Loch! Sie agieren in alle Richtungen: Therapien, deren Nutzlosigkeit erwiesen ist und Ausbildung von Ärzten, wobei sie selbst nicht wissen, wie das Medikament anzuwenden ist. Seit einigen Wochen, nachdem ich damit an die Öffentlichkeit getreten bin, bitten mich fast alle Ärzte darum, sie „auszubilden“, beispielsweise in einer Stunde!? Ich hoffe, dass sie mir nicht im Gegenzug vorschlagen, mir das Fliegen mit einer Boeing 747 beizubringen, so wie sie es sich selbst gegenüber anhand einer Wochenzeitung mit Baclofen getan haben. Für eine solche Ausbildung sind die Voraussetzungen gering, allerdings muss sie in einem seriösen Rahmen stattfinden, so wie das in den USA bereits geschehen ist.
Mein Kampf ist auch eine historische Neuheit, es ist der Kampf außerhalb der Marktzulassung für ein Medikament das nichts kostet und keinen Profit abwirft.
Das Gesetz vom 4. März 2002 wird mit Füssen getreten. Die hinterbliebenen, trauernden Familien werden, ginge es nach meiner Empfehlung, die Verantwortlichen dieser falschen Moral, schuld für Tod und Invalidität infolge „verpasster Chancen“ zur Rechenschaft ziehen. Ich kenne keinen Skandal, zumal mit angekündigtem Tod von Männern und Frauen, den die Medien schweigen ließen. Diese Apartheid für die leidenden und mit doppelter Strafe belegten Suchtkranken muss unverzüglich gestoppt werden.
Kürzlich verwendete ich ein Zitat von Upton Sinclair,
Pulitzer Preisträger von 1943: „Es ist schwierig jemandem etwas verständlich zu machen, wenn das Einkommen des Gegenübers geradezu davon abhängt, die Sache nicht zu verstehen.“
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Redaktionell: Ein Benefiz-Konzert zu Gunsten der
Association BACLOFÈNE, veranstaltet von den
Arlequin's Gospel findet am 22. Juni in Paris statt, der Eintritt ist frei, Spenden sind freiwillig. Professor Ameisen wird zum Publikum sprechen.