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Gesammelte Erfahrungsberichte Gretikatz

Verfasst: 2. Februar 2014, 07:19
von gretikatz
Ich will mich nicht als akholholkrank outen. Warum?

Auch wenn ich meine Ärzte (Hausarzt, Internist, Neurologe) über meine Alkoholabhängigkeit informieren würde, ist es nicht sicher, ob sie einer Behandlung mit Baclofen zustimmen würden. Im Forum konnten mir für meine Gegend keine Ärzte genannt werden, die Baclofen verschreiben.

Ab 2014 wird in Österreich die ELGA (Elektronische Gesundheitsakte) eingeführt. Hier werden sämtliche Vorbefunde, Entlassungsberichte und die aktuelle Medikation vermerkt und sind für Spitäler, niedergelassene Ärztinnen und Ärzten, Apotheken sowie Pflegeeinrichtungen zugänglich. Auch wenn der Datenschutz immer wieder betont wird, so kann privat doch etwas durchsickern. Ich weiß das aus Erfahrung!

Nachdem der Begriff Alkoholiker in der öffentlichen Meinung derart negativ befrachtet ist (charakterschwache Menschen, die ihren Partner schlagen, ihre Familie vernachlässigen, betrunken Auto fahren etc.), hätte er bei Bekanntwerden ganz sicher nachteilige Auswirkungen auf mein Privatleben. Eine Auswirkung auf mein Berufsleben stellt sich ja Gott sei Dank nicht mehr, da ich pensioniert bin.

Als Folge meiner Krankheit leide ich unter einem erhöhten CPK-Wert (2011 waren es 1776, 2013 immerhin noch 257), in letzter Zeit Muskelschwäche in beiden Beinen sowie Taubheitsgefühl in den Zehen. Keiner meiner Ärzte hat mich zu meinem Alkoholkonsum befragt.

Meine Ziele sind:

1) Selbst keinen Alkohol mehr kaufen und bei Ärger, Frust oder Langeweile nicht mehr allein zu Hause trinken.

2) Angebotene alkoholische Getränke bei Einladungen möglichst ablehnen (bin
mit Auto hier, muss Medikamente nehmen, die sich mit Alkohol nicht
vertragen, Fastenzeit etc.) oder in Maẞen akzeptieren, ohne zu Hause allein
weiterzutrinken.

3) Baclofen langsam aufdosieren, ein, zwei Monate die höchst verträgliche Dosis halten, um dann langsam wieder zu reduzieren.

Im Dezember 2013 trank ich noch fast täglich eine Flasche Sekt. Seit Januar 2014 bin ich bis auf zwei kleine Ausrutscher bei Einladungen am 7. und 21. abstinent. Gestern begann ich mit je 5 mg Baclofen morgens und vor dem Schlafengehen und kann daher über die Wirkung noch nichts berichten. Aber ich melde mich dazu Ende Februar wieder.

Re: Meine Gründe f. d. Selbstbehandlung mit Baclofen

Verfasst: 2. Februar 2014, 10:52
von DonQuixote
Alles klar, gretikatz, und Danke für Deine offenen und inspirierenden Worte.

Ich habe zwar keine Ahnung vom „CPK-Wert“, aber etwas lässt mich aufhorchen, nämlich das hier:

gretikatz hat geschrieben:In letzter Zeit Muskelschwäche in beiden Beinen sowie Taubheitsgefühl in den Zehen.

Das ist so ziemlich exakt das, was ich auch jahrelang empfand. Nach einem extremen und plötzlichen Krankheitsschub konnte ich am Ende nur noch 50 Meter gehen, Gassi mit Hund ging nur noch, weil ich mich auf mein Fahrrad setzte und @Bello (so heißt mein Hund) mich in’s Zielgebiet zog. Die Ärzte stellten einen peripheren arteriellen Verschluss fest, oft auch „Schaufensterkrankeit“ oder früher „Raucherbein“ genannt. Der operative Eingriff, d.h. das Setzen eines sog. „Stent“, geschah quasi ambulant und hinterließ „Narben“ in der Größe eines „Blutabnahme-Pieks“. Seitdem ist alles wieder ok und ich kann meinem @Bello schon fast wieder vorausrennen. Das könntest Du auch mal in Betracht ziehen, respektive bei Deinen Ärzten in’s Gespräch bringen.

Schlägt vor, DonQuixote

CPK = Creatinphosphokinase

Verfasst: 3. Februar 2014, 10:50
von gretikatz
Hallo, DonQuixote!
CPK = Creatinphosphokinase oder Creatin-Kinase (CK) oder Kreatinkinase
Die CK ist ein wichtiges Enzym in der Muskulatur. Hier dient es der Bereitstellung von chemischer Energie für die Muskelarbeit. Wenn Muskulatur geschädigt wird, kann CK ins Blut übertreten. Im Blut wird dann eine erhöhte CK-Aktivität gemessen.
Urache kann u.a. sein: Vergiftungen (z.B. Alkoholmissbrauch, Heroinkonsum) oder bei arteriellen Gefäßverschlüssen
Don Q, Du hast Recht, ich werde meinen Hausarzt nächstens zu letzterem ansprechen.
LG, gretikatz

Re: Meine Gründe f. d. Selbstbehandlung mit Baclofen

Verfasst: 6. Februar 2014, 11:32
von fernandez
@greti..
du schreibst:
"Ab 2014 wird in Österreich die ELGA (Elektronische Gesundheitsakte) eingeführt. Hier werden sämtliche Vorbefunde, Entlassungsberichte und die aktuelle Medikation vermerkt und sind für Spitäler, niedergelassene Ärztinnen und Ärzten, Apotheken sowie Pflegeeinrichtungen zugänglich. Auch wenn der Datenschutz immer wieder betont wird, so kann privat doch etwas durchsickern. Ich weiß das aus Erfahrung!

Nachdem der Begriff Alkoholiker in der öffentlichen Meinung derart negativ befrachtet ist (charakterschwache Menschen, die ihren Partner schlagen, ihre Familie vernachlässigen, betrunken Auto fahren etc.), hätte er bei Bekanntwerden ganz sicher nachteilige Auswirkungen auf mein Privatleben. Eine Auswirkung auf mein Berufsleben stellt sich ja Gott sei Dank nicht mehr, da ich pensioniert bin".
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Das habe ich in meinem Mitglieder stellen sich vor Thread auch schon festgestellt. Stigma eben. Liste lässt sich beliebig fortsetzen. Einmal Akte-immer Akte-spätestens nach Georg Orwell [shok] gings los.

Meine Gründe der Selbstbehandlung sind u.a. die von Dir genannten (doch jetzt ist es "Aktenkundig") aber mir jetzt auch egal.
Lebe z.Zt.nicht in D-land und hoffe, das bleibt so. Vorteil hier ist, Bac ist rezeptfrei erhältlich. Hoffe, das bleibt auch so. Denn man muss sich nicht "nackisch" machen, beim Apotheker. [cool] ...und das Forum hier bietet viel Unterstützung,Respekt und Rat. Hoffe nochmal, dass das auch so bleibt. [smile]
Und ganz nach den Erfahrungen und sehr guten Plan"von O.Ameisen gehts auch. Therapien waren in der Vergangenheit auch nicht das Gelbe vom Ei. Von AA - ZummmZumm - Holla Hopp Therapie oder was es sonst noch gibt. Außerdem wüsste ich hier nur eine mehr "schlecht-als Recht" AA Gruppe, die nicht hilfreich ist - im Gegenteil.
Vieles an AA ist immer noch das Beste meiner Meinung nach. Abgesehen von deren Stigmas und häufig diese Selbstdarstellungen:"wer ist hier der Erleuchteste und wer ist hier der schlimmste Alkoholiker". Es gibt sehr gute AA`s aber es gibt leider hier keine gute Gruppe-nicht in meiner Ecke, wo ich wohne.

Was machen Deine Beinbeschwerden? Muss ja nicht zwangsläufig alkoholisch bedingt sein. Toi,toi,toi dafür. [hi_bye]

Re: Meine Gründe f. d. Selbstbehandlung mit Baclofen

Verfasst: 6. Februar 2014, 12:01
von DonQuixote
Danke, @Fernadez

Fernandez hat geschrieben:Einmal Akte -> Immer Akte.

Es gibt gute Gründe FÜR ein Outing, aber auch ebensolche DAGEGEN. Lest auch mal hier …

Grübelt darüber, DonQuixote

Re: Meine Gründe f. d. Selbstbehandlung mit Baclofen

Verfasst: 7. Februar 2014, 21:19
von fernandez
Eben und wenn man in einer Führungsposition oder gar freiberuflich in der medizinischen/therapeutischen Richtung arbeitet- kann das den Verlust der Zulassung bedeuten.
Beamtenstatus ist immer: Mutter Fürsorge.
Danke für Deinen Link @Don

Re: Meine Gründe f. d. Selbstbehandlung mit Baclofen

Verfasst: 8. Februar 2014, 15:33
von Anne
Hallo gretikatz! Schön, dass du hier bist und schon so erfolgreich! [good]
Hast du mal Polyneuropathie abchecken lassen?
Liebe Grüße
Anne [hi_bye]

Re: Meine Gründe f. d. Selbstbehandlung mit Baclofen

Verfasst: 11. Februar 2014, 09:25
von gretikatz
Danke, Fernadez und Anne,

Erste Aprilwoche habe ich einen Termin beim Neurologen, vorher lasse ich mir vom Hausarzt nochmals den CK-Wert bestimmen. Wenn ich bis dahin weiter Beschwerden habe, kann ich die Herren Doktores mal auf Polyneuropthie ansprechen.

LG gretikatz

Bericht erster Monat Februar 2014

Verfasst: 1. März 2014, 00:00
von gretikatz
Selbst erhobene Werte:
Durchschnittlicher Blutdruck 120 / 76 (in den Monaten davor 140 / 85), entweder zurückzuführen auf Baclofen, dem auch eine blutdrucksenkende Wirkung zugeschrieben wird oder darauf, dass ich den Alkohol reduziert habe.
Mein Gewicht verringerte sich von 68 kg auf 66 kg.
Blutwerte werden erst wieder im April erhoben.

Alkoholkonsum:
Mein Alkoholkonsum hat sich so weit reduziert, dass ich alkoholische Getränke bei Essenseinladungen zwar nicht ablehne, aber allein zu Hause nicht mehr trinke.
03.02.2014 4 cl Schnaps, 1/4 Weißwein (auswärts)
07.02.2014 1/4 l Weißwein (auswärts)
09.02.2014 1/4 l Weißwein (auswärts)
18.02.2014 1/4 Rotwein (auswärts)

Nebenwirkungen:
vermehrte Schläfrigkeit am Abend sowie eine leichte Gangunsicherheit

Dosierung:
Ich habe Baclofen vom 1. bis 23. Februar langsam auf 40 mg täglich aufdosiert und am 23.Februar begonnen zu reduzieren, um am 15.3.14 wieder baclofen-frei zu sein.

Der Grund ist eine Fastenkur nach Buchinger von 16. bis einschließlich 28.3.14. Die Kursleitung informierte uns Teilnehmer wie folgt: "Wir bitten dringend, dass jene, die Medikamente einnehmen, mit ihrem Hausarzt besprechen, ob und wie diese während des Fastens eingenommen werden müssen. Die Kursleitung lehnt jegliche Verantwortung ab!"

Da ich Baclofen ohne ärztliche Begleitung einnehme, bin ich doch lieber vorsichtig. Es ist auch so, dass während der Fastenkur regelmäßige Darmentleerungungen durch abführende Mittel stattfinden, so dass das eingenommene Baclofen eventuell mit abgeführt wird und eine unkontrollierte Reduktion mit unerwünschten Nebenwirkungen stattfinden könnte.

Nach der Fastenkur werde ich wieder mit Baclofen nach Einnahmeplan beginnen, d.h. alle 5 Tage Steigerung um 10 mg.

Ich werde Ende März wieder berichten.

Re: Bericht erster Monat Februar 2014

Verfasst: 1. März 2014, 07:40
von Chinaski
x

Re: Bericht erster Monat Februar 2014

Verfasst: 1. März 2014, 22:16
von DonQuixote
Hi Gretikatz

Deine Sorge ist unbegründet. Baclofen wird sehr schnell aufgenommen, bereits nach 1,5 Stunden (andere Quellen sprechen sogar von nur 0,5 Stunden) ist das Maximum der Konzentration im Blut erreicht. Die Wirkungsdauer ist ebenfalls kurz, d.h. der Abbau geschieht recht schnell, ausgedrückt wird das mit der sog. Halbwertszeit, sie beträgt 3,5 Stunden. Quelle: Interaktiver graphischer Baclofen-Rechner.

Ich gehe davon aus, dass Du Deine tägliche Dosis gleichmäßig über den Tag verteilt in vier Einzelgaben à 10 mg nimmst. Wenn jetzt also das passiert, was Du befürchtest, dass nämlich Dein Baclofen den Weg in’s Klo nimmt, dann geschieht das höchstens mit einer Einzeldosis von 10 mg, wahrscheinlich aber sogar nur mit einem Teil davon. Selbst unter der ungünstigeren Annahme entspricht das dann z.B. einer während des Tages vergessenen Einzeldosis, was völlig unbedenklich ist. Meine Empfehlung lautet deshalb ganz klar: Baclofen auch während der Fastenkur unverändert weiter einnehmen.

Noch zum Tempo der Abdosierung: Das Absetzen, wenn Du es denn doch noch machen möchtest, kann sehr viel schneller geschehen als das als Einschleichen. Von 40 mg / Tag auf Null ist das mit reichlich Sicherheitsabstand in zehn Tagen gegessen. Quelle: Baclofen-Leitfaden Auch Deine Geschwindigkeit des Einschleichens, d.h. von Null auf 40 mg / Tag in drei Wochen ist sehr konservativ vorsichtig. Die meisten können das locker verdoppeln. Ich möchte Dir da aber nicht dreinreden, manchmal ist Langsamkeit vielleicht die individuell bessere Option.

Und Ja, Chinaski liegt richtig, Dein bisheriger Erfolg ist wirklich sehr beachtlich, mach dort unbedingt weiter [good]

DonQuixote

Re: Bericht erster Monat Februar 2014

Verfasst: 2. März 2014, 07:50
von gretikatz
Danke Euch beiden, Chinaski und DonQ!
Mein Alkoholkonsum im Dezember 13 war schon heftig genug, so dass ich mir Sorgen gemacht habe. Im Januar 14 war er etwas weniger. Noch traue ich dem Frieden nicht, bin also vorsichtig optimistisch. Während des Fastens habe ich sowieso keine Gelegenheit, Alkohol zu konsumieren. Da sind wir relativ abgeschieden von der Aussenwelt.

Jetzt warte ich den März ab und melde mich dann wieder. An alle Betroffenen in diesem Forum schicke ich gute Wünsche und dass sie es auch schaffen!

Bericht zweiter Monat März 2014

Verfasst: 1. April 2014, 16:22
von gretikatz
Die strenge Fastenzeit von 11 Tagen war für mich eine sehr positive Erfahrung. Viermal 20 Minuten Meditation über den Tag verteilt haben auf wunderbare Weise meine Psyche gestärkt. Die Meditationen werde ich zu Hause weiterführen, wenigstens 20 Minuten am Morgen.

Selbst erhobene Werte:
Mein Gewicht verringerte sich von 66 kg auf 62 kg.
Der Blutdruck ist weiterhin zwischen optimal und normal.
Blutwerte werden erst wieder Anfang April erhoben.

Alkoholkonsum:
Mein Alkoholkonsum hat sich dank Baclofen so weit reduziert, dass ich alkoholische Getränke bei Einladungen zwar nicht ablehne, aber allein daheim nicht mehr trinke.
(Im Dezember 2013 war es noch eine Flasche Sekt im Abstand von zwei bis drei Tagen.)

4.3.2014 1/4 Weinmischgetränk "Hugo" 7 Vol% (auswärts)
9.3.2014 1/4 Weißwein (auswärts, zum Essen)
11.3.2014 3 Gl. Sekt (auswärts)

Am 29. März habe ich sechs Flaschen Chardonnay gekauft, um sie am nächsten Tag der Dame zu bringen, die während meiner Abwesenheit meine drei Katzen betreut hat. Ich habe den Wein unberührt weiter gegeben, das wäre im Dezember / Januar nicht möglich gewesen. Zumindest eine Flasche hätte ich am Abend für mich geöffnet.

Dosierung:
Ich habe Baclofen in der Zeit 1. bis 15. März langsam von 20 mg täglich auf Null reduziert und während der Fastenzeit vom 16. bis 28. März kein Baclofen eingenommen. Am 29. März wieder mit 10 mg täglich (je 5 mg morgens und abends) begonnen.

Nebenwirkungen:

Keine bei dieser geringen Dosierung


Ich werde Ende April weiter berichten.
Gruss an alle, gretikatz

Bericht - dritter Monat (April 2014)

Verfasst: 7. Mai 2014, 04:13
von gretikatz
Ich wollte die Befundbesprechung beim Neurologen abwarten, deshalb melde ich mich erst jetzt.

Werte am 3.12.13 anlässlich einer Gesundenuntersuchung
(Internist) SGPT (ALAT) 26
Gamma-GT 15
CPK (Kreatinkinase) 257
(letzterer Wert war die Ursache für die Überweisung zum
Neurologen.)

Werte am 1.4.2014 CPK (Kreatinkinase) 671
(Hausarzt) (Am 30.3.14 Radtour von 43 km! Hätte ich nicht machen
sollen, denn körperliche Anstrengung 48 Std. vor der Blutabnahme erhöht den CPK-Wert.)

Vitamin D3 16.7 ng/ml (im Graubereich, optimal wären 50 ng/ml)

Diagnose 10.4.14 leichtgradige Polyneuropathie (PNP)
(Neurologe) Muskelwert habe sich gegenüber 2011 verschlechtert.

Therapie ab 10.4.14
(Neurologe) 2-Zellen-Bäder beider Beine zur Muskelstimulation,
24. und 28.4.14
ab 6.5.14
weitere 2-Zellen-Bäder, rät zu Sport und Bewegung

Werte am 23.4.14, Befundbesprechung gestern 6.5.14
Der Neurologe bezeichnete alle Werte von Vitamin B12, Folsäure, Eiweiẞ-Elphor, TSH und HbA1c als normal, was auch immer er darunter versteht. Der CPK-Wert (nach 48 Stunden Schonung) reduzierte sich auf 188, biete ebenfalls keinen Grund zur Besorgnis. Die genauen Zahlen will er mir zuschicken, ich führe sie im Mai-Bericht an.

Selbst erhobene Werte: Blutdruck zwischen optimal und normal, mit einem Ausrutscher am 21.4.14
(148 / 85 / 71 mmHg) (siehe meinen Beitrag "erhöhter Blutdruck" vom 22.4.14
im Forum "Fragen und Antworten zu Baclofen und Alkohol")
Gewicht hat sich auf 64 kg (bei einer Körpergröße von 168 cm) eingependelt
(Im Oktober 2013 noch 67 kg).

Selbstbehandlung: Lioresal, 1.2. - 15.3.14, 29.3.14 bis laufend
Alpha-Liponsäure 600 mg/d, 3.4.14 einschl. 3.5.14
Vitamin-Kombipräparat , 5.4.14 bis laufend, enthält
C, B1, B2, B3, B5, B6, B12, Folsäure, Myo-Inositol u. Cholin
Meditation: täglich 25 Minuten (Ich sende meinen Atem in meine Füße, meine Beine usw.)
Radfahren, täglich durchschnittl. 10 km


Alkoholkonsum: 20.4.2014 1/4 Weißwein (auswärts, zum Essen)
30.4.2014 1 cl Sekt (auswärts) als Aperitif vor dem Essen

Sonst kein Alkohol dank Baclofen!
Ich bin froh und dankbar, dass Baclofen so gut bei mir wirkt!

Baclofen-Dosierung:
In 5 Tages-Schritten aufdosiert, am 6.5.14 Dosis von 80 mg 4 x über den Tag verteilt

Nebenwirkungen:
ab einer Dosis von 30 mg/Tag: Schläfrigkeit
ab einer Dosis von 40 mg/Tag: Mundtrockenheit, Gangunsicherheit sowie Schlafstörung (kann trotz Tagesmüdigkeit
abends nicht einschlafen).
ab einer Dosis von 70 mg/Tag: Schwindel, leichte Harninkontinenz, Durchschlafstörung (Details im Mai-Bericht)
ab einer Dosis von 80 mg/Tag Durchschlafstörung (Details im Mai-Bericht)

Keine Träume, keine Euphorie, keine Lust, meinen Haushalt in Schuss zu bringen!

Bemerkungen:
Ohne dieses Forum hätte ich nie von Baclofen erfahren! Die Postings von DQ, Frankie und Dr. Domuch sowie das Buch von Olivier Ameisen haben mir sehr geholfen!

Am 10.4. wurde ich (vom Neurologen) erstmals zu meinem Alkoholkonsum befragt, worauf ich antwortete "gelegentlich". Diese Aussage stimmte nur für die letzten Monate, die 30 Jahre davor getraute ich mich nicht zu erwähnen.

Er zählte auch die Ursachen für die Polyneuropathie auf:
1) Diabetes (trifft bei Ihnen nicht zu.)
2) Alkoholkonsum (So sehen Sie nicht aus.)
3) Normaler Alterungsprozess (im Alter werden die Nervenreflexe langsamer)

Ich erzählte das einer meiner Freundinnen. Als ich die Ursache Alkoholkonsum erwähnte, kam spontan der Einwurf: "Aber doch nicht Du!"

Ich gerate also in Erklärungsnotstand was meinen übermäßigen Alkoholverbrauch der letzten 30 Jahre betrifft. Ich konnte ihn offensichtlich gut verbergen.

Ich werde Ende Mai wieder weiter berichten.


LG
gretikatz

(Eine Änderung: Formatierung)

Re: Bericht - dritter Monat (April 2014)

Verfasst: 7. Mai 2014, 21:30
von DonQuixote
[good]

Re: Bericht - dritter Monat (April 2014)

Verfasst: 20. Mai 2014, 14:31
von Anne
Hallo gretikatz!Ich freue mich auf den Maibericht! Mein Partner hat auch Polyneuropathie, aber er hat nur phasenweise etwas zu viel getrunken(abends zwei Bier).Er hat kein Suchtproblem.
Alles Gute!
Anne [hi_bye]

Re: Bericht - dritter Monat (April 2014)

Verfasst: 20. Mai 2014, 19:36
von gretikatz
@anne
Polyneuropathie kann auch von Diabetes kommen (habe ich aber nicht). Der Neurologe hat mir 2-Zellenbäder für die Durchblutung verschrieben. Erst nach der dritten Behandlung spürte ich eine leichte Besserung. Zusätzlich nehme ich noch Alpha-Liponsäure und ein Kombipräparat von B-Vitaminen. Letzteres wird beschrieben als "Diätetisches Lebensmittel zur Behandlung von neurologischen und neuropsychiatrischen Erkrankungen". Im Mai-Bericht werde ich alles genau beschreiben. In vier Wochen gehe ich zu meinem Hausarzt, da will er wieder ein Blutbild machen lassen. Mal sehen!
LG gretikatz

Re: Bericht - dritter Monat (April 2014)

Verfasst: 20. Mai 2014, 22:57
von Suse
Hi Gretikatz,

sorry, deine Werte überfordern mich. Scheinen aber okay zu sein, den Reaktionen der anderen zufolge ;-)

Also, alles Beste weiterhin!

lG Suse

Re: Bericht - dritter Monat (April 2014)

Verfasst: 21. Mai 2014, 00:04
von Anne
Hallo Gretikatz, mein Partner hat auch kein Diabetes, obwohl er in den Kaffee ziemlich viel Zucker nimmt und eine Naschkatze ist. :wink:
Er hat sich letztens von einer Kinesiologin austesten und behandeln lassen. Jetzt nimmt er ein Schüßler-Salz. Mal schauen, ob es was bringt. Die Kinesiologin kennt auch jemanden, der Poly bekommen hat, weil er mit Taubenkot in Berührung gekommen ist. Wir haben eine Frau aus dem t-alk Chat kennengelernt, die jetzt trocken ist, aber auf Grund ihrer Alkoholkrankheit Poly bekam.
Wünsche dir einen guten Hausarzttermin mit guten Werten. Du bist ja, wenn ich das richtig gelesen habe, gut dabei! Und wenn ich richtig gerechnet habe, hat dich Alk 'nur' 28 Jahre begleitet, und nicht 30,oder?
Liebe Grüße
Anne [hi_bye]

Bericht - vierter Monat (Mai 2014)

Verfasst: 1. Juni 2014, 07:17
von gretikatz
Selbst erhobene Werte:

Blutdruck weiterhin zwischen optimal und normal.
Körpergewicht mit 63 kg stabil

Selbstbehandlung:

Meditation und Radfahren wie gehabt.

Lioresal, 1.2. - 15.3.14, 29.3.14 bis laufend

Alpha-Liponsäure 600 mg täglich
3.4.14 bis einschl. 3.5.14, 15.5.14 bis laufend

Vitamin-Kombipräparat, 1 x täglich
enthält C, B1, B2, B3, B5, B6, B12, Folsäure, Myo-Inositol, Cholin, 5.4.14 bis laufend

Befund des Neurologen erhalten am 12.05.14.:
Leider keine genauen Werte betreffend Vitamin B12, Folsäure, Eiweiẞ-Elektrophorese, TSH und HbA1c. Er beschreibt das Ergebnis als "unauffällig".

Medikation der Polyneuropathie bzw. des Vitamin D-Mangels durch Ärzte:
Hausarzt: Oleovit D Tropfen (1 Tropfen = 400 I.E. Vitamin D3) 1 x wöchentl. 30 Tr. ab 20.5.14 bis laufend
Internist: - - -
Neurologe: 2-Zellen-Bäder am 5., 8., 12., 15., 19., 22. und 26.5.14


Alkoholkonsum:
11.5.14 (Muttertag) 1/8 Rotwein auswärts zum Essen
Sonst kein Alkohol dank Baclofen!


Baclofen-Dosierung:
In 5 Tages-Schritten erhöht gemäß Tabelle des Forums,
am 22.5.14 reduziert von 110 mg/d auf 100 mg/d wegen extremer Nebenwirkungen
am 27.5.14 reduziert auf 90 mg/d wegen noch immer starken Nebenwirkungen
am 31.5.14 Dosis von total 90 mg/d 4 x über den Tag verteilt.


Nebenwirkungen:

1) Nach Dosiserhöhung auf 70 mg/d:
extreme Müdigkeit (bin vor dem PC eingenickt)
Schwindel (da er vor dem Zubett-Gehen auftrat, hat er mich nicht weiter gestört.)
leichte Harninkontinenz, Durchschlafstörungen (z.B. mehrmals um 2.00 h erwacht, nicht mehr eingeschlafen)

2) Nach Dosiserhöhung auf 80 mg/d
Konzentrationsstörungen (Tippfehler, Buchstabenstürze)
Durchschlafstörungen (wie oben), Gangunsicherheit

Diese Nebenwirkungen verschwanden nach ein, zwei Tagen.

3) Nach Dosiserhöhung auf 90 mg/d
leicht runzelige Handinnenflächen, besonders am letzten Fingerglied, trinke mehr Wasser (täglich zwei Liter) und muss deshalb häufiger auf die Toilette, z.B. drei bis vier Mal während der Nacht. Baclofen wirkt bei mir entwässernd!

4) Nach Dosiserhöhung auf 100 mg/d
ziemliche Konzentrations- und Gleichgewichtsstörungen (Beinahe-Sturz beim Absteigen vom Fahrrad)

5) Nach Dosiserhöhung auf 110 mg/d
extreme Konzentrations- und Gleichgewichtsstörungen, sehr müde

6) Nach Reduzieren auf 100 mg/d
Immer noch grosse Gangunsicherheit und Müdigkeit. Ich bin während eines sehr interessanten Vortrages fast eingeschlafen - war mir sehr peinlich!
Bin sehr unkonzentriert - konnte meinen Baclofen-Bedarf für die nächste Bestellung nicht ausrechnen
Muss immer noch dauernd auf die Toilette.
Erstmals geschwollene Füße - führte das zunächst auf die Zellenbäder zurück. Nachdem aber willyulli die gleichen Probleme hatte, ist Baclofen die Ursache.

7) Nach Reduzieren auf 90 mg/d
Gangunsicherheit und Müdigkeit haben sich etwas gebessert
Die Wassereinlagerungen in den Füßen sind abgeschwollen, werde aber trotzdem zur Sicherheit im Juni auf 80 mg/d herunter gehen.

Immer noch keine Träume, keine Euphorie,
keine Lust zu arbeiten. (Ich warte noch immer auf den Kick, von dem andere Forumsteilnehmer berichten.)

Bemerkungen:

In Bezug auf Alkoholkonsum bin ich vorsichtig optimistisch. Ich hoffe, dass meine Gleichgültigkeit gegenüber Alkohol anhält. Manchmal denke ich, dass der Ausstieg nach 30 Jahren mehr oder weniger exzessiven Alkoholkonsums doch nicht so einfach sein kann!


Ich werde Ende Juni weiter berichten.