Aalbachtaler stellt sich vor

Hier erhalten Angehörige von Alkoholabhängigen Rat und Hilfe sowie auch Arztvorschläge. Und sie können dort lesen, wie andere mit dem Problem umgehen.
Benutzeravatar

Thread-Starter
Aalbachtaler
Beiträge: 1
Registriert: 1. Dezember 2016, 20:30
Mann oder Frau?: Ich bin ein MANN

Aalbachtaler stellt sich vor

Beitragvon Aalbachtaler » 2. Dezember 2016, 18:17

Hallo,

wir (meine Frau und ich) sind neu hier im Forum. Alkoholismus ist nicht unserProblem, sondern das unseres Sohnes (30 Jahre alt, Single).
Nach jahrelangem Kampf mit dem Thema Alkoholismus mit Ups und Downs im Monats-, Wochen- und manchmal Tagesrhythmus sind wir durch Zufall auf Baclofen aufmerksam geworden. Unser Sohn hat bereits ca. 10 Entzüge mitgemacht, teilweise mit schwerem Delirium einhergehend, er war auch einmal auf Reha, hat aber nach etwa 10 Wochen auf sein Drängen hin und in Einverständnis mit der Klinik damit aufgehört. Für ihn waren diese 10 Wochen wohl die sinnlosesten seines Lebens. Immerhin hat er in dieser Zeit nicht getrunken, aber nur etwa 4 Wochen später ging es schleichend wieder los, bis nach einem Vierteljahr alles beim Alten war. Erstaunlicherweise hat er trotz ca. 10jährigem Alkoholmissbrauch (fast ausschließlich Wein, in Spitzenzeiten ca. 3 Flaschen pro Tag) noch keine gravierenden körperlichen Schäden. Er ist auch sozial gut integriert und möchte seine Sucht besiegen. Er trinkt fast ausschließlich, wenn er allein in seiner Wohnung ist. In Gesellschaft meistens wenig oder gar nichts.
Weil die Sucht nach dem Alkohol unseren Sohn immer wieder einholt, sind wir gespannt auf die Erfahrungen der Baclofen-Patienten. Im Moment ist unser Sohn trocken, das kann sich aber jederzeit ändern. Es geht halt immer mal so [good] und mal so [ireful] .
Ach ja, und jetzt wüsste ich gern, welcher Arzt/Ärztin im Raum Würzburg Baclofen off label verschreibt, damit man sich dort beraten lassen kann.

Benutzeravatar

DonQuixote
Beiträge: 5159
Registriert: 15. Dezember 2011, 14:48
Hat sich bedankt: 713 Mal
Danksagung erhalten: 832 Mal
Mann oder Frau?: Ich bin ein MANN
Kontaktdaten:

Re: Aalbachtaler stellt sich vor

Beitragvon DonQuixote » 2. Dezember 2016, 21:09

Hallo Albachtaler

Schön, dass Du zu uns gefunden hast, und Danke für das Vertrauen, das Du uns entgegenbringst.

Ich finde toll, wie Du Dich für Deinen Sohn engagierst. Die Mär, dass alkoholabhängige Menschen von ihrer Umwelt erst ganz fallen gelassen werden müssen, damit sie alleine wieder aus ihrer "Sucht" herausfinden, hält sich leider hartnäckig - ist aber Quatsch. Bei jeder anderen Krankheit "predigt" man immer wieder, wie wichtig die Unterstützung durch Familie und Freunde bei der Genesung sein kann, nur die "Süchtigen" sollen es bitteschön alleine schaffen.

Trotzdem können Betroffene ihre Abhängigkeit natürlich nur mit einem guten Stück Eigeninitiative und "Arbeit an sich selbst" überwinden. Du kannst Deinem Man bei seinem Weg aus der Abhängigkeit begleiten und unterstützen, aber gehen muss er ihn alleine. Wie ich Deinen Zeilen entnehme, will Dein Sohn ja auch selber aufhören. Das ist gut.

Zusätzlich könntest Du Deinen Sohn motivieren, indem Du ihm einige der nachfolgend aufgezählten Papiere ausdruckst und zum Lesen gibst: Einen ersten Überblick rund um das Medikament bietet unsere Rubrik Baclofen erste Schritte, konkreter im Baclofen-Arztkoffer und Alles Wichtige auf einen Blick. Genaueres zur Dosierung und Therapie findest Du im Leitfaden für die Anwendung oder in den auf die jeweilige Tablettenstärke zugeschnittenen Dosierungstabellen hier im Forum.

Lesenswert und aufschlussreich ist auch der Artikel "Ist Alkoholsucht doch heilbar?", den man auch online im PTA-Forum finden kann. Und natürlich das Buch "Das Ende meiner Sucht" von Olivier Ameisen. Der Kardiologe Olivier Ameisen war selbst betroffen und hat Baclofen als Therapieoption bei Abhängigkeitserkrankungen (wieder)entdeckt. Das Buch ist spannend zu lesen! Du kannst die E-Book-Version des Buches auch kostenlos über dieses Forum "ausleihen". Bei Interesse schreibe mir bitte eine PN (Private Nachricht)

Näheres zum Thema Craving und der Wirkungsweise von Baclofen findest Du hier. Was die Baclofen-Therapie von der traditionellen Suchttherapie unterscheidet, wird hier erklärt. Ganz interessant ist auch die Erklärung, warum Baclofen kein Alkoholersatz ist.

Eine E-Mail mit Arztvorschlag für Deine Region habe ich soeben abgeschickt. Dir und Deiner ganzen Familie wünsche ich einstweilen alles Gute auf Eurem weiteren Weg.

DonQuixote

Benutzeravatar

Bine
Beiträge: 142
Registriert: 19. Juli 2016, 09:23
Hat sich bedankt: 11 Mal
Danksagung erhalten: 26 Mal
Mann oder Frau?: Ich bin eine FRAU

Re: Aalbachtaler stellt sich vor

Beitragvon Bine » 3. Dezember 2016, 01:36

Hallo Aalbachtaler,
erstmal schön das ihr euren Sohn nicht aufgebt, auch wenn es mitunter nicht einfach ist. Es ist und bleibt euer Sohn, egal was er macht und wie er ist. Aber ich denke auch das es für euch Eltern sehr anstrengend ist es mit anzusehen, wie er den Bach runter geht.
Er trinkt nie in Gesellschaft.......
Das ist typisch für Alkoholiker, keiner soll es merken, wissen, mitkriegen.
Ihr schreibt wenn er in "Seiner Wohnung" lebt, ist die bei "Euch" im Haus oder anderswo ?
Sollte er in eurem Haus seine eigene Wohnung haben fühlt er sich sicher auch beobachtet und unter Kontrolle.
Er ist 30 ! Vielleicht euer einzigster Sohn ?
Entschuldigung wenn ich so frage, aber ich habe es selber miterlebt wie man sich fühlt wenn man von seinen Eltern ständig kontrolliert wird, auch mit 45 noch !
Nächste Fragen:
Weiẞ euer Sohn das ihr hier angemeldet seid ?
Wenn ja übergebt ihm das Forum damit er sich selber ein Bild machen kann über Baclofen, er ist hier jederzeit willkommen.
Weiẞ euer Sohn um sein Alkoholproblem ?
Spricht er mit euch offen darüber ?
Will er selber etwas dran ändern ?
Oder wollt ihr das nur ?
Vielleicht sieht er es noch gar nicht so schlimm an.
Ich denke ihr werdet eine Arztadresse bekommen, aber die bringt euch nicht weiter solange euer Sohn nicht wirklich selber dazu bereit ist. Und da gehört erstmal ne Menge Mut dazu sich selber einzugestehen das man abhängig ist. Aufhören zu wollen is was anderes.
Ich wünsche euch viel Glück und Erfolg
und hoffe das euer Sohn sich hier dann bald einschreibt.....
Und jetzt zu mir, ich nehme Bac seit Juli und kann nur positives berichten, mir geht es gut damit, Trinkwunsch hat nachgelassen, bin viel ruhiger geworden, naja könnt ihr nachlesen unter bine
Also alles wird gut
Gruss Bine
Zuletzt geändert von Bine am 3. Dezember 2016, 01:49, insgesamt 1-mal geändert.

Benutzeravatar

Bine
Beiträge: 142
Registriert: 19. Juli 2016, 09:23
Hat sich bedankt: 11 Mal
Danksagung erhalten: 26 Mal
Mann oder Frau?: Ich bin eine FRAU

Re: Aalbachtaler stellt sich vor

Beitragvon Bine » 3. Dezember 2016, 01:41

sorry nicht unter bine, unter Hallo zusammen von Bine
ich hoffe das klappt besser [smile]


Zurück zu „Anlaufstelle für Angehörige von Alkoholabhängigen“

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 0 Gäste