Doktorarbeit aus Montpellier von Paul Monguillot

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DonQuixote
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Doktorarbeit aus Montpellier von Paul Monguillot

Beitragvon DonQuixote » 1. Juli 2015, 21:43

Seid gegrüßt

Aus Frankreich (Montpellier) gibt es eine neue Doktorarbeit zu Baclofen, welche in den französischen Baclofen-Patienten- und Ärztevereinigungen einige Beachtung fand, jedenfalls wurde hier (Baclofene.org) und hier (RESAB) darüber berichtet.

Dies sind die wichtigsten Eckdaten der Untersuchung:

  • Beobachtende retrospektive Studie mit Patienten von Dr. Patrick de la Selle (Paris).
  • Einschlusskriterien: Bisherige Behandlungsdauer mit Baclofen bei Untersuchungsbeginn von mindestens drei Monaten mit mindestens drei Konsultationen.
  • Ausschlusskriterien: Behandlung mit Baclofen für ein anderes Krankheitsbild als Alkoholabhängigkeit, z.B. Kokainkonsum oder Essstörung (Bulimie).
  • Von insgesamt 170 Patienten konnten auf diese Weise 94 Patienten berücksichtigt werden.
  • Davon konnten 43 Patienten nicht erreicht werden, sei es, weil die Telefonnummer ungültig war oder weil die Patienten auf einen dreimaligen telefonischen Kontaktversuch nicht reagierten.
  • 6 Patienten welche zwar erreicht werden konnten, wollten bei der Untersuchung von sich aus nicht mitwirken.
  • Sodann wurde die Untersuchung mit insgesamt 45 Patienten durchgeführt.
Die Resultate sind einmal mehr sehr ansprechend, nachstehend meine Übersetzung der wichtigsten Grafiken aus der Originalarbeit. Die Grafiken sind dort leider nicht nummeriert, deshalb habe ich bei meinen Übersetzungen jeweils unten Links die Seitennummern hinzugefügt:

  • Grafik 1:

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  • Deutlich ist zu sehen, wie mit Baclofen die Notwendigkeit von weiteren parallelen Therapiemaßnahmen (Psychopharmaka, Psychotherapie, Selbsthilfegruppen, qualifizierte Entgiftung) deutlich sank.

  • Grafik 2:

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  • Der durchschnittliche Alkoholkonsum mit konventionellen Behandlungsmethoden sank nur wenig, mit Baclofen kam es hingegen zu einer sehr markanten Abnahme.

  • Grafik 3:

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  • „Konsum Null oder fast Null“ oder „Konsum teilweise reduziert“ erreichten mit herkömmlichen Behandlungsmethoden nach einem Jahr zusammengenommen 43 % (16 + 27 %) der Patienten, während der Alkoholkonsum bei 57 % der Patienten nach einem Jahr unverändert blieb. Einen Konsum von Null oder fast Null erreichten lediglich 16 %.

  • Grafik 4:

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  • „Konsum Null oder fast Null“ oder „Konsum teilweise reduziert“ erreichten mit der Baclofen-Behandlung nach einem Jahr zusammengenommen 97 % (65 + 32 %) der Patienten, während der Alkoholkonsum lediglich bei 3 % der Patienten nach einem Jahr unverändert blieb. Einen Konsum von Null oder fast Null erreichten
    insgesamt 65 %.

  • Grafik 5:

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  • Betrachtet man die maximale Dauer der Abstinenz oder des risikoarmen Konsums, dann ist Baclofen den konventionellen Behandlungsmethoden deutlich überlegen.

  • Grafik 6:

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  • Hier die Verteilung nach Patienten für die notwendige Dosis zum Erreichen des Therapieziels (Gleichgültigkeit gegenüber Alkohol). Nicht aus der Grafik ersichtlich, jedoch im Text erläutert: Diese durchschnittliche Dosis lag bei 143 mg / Tag, bei einem Median von 120 mg / Tag und bei einem Minimum / Maximum von 30 respektive 300 mg / Tag.

  • Grafik 7:

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  • Und hier noch die prozentuale Verteilung, welche Patienten Dank der Baclofen-Therapie den Therapieerfolg (Gleichgültigkeit gegenüber Alkohol) in welchem Ausmaß erreichten.

Die untersuchte Patientengruppe (45 Personen) ist gewiss nicht groß, aber einmal mehr werden die positiven Resultate aus anderen Untersuchungen und Studien bestätigt, wie z.B. hier (das entspricht dem) oder hier oder hier oder hier oder hier und anderswo.

DonQuixote

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