Hallo an Alle!
Hallo Wolf!
Erstmal vielen Dank für Deine Antworten! Leider habe ich im Moment ziemlich viel um die Ohren - sowohl beruflich wie auch privat - so daß ich nicht mehr in dem Maße zum Antworten und Schreiben komme, wie ich es gerne möchte.
Wolf hat geschrieben:Psychologische Gespräch in der Drogenberatung der Caritas
Vor vielen Jahren hatte ich mich nach dem x-ten gescheiterten Versuch, auf eigene Faust trocken zu werden (und vor allem auch zu bleiben) letztendlich doch dazu durchgerungen und wollte mich in eine Entzugsklinik einweisen lassen. Der Schritt ist mir wahrlich nicht leicht gefallen, denn spätestens dann hätten meine Verwandten und Freunde mitbekommen, daß ich "ein kleines Problem" mit dem Alkohol habe. Bis heute wissen nur eine Handvoll Leute, meistens meine Hausärzte und zwei sehr nahe Freunde darüber Bescheid.
Jedenfalls sitze ich bei dem zuständigen Sachbearbeiter, erzähle meine Geschichte und bitte um eine Einweisung in eine Suchtklink. Der Sachbearbeiter sagte daraufhin zu mir, daß er mir gerne die erforderlichen Papiere ausstellt, aber er muß mir leider aufgrund seiner langjährigen Berufserfahrung auch sagen, daß mir der Aufenthalt vermutlich nichts bringen würde.
Ich war geschockt und meinte, daß ich aber unbedingt mit dem Trinken aufhören will und wieso er der Meinung sei, daß´ich das nicht schaffen würde.
Darauf entgegnete er mir ganz trocken: "Sie sind noch nicht ganz unten angekommen...".
Das hat lange in mir nachgehallt und ich bin froh, daß er mir dermaßen einen Schuß vor den Bug verpaßt hat und ich danach erstmal von einer stationären Therapie Abstand genommen habe.
Wie ich vor Kurzem erfahren habe, wurde die Suchtberatung in unserer Stadt "wegen Geldmangel" erstmal auf Eis gelegt.
Wolf hat geschrieben:Reine Geldverschwendung. Dabei kostet dort ein Tag 350€
Für die Betreiber ist es eine Gelddruckmaschine aller erster Güte. Kaum einer schafft es, mit der klassischen Sucht"therapie" gleich beim ersten Anlauf dauerhaft trocken zu bleiben. Ich meine mal gelesen zu haben, daß die Meisten erst nach drei oder vier Klinikaufenthalten den endgültigen Schritt in die Trockenheit schaffen. Bis es dann endlich soweit ist, kann mit dem "doofen" Alki noch jede Menge Geld gescheffelt werden.
Es geht den Verantwortlichen nicht darum, möglichst viele Süchtige zu heilen, sondern die ReHa Maschinerie am Laufen zu halten. Alleine hier bei mir in der Gegend fallen mir auf Anhieb drei oder sogar vier Kliniken ein, die entweder eine große suchttherapeutische Abteilung haben oder sogar ausschließlich darauf spezialisiert sind.
Aber ich höre besser auf, sonst rege ich mich nur noch mehr auf...
@Lucidare
Ich bin jetzt (hoffentlich dauerhaft) bei nur noch zwei Flaschen Bier pro Abend angekommen. In den letzten 3-4 Wochen hatte ich zwei oder drei Ausrutscher, aber ich denke, daß ich das jetzt im Griff habe (hoffentlich).
Ich habe meine Einnahmezeitpunkte wieder verschoben (8:30, 11:30, 14:30, 17:30) und auf 125 mg herunterdosiert. Die Schlafstörungen sind jetzt zwar noch nicht ganz verschwunden, aber sie sind nicht mehr so heftig und häufig wie früher. D.h. ich wache meistens immer noch einmal pro Nacht auf, aber ich bin dann nicht mehr so glockenwach wie vorher und kann meistens nach einem kurzen Blick aufs Handy sofort wieder einschlafen. Manchmal (was leider noch immer zu selten passiert) schlafe ich auch die ganze Nacht durch.
Mein Hausarzt hat mir jetzt auch Mirtazapin verschrieben, was mir beim Durchschlafen geholfen hat. Aber ich versuche jetzt, es nicht mehr ständig zu nehmen, da ich seit ich es nehme wieder deutlich an Gewicht zugelegt habe (eine der vielen Nebenwirkungen :-/ ). Ich nehme es an den Wochenden gar nicht mehr und hoffe, daß ich es in naher Zukunft auch unter der Woche nicht mehr brauche.
Das das Gras mit meinem Durchschlafproblem zu tun hat glaube ich eher weniger, denn an den Wochenenden, an denen ich weder Gras noch Alkohol konsumiere schlafe ich trotzdem schlecht bzw. habe die gleichen Durchschlafprobleme wie unter der Woche. Was mir im Zusammenhang mit dem Gras viel mehr Sorge macht ist mein steigender Konsum bzw. die Suchtverschiebung, die sich da scheinbar ereignet hat.
Seit Ende letzten Jahres ist mein Graskonsum um ein Vielfaches angestiegen, während mein Alkohol Konsum massiv gesunken ist. In einigen englischen Foren habe ich den Begriff "chasing the buzz" gelesen und denke, daß das mein Problem ganz gut beschreibt. Ich "jage dem Rausch" hinterher, egal, ob er jetzt vom Alkohol oder vom Gras kommt.
Ich bin gerade auf der Suche nach einem Psychologen / Traumatherapeut, um meine psychischen Probleme, die mich teilweise seit meiner Kindheit plagen, endlich in den Griff zu bekommen. Leider ist die Suche nach einem (Trauma)Therapeuten fast so schwer wie nach einem Arzt, der Baclofen verschreibt.
Ich erhöhe jetzt die Baclofen Dosis langsam wieder (ab heute 137,5 mg) und hoffe, daß ich nun - beim zweiten Anlauf sozusagen - soweit aufdosieren kann, daß mein Alkohol- und vor allem mein Graskonsum sinkt.