Und noch eine Vorstellung

Es wird eigentlich erwartet, dass sich Mitglieder vorstellen und ihre Lebensumstände schildern, damit die anderen in Etwa wissen, mit wem sie es zu tun haben und ihm dann auch besser helfen können.
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Cauldron
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Und noch eine Vorstellung

Beitragvon Cauldron » 13. Mai 2018, 18:48

Hallo Zusammen,

ich leite einfach mal mit der Einsicht ein die sich die letzten Monate, wenn nicht Jahre, bei mir gebildet hat: Ich habe ein Alkoholproblem.

Seit ca. 12 Jahren trinke ich mehr oder minder regelmäßig, in den letzten 4-5 Jahren verstärkt. In den schlimmsten Zeiten jeden zweiten bis dritten Tag. Pausen habe ich lediglich gemacht um den Pflichten aus dem Studium nachzukommen, was ich wie durch ein Wunder trotz des Alkoholkonsums beenden konnte.
Mein Trinkverhalten hat sich allerdings in den letzten 2-3 Jahren geändert, die Frequenz wurde zwar niedriger, die Mengen jedoch umso größer: Was früher 7-8 Bier waren sind heute bei einem Absturz mindestens 4-5 Bier + eine Flasche harter Alkohol und generell alles was noch greifbar ist.
Auch wenn ich es geschafft habe die Häufigkeit solcher Abstürze auf im Schnitt 1x im Monat zu reduzieren und ansonsten nicht zu trinken bleibt das Grundproblem: Sobald ich einmal angefangen habe zu trinken gibt es kein Halten mehr und ich mache weiter bis zum sprichwörtlichen Umfallen.
Über die negativen Konsequenzen brauche ich wahrscheinlich nicht viel zu schreiben, die kennt vermutlich jeder mit Alkoholproblem... meine persönlichen "Highlights" sind u.A. Krankenhausaufenthalt, Ärger mit Nachbarn, kaputte Beziehung, diverse zugezogene Verletzungen inkl. Knochenbruch, verlorene Freundschaften... die Liste ist in den letzten 10 Jahren wirklich lang geworden.

Von Baclofen bzw. Naltrexon (wer Erfahrungen mit Letzterem hat bitte melden, würde mich sehr interessieren) erhoffe ich mir die für mich kritischen Situationen zu meistern in denen ich nicht die Kraft habe das eine Bier abzulehnen und damit die Spirale in Gang gesetzt wird. Mittelfristig ist mein Ziel komplett vom Alkohol wegzukommen da die äußeren Umstände die mein Konsum mitbringt weder für mich noch für mein Umfeld länger tragbar sind und ich hoffe dass Baclofen oder Naltrexon mir den Weg dorthin erleichtern.

Viele Grüße,
Cauldron

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shelf
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Re: Und noch eine Vorstellung

Beitragvon shelf » 13. Mai 2018, 19:05

Hallo, und willkommen, Cauldron!

Naltrexon / Selnicro (Nalmefen) kann zwar die Trinkmenge "geringer" halten indem es den "Belohnungseffekt"
des Alkohols unterdrückt, aber es kann dir nicht dabei helfen das "erste Bier" abzulehnen.

Baclofen verbietet dir zwar das Trinken nicht, aber es mindert den Suchtdruck.
Es verschafft dir dadurch eine gewisse Distanz zum Alkohol was dir wiederum dabei helfen kann "nein" zu sagen.

Um einen Baclofen verschreibenden Arzt in deiner Nähe zu finden, schicke bitte eine
PN (persönliche Nachricht) an unseren DonQuixote (Postleitzahl/Wohnort angeben).
Er wird sich dann, so schnell er kann, bei dir melden.

Hinweis zu PN:
Nicht wundern wenn die PN im Postausgang "liegen bleibt".
PN werden nicht "gesendet", sondern quasi zur "Abholung bereitgelegt".
Sobald der Empfänger sie "abgeholt" hat, rutschen sie in "gesendet".

Inzwischen (und nicht nur bis dahin) empfehle ich dir die Lektüre dieser Forenbereiche/threads/Inhalte:
Baclofen erste Schritte
Leitfaden für die Anwendung
Dosierungstabellen
"Notfalldosis"
Erfahrungsberichte
und zum besseren Verständnis der Wirksamkeit
Warum Baclofen KEIN Alkoholersatz ist

[good_luck]
LG

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Cauldron
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Re: Und noch eine Vorstellung

Beitragvon Cauldron » 13. Mai 2018, 19:38

shelf hat geschrieben:Hallo, und willkommen, Cauldron!

Naltrexon / Selnicro (Nalmefen) kann zwar die Trinkmenge "geringer" halten indem es den "Belohnungseffekt"
des Alkohols unterdrückt, aber es kann dir nicht dabei helfen das "erste Bier" abzulehnen.

Baclofen verbietet dir zwar das Trinken nicht, aber es mindert den Suchtdruck.
Es verschafft dir dadurch eine gewisse Distanz zum Alkohol was dir wiederum dabei helfen kann "nein" zu sagen.

Um einen Baclofen verschreibenden Arzt in deiner Nähe zu finden, schicke bitte eine
PN (persönliche Nachricht) an unseren DonQuixote (Postleitzahl/Wohnort angeben).
Er wird sich dann, so schnell er kann, bei dir melden.

Hinweis zu PN:
Nicht wundern wenn die PN im Postausgang "liegen bleibt".
PN werden nicht "gesendet", sondern quasi zur "Abholung bereitgelegt".
Sobald der Empfänger sie "abgeholt" hat, rutschen sie in "gesendet".

Inzwischen (und nicht nur bis dahin) empfehle ich dir die Lektüre dieser Forenbereiche/threads/Inhalte:
Baclofen erste Schritte
Leitfaden für die Anwendung
Dosierungstabellen
"Notfalldosis"
Erfahrungsberichte
und zum besseren Verständnis der Wirksamkeit
Warum Baclofen KEIN Alkoholersatz ist

[good_luck]
LG


Hallo Shelf,

Danke für den Hinweis mit den PMs, ich hatte mich schon gewundert warum die Nachricht immernoch im Postausgang liegt :wink:

Ja die Wirkung von Naltrexon hatte ich ähnlich verstanden, als eine Art Gegenpol an den Opioidrezeptoren im Gehirn. Ursprünglich gestoßen bin ich auf die ganze Thematik durch die Sinclair Methode, die auf Naltrexon setzt.
Vom Gefühl her würde ich sagen dass mir Naltrexon eher helfen würde meinen Konsum zu reduzieren und die Abstürze an den Gelegenheiten wo es Alkohol gibt zu verhindern. Da ich ansonsten eigentlich keine Cravings habe und Anfang des Jahres relativ problemlos 3 Monate ohne einen Tropfen Alkohol ausgekommen bin (allerdings mit schlimmem Rückfall im Anschluss) erschien mir erst einmal Naltrexon passender.
Auf der anderen Seite möchte ich Abstand von Selbstmedikation nehmen und auf jedenfall einen Arzt konsultieren, da habe ich allerdings die Sorge an Jemanden zu geraten dem Baclofen oder eventuelle Alternativen unbekannt sind, daher meine Hoffnung evt. über die Ärzteliste einen Fachmann zu finden.
Letzten Endes steht hinter allem der Wunsch ohne dauerhafte Medikation auszukommen, und mein Eindruck war dass Baclofen für dauerhafte Einnahme gedacht ist. Ich möchte aber auch erst einmal nichts ausschließen was mir Helfen könnte und daher erst einmal Rücksprache mit einem Mediziner halten der Erfahrung mit solchen oder ähnlichen Fällen wie mir hat.

Ich klicke mich trotzdem mal durch deine Links bzgl. Baclofen klicken, da sich meine Recherchen bisher auf Naltrexon beschränkt haben, und je mehr man weiss, desto besser ;)

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shelf
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Re: Und noch eine Vorstellung

Beitragvon shelf » 13. Mai 2018, 23:57

Hallo Cauldron,

eine gute ärztliche Begleitung ist, egal ob Nalmefen oder Baclofen, ein wichtiger Eckpfeiler.

Baclofen kann dauerhaft angewendet werden.
Wie lange es ununterbrochen angewendet werden "muss" ist von Fall zu Fall unterschiedlich.

Nalmefen muss immer rechtzeitig vor dem "Trinkereignis" eingenommen werden.

Ich bekam Nalmefen vor ein paar Jahren als "Notbremse".
Es hat zwar funktioniert, jedoch hatte ich am Folgetag mit Appetitlosigkeit und, was noch schlimmer war,
mit einer nahezu lähmenden Antriebslosigkeit zu kämpfen.

Probier es ruhig zuerst mit Nalmefen.
Falls es nicht den gewünschten Erfolg bringt ist ein "Umstieg" auf Baclofen problemlos möglich.

Von Baclofen auf Nalmefen zu wechseln ist weniger günstig, da Baclofen nicht "schlagartig" abgesetzt
werden sollte.

LG

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Re: Und noch eine Vorstellung

Beitragvon DonQuixote » 14. Mai 2018, 20:16

Hallo Cauldron

Danke für Dein Interesse an unseren Forum, und Danke, dass Du Dich uns anvertraust. Deine PN (Private Nachricht) mit Angabe Deines Wohnortes habe ich erhalten, und eine Mail mit Arztvorschlag für Deine Region ging soeben raus, und zwar an Deine Mail-Adresse bei <posteo.de>, mit der Du dich hier im Forum registriert hattest. Ganz viel Erfolg bei der nun hoffentlich bald beginnenden Baclofen-Therapie wünscht Dir

DonQuixote


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