Nochmal Moin,
Die Frage war noch offen:
Maya hat geschrieben:Wenn ja, wäre Baclofen auch ohne /aktiv) bestehende Alkoholsucht ein empfehlenswertes Medikament bei generalisierter Angststörung, z.B. in Kombination mit Pregabalin oder gar als Ersatz für dieses?
jivaro hat geschrieben:Für mich ist Baclofen das beste Medikament gegen Angst, das ich kenne! Kritisch sehe ich [...] den Konsum von Pregabalin bzw. Lyrica; die meisten Patienten, die ich kenne versuchen den Wirkungsverlust durch Dosissteigerung auszugleichen und landen in einer manifesten Abhängigkeit von diesem Medikament.
Auch hier könnte Baclofen eine Hilfe sein.
Pregabalin hat bei mir, warum auch immer, in einer Dosierung von 800mg keine Wirkung erzielt. Da beide Medikament das gleiche "Ziel" haben, würde ich immer Baclofen vorziehen.
Papfl hat geschrieben:Meines Wissens wird Gabapentin oder mittlerweile eher das "Nachfolgepräparat" Pregabalin (Handelsname "Lyrica") in der akuten Entzugsphase manchmal prophylaktisch gegen mögliche Krampfanfälle gegeben. Ich persönlich halte nicht viel davon, diese Medikamente langfristig zur Behandlung der Alkoholsucht bzw. der vermeintlichen Unterdrückung von Craving ("Trinkzwang"/"Trinkdrang") einzusetzen. Zumal es Hinweise darauf gibt, dass sich bei längerer Anwendung von Pregabalin ein Suchtpotential entwickeln kann.
Ich sehe ehrlich gesagt auch keinen Sinn darin, Gabapentin parallel zu Baclofen einzunehmen. Baclofen schafft das eigentlich ganz alleine und ist meines Erachtens hier die bessere Alternative. Bin aber kein Mediziner, vielleicht können @jivaro oder @DoctorBAC noch ein paar Zeilen dazu schreiben.
Nachdem das Medikament auf den Markt gekommen ist, häuften sich die Hinweise auf ein Suchtpotential. Man sah sich dann 2009(?) genötigt, folgenden Hinweis in die Fachinformation bzw. Beipackzettel aufzunehmen:
Fachinformation hat geschrieben:Nicht bestimmungsgemäßer Gebrauch, Missbrauchspotenzial oder Abhängigkeit
Fälle von nicht bestimmungsgemäßem Gebrauch, Missbrauch und Abhängigkeit wurden berichtet. Bei Patienten mit Drogenmissbrauch in der Vorgeschichte ist Vorsicht geboten und der Patient sollte hinsichtlich Symptomen eines nicht bestimmungsgemäßen Gebrauchs, des Missbrauchs oder der Abhängigkeit von Pregabalin (berichtet
wurden Toleranzentwicklung, Dosissteigerung, wirkstoffsuchendes Verhalten) überwacht werden.
QuelleLG