Einnahmedauer in Jahren Baclofen

Benutzeravatar

Thread-Starter
syck82
Beiträge: 23
Registriert: 20. August 2015, 02:36
Hat sich bedankt: 5 Mal
Danksagung erhalten: 3 Mal
Mann oder Frau?: Ich bin ein MANN

Einnahmedauer in Jahren Baclofen

Beitragvon syck82 » 10. Oktober 2015, 21:37

Hallo zusammen,

bei mir sind wieder Fragen entstanden, für die ich keine Antwort in diversen Suchmaschinen finde. Das müsste der dritte Thread in 100 Tagen sein, ich hoffe das geht in Ordnung. Wüsste sonst nicht wen ich Fragen soll.

1. Frage: Ich nehme Baclofen seit nun 100 Tagen. Wieviele "Jahre" muss Baclofen ca. eingenommen werden, bis der Kopf nach Absetzten kein physisches Craving mehr erzeugt? Gibt es hier schon Erfahrungswerte? Könnte man es theoretisch das ganze Leben einnehmen?

2. Frage (Nebenwirkungen): Seit ca. 8 Wochen ist meine Nase verstopft. Diese Nase verstopft in einem Rhytmus von ca. 4-6 Stunden. Wenn ich in jedes Nasenloch ein Spritzer Nasenspray gebe, habe ich wieder für 4-6 Stunden Ruhe. Ich bin nicht erkältet und ich habe auch kein Schnupfen. Die Nase mach so stark zu, dass ich nur durch den Mund atmen kann. Ich war bei einem Hals-Nasen-Ohrenarzt. Er konnte nichts ungewöhnliches feststellen außer einer leichten Verschiebung der Nasenscheidenwände. Ich bin seit einem halben Jahr auf E-Zigarette umgestiegen, eine alergische Reaktion schließt er aus. Er vermutet, es handele sich um eine Reaktion des Körpers, weil ich kein Alkohol mehr trinke. Kann ich Baclofen als Nebenwirkungen ausschließen?

Vielen Dank
Schöne Grüße

Benutzeravatar

Papfl
Beiträge: 2509
Registriert: 28. Juli 2012, 14:25
Hat sich bedankt: 284 Mal
Danksagung erhalten: 736 Mal
Mann oder Frau?: Ich bin ein MANN

Re: Einnahmedauer in Jahren Baclofen

Beitragvon Papfl » 10. Oktober 2015, 22:24

Hallo syck82!

syck82 hat geschrieben:Das müsste der dritte Thread in 100 Tagen sein, ich hoffe das geht in Ordnung.

Klar...you're always welcome :vgn !

Zu Deiner ersten Frage:

syck82 hat geschrieben:Wieviele "Jahre" muss Baclofen ca. eingenommen werden, bis der Kopf nach Absetzten kein physisches Craving mehr erzeugt?

Auch das ist - wie so vieles bei Baclofen - von Patient zu Patient verschieden. Ich rate meistens dazu, Baclofen - wenn die persönliche Erhaltungsdosis gefunden ist - mindestens ein halbes Jahr lang in dieser Dosis einzunehmen. Danach kommt's immer auch ein bisschen drauf an, wie hoch diese Dosis ist. Wenn jemand z. B. bei 150 mg/Tag oder höher ist, finde ich es schon sinnvoll, nach etwa einem halben Jahr mal zu schauen, ob derjenige nicht auch mit weniger auskommt. Konkret heißt das, es wird langsam abdosiert und genau beobachtet, ob bzw. wann das Craving sich wieder bemerkbar macht. Wenn es wieder auftaucht, dann ist das ein Zeichen dafür, dass Baclofen (noch) nicht abgesetzt werden sollte. Manchmal ist es aber so, dass dem 150er-Patienten nach einem halben Jahr 50 oder 75 mg pro Tag reichen, um cravingfrei zu bleiben. Und das kann ja auch schon eine Erleichterung sein.

Ich bin seit über drei Jahren bei 50 mg/Tag und ich merke ziemlich genau, wenn ich einem Einnahmezeitpunkt mal zwei Stunden "hinterher hänge". Ich werde Baclofen deshalb in dieser Dosierung wohl noch sehr lange beibehalten...das ist aber vollkommen okay für mich. Theoretisch spricht nichts dagegen, Baclofen "lebenslang" zu nehmen, wobei ich das langfristig schon ein bisschen von der Dosis abhängig machen würde (s.o., also ausprobieren, ob es auf Dauer wirklich so hoch sein muss). Dreißig Jahre lang täglich 300 mg halte ich jetzt nicht unbedingt für erstrebenswert...andererseits: Wenn Du stattdessen täglich eine Flasche Wodka trinkst, ist das bestimmt schädlicher.

Lange Rede, kurzer Sinn: Ich würde meine aktuelle Dosis (wie hoch ist die bei Dir denn gerade?) nochmal etwa 100 Tage beibehalten, und dann kannst Du ja mal langsam abdosieren und austesten, wie's um das Craving bestellt ist. Es kann durchaus sein, dass Du auch ohne Baclofen cravingfrei bleibst. Das Gute an Baclofen ist ja, dass Du - sollte das Craving irgendwann zurück kommen - jederzeit wieder langsam beginnen kannst... [smile] .

Zu Deinem zweiten "Problem":

syck82 hat geschrieben:Seit ca. 8 Wochen ist meine Nase verstopft. Diese Nase verstopft in einem Rhytmus von ca. 4-6 Stunden. Wenn ich in jedes Nasenloch ein Spritzer Nasenspray gebe, habe ich wieder für 4-6 Stunden Ruhe. Ich bin nicht erkältet und ich habe auch kein Schnupfen. Die Nase mach so stark zu, dass ich nur durch den Mund atmen kann.

Wie lange nimmst Du denn "Nasensprays"? Was Du beschreibst, würde ich weniger Baclofen zuschreiben als vielmehr dem altbekannten Phänomen des langfristigen Xylometazolin-Konsums. Im SPIEGEL ist diesbezüglich mal ein launiger Artikel erschienen. Falls Du Dein(e) Nasenspray(s) tatsächlich länger als die in der Packungsbeilage gepriesenen 5-7 Tage angewendet hast, dann lass' Dir mal ein Kortison-Nasenspray (Nasacort® oder ähnliches) verschreiben. Gut möglich, dass Dein Problem dann gelöst ist...bis zum nächsten Otriven®, Olynth® und wie die Xylometazolin-Dinger alle noch so heißen...:wink: .

LG Papfl
„Der Hori­zont vie­ler Men­schen ist wie ein Kreis mit Radius Null. Und das nen­nen sie dann ihren Stand­punkt."
Albert Ein­stein (1879 - 1955)

Benutzeravatar

Thread-Starter
syck82
Beiträge: 23
Registriert: 20. August 2015, 02:36
Hat sich bedankt: 5 Mal
Danksagung erhalten: 3 Mal
Mann oder Frau?: Ich bin ein MANN

Re: Einnahmedauer in Jahren Baclofen

Beitragvon syck82 » 11. Oktober 2015, 16:43

Hi Papfl. Habe mir gerade den Spiegelartikel durchgelesen. Glaube ich hatte in der Zwischenzeit ein Kortisonnasenspray von meinem Hausarzt verschrieben bekommen. Ich hatte es nur eine Woche angewendet und dachte es sei alles wieder ok, also brach ich die Behandlung vorzeitig ab. Zusätzliche durfte ich mir eine Bepantensalbe in den Rüssel schmieren. Das letztere hatte ich etwas vernachlässigt. Ich kann mir irgendwie trotzdem nicht vorstellen das es alleine an dem Nasenspray liegt, weil ich ca. 1-2 Wochen vor der eigentlichen Nasenspraybehandlung die gleichen Symptome hatte.
Erwähnenswert wäre noch, dass ich fast keine Flüssigkeit mehr zu mir nehme. Ich trinke über den Tag verteilt 3 kleine Tassen Kaffee, eine kleine flasche Cola und vielleicht 1 bis höchstens 1,5l Wasser. Durch das Hopfengetränk waren es damals Abends 3l und durch den Brand am nächsten Tag jede Menge kalter alkoholfreier Getränke.

Ich werde es trotzdem noch einmal versuchen, zumal ich wie erwähnt die Behandlung unvernünftigerweise abgebrochen habe. Sowas lieben bestimmt die Ärzte [blus] Ebenfalls kann ich dann eine Gewöhnung ausschließen, falls es nach der Kortisiontherapie nicht besser wird. Ab jetzt werde ich mehr Wasser trinken, ich versuche es mit 3 Litern pro Tag. Das sollte machbar sein. Zu jeder 12,5mg Dosis Baclofen 375ml Wasser doppd

Ich habe mich jetzt bei 100mg Baclofen eingependelt, alles auf 12,5mg Dosen verteilt, wobei ich die erste Dosis um 12:00h Mittags einnehme und zum Abend hin die Einnahmeabstände verringere.
Vor dem Hintergrund deiner Antwort, habe ich mich entschlossen noch mind. 1,5 Jahre auf dieser Dosis zu bleiben. Neben der normalen Arbeitszeit bin ich noch in einem Mini-Studium, das eben noch 1,5 Jahre dauert. Dazu kommt noch meine unangenehme Zwangsgeschichte. Mit dem Versuch des Absetzens von Baclofen wäre ich restlos überfordert.

Ich wünsche dir einen schönen Sonntag


Zurück zu „Nebenwirkungen und nachteilige Reaktionen auf Baclofen“

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 1 Gast