JazzGustl stellt sich vor

[JazzGustl]

Hallo zusammen!
Ich bin Endvierziger, Freiberufler, verheiratet, vier Kinder.
Und alkoholabhängig.
Die Freuden des Rausches habe ich etwa mit 15 Jahren entdeckt und diese Freuden seither konsequent immer wieder gesucht und gefunden. Ich bin derzeit bei etwa 6 Litern Bier am Tag, gelegentlich mehr, und sprichwörtlich "von morgens bis abends".
Mein Problem ist: bin ich nüchtern, kann ich mich nicht leiden, bin ich betrunken, kann mich der Rest der Welt nicht leiden. Meine Familie ist mit ihrer Geduld am Ende, verstehen kann ichs ja. Andererseits liebe ich meine Familie sehr und möchte sie nicht verlieren, es kann so nicht mehr weiter gehen.
Und ganz egoistisch: wenn ich meine Familie verliere, saufe ich mich endgültig kaputt, das ist so sicher wie das Amen in der Kirche.
Nachdem ich in den vergangen Wochen wieder gründlich hingelangt habe und seit Januar praktisch keinen nüchternen Tag mehr hatte, habe ich mich gestern Abend mit meiner Frau ausgesprochen. Ich werde - wieder einmal - gegen meine Abhängigkeit angehen, diesmal mit Baclofen, vielleicht funktioniert das ja besser, als diese Sache mit dem "eisernen Willen". Die halt bei mir gar nicht funktioniert. Zwei, drei Tage, und dann ist alles wieder beim Alten.
Irgendwie freue ich mich auf diesen Versuch, es wäre einfach toll, wenn die Abstinenz keine große Quälerei sondern auch gefühlt ein "besseres" Leben böte.
Ich hab also nicht lange gefackelt, (ganz unvorbereitet bin ich nicht: ich habe hier seit einem halben Jahr immer mal wieder reingeschaut und mich gefragt, ob das nicht auch was für mich sein könnte, habs aber immer wieder aufgeschoben), habe mir heute Morgen einen Notfalltermin geholt, und siehe da: meine Lieblingsärztin zieht mit! ("Halte ich für ne gute Sache, mach das!"). Meine Familie ist informiert, der Rest der Welt nicht. Das wird auch so bleiben, man hat ja nen Ruf zu verlieren.
Die letzte halbe Kiste Bier ist im Ausguss, die erste 100er Packung Baclofen 25 mg ist hier, die ersten 6,25mg Baclofen sind drin.
Jetzt sind sowieso erstmal Osterferien, kein schlechter Zeitpunkt, da ist hier etwas Ruhe für den Start, falls die NW Probleme machen sollten.
Konzerttermine habe ich alle abgesagt (da ich Jazz-Basser bin, ein wirtschaftlicher Schaden von etwa 10 Euro ), denn das wird ne harte Prüfung, nach nem Gig Wasser zu trinken. Das traue ich mir im Moment noch nicht zu. Kommt Zeit, kommt Rat. (Der kürzeste Musikerwitz: gehn zwei Bassisten anner Kneipe vorbei...)

Wär doch gelacht, wenn dieser Drecksalkohol mich endgültig von der Bühne holen sollte, Mensch!
Eigentlich hab ich nämlich noch ne ganze Menge vor und eigentlich ist die Welt doch ganz schön, da kann man ruhig noch ein bisschen hier bleiben, woll?

Also, wünscht mir was,
man liest sich!

Gustl

[Papfl]

Hallo Gustl!

Herzlich willkommen im Forum . Als Musiker hat man's in punkto Abstinenz nicht leicht, da habe ich auch so meine Erfahrungen gemacht... .

Wobei: Mit Ende vierzig kommst Du allmählich in den Bereich, wo auch die anderen Musiker langsam kürzer treten (müssen). War/ist zumindest in meinem Umfeld so...

Wie dem auch sei: Ich wünsche Dir einen guten Start mit Baclofen. Deine Voraussetzungen scheinen ja ideal zu sein. Und wenn's Fragen gibt, immer gerne !

Beste Grüße
Papfl

[DonQuixote]

[JazzGustl]

[GoldenTulip]

[Papfl]

[JazzGustl]