Re: Die "W-Fragen"
Beitragvon Didier1956 » 8. Apr 2013, 08:30
@all
Guten Morgen Ihr Lieben,
für mich persönlich ist das "Wozu und Warum" ich trinke ziehmlich klar umrissen und birgt im wesentlichen keinen Unterschied in sich.
Wozu trinke ich? Um immer wiederkehrenden Schmerz zu betäuben.
Warum trinke ich? Weil der Schmerz sich in regelmäßigen Abständen wieder meldet.
Also ist Trinken für mich ein Selbstheilungsversuch. Nein, richtiger ist, ein mißglückter Selbstheilungsversuch.
Weil, es heilt mich ja nicht. Im Gegenteil! Ich werde noch kränker, bin abhängig geworden und was bleibt, oder gar noch schlimmer wird, ist, dass der Schmerz, die Angst, die Depression weiter Bestandteil meines Lebens sind.
Jetzt mit Baclofen (nunmehr seit 7 Monaten) tut sich für mich ein neuer Weg auf. Zugegeben, ich bin da noch ganz schön holprig unterwegs, greife immer wieder mal auf das (un)bewährte zurück und doch macht sich bei mir Zuversicht breit.
Die Angst und die Depressionen sind meistens nicht vorhanden. Das alleine ist für mich schon eine erhebliche Verbesserung meiner Lebensqualität.
Bleibt der Schmerz. Ich fürchte, mit ihm muß ich mich abfinden. Vielleicht auch nicht? Es wird sich zeigen, was Baclofen noch an Potential in sich trägt.
Sicher ist für mich: Alkohol ist eine Krücke. Baclofen verhilft mir eher zu einem funktionierenden Gehapparat.
Ich bleibe neugierig und zuversichtlich!
Einen schönen Tag wünscht Euch
Dieter
Das habe ich geschrieben und das ist ein Thema für mich.
Und warum bekomme ich darauf keinerlei Resonanz?
Ich kann nur annehmen, dass es vielen zu intim ist, über ihren Schmerz zu schreiben.
Und ich spreche von Höllenqualen, die durch Alkohol fatalerweise Linderung erfahren.
Das ist jenseits von intellektuellen Wortschöpfungen und diversen Reibereien unter sich.
Für viele ist das vielleicht das ganze Dillema ihrer lebensbestimmenden Suchtgeschichte.
Meines auf jeden Fall!
Das mußte ich mal los werden.
Es grüßt Euch
Dieter