=> Luphan und sein Weg mit Baclofen <=

Eigene Erfahrungsberichte zu Baclofen und Alkohol
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Luphan
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Re: => Luphan und sein Weg mit Baclofen <=

Beitragvon Luphan » 22. Juni 2017, 19:31

Hallo alle zusammen,

Chinaski hat geschrieben:Hallo Luphan,

Ich habe zwei fragen an dich.
Denk mal darüber nach vielleicht kannst du sie ja beantworten.

1. wie hoch ist dein Leidensdruck mit Alkohol auf einer Skala von 0 - 10?
2. hast du dir weiter gehende alternativen überlegt wenn es mit Baclofen nicht funktionieren sollte?

Gruß...
Chinaski


Jetzt kann ich deine Frage auch besser verstehen:

Chinaski hat geschrieben:Mein Alkohol Background ist ein anderer wie deiner.

Ich sage es mal so:
Hätte jemand zu mir gesagt du musst jeden Tag einen Liter Jauche trinken um keinen Alkohol mehr trinken zu müssen...ich hätte mir sofort Literweise Jauche besorgt und getrunken.

Soviel zu meinem Leidensdruck und den alternativen die ich vor Baclofen noch hatte.

Ich hätte natürlich auch so weiter machen können wie gehabt nur dann wäre ich schon seit über zwei Jahren Tod.


Unser Background scheint dann wirklich anders zu sein. Wobei ich meinen Leidensdruck auf der Skala auf "5" gesetzt habe. Eigentlich ist das nicht ganz so richtig. Kommt wirklich darauf wie man den Leidensdruck messen kann... .

Mit dem Liter Jauche statt Alkohol, da muss der Leidensdruck wirklich extrem hoch sein. Nein, daran gemessen war mein Leidensdruck dann nicht so hoch. Auch gesundheitlich war es bei mir noch nicht so bedenklich!

Trotzdem bin ich Alkoholiker und es ging irgendwann einfach nicht so weiter. Es war einfach schon so weit, dass ich keinen neuen Menschen (Frauen) kennenlernen konnte, ohne das mein ständiger Begleiter dabei sein musste und es fiel den Personen mit gesunden Menschenverstand dann natürlich auch nach ein paar Treffen auf.

Spätestens ab 16:30 hat der Alkohol mein Leben bestimmt.

Nur meine jetzige Ehefrau hat mich dann behalten und mich genommen wie ich bin trotz Alkohol. Hätte ich sie nicht kennengelernt dann wäre mein Weg sicherlich weiter gegangen und schlimmer geworden. Dann hätte ich jede Woche das gleiche Programm.

Letztendlich kann ich dazu ein Buch schrieben wie hier im Forum viele andere auch. Gemessen an vielen tragischeren Schicksalen bin ich bisher noch glimpflich entkommen und kann auch gut nachvollziehen, wenn meine Baclofen-Therapie dann etwas "beschmunzelt" wird. Für mich ist sie eigentlich auch noch der letzte Weg ohne das ich vor gesundheitlichen Problemen Angst haben muss. Wenn ich heute meinen Vorstellungs-Thread lesen, dann merke ich wie schlimm es eigentlich bei mir schon war.

Erspart waren mir halt viele Dinge wie:

- Sozialer Abstieg
- Verlust von Arbeit
- Verlust von Partner
- Sehr starker Suchtdruck
- Die Gesundheit

Deshalb vielen Dank für deine ehrliche Antwort, aus der ich den Leidensdruck und die fehlenden Alternativen rauslesen für dich rauslesen kann. Gut das es Baclofen gibt!

Gruß

Luphan
"Es ist einfach Feeling pur, ich will die negativen Gedanken vertreiben, wie Schmutz um es als Vergleich von mir wegstreichen. Muss die Stimme dämpfen, diesen Text beenden und euch bitten nicht nach jedem Satz Kritik an mich persönlich zu wenden."

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Re: => Luphan und sein Weg mit Baclofen <=

Beitragvon Luphan » 25. Juni 2017, 15:34

Lucidare hat geschrieben:Ja, vernunftgeprägt. Wie ich geschrieben habe, kommt es immer darauf an, wieviel Raum der Alkohol hat. Wir sind hier in den Foren eigentlich noch ziemlich kuschelig unterwegs. Die Fälle, wo die Luft richtig brennt, bekommen wir größtenteils nicht mit. Nicht in der Lage, angst, zu besoffen oder die Forumstechnik etc.. Tausend Gründe. Deswegen klopfe Dir reichlich auf die Schulter, dass Du etwas tust. Du bist noch handlungsfähig, also nutze diese Chance. Ich habe sie des öfteren verpasst oder konnte sie nicht wahrnehmen.


Danke Lucidare!

Lucidare hat geschrieben:Das ist aus Zeitmangel antrainiert. "Quer" lesen klappt auch ab und zu mal wieder ganz gut. Aber noch nicht mehr so sicher wie früher. [blus] Und, wenn man vernünftig antworten will, muss man schon ordentlich lesen. Das wird als "aktives Zuhören" bezeichnet.


Das "aktive Zuhören" beherrschst du dann aber wirklich sehr gut!

Lucidare hat geschrieben:Sagen wir mal so, meine Motivation ist eine gute Motivation und nach meinen ethisch/moralischen Vorstellungen frei von Eigennutz. Manches löst sich nicht sofort auf, ergibt aber in der Nachbetrachtung einen Sinn.


Das stimmt auf jeden Fall. Viele vor allem deiner Beiträge und anderer User hier haben mir hier am Anfang meiner Therapie nur noch mehr Fragen aufgeschlossen. Antworten ergaben auch nicht immer Sinn für mich, doch mit der Zeit, nachdem ich meine Tagebuch dann nochmal durchgelesen habe, da erschloss sich der Sinn für mich. Wie damals meine Eltern schon sagten: "Freunde sind nicht das Wichtigste und werden nicht immer da sein!"

Wollte ich damals natürlich nicht glauben und siehe da, von zwanzig Freunden blieb nichtmal eine Handvoll übrig... .

Manches erschließt sich dem Menschen nicht gleich sofort, erst durch die eigenen Erfahrungen wird man weiser und denkt dann, hätte ich mal doch gehört!

Lucidare hat geschrieben:Es unterstellt Dir keiner mangelnde Eigeninitiative. Nur mit Bedacht. Du und viele andere suchen Ihren Weg aus der Sucht. Ihr führt, Ihr gebt das Tempo und das Maß der Dinge vor. Ihr seid Chef und die "alten Hasen" Berater.


Berater und Begleiter klingt eigentlich gut, dennoch würdest du das Wort "Helfer" für dich nicht in Anspruch nehmen wollen. Aber auch wenn du es nicht willst, du bist es für mich!

Es gibt hier sehr viele User wie Papfl, Don, Chinaski, laggard, APunkt, Dr. Strom, Anna und eben dich Lucidare, natürlich auch noch sehr viele andere (Sorry für das nicht Aufzählen!), ohne die dieses Forum nicht qualitativ so gut wäre wie es ist!

Ihr nimmt euch für jeden Neuankömmling Zeit und steht ihnen Beratend und als Begleiter zur Seite. Wenn das nicht helfen ist was dann?

Vor allem kostet das auch viel eurer privaten Zeit!

Für mich sind das wirklich gute Taten und damit auch gute Menschen die dahinter stehen. Da ich religiös angehaucht bin sind das wirklich gute Taten die auch nicht unbemerkt bleiben werden. Für mich habt ihr eine Vorbildfunktion und macht eure "ehrenamtliche" Arbeit wirklich sehr gut.

Lucidare hat geschrieben:Die ganzen Umwelteinflüsse können in der heutigen Zeit sehr viel Kraft kosten. Alkohol dopt, putscht auf und lässt einen durchhalten. Bis zu einem gewissen Punkt. Ich denke, viele beneiden Dich um diese Art des Einschlafens. Wenn Dein Körper die Ruhe haben will, gib' sie Ihm. Unter Umständen kann es auch zu intensiven Träumen kommen. Ist auch nicht schlecht.


Eigentlich kann ich wirklich froh sein mit dem guten Schlaf. Nur halt die Müdigkeit am Nachmittag ist schon krass!

Lucidare hat geschrieben:
Doch leider haben wir dann unsere zu "Bett-Gehe-Zeit" auf 22 Uhr verschoben und unserem gemeinsamen Hobby gefrönt. 0,45 Liter Wein sind es dann geworden. Normalerweise grün markiert, doch sie sind bewusst rot markiert, weil sie eben nicht hätten sein müssen!


An welcher Stelle? [pardon]


Wie meinst du das?

Gruß

Luphan
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Re: => Luphan und sein Weg mit Baclofen <=

Beitragvon Luphan » 25. Juni 2017, 16:19

Hallo alle zusammen,

jetzt geht es mit meinem Tagebuch weiter und wie immer erst mein Trinktagebuch:

    - 12.06.17 0,45 Liter
    - 13.06.17 0,57 Liter
    - 14.06.17 0,77 Liter
    - 15.06.17 0,50 Liter
    - 16.06.17 0,45 Liter
    - 17.06.17 0,47 Liter
    - 18.06.17 0,57 Liter
    - 19.06.17 0,71 Liter
    - 20.06.17 0,52 Liter
    - 21.06.17 0,38 Liter
    - 22.06.17 0,50 Liter
    - 24.06.17 0,78 Liter
    - 25.06.17 0,60 Liter
Insgesamt bin ich damit sehr zufrieden. Seit zwei Wochen bin ich jetzt mit einer Tagesdosis von 175 mg unterwegs.

Aufgeteilt auf:

    - 37,5 mg / 50 mg / 50 mg / 37,5 mg

Zu Hause habe ich jetzt 7500 mg Baclofen liegen und in meinen Fingern juckt es. Irgendwie will mich diese Idee der "Hochdosierten Baclofentherapie" nicht loslassen.

Mit 7500 mg Baclofen könnte ich:

    - 200 mg Tagesdosis x 31 Tage = 6200 mg Baclofen im Monat
    - 225 mg Tagesdosis x 31 Tage = 6820 mg Baclofen im Monat
    - 250 mg Tagesdosis x 31 Tage = 7750 mg Baclofen im Monat
Für die dritte Option würde das Baclofen monatlich nicht ausreichen. Ich weiß, es werde hier so einige mit mir meckern und das ist auch verständlich und OK. Trotzdem werde ich es ausprobieren und habe erst für mich Ruhe, wenn ich es halt probiert habe. Das ist wie das Beispiel von den Eltern die ihre Weisheiten an die Kinder weitergeben und das Kind sie nicht wahrnimmt und erst Jahre später nachvollziehen kann.

Ich muss es für mich ausprobieren und es würde mir persönlich nichts bringen, wenn ich euch anlügen würde und nichts davon hier in meinem Tagebuch davon schreiben würde. Es ist einfach die Wahrheit und ich will und muss es für mich ausprobieren. Zurück kann ich dann ja noch immer!

Plan sieht so aus:

    - Ab morgen geht es mit 200 mg Tagesdosis los
    - 50 mg - 50 mg - 50 mg - 50 mg
    - 1-2 Wochen zur Eingewöhnung
    - Dann kommt eine Umstellung
    - 25 mg - 75 mg - 75 mg - 25 mg
    - 1-2 Wochen zur Eingewöhnung
    - Natürlich führe ich meine Tagebuch und Trinktagebuch weiter
    - Zeigt sich keine positive Wirkung geht es wieder auf 175 mg runter
    - Zeigt sich eine positive Wirkung
    - 56,25 mg - 56,25 mg - 56,25 mg - 56,25 mg
    - 1-2 Wochen zur Eingewöhnung
    - Dann kommt eine Umstellung
    - 37,50 - 75 mg - 75 mg 37,50 mg

Da sind dann auch noch Optionen möglich wie:

25 mg - 75 mg - 100 mg- 25 mg

Passiert nichts und ändert sich nicht viel, werden die Nebenwirkungen zu groß, dann gehe ich wieder runter auf 175 mg Tagesdosis. Mit der Dosis bin ich bisher sehr gut gefahren und da kann ich sicherlich noch mehr draus machen!

Dann probiere ich von Chinaski den Tipp:

    - 25 mg - 50 mg - 75 mg - 25 mg = 175 mg Tagesdosis
    - 25 mg - 50 mg - 100 mg = 175 mg Tagesdosis

Ich will auf jeden Fall an den Stellschrauben für meinen Baclofenspiegel und meinen Cravingzeiten drehen und das Optimum rausholen!

Gruß

Luphan
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Re: => Luphan und sein Weg mit Baclofen <=

Beitragvon andi » 25. Juni 2017, 21:50

Hi,

finds gut wie du Dich ans Feintuning machst good Ich war eine Zeitlang bei 175mg, die Steigerung auf 200mg habe ich nur paar Tage ausgehalten, dann kamm zum Glück die Wende, zuerst auf alkoholfreies zwei Wochen, dann durchgehende Abstinenz.

Viel Erfolg bei deinem Plan.

lg
andi

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Chinaski
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Re: => Luphan und sein Weg mit Baclofen <=

Beitragvon Chinaski » 25. Juni 2017, 23:50

Hallo Luphan,

Luphan hat geschrieben :
Zu Hause habe ich jetzt 7500 mg Baclofen liegen und in meinen Fingern juckt es. Irgendwie will mich diese Idee der "Hochdosierten Baclofentherapie" nicht loslassen.


Was ist dein genaues Ziel bzw. was möchtest du mit der Hochdosierten Baclofen Therapie erreichen?

Gruß...
Chinaski

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Re: => Luphan und sein Weg mit Baclofen <=

Beitragvon Lucidare » 26. Juni 2017, 19:23

Hi Luphan,

das artet langsam richtig in Arbeit aus, Dir zu antworten. [lol]

Luphan hat geschrieben:Das "aktive Zuhören" beherrschst du dann aber wirklich sehr gut!


Das kann erlernt werden. Aufmerksamkeit und Konzentration auf den Gesprächspartner. Bei wichtigen Dingen kein Papperlapapp und nicht im Vorbeigehen, und (eigentlich [mocking] ) nicht immer sofort etwas dazu sagen. Eine gewisse Bedenkzeit muss man sich freihalten. Ich denke aber auch, Angstler haben eine etwas andere Wahrnehmung. Jetzt nicht so savantsmäßig. Da man ständig Furcht hat, wird die Umwelt permanent gescannt. Leider ist dann schnell ein Reizüberflutung da und die Logik setzt aus. Trotzdem, die Angst hat nicht nur Nachteile. Angstler sind sehr aufmerksam und wenn sie können, auch hilfsbereit.

Luphan hat geschrieben:Berater und Begleiter klingt eigentlich gut, dennoch würdest du das Wort "Helfer" für dich nicht in Anspruch nehmen wollen. Aber auch wenn du es nicht willst, du bist es für mich!


Das scheint noch nicht ganz rübergekommen zu sein. Die schwierigsten Krankheiten sind die, wo der Patient aktiv an seiner Genesung mitarbeiten muss. Wie die Sucht zum Beispiel. Beinbruch, Ok, gipsen, u.U. OP, lange nicht laufen können und das mit der Sicherheit sagen zu können, ich habe alles ertragen und überstanden. Da machen sehr viel andere die "Heilung". In punkto der Alkoholsucht ist man Kranker und Heiler zugleich. Inwieweit erträgt man sich selbst. Wann ist man Kranker, wann Heiler? Villosofisch... [cool]

Luphan hat geschrieben:Für mich sind das wirklich gute Taten und damit auch gute Menschen die dahinter stehen. Da ich religiös angehaucht bin sind das wirklich gute Taten die auch nicht unbemerkt bleiben werden. Für mich habt ihr eine Vorbildfunktion und macht eure "ehrenamtliche" Arbeit wirklich sehr gut.


Ich denke, Du hast soviel Gutes getan, dass Dir Gutes getan wird?

Luphan hat geschrieben:Ihr nimmt euch für jeden Neuankömmling Zeit und steht ihnen Beratend und als Begleiter zur Seite. Wenn das nicht helfen ist was dann?


Das möge jeder für sich selbst entscheiden.

Luphan hat geschrieben:Vor allem kostet das auch viel eurer privaten Zeit!


Geht so, bei mir. Danke @DonQuixote, der das Forum betreibt und für seine Recherchearbeiten. Danke @Papfl, der das Forum mit sehr viel Fachwissen befüllt hat und hoffentlich bald wieder befüllt. @jivaro, die trotz Ihres Arbeitspensums sich trotzdem immer wieder die Zeit nimmt, in den Foren zu schreiben.

Luphan hat geschrieben:Eigentlich kann ich wirklich froh sein mit dem guten Schlaf. Nur halt die Müdigkeit am Nachmittag ist schon krass!


Unterzuckert? Für mich verwischen die Grenzen der Nebenwirkungen und die wiedereintretenden "normalen" Reaktionen des Körpers. Der Alkohol ist weg, es erfolgt eine Umstellung der Hirnchemie die nur mit der Pubertät zu vergleichen ist (*). Das Doping fehlt, der Körper will Ruhe. Ob das nur vom Baclofen kommt? Ich bezweifele es.

Luphan hat geschrieben:Wie meinst du das?


Kleiner Insider für uns Beide. Wo sind die 0,45l rot markiert? Ich hab' die nicht gefunden, lasse mich aber gerne überzeugen.

Ich muss jetzt noch mal kurz bei @Chinaski wildern.

Chinaski hat geschrieben:Ich sage es mal so:
Hätte jemand zu mir gesagt du musst jeden Tag einen Liter Jauche trinken um keinen Alkohol mehr trinken zu müssen...ich hätte mir sofort Literweise Jauche besorgt und getrunken.

Soviel zu meinem Leidensdruck und den alternativen die ich vor Baclofen noch hatte.

Ich hätte natürlich auch so weiter machen können wie gehabt nur dann wäre ich schon seit über zwei Jahren Tod.


Ich hatte ja schon mal geschrieben, dass ich Katzenscheiße gefressen hätte. [cool]

Chinaski hat geschrieben:Mein Alkohol Background ist ein anderer wie deiner.


Hatte ich weiter vorne im Thread schon mal beschrieben. Der Mensch ist komisch: Ist die Herdplatte wirklich heiß? Deinen Plan zitiere ich jetzt nicht. Aber :-!? , Du hast einen. Für mich intern bezeichne ich so etwas als "Kinder entdecken die Welt". Wenn man hier noch... und da noch... was kommt dann eigentlich dabei heraus. [biggrin] Evolutionär haben nur die Schisser überlebt. Wenn da nicht der Forscherdrang wäre. Ich kann es nachvollziehen.

Luphan hat geschrieben:Nur meine jetzige Ehefrau hat mich dann behalten und mich genommen wie ich bin trotz Alkohol. Hätte ich sie nicht kennengelernt dann wäre mein Weg sicherlich weiter gegangen und schlimmer geworden. Dann hätte ich jede Woche das gleiche Programm.


Ehre und bewahre!

Luphan hat geschrieben: Gemessen an vielen tragischeren Schicksalen bin ich bisher noch glimpflich entkommen und kann auch gut nachvollziehen, wenn meine Baclofen-Therapie dann etwas "beschmunzelt" wird. Für mich ist sie eigentlich auch noch der letzte Weg ohne das ich vor gesundheitlichen Problemen Angst haben muss. Wenn ich heute meinen Vorstellungs-Thread lesen, dann merke ich wie schlimm es eigentlich bei mir schon war.


Nein, es schmunzelt keiner. Wenn die eine oder andere Neckerei dabei ist, wehre Dich. Wer austeilt, muss auch einstecken können. Und ja, Du bist vernunftgesteuert und sehr reflektiert.

Ronja von Rönne hat am 26.02.2017 in der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung geschrieben:

[…] Wenn ich Depressionen nicht todernst nehmen würde, würde ich keine Witze über sie reißen. Ich finde, man muss Themen, die man ernst nehmen muss, unbedingt ab und zu nicht ernst nehmen, um sie beherrschbar zu machen. Um Distanz zu Ihnen zu gewinnen. Um zum Beispiel Depressionen lächerlich zu machen. Nicht etwa, um Betroffene als weinerliche Mimosen darzustellen, sondern um für sich selbst Souveränität darüber zu erlangen. Humor ist für mich verschossenes Pulver, wenn er sich mit Dingen auseinander setzt, die eh amüsant sind. Humor ist ein Schutzschild gegen das Dunkle, und dazu gehören sowohl Trump - Karikaturen als auch ein belächeln der Depression, nicht des Depressiven. Ich verstehe aber, wenn Leute verärgert sind. Es stört mich nur in dem Fall nicht besonders, weil ich mich im Recht empfinde. Wer aus meinen Texten nicht herauslesen kann, dass ich aus persönlicher Erfahrung schreibe, wird mich sowieso missverstehen.


Ich bin neulich im Leben ob einer todernsten Sache mal als Witzbold bezeichnet worden. Einen Tag später war ich auf einer Reise und in einer Zeitung am Zielort las ich das. Wenn Dich jemand anlächelt, glaubst Du, dass Du ausgelacht wirst? Ich bin mir da bei mir auch nicht immer so sicher. [lol]

Letztendlich kann ich dazu ein Buch schrieben wie hier im Forum viele andere auch.


Bitte nicht! Ich gebe zu, ich habe Vorurteile gegen "Selbsthilfebücher". Nicht gegen alle. Praktische finde ich auch praktisch (z.B.: Wie überlebt mein Basilicum vom Aldi mehr als drei Tage?). Der Rest ("Wie ich meine Magen- und Darmgrippe überlebt habe" oder "Mein Schnupfen und ich". Oder noch besser: "Was ich neulich in Indien auf dem Fleischmarkt gegessen habe - Chronik meines Überlebens"), also alles, was in den Menschen an sich eingreift, empfinde ich als emotionale schwarze Löcher. Man liest eine Schilderung, kann aber keine Fragen stellen. Ein Therapeut, der mir nur vorliest. Jede Krankheit wird in der Regel retrospektiv betrachtet. Mein Weg heraus... Das Leben und die Alkoholsucht lässt sich nicht in Matrizen pressen. Wer, wie, wann, wo und weshalb man dahingetrieben wurde. Im Grunde ist jede Suchtgeschichte einzigartig wie eine Schneeflocke. Der Ausstieg übrigens auch, jedenfalls für mich. Es gibt dafür keine Weltformel.

LG

(*) Ich denke, ich zähle das Climakterium auch dazu.
Wer aus meinen Texten nicht herauslesen kann, dass ich aus persönlicher Erfahrung schreibe, wird mich sowieso missverstehen. Ronja von Rönne

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Re: => Luphan und sein Weg mit Baclofen <=

Beitragvon Luphan » 2. Juli 2017, 16:32

Hallo alle zusammen,

andi hat geschrieben:finds gut wie du Dich ans Feintuning machst good Ich war eine Zeitlang bei 175mg, die Steigerung auf 200mg habe ich nur paar Tage ausgehalten, dann kamm zum Glück die Wende, zuerst auf alkoholfreies zwei Wochen, dann durchgehende Abstinenz.


Das klingt ja nach schlimmen Nebenwirkungen andi, da du es nur ein paar Tage ausgehalten hast. Bist du danach dann wieder auf 175 mg runter und ist die positive Wende durch die Erhöhung auf 200 mg gekommen?

Chinaski hat geschrieben:Hallo Luphan,

Luphan hat geschrieben :
Zu Hause habe ich jetzt 7500 mg Baclofen liegen und in meinen Fingern juckt es. Irgendwie will mich diese Idee der "Hochdosierten Baclofentherapie" nicht loslassen.


Was ist dein genaues Ziel bzw. was möchtest du mit der Hochdosierten Baclofen Therapie erreichen?

Gruß...
Chinaski


Das ist eine gute Frage Chinaski! Meine Baclofenthearpie dauert heute genau 105 Tage an. Mit Baclofen habe ich durchwegs gute Erfahrungen gemacht und habe eigentlich kaum Nebenwirkungen. Zähle zu den Nutzern die das Glück haben Baclofen sehr gut zu vertragen.

Ich lese auch mein Tagebuch sehr ausführlich und kann mich auch sehr gut an einige deiner Beträge erinnern:

Chinaski hat geschrieben:wie du ja selbst festgestellt hast schlägt dir Baclofen viele Gläser aus der Hand nur das letzte Glas leider nicht.
Das musst du schon selbst abstellen!

Wenn es nicht dein starker Wille ist den letzten Schritt zu gehen dann kannst du auch 500mg nehmen und wirst immer noch deine Portion trinken.


Chinaski hat geschrieben:Hallo Luphan,

du hast deine Trinkmenge zwar ein wenig verringert aber nicht wirklich ausschlaggebend.
Es sind seit dem 01.05. ca.150 ml weniger die du trinkst.

Also ungefähr ein Glas weniger bei 162,5mg Baclofen!?

Bitte keine Kritik an mich üben aber ich muss das hier trotzdem mal schreiben. Je höher ich Baclofen dosiere, je weniger wird es in meinem Fall an Alkohol. Zur Zeit scheint das wirklich gut zu funktionieren.


Glaubst du das wirklich?
Dein Trink Tagebuch sagt etwas anderes.

Verstehe mich bitte nicht falsch aber ohne Eigeninitiative wirst du bei der Trinkmenge bleiben.
Ohne Eigeninitiative und starkem willen wird das Wunder nicht geschehen.


Wenn es bei jeder 25 mg Erhöhung an Baclofen auch nur 150 mg weniger Alkohol werden, dann ist das vielleicht nicht wirklich viel und du hast Recht. Zur Zeit bin ich bei circa 0,60 Litern Wein und wenn es bei 50 mg Erhöhung Baclofen 300 mg Alkohol weniger werden und ich wenige bis kaum Nebenwirkungen verspüre, dann trinke ich am Tag nur noch 0,30 Liter Wein. Das wäre ein super Erfolg für mich!

Ob das wirklich so funktionieren wird kann ich noch nicht sagen. Dafür muss ich erst auf 225 mg dosieren und dann mit den Tagesdosen experimentieren.

Ich will es einfach nicht unversucht lassen!

Ich kann nicht einfach jetzt bei 175 mg sagen: Jetzt ist meine Baclofetherapien für mich ausgereizt!

Ich werde es für mich ausprobieren und auf den 225 mg eine längere Zeit verbleiben. Tut sich dann noch immer nicht und es wird nicht weniger, dann werde ich wieder langsam nach unten dosieren und kann dann für mich sagen, ich habe es wenigstens ausprobiert und meine gesunde Neugierde befriedigt. Aber unversucht kann ich ses nicht lassen, dass lässt meine Charakter und mein "Dickkopf" einfach nicht zu.

Lucidare hat geschrieben:Hi Luphan,
das artet langsam richtig in Arbeit aus, Dir zu antworten. [lol]


Um so mehr muss ich mich bei dir bedanken, da du mir trotzdem noch immer ausführlich antwortest!

Lucidare hat geschrieben:Das kann erlernt werden. Aufmerksamkeit und Konzentration auf den Gesprächspartner. Bei wichtigen Dingen kein Papperlapapp und nicht im Vorbeigehen, und (eigentlich [mocking] ) nicht immer sofort etwas dazu sagen. Eine gewisse Bedenkzeit muss man sich freihalten. Ich denke aber auch, Angstler haben eine etwas andere Wahrnehmung. Jetzt nicht so savantsmäßig. Da man ständig Furcht hat, wird die Umwelt permanent gescannt. Leider ist dann schnell ein Reizüberflutung da und die Logik setzt aus. Trotzdem, die Angst hat nicht nur Nachteile. Angstler sind sehr aufmerksam und wenn sie können, auch hilfsbereit.


Oft stelle ich mir die Frage, ob ich eventuell auch ein "Angstler" bin. Seit meiner Baclofentherapie bin ich voller Energie und scheue was meine Arbeit betrifft keine Konfrontation und unangenehme Gespräche mehr. Etwas hat sich bei mir getan! Nicht das ich davor ängstlich war und mich davor gedrückt habe, jedoch ist es zur Zeit einfach ganz anders... .

Lucidare hat geschrieben:
Luphan hat geschrieben:Für mich sind das wirklich gute Taten und damit auch gute Menschen die dahinter stehen. Da ich religiös angehaucht bin sind das wirklich gute Taten die auch nicht unbemerkt bleiben werden. Für mich habt ihr eine Vorbildfunktion und macht eure "ehrenamtliche" Arbeit wirklich sehr gut.


Ich denke, Du hast soviel Gutes getan, dass Dir Gutes getan wird?


Denke mal schon. Ich gehöre wirklich zu den Guten und habe auch gutes verdient!

Lucidare hat geschrieben:
Luphan hat geschrieben:Vor allem kostet das auch viel eurer privaten Zeit!


Geht so, bei mir. Danke @DonQuixote, der das Forum betreibt und für seine Recherchearbeiten. Danke @Papfl, der das Forum mit sehr viel Fachwissen befüllt hat und hoffentlich bald wieder befüllt. @jivaro, die trotz Ihres Arbeitspensums sich trotzdem immer wieder die Zeit nimmt, in den Foren zu schreiben.


Lese grade zur Zeit die Erfahrungsberichte von Don und Papfl und bin zwischendurch auch auf den Wechsel der Forumsbetreiber gestoßen. Hier gab es ja ganz schön viele Höhen und Tiefen lange vor meiner Zeit.

Deshalb nochmal:

    - Danke das es dieses Forum gibt
    - Danke an alle Menschen die dem Forum hier Leben einhauchen
    - Macht bitte weiter so

Lucidare hat geschrieben:
Luphan hat geschrieben:Eigentlich kann ich wirklich froh sein mit dem guten Schlaf. Nur halt die Müdigkeit am Nachmittag ist schon krass!


Unterzuckert? Für mich verwischen die Grenzen der Nebenwirkungen und die wiedereintretenden "normalen" Reaktionen des Körpers. Der Alkohol ist weg, es erfolgt eine Umstellung der Hirnchemie die nur mit der Pubertät zu vergleichen ist (*). Das Doping fehlt, der Körper will Ruhe. Ob das nur vom Baclofen kommt? Ich bezweifele es.


Unterzuckert bin ich nicht. Habe ich auch schon in Betracht gezogen als examinierter Altenpfleger.

Vielleicht hast du Recht mit dem fehlenden Doping. Aber ich denke mal Baclofen hat damit schon noch was zu tun. Das merke ich ganz besonders am Wochenende wenn ich länger schlafen kann. Wenn ich dann mal richtig ausschlafe!

Morgens um 8 Uhr klingelt mein Wecker und ich nehme Baclofen ein, mache mir ein leckeres Frühstück und schaue mit meine Gattin eine Film an. Dann wird weiter geschlafen und um 12 Uhr klingel wieder der Wecker mit der nächsten Einnahme von Baclofen. Dann wird wieder weitergeschlafen bin circa 13 Uhr. Wenn ich dann wach werde bin ich wie breit. Brauche richtig lange bis ich in die Puschen kommen und fühle mich wie gerädert. Meine Knochen und Gelenke sind steif...

Lucidare hat geschrieben:
Luphan hat geschrieben:Wie meinst du das?


Kleiner Insider für uns Beide. Wo sind die 0,45l rot markiert? Ich hab' die nicht gefunden, lasse mich aber gerne überzeugen.


Luphan hat geschrieben:- 16.06.17 0,45 Liter


Hier sind sie nicht rot markiert. Haste Recht, [biggrin] .

Luphan hat geschrieben:Doch leider haben wir dann unsere zu "Bett-Gehe-Zeit" auf 22 Uhr verschoben und unserem gemeinsamen Hobby gefrönt. 0,45 Liter Wein sind es dann geworden. Normalerweise grün markiert, doch sie sind bewusst rot markiert, weil sie eben nicht hätten sein müssen!


Mit der rot Markierung war diese Textpassage gemeint, [lol] .

Lucidare hat geschrieben:
Luphan hat geschrieben:Nur meine jetzige Ehefrau hat mich dann behalten und mich genommen wie ich bin trotz Alkohol. Hätte ich sie nicht kennengelernt dann wäre mein Weg sicherlich weiter gegangen und schlimmer geworden. Dann hätte ich jede Woche das gleiche Programm.


Ehre und bewahre!


Jeden Tag und immer wieder aufs Neue!

Gruß

Luphan
"Es ist einfach Feeling pur, ich will die negativen Gedanken vertreiben, wie Schmutz um es als Vergleich von mir wegstreichen. Muss die Stimme dämpfen, diesen Text beenden und euch bitten nicht nach jedem Satz Kritik an mich persönlich zu wenden."

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Re: => Luphan und sein Weg mit Baclofen <=

Beitragvon Luphan » 2. Juli 2017, 16:59

Hallo alle zusammen,

heute ist Tag 105 meiner Baclofentherapie. Jetzt geht es wie immer mit meinem Tagebuch weiter und auch wie immer erst:

Mein Trinktagebuch:

- 12.06.17 0,45 Liter
- 13.06.17 0,57 Liter
- 14.06.17 0,77 Liter
- 15.06.17 0,50 Liter
- 16.06.17 0,45 Liter
- 17.06.17 0,47 Liter
- 18.06.17 0,57 Liter
- 19.06.17 0,71 Liter
- 20.06.17 0,52 Liter
- 21.06.17 0,38 Liter
- 22.06.17 0,50 Liter
- 23.06.17 0,78 Liter
- 24.06.17 0,60 Liter
- 25.26.17 0,41 Liter
- 26.06.17 0,60 Liter
- 27.06.17 1,50 Liter
- 28.06.17 0,40 Liter
- 29.06.17 0,60 Liter
- 30.06.17 0,57 Liter

Morgen beginnt meine zweite Woche mit 200 mg Baclofen. Viel hat sich trotz der Erhöhung bisher eigentlich noch nicht getan aber die Umstellung ab morgen auf 25 mg / 75 mg / 75 mg / 25 mg beginnt. Davon verspreche ich mir einiges!

Bisher kann ich da Chinaski nur Recht geben:

Chinaski hat geschrieben:wie du ja selbst festgestellt hast schlägt dir Baclofen viele Gläser aus der Hand nur das letzte Glas leider nicht.
Das musst du schon selbst abstellen!

Wenn es nicht dein starker Wille ist den letzten Schritt zu gehen dann kannst du auch 500mg nehmen und wirst immer noch deine Portion trinken.


- 27.06.17 1,50 Liter

Das war echt ein harter Tag. An diesem Tag wurde mir leider ganz bewusst, wie es in unserem Unternehmen aussieht. Ich dachte ich wäre kurz vor dem aus. Geldmittel sind fast weggebrochen und Mitarbeiter mussten entlassen werden. Licht im Tunnel ganz leicht und weit hinten...
Mehr kann ich dazu nicht sagen, außer das der Arbeitsstress wieder größer wird. Da gilt es eine genau Analyse zu erstellen, was ist passiert, wieso, wie kann das in Zukunft vermieden werden?

Diese Beiträge von Papfl habe ich gefunden und sie haben mich erschrocken:

Papfl hat geschrieben:Mit Eskapaden nach dem Motto: "Wie hoch muss ich Bac dosieren, um wie viel trinken zu können etc." kann ich nicht dienen. Und ich will es auch nicht. Weil ich es für höchst problematisch halte, in einem Forum mit diesem Titel "Erfahrungsberichte" auszutauschen, wie sowas eventuell funktionieren könnte. Weil es eben m. E. nicht funktioniert. Baclofen und Alkohol kombinieren können auf Dauer nur ganz wenige und auch nur unter ganz bestimmten Voraussetzungen. Das für "Neulinge" als Ziel zu definieren, ist unverantwortlich. Man kann sich auf einen Kompromiss einlassen, wenn die Abstinenz anders nicht zu erreichen ist (Alkohol langsam ausschleichen - Bac langsam einschleichen) - aber das gesteckte "Ziel" muss auf jeden Fall (erstmal) Abstinenz sein, sonst funzt das nicht. Die diversen "stats" und Experimente einiger Forenmitglieder unterstreichen das ja auch.


Papfl hat geschrieben:Ich hab's an anderer Stelle schon geschrieben: Der Erfahrungsaustausch kann wieder stattfinden, wenn Schema F nicht klappt. Wenn jemand gezwungen ist, nach alternativen Wegen zu suchen, weil er/sie einfach nicht ohne Alkohol leben kann oder will. Und Baclofen explizit als "Konsumreduzierer" anwenden möchte. Aber seid mir nicht böse: So kann man doch "Neulinge" nicht empfangen. Ihnen sagen: "Lest Euch mal durch und sucht Euch einen der vielen Wege, der zu Euch passt. Und dann - bitteschön - teilt uns Eure Erfahrungen mit...".


Finde ich mich in den Aussagen selbst wieder?

Papfl hat geschrieben:Wie hoch muss ich Bac dosieren, um wie viel trinken zu können etc."


Tu ich das?

Papfl hat geschrieben:Baclofen und Alkohol kombinieren können auf Dauer nur ganz wenige und auch nur unter ganz bestimmten Voraussetzungen.


Denke ich, ich gehöre zu den Wenigen?

Oh, oh, ich kann mir das selbst noch nicht beantworten!

Gruß

Luphan
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Re: => Luphan und sein Weg mit Baclofen <=

Beitragvon Papfl » 2. Juli 2017, 21:04

Hallo Luphan!

Man muss vielleicht dazu sagen, dass Du meine Zitate ein bisschen aus dem Zusammenhang gerissen hast. Es ging damals um eine Auseinandersetzung zwischen mir und dem Forumsgründer @fetsecht, der immer wieder kritisierte, dass wir Newcomern raten, ihre Baclofen-Therapie möglichst abstinent und in Anlehnung an den Leitfaden für die Anwendung zu beginnen.

@DonQuixote und ich verstanden und verstehen das Forum nach wie vor (@DonQuixote: Bitte berichtige mich, falls Du anderer Ansicht bist)

  • als Möglichkeit, eine Arztadresse zu bekommen,
  • als Möglichkeit, von der Erfahrung anderer zu profitieren und dank deren Ratschläge und Tipps möglichst rasch erste Erfolge mit Baclofen zu erzielen,
  • als Informationspool für alles, was es aktuell zu Baclofen als Therapieoption bei Alkoholabhängigkeit gibt.
@fetsecht ging es in erster Linie darum, möglichst viele Erfahrungen zu sammeln, wie man vom Alkohol loskommen kann (egal ob mit oder ohne Baclofen). Da waren die abenteuerlichsten Geschichten dabei (z. B. LSD als Hilfsmittel [nea], waghalsige Baclofen-Dosierungssprünge...). Er wollte weniger Wege aufzeigen, wie man es mit Baclofen schaffen kann, sondern vielmehr im Forum ein breites Spektrum an Experimenten anbieten, aus dem sich jede/r etwas vermeintlich Passendes rauspicken und das dann ausprobieren kann.

Das - so war und ist meine Meinung - ist nicht Aufgabe für ein Forum mit dem Titel "Baclofen Forum gegen Alkoholsucht" und schon gar nichts für Newcomer, die verzweifelt nach einer wirklich sinnvollen Alternative suchen.

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Re: => Luphan und sein Weg mit Baclofen <=

Beitragvon DonQuixote » 2. Juli 2017, 21:34

Hi Papfl

Papfl hat geschrieben:@DonQuixote und ich verstanden und verstehen das Forum nach wie vor (@DonQuixote: Bitte berichtige mich, falls Du anderer Ansicht bist)

  • als Möglichkeit, eine Arztadresse zu bekommen,
  • als Möglichkeit, von der Erfahrung anderer zu profitieren und dank deren Ratschläge und Tipps möglichst rasch erste Erfolge mit Baclofen zu erzielen,
  • als Informationspool für alles, was es aktuell zu Baclofen als Therapieoption bei Alkoholabhängigkeit gibt.

Gut formuliert, und genau so sehe ich das auch [good] .

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Re: => Luphan und sein Weg mit Baclofen <=

Beitragvon Chinaski » 3. Juli 2017, 15:53

Hallo Luphan,

Luphan hat geschrieben :dann trinke ich am Tag nur noch 0,30 Liter Wein. Das wäre ein super Erfolg für mich!


Also ist deine Zielsetzung 300mg Baclofen täglich zu nehmen um nicht mehr wie 0,3l Wein täglich trinken zu müssen?

Gruß...
Chinaski

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Re: => Luphan und sein Weg mit Baclofen <=

Beitragvon Luphan » 3. Juli 2017, 18:35

Hallo Chinaski,

der zitierte Text von dir ist etwas aus dem Kontext geschnitten. Aber ob das mein einziges Ziel ist kann ich nicht sagen aber auch nicht so stehen lassen.

Definitiv wäre es eines der möglichen Ziele!

Ich verstehe einige von euch hier einfach nicht. Der Mensch sucht doch eigentlich nur oft nach dem Weg mit dem möglichst geringen Widerstand. Ja, dieser Weg schließt wie der Name schon sagt die Eingenanstrengung möglichst aus. Aber nur "möglichst", und nur wenn es gewollt ist, die Eigenanstrengung wird in diesem Weg nur halt etwas weiter nach hinten geschoben.

Wohl bemerkt:

    - Nach hinten
    - Und nicht ganz weggeschoben
Was mein ganz genaues Ziel mit Baclofen ist, kann ich euch zur Zeit einfach noch nicht sagen!

Kann ich nicht erst einfach schauen was passiert und dann ein Ziel definieren?

Durch Baclofen bin ich von dem ganz gefährlichen Weg runter und habe den Konsum stark reduziert. Für mich ist das schon ein Wunder!

Der richtige Weg ist damit schon eingeschlagen und wo er mich genau hinführen wird, dass wird sich bei mir dann schon noch zeigen.

Was ich aber genau sagen kann ist:

Von 2 Litern Wein am Tag auf einen jetzigen Durchschnitt von 0,50 Litern Wein am Tag bin ich bereits gekommen. Und wenn mir jedes einzelne Milligramm an Baclofen nur ein Milliliter Wein aus der Hand schlägt, dann werde ich mit Baclofen vorerst so weiter verfahren.

Warum auch nicht?

Und wenn ich so die 0,30 Liter Wein am Tag erreiche dann habe ich doch ein großes Etappenziel erreichen auf dem ich gut aufbauen kann oder halt auch nicht.

Wahrscheinlich kommt in meinem Tagebuch viel zu wenig der Begriff Eigenanstrengung vor.

Diese ist aber bereits vorhanden:

    - Jedes zweite Glas ist mit Wasser gemischt
    - Vor dem Weinkonsum trinke ich immer ein großes Glas Wasser aus
    - Wenn ich merke es könnte mehr werden "Trigger" durch schlechte Laune
    - Mein personalisiertes Ritual was ich bereits beschrieben habe
    - Ab 20 Uhr wir nur noch Wasser getrunken (Klappt noch nicht so gut)

Ja, es ist vielleicht noch nicht viel aber ein Anfang. Es ist sicherlich noch viel mehr Potential offen welches ich sicherlich nutzen werde.

Aber warum soll ich Baclofen nicht einfach weiter nach oben dosieren?
Warum soll ich es für mich nicht ausprobieren?
Warum nicht erst den einfachen Weg gehen?

Oder ist es verpönt Baclofen zu nehmen und vielleicht damit auch Erfolge zu erzielen ohne viel Eigenanstrengung zu investieren? Das klingt für mich dann schon fast wie in die Menschen im Allgemeinen von Alkoholikern reden:

Die müssen sich halt anstrengen sonst wird das nix und die Alkoholiker sind halt eh alle willensschwach!

Gruß

Luphan
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Re: => Luphan und sein Weg mit Baclofen <=

Beitragvon Lucidare » 3. Juli 2017, 21:43

Hi Luphan,

Upsss. Versuche mal, die Hektik rauszunehmen.

Ich habe heute eine schönen Spruch gelesen und ich weiß leider nicht mehr wo. [blus]

Also, ein Schüler fragt seinen Obermönch, warum er so gelassen ist. Der antwortet: "Wenn ich sitze, sitze ich. Wenn ich stehe, stehe ich. Wenn ich gehe, gehe ich. Wenn ich esse, esse ich. Wenn ich schlafe, schlafe ich." Oder besser: Multitasking ist nicht alles. [cool]

LG
Wer aus meinen Texten nicht herauslesen kann, dass ich aus persönlicher Erfahrung schreibe, wird mich sowieso missverstehen. Ronja von Rönne

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Re: => Luphan und sein Weg mit Baclofen <=

Beitragvon Chinaski » 4. Juli 2017, 11:23

Hallo Luphan,

Luphan hat geschrieben :Wahrscheinlich kommt in meinem Tagebuch viel zu wenig der Begriff Eigenanstrengung vor.

Diese ist aber bereits vorhanden:

- Jedes zweite Glas ist mit Wasser gemischt
- Vor dem Weinkonsum trinke ich immer ein großes Glas Wasser aus
- Wenn ich merke es könnte mehr werden "Trigger" durch schlechte Laune
- Mein personalisiertes Ritual was ich bereits beschrieben habe
- Ab 20 Uhr wir nur noch Wasser getrunken (Klappt noch nicht so gut)


Deine Eigeninitiative in allen Ehren aber eigentlich sind es Vermeidungsstrategien (auch "
"skills" genannt) trinken möchtest du ja schon.

Eigeninitiative ist Arbeit an sich selbst und nicht Wein mit Wasser zu verdünnen.

Gruß...
Chinaski

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Re: => Luphan und sein Weg mit Baclofen <=

Beitragvon Luphan » 4. Juli 2017, 19:26

Hiho,

also auf eine Art und Weise hast du schon Recht Chinaski.

Vielleicht ist es bei mir wirklich eine Vermeidungsstrategie?

Vielleicht auch nicht nur vielleicht, es gibt vielleicht auch kein vielleicht, sonder es kann sein das es wirklich so sein kann.

Zu viel Konjunktive in einem Satz!

Also lese ich selbst Unsicherheit bei mir raus.

Was meine Ziele mit Baclofen oder mit der "Hochdosierten Baclofenthearpie" war und jetzt ist kann ich wirklich noch nicht sagen. Anfangs wollte ich einen moderaten Konsum, dann habe ich erkannt, der moderate Konsum ist in meinem Fall nicht möglich, denn aus einem Glas werden dann doch mehr und keinen Konsum anzustreben wäre dann wohl doch einfacher durchzuhalten. Jetzt wäre mich mit täglich 0,30 Litern Wein zufrieden was eigentlich Quatsch ist.

Was bringen mir die 0,30 Liter dann noch überhaupt?

- Ganz sicher keinen Rausch mehr
- Rausch habe ich mit unter einen Liter schon lange nicht mehr

Was will Luphan eigentlich?

Du hast doch selbst die "Hochdosierte Baclofentherapie" hinter dir, so habe ich das eigentlich verstanden. OK, so hoch war sie dann scheinbar dann doch nicht. Oder vielleicht könnt ihr mich eines Besseren belehren anhand dieses Forums?

Gibt es hier auch Erfahrungsberichte mit einer "Hochdosierten Baclofentherapie" jenseits von 175 mg? Habe bisher noch keine gefunden.

Hat hier überhaupt jemand die Grenze von 300 mg überschritten?

Mit positiven und negativen Ergebnissen?

Würde die Erfahrungsberichte wirklich sehr gerne lesen. Könnt ihr mir hier ein paar Links posten?

Ihr kennt das Forum schon seit sehr lange und habt schon sehr viele Erfahrungsberichte gelesen und könnt euch sicherlich noch an welche in dieser Richtung entsinnen. Würde mir sicherlich weiterhelfen.

Gruß und vorab Danke

Luphan
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Re: => Luphan und sein Weg mit Baclofen <=

Beitragvon laggard » 4. Juli 2017, 19:40

Hallo Luphan ,
finde , du bist schon weit gekommen
Der Rest wird auch noch :vic
Was machen die Nebenwirkungen ?

Gruss

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Re: => Luphan und sein Weg mit Baclofen <=

Beitragvon Luphan » 4. Juli 2017, 20:40

Danke laggard,

weit gekommen bin ich auf jeden Fall schon, [biggrin] .

Freut mich wirklich sehr das du dich bei mir zu Wort meldest!

Zu den Nebenwirkungen:

    - Müdigkeit
    - Schnarchen

Eine Nebenwirkung von der ich noch nicht geschrieben habe ist definitiv vorhanden. Darüber reden wir Männer ja nicht so gerne.

Das Thema ist nicht die Erektion, denn diese funktioniert weiterhin problemlos. So weit so gut... doppd .

Nur der Orgasmus an sich stellt eher das Problem dar!

Es dauert einfach ewig lange und der Orgasmus an sich ist nicht mehr so schön und intensiv wie ich ihn früher mal kannte. Da ich mit diversen Drogen Erfahrungen gesammelt habe, kann ich den Weg zum Orgasmus wie auf "Speed oder Exstesy" vergleichen also anstrengen und ewig lange. Nur da ist der Orgasmus an sich dann wenigstens noch schön nach der extremen Anlaufzeit.

Hoffentlich schreibe ich hier nicht zu offen über das Thema oder verstoße gegen Forumregeln, sry.

Unter Baclofen ist er es nicht!

Gruß

Luphan
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Re: => Luphan und sein Weg mit Baclofen <=

Beitragvon Chinaski » 4. Juli 2017, 21:08

Hallo Luphan,

ich habe trocken die Baclofen Therapie begonnen und habe Baclofen bis 275mg dosiert und diese Dosierung ca.ein halbes Jahr gehalten.
Danach langsam auf 125mg abdosiert.
Diese Dosis von 125mg habe ich ca. 2 Jahre gehalten und dann auf meine heutige Dosis von 75mg abdosiert.
In dieser Zeit natürlich an mir gearbeitet und mein Verhalten verändert.

Nur hatte ich eine klare Zielsetzung...die Abstinenz!

Baclofen soll das physische Craving unterbinden.
Ist das physische Craving unterbunden bleibt das psychische Craving.
Gegen das psychische Craving kann Baclofen nichts ausrichten... auch nicht bei einer XYZ hohen Dosierung.

Baclofen schlägt dir nun mal nicht das Glas aus der Hand egal wieviel mg du nimmst.

Gruß...
Chinaski

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Re: => Luphan und sein Weg mit Baclofen <=

Beitragvon laggard » 6. Juli 2017, 17:49

Hallo Luphan ,
Luphan hat geschrieben:- Müdigkeit
- Schnarchen

Kennn ich nur zu gut,wobei Schnarchen mit Alkohol auch normal ist
Müdigkeit und Antriebslosigkeit sind bei mir die schwer wiegendste Nebenwirkung
Zum Glück nicht immer
Gerade die Antriebslosigkeit nervt ....ich sehe tausend Sachen , die gemacht werden müssen,kann mich aber nicht aufraffen

Luphan hat geschrieben:Hoffentlich schreibe ich hier nicht zu offen über das Thema oder verstoße gegen Forumregeln, sry.

Dafür ist so ein Forum doch da
Das mit dem verzögertem Orgasmus hatte ich auch zeitweise
Kenn ich aber eher von zuviel Alk
Wobei manche Frau da garnichts gegen hat [biggrin]
Mein Therapeut würde jetzt sagen : Solange sie da kein Problem mit haben /also ständiges Grübeln und dran denken /und ihr Partner auch nicht ,ist es ok

Gruss
Zuletzt geändert von laggard am 6. Juli 2017, 20:54, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: => Luphan und sein Weg mit Baclofen <=

Beitragvon Luphan » 6. Juli 2017, 17:59

Hallo alle zusammen,

ich sehe mich gezwungen hier doch nochmal Stellung zu nehmen. Irgendwie fühle ich mich hier nicht richtig verstanden und meine Aussagen werden dann auch noch falsch verstanden.

Erstens:

Lucidare hat geschrieben:Nein, es schmunzelt keiner. Wenn die eine oder andere Neckerei dabei ist, wehre Dich. Wer austeilt, muss auch einstecken können. Und ja, Du bist vernunftgesteuert und sehr reflektiert.


Sehe ich auch so und deshalb wehre ich mich auch jetzt!

Lucidare hat geschrieben:Ich hatte das in Deinem Thread mit dem Mönch nicht umsonst geschrieben.


Das stimmt. Du schreibst eigentlich nie etwas umsonst Lucidare und ich danke dir wirklich immer für deine Kommentare. Ich lege sehr viel auf deine Meinung!

Lucidare hat geschrieben: Also, ein Schüler fragt seinen Obermönch, warum er so gelassen ist. Der antwortet: "Wenn ich sitze, sitze ich. Wenn ich stehe, stehe ich. Wenn ich gehe, gehe ich. Wenn ich esse, esse ich. Wenn ich schlafe, schlafe ich." Oder besser: Multitasking ist nicht alles. [cool]


Das mit dem Schüler und dem Mönch habe ich schon verstanden, nur sehe ich da grade keinen Zusammenhang mit mir. Wo mache ich denn mehrere Dinge gleichzeitig und damit zu viel?

Zweitens:

Lucidare hat geschrieben:Warum? Wenn Du ernsthaft glaubst, Du betrittst Neuland, muss ich Dich enttäuschen. Aber es ist dein Ding. Wenn Du intensiv suchst, wirst Du schon was finden.


Intensiv lesen hier im Forum tu ich definitiv. Nur habe ich zeitlich noch nicht alle Erfahrungsberichte durch aber ich bin dabei. Die wichtigsten Aussagen die mich zum Nachdenken bringen, alle Beiträge die mir weiterhelfen können, alle Beiträge zu denen ich Fragen habe, die habe ich als Zitatsammlung auf meinem Computer abgespeichert.

Aber und vor allem habe ich hier nie behaupte ein Vorreiter sein zu wollen ,der in der hochdosierten Baclofentherapie als einer der Wenigen Neuland betreten will. So weit aus dem Fenster würde ich mich nie lehnen wollen. Das wäre für mich anmaßend ein persönliches "No Go".

Bisher habe ich zwei Erfahungsberichte von Fetsecht und Dimitri aka P4T3R gefunden. Ist es so schlimm andere User nach ihren Erfahrungen zu fragen?

Ich denke mal nicht. Bisher hat bis auf dich und Chinaski sich keiner mehr zu Wort gemeldet.

Chinaski hat geschrieben:In den französischen Foren findest du bestimmt Erfahrungsberichte von Mitgliedern die Baclofen hoch dosiert haben.


Danke für den Tipp. Französisch hatte ich mal in der Schule gehabt, leider reichen meine Französischkenntnisse für die Foren sicherlich nicht aus. Deshalb ist die Frage nach Erfahrungen von Usern hier im Forum doch um so mehr legitim oder?`

Bin mal gespannt ob sich überhaupt noch jemand anderes zu Wort melden wird.

Hier nochmal der Link zum Thread:

Vielleicht findet jemand über mein Tagebuch den Weg dorthin und schreibt etwas dazu.

Baclofen-Erfahrungen jenseits 175 mg Tagesdosis

Lucidare hat geschrieben:Über 300mg... Ernsthaft, ich sage das mal so offen: Hast Du nicht mehr alle Latten am Zaun? Kann es sein, dass Du derzeit schon leicht überdosiert bist? Willst Du eine "Erfahrung" dazu beisteuern? Neulich hattest Du noch Angst, dass Dir Dein Arzt nicht genügend verschreibt und jetzt?


Vielleicht habe ich nicht alle Latten am Zaun... .

Aber was ist daran schlimm Erfahrungsberichte über 175 mg und auch über 300 mg Baclofen lesen zu wollen?

Drittens:

Lucidare hat geschrieben:Man könnte Deine Fragen aus meiner Sicht nur mit Zitaten aus Deinem Thread beantworten. Es dreht sich im Kreis.


Das stimmt definitiv Lucidare!

Ich drehe mich wirklich mit meinen eigenen Aussagen im Kreis. Damit gebe ich indirekt selbst zu, dass ich noch nicht genau weiß was ich eigentlich wirklich als Endziel will. Aber auch das finde ich nicht schlimm. Kann ich nicht in meiner eigenen Baclofentherapie umherirren?

Ziele können sich innerhalb der Therapie ändern.

Lucidare hat geschrieben:Ist der eine Liter Wein am Tag schlimm? Ansichtssache. In Portugal würdest Du damit sogar noch knapp durchkommen, in Deutschland bist Du mit 100gr Reinalkohol/täglich über den "bedenklichen Bereich" hinaus. Was bringt Dir der eine Liter Wein an Lebensqualität?


Gute Frage und wieder: Was will ich selbst?

Chinaski hat geschrieben:Hallo Luphan,

ich habe trocken die Baclofen Therapie begonnen und habe Baclofen bis 275mg dosiert und diese Dosierung ca.ein halbes Jahr gehalten.
Danach langsam auf 125mg abdosiert.
Diese Dosis von 125mg habe ich ca. 2 Jahre gehalten und dann auf meine heutige Dosis von 75mg abdosiert.
In dieser Zeit natürlich an mir gearbeitet und mein Verhalten verändert.

Nur hatte ich eine klare Zielsetzung...die Abstinenz!

Baclofen soll das physische Craving unterbinden.
Ist das physische Craving unterbunden bleibt das psychische Craving.
Gegen das psychische Craving kann Baclofen nichts ausrichten... auch nicht bei einer XYZ hohen Dosierung.

Baclofen schlägt dir nun mal nicht das Glas aus der Hand egal wieviel mg du nimmst.


    - Und wenn ich selbst über meine Zielsetzung nicht im klaren bin?
    - Was dann?
    - Soll ich dann mit Baclofen lieber aufhören da ich noch sicher bin was es mich hinführen wird?
    - Was soll ich tun wenn die Abstinenz nicht mein Ziel wird?
    - Wenn ich die Abstinenz nicht schaffe?

Ich werde ganz sicherlich nicht mit Baclofen aufhören. Dazu bin ich damit viel zu weit gekommen und fühle mich viel zu gut. Rückschritt gibt es für mich nicht.

rockine1 hat geschrieben:Ziel der Baclofen-Therapie ist in meinen Augen nicht „Verringerung des Alkoholkonsums“ (erst mal natürlich das Allerwichtigste und wenn einem das reicht, auch vollkommen in Ordnung), sondern „Raus aus der Sucht“. Das Gefühl: Ich DARF trinken, will es aber nicht.


GoldenTulip hat geschrieben:willkommen im Club der vom Pferd gefallenen. Wenn es so einfach wäre - Bac rein Alk raus - würde uns hier bald der Gesprächsstoff ausgehen - und es sieht nicht so aus als wäre das in absehbarer Zeit der Fall.


Papfl hat geschrieben:Mit Eskapaden nach dem Motto: "Wie hoch muss ich Bac dosieren, um wie viel trinken zu können etc."


Das sind nur drei Zitate von unzähligen die ich angesammelt habe!

Leider lese ich zwischen den Zeilen zu oft raus, dass Baclofen nur Sinn macht, wenn die Abstinenz das klar angepeilte Ziel ist. Klingt fast wie mein Arzt!

Und was soll ich denn tun wenn ihr alle Recht habt? Ist dann Baclofen für mich nicht geeignet?

Ich glaube das nicht!

Gruß

Luphan
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