Baclofen: Ein Selbstversuch

Eigene Erfahrungsberichte zu Baclofen und Alkohol
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Offenbacher
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Re: Baclofen: Ein Selbstversuch

Beitragvon Offenbacher » 5. November 2017, 22:14

Endlich schaffe ich es mal wieder auch was zu schreiben, aber mitgelesen habe ich natürlich doppd

Ich habe seit Freitag meine Dosis erhöht auf 12,5 / 25 / 25 / 12,5 bei gleichen Zeiten,
also 10 Uhr / 14 Uhr / 18 Uhr / 22 Uhr

Bis jetzt kaum Nebenwirkungen, oder eher positive. Das kribbeln in den Zehen ist weg (was vom saufen kam), dafür sind die Zehen und der Ballen eher wie eingeschlafen oder brennen manchmal ein wenig wie nach kilometerlangem laufen. Aber das ist viel angenehmer als das kribbel, was gefühlt an 1000 stellen gleichzeitig war wie ein Gewitter.

Das mit den intensiven Träumen kann ich nur bestätigen, die fühlen sich auf einmal sehr viel realistischer an. Ich erinnere mich auch viel besser an meine Träume, aber es sind keine Alpträume, zum Glück [biggrin]

Komisch ist eher, es hat häufig mit erlebten zu tun und auch mit Personen die ich kenne aber an völlig anderen Orten mit völlig anderen Geschichten die aber auf erlebten aufbauen. Also z.B. ein Umzug in ein anderen Land, aber in keinem wo ich je war mit Peronen die ich kenne, die aber nie etwas mit einem meiner Umzüge zu tun hatten.

Ich werde auch eher früher als normal wach aber wenn ich mal einen Mittagsschlaf mache, wache ich viel später auf als normal. Ich hatte normalerweise so eine innere Uhr, so das ich immer ziemlich genau 1h Mittagsschlaf gehalten hab. Die scheint "gestört" zu sein. Aber macht nix...

Die Lust zu trinken ist immer noch da, aber anders. Ich schaffe kaum einen Tag ohne Alk, sprich Wein, den ich aber mit Sprudelwasser verdünne. Es schmeckt mir sogar fast besser als pur. Aber der "Druck" das ich mich besaufen will ist weg, ich bin früher nur mit einer gewissen "Bettschwere" schlafen gegangen. Sonst war das ja nur ne halbe Sache.

Jetzt gehe ich manchmal gefühlt fast nüchtern schlafen, weil eine Flasche Wein in 6h, die hab ich ja bis dahin auch schon wieder "ausgeschwitzt".

Ich hoffe mal, das die Lust aud Alk weiter singt und werde ab Mittwoch meine Dosis weiter erhöhen. Auch wieder um 25mg/Tag auf dann 100mg mit 4 x 25mg

Offenbacher hat geschrieben:Leider sind bei mir die Anfälle von Arbeitswut wie von manch anderen beschrieben ausgeblieben, aber gestern hab ich es mal geschafft wieder die Wohnung durchzusaugen und den Boden zu wischen. Am Wochenende ist Grosswaschtag angesagt und Balkon "Winterfest" machen. Das ist zumindest der Plan.


Den Balkon habe ich geschafft, das Wäschewaschen habe ich erfolgreich verschoben und nur das nötigste gemacht [sorry]
Dafür aber viel anderes aufgearbeitet, Buchhaltung und anderen Bürokram.

Luphan hat geschrieben:Ich lese zwei Argumente für die Einnahme von Doxepin aus deinem Tagebuch raus. Stimmung aufhellen und vorm Einschlafen abschalten. kannst du beides ohne Doxepin nicht mehr?


Ich habe es seit Jahren nicht mehr ohne Doxepin versucht, aber ich merke immer noch wenn ich "zu wenig" davon Einnehme und erhöhe dann die Dosis für ein paar Tage. Dann gehts mir wieder besser.
Vielleicht ist das Leben ja ein Integer. Wenn man negativ genug denkt, wird's irgendwann positiv doppd

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Offenbacher
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Re: Baclofen: Ein Selbstversuch

Beitragvon Offenbacher » 6. November 2017, 09:46

Mein Traum letzte Nacht
Ich und Max (nennen wir Ihn mal so), einer meiner besten Freunde damals, habe ich zur Zwangsimpfung genötigt, zum Schutz seiner Frau. Das hat er mir danach nie verziehen. Bla Bla... aber das war im Prinzip die ganze geträumte Story.

Richtig ist
Ich und Max hatten eine Firma zusammen, ein Ladengeschäft. Ich habe damals kurz vor der Pleite einen guten privaten Geschäftsabschluss als Investitionen eingebracht und später (als die Pleite abzusehen war) zurückgezogen... Max war natürlich sauer und hatte mich deswegen sogar später wegen Veruntreuung angezeigt. Er bekam damals sogar Recht, weil Gerichtsurteil in Abwesenheit wegen Veruntreuung. Ich war damals schon wieder im Ausland und wusste von nix. Max war nur nie verheiratet...

Das war echt Surreal, ich habe den Traum wie im RL erlebt. Mit allen Ängsten und Zweifeln und den Gefühlen und so.

Aufgewühlt um 7.4o aufgewacht. Wobei ich aber vorher schon das Gefühl hatte, ich war vorher schon aus dem Traum aufgewacht und es passiert eben in echt. Davon mal ab, ich hab aber auch schon sehr positives geträumt. Es ist also nicht immer negative und es ist auch keine Problembewältigung. Ich & Max haben uns später mal ausgesprochen.

Bin ansonsten relative fit, dabei bin ich erst um 3 Uhr schlafen gegangen. Gleich ist Zeit für meine erste Dosis Baclofen heute [shok]
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Luphan
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Re: Baclofen: Ein Selbstversuch

Beitragvon Luphan » 6. November 2017, 18:38

Hallo Offenbacher,

ich muss gestehen, ich lese dich sehr gerne, :-!?.

Mag deinen Schreibstil sehr gerne!

Offenbacher hat geschrieben:Das mit den intensiven Träumen kann ich nur bestätigen, die fühlen sich auf einmal sehr viel realistischer an. Ich erinnere mich auch viel besser an meine Träume, aber es sind keine Alpträume, zum Glück [biggrin]

Auf meine Träume habe ich mich regelrecht gefreut. War fast wie Kino umsonst!

Offenbacher hat geschrieben:Die Lust zu trinken ist immer noch da, aber anders. Ich schaffe kaum einen Tag ohne Alk, sprich Wein, den ich aber mit Sprudelwasser verdünne. Es schmeckt mir sogar fast besser als pur. Aber der "Druck" das ich mich besaufen will ist weg, ich bin früher nur mit einer gewissen "Bettschwere" schlafen gegangen. Sonst war das ja nur ne halbe Sache.

Alkohol senken und Baclofen einschleichen!

Sieht doch bisher alles sehr gut aus. Der Alkohol wird immer weniger und du bist von den zwei Litern weg.

Erinnert mich sehr an meine Tagebuch!

Nebenwirkung Müdigkeit bisher, scheinst dann wohl Baclofen gut zu vertragen. Super!

Offenbacher hat geschrieben:Ich habe es seit Jahren nicht mehr ohne Doxepin versucht, aber ich merke immer noch wenn ich "zu wenig" davon Einnehme und erhöhe dann die Dosis für ein paar Tage. Dann gehts mir wieder besser.[/font]

Dann behalte es lieber bei. Hauptsache du bist stabil!

Macht Doxepin eigentlich süchtig?

Gruß

Luphan
Zuletzt geändert von Luphan am 7. November 2017, 17:31, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Baclofen: Ein Selbstversuch

Beitragvon shelf » 6. November 2017, 18:46

Hallo Luphan,

Luphan hat geschrieben:Macht Doxepin eigentlich süchtig?

nein, Doxepin macht nicht süchtig. Wobei ein gewisser "Gewöhnungseffekt" nicht von der Hand zu weisen ist.
Es verliert bei jahrelanger Anwendung allmählich seine Wirksamkeit.

LG

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Re: Baclofen: Ein Selbstversuch

Beitragvon Lucidare » 6. November 2017, 19:02

Hallo,

shelf hat geschrieben:nein, Doxepin macht nicht süchtig. Wobei ein gewisser "Gewöhnungseffekt" nicht von der Hand zu weisen ist.


Nun ist ja "süchtig" nicht weit von "abhängig". "Abhängig" von einem Medikament kann man durchaus sein, nämlich in dem Sinne, dass wenn ich es nicht mehr nehme, es mir schlechter geht. Alles andere fällt unter Toleranzentwicklung.

Alkohol hat auch eine Toleranzentwicklung. Baclofen nicht.

LG
Wer aus meinen Texten nicht herauslesen kann, dass ich aus persönlicher Erfahrung schreibe, wird mich sowieso missverstehen. Ronja von Rönne

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Re: Baclofen: Ein Selbstversuch

Beitragvon shelf » 6. November 2017, 19:24

Hi Lucidare,

Lucidare hat geschrieben:
shelf hat geschrieben:nein, Doxepin macht nicht süchtig. Wobei ein gewisser "Gewöhnungseffekt" nicht von der Hand zu weisen ist.


Nun ist ja "süchtig" nicht weit von "abhängig". "Abhängig" von einem Medikament kann man durchaus sein, nämlich in dem Sinne, dass wenn ich es nicht mehr nehme, es mir schlechter geht. Alles andere fällt unter Toleranzentwicklung.

Alkohol hat auch eine Toleranzentwicklung. Baclofen nicht.

eine Toleranzbildung gibt es bei Doxepin nicht, denn dann würden immer höhere Dosen erforderlich.
Das ist nicht der Fall. Wenn die Wirksamkeit nachlässt (wie gesagt über Jahre) dann ändert auch eine höhere Dosis daran nichts. Lediglich (wie bei @Offenbacher) eine vorübergehende Dosisreduktion kann den Eindruck von Wirksamkeit bei Rückkehr zur Normaldosis "wiederherstellen". Dies allerdings auch nur für begrenzte Zeit.

Abhängigkeit ist ein "blödes Wort" (meint auch mein "Bac-Doc").
Zum Beispiel ist es jetzt von einer vernünftigen Anwendung von Bac abhängig ob ich mich mit craving rumplagen muss oder nicht. Und mit craving ginge es mir schlechter als jetzt.
Abhängig? - Ja ("im weitesten Sinne" Frau Schwarzer [biggrin] ) .
Aber nicht süchtig.

LG

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Re: Baclofen: Ein Selbstversuch

Beitragvon Lucidare » 6. November 2017, 19:28

Hi Offenbacher,

Offenbacher hat geschrieben:Das war echt Surreal, ich habe den Traum wie im RL erlebt. Mit allen Ängsten und Zweifeln und den Gefühlen und so.


Lucidare hat geschrieben:Das ist übrigens ein ganz großes Thema. Der Alkohol betäubt zwar akut die Angst, im nachhinein werden diese aber verstärkt. Ein alkoholisierter Schlaf ist leider kein richtiger Schlaf. Man hat das mal gemessen und festgestellt, dass bestimmte Hirnareale die sich normal im Nirvana befinden, unter Alkohol weiterhin aktiv sind. Ferner verschieben sich die REM-Phasen oder finden gar nicht richtig statt. In den REM-Phasen wird ja vermehrt geträumt. Wozu das Träumen gut ist, weiß man auch nicht wirklich. Man vermutet, das das Hirn eine Art "Ablage" betreibt. Erlerntes speichert ("Buch unter das Kopfkissen legen" [mocking]) und Stress bewältigt. Wenn man jetzt keinen Alkohol trinkt bzw. ein Medikament nimmt was sediert, kommt es zu einem REM-Rebound, oder auch Klartraum genannt.

Das Gehirn holt das gnadenlos nach. Ob man diese Klarträume nun dem fehlenden Stoff zuschreibt oder dem Baclofen, ist eigentlich egal. Hauptsache sie finden statt. Das ist nämlich ein durchaus gutes Zeichen, find' ich jedenfalls. Also nicht erschrecken. Das System fängt wieder an "normal" zu arbeiten. Gerade für Angstler ist ein "vernünftiger" Schlaf wichtig. (Oder wird man Angstler, wenn man nicht "vernünftig" schläft? :grbl). Das hat was mit den Theta-Wellen und deren Synchronisation zu tun, vermutet man. Aber das ist wieder ein ganz anderes Thema...


Über diese "Nebenwirkung" oder "Erscheinung" wird unter Baclofen des Öfteren berichtet. Das Zitat von mir ist natürlich ein wenig meine Interpretation. :wink: Was ich aus eigener Erfahrung aber sagen kann ist, dass ich im Rahmen meiner Genesung viele, viele "alte Themen" des Nachts "abgearbeitet" habe. Bei mir waren es vor allem erlittene "Ungerechtigkeiten". Man darf sich dadurch nicht so sehr erschrecken lassen. Ich bin durchaus morgens wesentlich entspannter aufgewacht. So als wenn man etwas nach langer Zeit endlich fertiggestellt hat.

Luzides Träumen

Wie steuert man seine Träume? (bei dem Link habe ich jetzt die Seriöstät nicht 100% geprüft [mocking] )

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Re: Baclofen: Ein Selbstversuch

Beitragvon shelf » 6. November 2017, 19:39

Das Eigenartigste an diesen sehr realistischen Träumen ist, daß man sehr früh im Traumgeschehen schon weiß daß es ein Traum ist und trotzdem nicht aufwacht sondern voller Neugier wartet was weiter passiert. [smile]

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Re: Baclofen: Ein Selbstversuch

Beitragvon Lucidare » 6. November 2017, 19:53

Hi shelf,

shelf hat geschrieben:eine Toleranzbildung gibt es bei Doxepin nicht, denn dann würden immer höhere Dosen erforderlich.


Wiki hat geschrieben:In der Pharmakologie versteht man unter Toleranz die Gewöhnung an einen Wirkstoff, wobei dessen Wirkung durch wiederholte oder chronische Einnahme über einen bestimmten Zeitraum abnimmt.


Mit Doxepin habe ich nur wenig Erfahrung, weil grundsätlich keine Wirkung. [unknown] Im Grunde ist die Menge auch egal. Es verliert seine Wirkung. Ob nun höhere Mengen von Doxepin das ausgleichen, kann ich nicht sagen. Null Erfahrung.

shelf hat geschrieben:Das Eigenartigste an diesen sehr realistischen Träumen ist, daß man sehr früh im Traumgeschehen schon weiß daß es ein Traum ist und trotzdem nicht aufwacht sondern voller Neugier wartet was weiter passiert. [smile]


Ich habe es für mich intern so erklärt, dass ich die reale Situation "nackt" erlebt habe und im Traum "angezogen" war. Ich habe im Traum iwo anders reagiert und robuster empfunden und entschieden. [pardon] Das als Erklärungsversuch.

LG
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Re: Baclofen: Ein Selbstversuch

Beitragvon shelf » 6. November 2017, 20:30

Hi Lucidare,

Lucidare hat geschrieben:
Wiki hat geschrieben:In der Pharmakologie versteht man unter Toleranz die Gewöhnung an einen Wirkstoff, wobei dessen Wirkung durch wiederholte oder chronische Einnahme über einen bestimmten Zeitraum abnimmt.


Mit Doxepin habe ich nur wenig Erfahrung, weil grundsätlich keine Wirkung. [unknown] Im Grunde ist die Menge auch egal. Es verliert seine Wirkung. Ob nun höhere Mengen von Doxepin das ausgleichen, kann ich nicht sagen. Null Erfahrung.

tempora mutantur. [pardon]
Als ich es damals bekommen hab (1999) klangen die Infos (Packungsbeilage und Netz) noch anders.
Damals war es für "meinen Zweck" noch gar nicht zugelassen, aber da ich auch eine Angststörung hatte/habe konnte meine Neuro es mir trotzdem verschreiben.
Es konnte mich immerhin mehrere Jahre vom Alkohol fernhalten. Der Preis dafür war hoch - emotionale Verarmung.
Irgendwann war die Wirkung (gefühlt "schlagartig") weg -> Rückfall -> Entgiftung dann wieder "Pause" mit Doxepin.
Dann wieder von vorn und die "Pausen" wurden immer kürzer.
Die "Pause" mit Bac ist jetzt schon länger als die letzten beiden "Pausen" mit Doxepin zusammengenommen.
(den schief gegangenen ersten Anlauf rechne ich nicht mit)

Lucidare hat geschrieben:
shelf hat geschrieben:Das Eigenartigste an diesen sehr realistischen Träumen ist, daß man sehr früh im Traumgeschehen schon weiß daß es ein Traum ist und trotzdem nicht aufwacht sondern voller Neugier wartet was weiter passiert. [smile]


Ich habe es für mich intern so erklärt, dass ich die reale Situation "nackt" erlebt habe und im Traum "angezogen" war. Ich habe im Traum iwo anders reagiert und robuster empfunden und entschieden. [pardon] Das als Erklärungsversuch.

Vielleicht auch ein Hinweis deines Unterbewusstseins daß du jetzt auch im realen Leben robuster sein kannst?

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Re: Baclofen: Ein Selbstversuch

Beitragvon Lucidare » 7. November 2017, 08:59

Moin shelf,

shelf hat geschrieben:Vielleicht auch ein Hinweis deines Unterbewusstseins daß du jetzt auch im realen Leben robuster sein kannst?


Es gab ja nicht nur miese Zeiten. Vielleicht, weil ich jetzt so bin, wie ich ursprünglich mal geplant war? Schwer zu sagen... [cool]

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Re: Baclofen: Ein Selbstversuch

Beitragvon Luphan » 7. November 2017, 17:35

Hallo alle zusammen

Lucidare hat geschrieben:Es gab ja nicht nur miese Zeiten. Vielleicht, weil ich jetzt so bin, wie ich ursprünglich mal geplant war? Schwer zu sagen... [cool]

Auf meine Baclofen-Zeit bezogen passt die Frage sehr gut. Bis zum Teenageralter, merke ich jetzt eigentlich wie ich sein sollte, wie ich wirklich bin und wie ich wirke.

Gruß

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Re: Baclofen: Ein Selbstversuch

Beitragvon shelf » 7. November 2017, 18:19

Hi Lucidare,

Lucidare hat geschrieben:Es gab ja nicht nur miese Zeiten. Vielleicht, weil ich jetzt so bin, wie ich ursprünglich mal geplant war? Schwer zu sagen... [cool]

Ja, wer weiß... :grbl

Bei mir hat sich kaum etwas gravierend geändert. Ich ecke zB noch genauso oft an wie vorher, nur die "Qualität des Aneckens" - die hat sich auf jeden Fall geändert. [mocking]

LG

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Re: Baclofen: Ein Selbstversuch

Beitragvon Lucidare » 7. November 2017, 18:27

Hi shelf,

shelf hat geschrieben:Bei mir hat sich kaum etwas gravierend geändert. Ich ecke zB noch genauso oft an wie vorher, nur die "Qualität des Aneckens" - die hat sich auf jeden Fall geändert. [mocking]


Kann auch was mit Altersweisheit zu tun haben...

:grbl

Nö, nicht wirklich. Durch die ausbleibende Angst sieht man vieles pragmatischer. Man findet eher Lösungen.

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Re: Baclofen: Ein Selbstversuch

Beitragvon shelf » 7. November 2017, 18:33

Hi Lucidare,

Lucidare hat geschrieben:Kann auch was mit Altersweisheit zu tun haben...

:grbl

Nö, nicht wirklich. Durch die ausbleibende Angst sieht man vieles pragmatischer. Man findet eher Lösungen.

Ich hoffe mich um Weisheit herumdrücken zu können, denn Weisheit führt zu Entschlusslosigkeit. [cool]

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Re: Baclofen: Ein Selbstversuch

Beitragvon Lucidare » 7. November 2017, 18:38

shelf hat geschrieben:Ich hoffe mich um Weisheit herumdrücken zu können, denn Weisheit führt zu Entschlusslosigkeit. [cool]


Sagen wir mal so: Weisheiten erzielen durchaus eine aufschiebende rhetorische Wirkung, bis man bereit ist, einen Entschluss zu fassen.

Weise ausgedrückt. [biggrin]

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Re: Baclofen: Ein Selbstversuch

Beitragvon shelf » 7. November 2017, 18:47

:skl
Das kommt in meine Sammlung! Great! [biggrin]

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Re: Baclofen: Ein Selbstversuch

Beitragvon Offenbacher » 26. November 2017, 13:35

Nach knapp 3 Wochen mal wieder ein Zwischenbericht [sorry]

Zuerst mal meine tagesdosen Baclofen:

Seit 9. November 12,5 / 25 / 25 / 25 und wie immer um 10 / 14 / 18 / 22 Uhr
Seit 13. November 25 / 25 / 25 / 12,5 und wie immer um 10 / 14 / 18 / 22 Uhr
Seit 18. November 25 / 25 / 25 / 25 und wie gehabt um 10 / 14 / 18 / 22 Uhr + öfter mal ne 12,5mg Notfallpille abends, die aber auch nichts bewirkt hat außer noch mehr trockenem Mund

Ab heute dann 25 / 37,5 / 37,5 / 25 und wie gehabt um 10 / 14 / 18 / 22 Uhr

Die realistischen Träume haben abgenommen, aber dafür bemerke ich andere Nebenwirkungen. Angefangen hat es mit leichten Zahnschmerzen, lustigerweise alle 1 – 2 Tage ein anderer Zahn… die sind nun weg, aber seit dem ich auf 100mg/Tagesdosis bin hab ich nun folgende Nebenwirkungen:

    - trockener Mund (noch mehr als ich es vom Antidepressiva her gewohnt bin)
    - viel Stärkeres „Restless Leg Syndrom an beiden Oberschenkeln
    - häufig schmerzen im rechten Knie beim Sitzen
    - recht starke Nackenschmerzen bis in den Schulterbereich (eher ein Brennen)
    - Wasser in den Beinen vom den Zehen bis zu den Waden, besonders am Knöchel
    - Schmerzen im rechten Fersenbein beim Auftreten
    - Rückenschmerzen treten häufiger, schneller und schmerzhafter auf
    - Müdigkeitsatacken nehmen zu, vor allen immer ca. 1h nach den Einnahmen um 18 Uhr und um 22 Uhr

Morgen werde ich das mit dem Wasser in den Beinen mal meinem Hausarzt vortragen, mal sehn was der meint.

Ich werde meine Tagesdosis ab heute um insgesamt 25mg (also je 12.5mg am Abend und Nachts) erhöhen, um zu sehen ob sich dadurch die Nebenwirkungen noch verstärken oder was sonst passiert. Müssen ja auch nicht alle Nebenwirkungen durch das Baclofen ausgelöst werden, aber komisch issses schon.

Hab auch schon überlegt ob ich schon zu hoch Dosiere, weil bei einigen dann ja das Graving wieder zugenommen hat… aber das schon bei 100gm/Tag? Kann ich mir ja fast nicht vorstellen, und eine „null Bock Stimmung“ auf Alkohol habe ich ja auch noch nie erlebt, nur weniger Durst auf Alk so bei 75mg/Tag.

Mein Verlangen nach Alk hat leider wieder zugenommen, dadurch auch die Trinktage und die Menge. Von den 3 – 4 x die Woche mit ca. 0,7 Liter Weißwein trinke ich jetzt eher 5 x die Woche ca. 2 Liter Wein :heulen:

Das letzte Wochenende habe ich am Fr / Sa / So nichts getrunken, aber dann seitdem von Montag bis gestern. Heute versuche ich mal trocken zu bleiben, morgen wird wieder ein anstrengender Tag.

Achja, und ein hoch auf meinen Baclofen-Arzt. Der hat mir letzte Woche gleich 2 100er a 25mg verschrieben und mir angeboten das nächste mal einfach ne eMail zu schreiben und er schickt mir dann das Rezept per Post ! good
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Re: Baclofen: Ein Selbstversuch

Beitragvon Luphan » 26. November 2017, 16:04

Hallo Offenbacher,

Offenbacher hat geschrieben:Ich werde meine Tagesdosis ab heute um insgesamt 25mg (also je 12.5mg am Abend und Nachts) erhöhen, um zu sehen ob sich dadurch die Nebenwirkungen noch verstärken oder was sonst passiert. Müssen ja auch nicht alle Nebenwirkungen durch das Baclofen ausgelöst werden, aber komisch issses schon.

Das verstehe ich jetzt nicht ganz. Du hast Nebenwirkungen, willst aber weiter nach oben gehen, damit du dadurch weißt, ob die Nebenwirkungen schlimmer werden?

Viele der von dir aufgezählten Nebenwirkungen können wirklich durch die Muskelrelaxantien im Baclofen entstehen. Müdigkeitsattacken kommen mir auch sehr bekannt vor.

Offenbacher hat geschrieben:Hab auch schon überlegt ob ich schon zu hoch Dosiere, weil bei einigen dann ja das Graving wieder zugenommen hat… aber das schon bei 100gm/Tag? Kann ich mir ja fast nicht vorstellen, und eine „null Bock Stimmung“ auf Alkohol habe ich ja auch noch nie erlebt, nur weniger Durst auf Alk so bei 75mg/Tag.

Beim Dosieren nach oben kommt das Craving wieder?

Dachte eigentlich, es wird dann weniger dadurch. Irgendwas in der Art habe ich hier irgendwo auch gelesen, bei mir selbst kann ich es aber nicht bestätigen. Das du wieder 2 Liter Wein am Tag trinkst ist natürlich nicht schön. Das du deshalb aber weiter nach oben gehen möchtest, nur um Gewissheit der Nebenwirkungen wegen zu haben, halte ich nicht für sehr gut. Kannst du nicht den Wein mit Wasser mischen?

Ich selbst weiß, es schmeckt einfach nicht und man "betrügt" damit auf eine Art und Weise. Aber es ist eine wirklich wirksame Methode. Bevor meine Trinkzeit gegen 16:30 dann auch begonnen hatte, habe ich vorher noch circa einen halben Liter Wasser getrunken. Zur Sättigung!

Offenbacher hat geschrieben:Das letzte Wochenende habe ich am Fr / Sa / So nichts getrunken, aber dann seitdem von Montag bis gestern. Heute versuche ich mal trocken zu bleiben, morgen wird wieder ein anstrengender Tag.

Vielleicht lehne ich mich jetzt zu weit aus dem Fenster!

Trocken bleiben ist nicht einfach. Das war mir selbst immer bewusst und deshalb bin ich dann den Weg mit dem Wasser / Wein gegangen. So hat der Alkohol nicht all zu viel des Baclofen's kompensiert und die Wirkung konnte sich besser entfalten.

Wassereinlagerungen in de Beinen kommen bei den Nebenwirkungen wohl vor. Dazu kann ich dir leider nicht helfen.

Gruß

Luphan
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Re: Baclofen: Ein Selbstversuch

Beitragvon Lucidare » 26. November 2017, 17:55

Hallo,

Luphan hat geschrieben:Wassereinlagerungen in de Beinen kommen bei den Nebenwirkungen wohl vor. Dazu kann ich dir leider nicht helfen.


Wir hatten das Thema hier << Klick >> neulich schon mal.

Explizit wird diese Erscheinung im Beipackzettel nicht genannt.

Offenbacher hat geschrieben:Morgen werde ich das mit dem Wasser in den Beinen mal meinem Hausarzt vortragen, mal sehn was der meint.


Genau! Spekulation hilft hier nicht weiter. Das kann viele Ursachen haben und muss ärztlich abgeklärt werden.

LG
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