Auf der Suche...

Eigene Erfahrungsberichte zu Baclofen und Alkohol
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Suse
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Re: Auf der Suche...

Beitragvon Suse » 17. November 2014, 22:49

Hallo Marina,

ich denke, du solltest dich nicht im Vorfeld mit möglichen Nebenwirkungen verrückt machen. Zwar ist die Müdigkeit scheinbar eine der häufigsten, ich persönlich aber habe sie nicht empfunden.

Indem du dich vorher schon damit beschäftigst, wie dich das Medikament womöglich einschränken könnte, machst du es deinem Gehirn schwer, diese Nebenwirkung nicht zu verspüren.

Will jetzt keine klugscheißerischen Beiträge über den Nocebo Effekt
verfassen, aber versuche bitte, nur die womöglich positive Wirkung in Betracht zu ziehen...

Und die mag, mit einem Quentchen Glück und vor allem deiner Mithilfe, eine womögliche Müdigkeit weitaus übertünchen.

lieben Gruß, Suse
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Plötzlich konnte ich sehen und ich war froh. Doch was ich sah, gefiel mir nicht. Ich lerne, neu zu sehen. Suse

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gretikatz
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Re: Auf der Suche...

Beitragvon gretikatz » 19. November 2014, 08:28

Marina hat geschrieben:Ein Gedanke/Problem, was ich im Moment habe, wenn ich daran denke, Bac einzunehmen, das ist die Müdigkeit, die als Nebenwirkung wohl bei den Meisten eintritt. Kann ich da abends noch was machen, was meine Konzentration/Aufmerksamkeit bedarf oder wird mir die Energie dazu fehlen? Wenn ich abends was vorhabe, kann ich dann eine evtl Müdigkeit durch Bac hervorgerufen, dadurch vermeiden, das ich die Tabs dann später nehme?


Hallo Marina,
Vielleicht helfen Dir meine Erfahrungen:

Als Nebenwirkung von Baclofen war ich nicht energielos, sondern wurde schläfrig und das eher am Nachmittag oder Abend. Das heißt, ich bin vor dem PC eingenickt, habe bei einem Fernsehfilm den Schluss verschlafen, beim Lesen ist mir das Buch aus der Hand gefallen oder ich bin während eines wirklich interessanten Vortrages beinahe eingeschlafen.

Meine Einnahmezeiten waren 8.00 h, 13.00 h, 18.00 h und vor dem Schlafengehen, wobei ich am Morgen die niedrigste Menge und die Höchstdosis immer vor dem zu Bettgehen eingenommen habe.

Vom 20.9. bis14.10.14 machte ich eine Pause von Baclofen und habe langsam wieder damit angefangen, weil meine Lust auf Süßigkeiten überhand nahm. (Den Alkohol habe ich gut im Griff - ich trinke nichts mehr, außer bei Einladungen zum Essen, wenn mir Wein angeboten wird. Ich habe mich meinem Umfeld nicht geoutet.)

Seit 9.11.14 bin ich bei 25 mg Tagesdosis und werde vorläufig dabei bleiben. Ich bin auch nicht mehr müde und schläfrig.

Mach Dir nicht zu viele Sorgen. Wenn ich meine Aufzeichnungen so ansehe, hat sich die Müdigkeit bzw. Schläfrigkeit meistens nach einigen Tagen gelegt, bevor ich die Menge wieder erhöht habe.

LG gretikatz

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Chinaski
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Re: Auf der Suche...

Beitragvon Chinaski » 19. November 2014, 08:50

Hallo Marina,
Du solltest dir wirklich nicht soviel Gedanken machen.
Die Nebenwirkungen sind nicht so schlimm wie es sich vielleicht anhört.
Du solltest dir überlegen welche NW Alkohol hat.
Die sind weitaus schlimmer als die NW von Baclofen.
Zumal die NW nach Dosisanpassung nach kurzer Zeit verschwinden.

Hab keine Angst, nur Mut!

Gruß Chinaski

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Re: Auf der Suche...

Beitragvon Marina » 19. November 2014, 21:56

@Conny. Das mein Mann mich so unterstützt, das ist für mich super toll und wichtig. Ich gebe zu, das ich das so nicht erwartet habe. Um so besser *freu*
Tja, wie ich auf Bac reagiere - mit welcher Müdigkeit - das kann mir wohl nur mein Körper sagen. Da hast du schon Recht. Ich weiß auch gar nicht, warum mir diese evtl NW so zu schaffen macht??? Vielleicht verstecke ich andere Ängste dahinter??
@Suse. Ich werde versuchen, mich nicht mehr mit evt NW verrückt zu machen, besonders weil ich noch nicht mal mit Bac angefangen habe. :-(
@Gretikatz. Jede Erfahrung kann mir helfen und deswegen bin ich so froh, das ich dieses Forum gefunden habe.
@Chinaski. Es stimmt, das ich mir nicht so viele Gedanken machen sollte. Das habt ihr ja alle gesagt.

Ich denke gerade, ob ich mir so viele Gedanken um die NW mache, damit ich einen Grund habe, nicht mit Bac anzufangen??? Ich WILL mit Bac anfangen, aber will es nicht. Dieser Zweispalt zieht sich ja durch meine ganzen Einträge.

Es gibt so manche Stimmen, die sagen, das man erst mit Alk aufhört, wenn man am Boden gelegen hat und vieles verloren hat. Ich denke, das dies nicht stimmt, aber dann denke ich, das es vielleicht doch auf mich zutreffen könnte. Mir geht es gut - jetzt - mit Ehemann, Hund und Haus und viel Zeit. Doch, was mich trotzdem noch zum alk treibt....

Was mich stutzig macht ist, das mein Mann mir manchmal am nächsten Morgen (nach Alk) sagt, das ich verängstigt war, geweint habe, er mich nicht loslassen durfte - teilweise wohl ziemlich heftig. Gefühle, an die, ich mich nicht erinnern kann und tagsüber auch nicht spüre. Das macht mir Angst.

Irgendwie bin ich heute ein wenig durcheinander und zahllose Gedanken stürmen auf mich ein. Ein Leben ohne alk noch undenkbar, aber ein Traum!!! FFF - Freiheit - Friede - Freude ???????

Marina

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Re: Auf der Suche...

Beitragvon GoldenTulip » 19. November 2014, 22:18

Liebe Marina,

denke und - und, statt entweder-oder. Dann findet sich das alles zu seiner Zeit.
Du darfst und sollst Dir doch Gedanken machen. Es gibt Versäumtes und Verlorenes. Es gibt nun aber eben auch viel zu gewinnen. Da guck hin, Leben geht nicht rückwärts, umarme auch die Angst. Die ist genauso ein Teil von Dir wie die sogenannte heile Welt. Dass das nicht so leicht ist, weiß ich. Wir müssen alle auf unsere Art Krieger in eigener Sache werden.

lieben Gruß
Conny
Siegreiche Krieger siegen bevor sie in den Krieg ziehen, während Verlierer erst in den Krieg ziehen und dann versuchen, zu gewinnen. Sunzi.
Wenn Du nichts tun kannst, tu, was Du tun kannst. Conny.

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Re: Auf der Suche...

Beitragvon Marina » 1. Dezember 2014, 12:41

Da hat sich in den letzten Tag nun ein bissel was getan bei mir. Letzte Woche hatte ich einen Termin bei meiner Hausärtzin, die zwar noch nie was von Baclofen in Zusammenhang von Alkohol gehört hat, aber dem Ganzen sehr aufgeschlossen ist. Sie hat in absehbarer Zeit, leider auch nicht die Möglichkeit, sich in das Thema "einzuarbeiten."
Sie hat mir aber eine Überweisung ausgestellt "Mithilfe bei der Behandlung in der Baclofen-Therapie" und dadurch konnte ich heute den Arzt ausuchen, den DonQ mir genannt hat.
Leider scheint er auch sehr wenig Erfahrungen zu haben. Er meinte u.a., das Ganze sei mit Bac mein individueller Weg und ich müsste für mich rausfinden, welche Dosis mir hilft. Er meinte bis 100mg sei es erstmal überhaupt kein Problem.
Irgendwelche Laboruntersuchungen - wie sehen die Leberwerte zur Zeit aus- hat er nicht vorgeschlagen. Auch mögliche Entzugserscheinungen kamen nicht zur Sprache.
Ich bin auf jeden Fall mit einem Privatrezept für 100Tabs a 25mg nach Hause gefahren.
Ich hatte mir von dem Arzt mehr Unterstützung/Fachwissen erhofft, aber wenigstens habe ich das Rezept.
Nachwievor möchte ich erst im Januar anfangen. Ich hoffe sehr, das ihr mir dann helfen/unterstützen könnt, wenn ich mich auf dem Weg mache.
Vorgenommen habe ich mir dann im Januar nach 2-3 Tagen Abstinenz mit Bac anzufangen und dann so lange wie möglich erstmal ohne Alk zu sein. Wie mir das gelingt, wie Bac bei mir wirkt, kann ich natürlich nicht sagen. Ich kann jetzt nur sagen, wie ich zu Anfang vorgehen möchte.
Ist auf jeden Fall schon mal ein gutes Gefühl, die Tabs in der Schublade zu haben.

Lieben Gruß von Marina

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Re: Auf der Suche...

Beitragvon Ninja » 1. Dezember 2014, 13:53

Hallo Marina,

ich möchte mir gern mehr Zeit für eine Antwort nehmen, deswegen erstmal meine ersten Gedanken: Puh, dass auch du Schwierigkeiten mit Tag 3 hast, das find ich zwar für dich nicht schön, beruhigt mich aber doch irgendwie. Wenn wir war das als Hürde, als "Aufgabe" als Rätsel begreifen, vielleicht nimmt das ja die Scham. War ist schlimm daran, wenn man mehrere Anläufe benötigt, um ein Rätsel zu lösen? Bei Günther Jauch haben wir ja auch drei Versuche. Wir haben vielleicht x Versuche - hauptsache wir versuchen es?

Darüber hinaus habe ich mich gefragt, warum du eigentlich trinkst... du erwähnst deine Beziehung und mein Bauchgefühl sagt mir, dass es da irgendeinen Zusammenhang gibt. Auch wenn die Beziehung gut läuft (oder gerade dann), dann lohnt es sich da vielleicht, mal zu hinterfragen, warum man trotzdem trinkt.

Soweit für's erste. Wie geht es dir heut? Was hast du so gemacht? Ich finde den Tagebuch-Gedanken gar nicht so schlecht [hi_bye]

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Re: Auf der Suche...

Beitragvon Marina » 2. Dezember 2014, 08:27

Ich weiß, das ich sehr ungeduldig bin, aber ich würde mich über eine Antwort/Kommentar freuen. Vielleicht schreibe ich hier ja auch was, was euch nervt oder ähnliches. [blus]

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Re: Auf der Suche...

Beitragvon GoldenTulip » 2. Dezember 2014, 09:24

Liebe Marina,

Du schreibst nichts, was nervt oder blöde ist. Dass auch baclofen-verschreibende Ärzte nicht wirklich wissen, was sie denn da offlabel verschreiben, ist leider ziemlich "normal". Ich vermute, meiner damalig verschreibender Arzt hat das Wort "Gaba" erstmals wieder nach seinem Studium gehört [biggrin]
Ich schätze, in der Praxis geht es viel pragmatischer zu, und das Spezialwissen um die eigene Krankheit liegt eher beim Patienten als bei den Ärzten.
Wie dem auch sei, Du hast jemanden gefunden, der Baclofen verschreibt.
Hast Du dennbestimmte Fragen, Marina? Oder bist Du eher etwas aufgeregt, weil die kleinen Pillen nun so schrecklich konkret da rumliegen.
Wir werden Dir sicherlich im Januar zur Seite stehen, wenn was anliegt, fest versprochen,

und ganz lieben Gruß
Conny
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Re: Auf der Suche...

Beitragvon Marina » 2. Dezember 2014, 19:58

@Conny.
Wir werden Dir sicherlich im Januar zur Seite stehen, wenn was anliegt, fest versprochen,

Das ist mir super wichtig und nun fühle ich mich besser!!!

Mein Arzt meinte, das er mir das Baclofen nicht offlabel verschreiben dürfte, sondern nur als Privatrezept. Das macht aber wohl keinen Unterschied.

ICH BIN schrecklich aufgeregt, seit dem die kleinen Pillen in meiner Schublade liegen!!! Am liebsten hätte ich sofort angefangen, aber ich weiß, das es in diesem Monat ein paar "Termine" gibt, da will ich nicht auf Alk verzichten. Ich will aber auch nicht mit Bac anfangen mit dem Wissen, das ich an dem oder dem Tag auf jeden Fall was trinken werde.

Ich will damit anfangen und mir sagen, heute trinke ich nichts. Dann am nächsten Tag heute auch nicht.... Mir keine Vorgaben setzen, keinen Zwang.
Heute beim Hundespaziergang fiel mir ein passender Vergleich ein, wie ich das möchte. Vor etwa 5 Jahren habe ich mit Streak Running angefangen. Streak bedeutet frei übersetzt ohne Pause, an einem Stück. Man nimmt sich vor, jeden Tag mind 1Meile zu laufen und dokumentiert das z.b. in dem entsprechendem Streaker-Forum oder einfach nur für sich. Es zählt keine Ausrede, warum laufen nicht ging. Einen Tag ohne die eine Meile - streak zu Ende. Am Anfang dachte ich mir, okay, probiere mal eine Woche. Dann dachte ich mir, wenn du die 50 Tage schaffst, darfst du dir eine Laufuhr gönnen. Dann fing ich an, Tag für Tag einfach nur zu laufen. Für jedes Wetter/Gegebenheit gab es eine Lösung. Dauerregen, Kälte, Hitze - passende Kleidung. Beim Glatteis bin ich unter Schaufensterüberdachungen gelaufen. Die 50 Tage habe ich erreicht. Stolz ohne Ende gab es die Pulsuhr.
Aufgehören musste ich dann aus gesundheitlichen Gründen nach .... 820 Tagen!!! Noch heute blicke ich da gern drauf zurück und erfreue mich daran, was ich geschaffen habe. Hätte mir man am Anfang gesagt, das ich das 820 Tage durchhalten MUSS, dann hätte ich wahrscheinlich noch nicht mal eine Woche geschafft.
So will ich es mit dem Trinken sehen. Jeder Tag Nicht-Trinken bringt mich ein Stück weiter, wie lang dieser Weg wird????

@Conny. Konkrete Fragen???

@All. Ist es besser, sich vorher nochmals durchchecken zu lassen? Laborwerte etc???
Vor Entzugserscheinungen "fürchte" ich mich nicht wirklich, aber was wenn????
Wie wichtig sind die genauen zeitlichen Einnahmetermine von Bac??? Ich habe z.b. einen Termin in der Woche am Abend, der mir SEHR wichtig ist und an dem ich möglichst fit/konzentriet sein will. Kann ich da Bac später einnehmen?
Wie kann ich meinen Körper noch unterstützen? Magnesium, Kalzium, VitaminB nehme ich seit ein paar Tagen. Der Arzt gestern sagte mir, das ich mir das auch schenken könnte.

Mehr Fragen kommen bestimmt noch, :-)

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DonQuixote
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Re: Auf der Suche...

Beitragvon DonQuixote » 2. Dezember 2014, 20:38

Hallo Marina

Das Verhalten Deines Arztes, so wie Du das hier beschrieben hattest, verstört mich schon ein Bisserl. Ich bin ja kein Arzt, aber wäre ich einer, dann hätte ich mir Deine Leberwerte schon angekuckt. Vielleicht hat er es deshalb nicht getan, weil Du noch nicht sehr lange sehr große Mengen Alkohol konsumierst, wenn das stimmt *grübel*. Wie dem auch sei, selbst schlechte Leberwerte sind kein Grund, eine Baclofen-Therapie hinauszuschieben, ganz im Gegenteil!

Alkohol-Entzugserscheinungen hattest Du bisher noch nie, also wirst Du auch im Januar keine haben, und wenn doch, dann sehen wir eben weiter. Das ist kein wirklich großes Problem. Und Ja, die Einnahmezeiten kannst Du auch mal für einen Termin etwas verschieben. Aber auch da rate ich Dir, Dich nicht schon jetzt einen Kopf zu machen. Vielleicht verspürst Du ja gar keine Nebenwirkungen. Last but not least: Zu Magnesium, Kalzium, Vitamin B neige ich dazu, Deinem Arzt zuzustimmen. Aber da wissen Andere vielleicht besser Bescheid als ich.

Und als Allerletztes: Schiebe den Beginn der Baclofen-Einnahme nicht zu sehr auf die lange Bank.

DonQuixote

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Re: Auf der Suche...

Beitragvon DonQuixote » 2. Dezember 2014, 21:07

Hallo Marina

Hier noch ein Nachtrag:

DonQuixote hat geschrieben: Das Verhalten Deines Arztes, so wie Du das hier beschrieben hattest, verstört mich schon ein Bisserl.

Und dann alles nochmal durchgelesen und dies hier gefunden:

Marina zu ihrem Arzt hat geschrieben:Das Ganze sei mit Bac mein individueller Weg und ich müsste für mich rausfinden, welche Dosis mir hilft.

Wo er recht hat, da hat er natürlich recht [good] .

DonQuixote

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Suse
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Re: Auf der Suche...

Beitragvon Suse » 2. Dezember 2014, 22:42

Marina hat geschrieben:Ich will damit anfangen und mir sagen, heute trinke ich nichts. Dann am nächsten Tag heute auch nicht.... Mir keine Vorgaben setzen, keinen Zwang.


Hallo Marina,
das empfinde ich ebenfalls als den besten Weg. Dieses "nie wieder" oder auch nur "die nächsten 820 Tage nicht" ist ein abschreckendes Ziel und demotiviert von vornherein. Genauso halten es ja auch alle SHG`s. Zu Beginn geht es stets nur um die nächsten "24 Stunden".

Was deinen Arzt betrifft, mag sein Verhalten fragwürdig sein, aber leider normal. Ich zumindest kenne kaum andere Ärzte und ich "kenne" viele Ärzte.

Für die B-Vitamine ist erwiesen, dass sie bei regelmäßigem und hohem Alkoholkonsum Mangelware im Körper sind - die bekommst du sogar im Krankenhaus während der Entgiftung. Die Mineralstoffe braucht der Körper ohnehin, insbesondere aber, wenn der Körper entweder durch ungesunde Ernährung oder eben durch Giftstoffe belastet wird. Solltest du dich Vitamin- und Mineralstoffreich ernähren, sprich überwiegend von Obst und Gemüse leben, kannst du wahrscheinlich drauf verzichten.
Um so etwas kümmern sich die Ärzte nicht, insbesondere solche nicht, die sich nicht einmal mit Medikamenten auskennen. Sterben wirst du allerdings sicher nicht daran, wenn du die Mineralstoffe weglässt.

Dass dir der Arzt Baclofen nicht Off Label verschreiben "darf" ist schlicht gelogen. Etwa ein Drittel aller Rezepte, die ausgestellt werden, sind Off Label Verschreibungen. Der Unterschied ist der für dich, dass du das Medikament auf Privatrezept eben selbst zahlen musst, während bei einem Kassenrezept nur die Gebühr von 5 Euro anfallen würde.
#
Natürlich unterstütze auch ich dich gerne, sowohl jetzt als auch ab Januar. Auch wenn man es vielleicht nicht immer schafft, direkt am selben Tag zu antworten [biggrin]

lieben Gruß, Suse
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Re: Auf der Suche...

Beitragvon GoldenTulip » 2. Dezember 2014, 23:26

Liebe Marina,

ich halte ergänzend viel von Magnesium, Kalzium und hochdosiertem Vitamin B. Du kannst auch ein Blutbild machen lassen - nur, was fängt man dann damit an. Du möchtest doch ohnehin ab Januar etwas ändern. Die Psyche spielt eine Rolle, die Nachricht über schlechte Leberwerte richtet da eher wenig aus.
Die Angst in den Griff zu bekommen, ist die Hauptsache. Und dabei wirst Du nicht allein gelassen.

So will ich es mit dem Trinken sehen. Jeder Tag Nicht-Trinken bringt mich ein Stück weiter, wie lang dieser Weg wird???


Das halte ich für den schlechteren Blickwinkel. Das hat etwas von aushalten zu müssen. Wie geht es Dir nüchtern? Was fehlt dann?
Das, was dabei rauskommen sollte, wäre gut, wenn es etwas mit Freude zu tun hat, nicht mit Verzicht. So kommen wir nie aus der Nummer raus.

Gut, dass Du bis Anfang des Jahres Dir Zeit nimmst,

Lieben Gruß und Bussi,
Conny
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Re: Auf der Suche...

Beitragvon Marina » 3. Dezember 2014, 10:00

@DonQ. Dein Rat, mir nicht jetzt schon so einen Kopf zu machen, ist angekommen und den brauchte ich auch!!!
Ich will die Einnahme nicht auf die lange Bank schieben. Ich habe das Gefühl, das ich die 3 Wochen im Dez noch brauche.

@Suse. Okay, eine Antwort direkt am selben Tag ist nicht immer drin - verstanden [blus] :-)
Dann werde ich die Vitamine & Co weiter nehmen. Schaden tut es ja auf keinen Fall!!
Ist es wirklich so, das jeder Arzt off-label verschreiben kann???? Der Arzt meinte, er würde sich strafbar machen, wenn es Prüfungen gebe, was er warum verschrieben hat.
@Conny. Die Angst in den Griff zu bekommen - ja, das ist wohl wichtiger als Laborwerte. Vielleicht ist da auch ein großer Teufel in meinem Kopf, der mir gesagt hat, wenn deine Werte okay sind, dann kannst du doch auch so weitermachen. SCHWACHSINN!!!
Das hat etwas von aushalten zu müssen. Wie geht es Dir nüchtern? Was fehlt dann?

So habe ich das nicht gemeint mit dem Weg - nicht was aushalten müssen. Wie lang wird der Weg, bis es mir gar nichts mehr ausmacht (oder kaum noch), das ich nichts trinke. Ich kann es mir halt noch einfach nicht vorstellen, das es so sein wird.
Was ich davon habe, wenn ich nüchtern bleibe? Gestern Abend habe ich getrunken, obwohl ich am Tage noch andere "Pläne" hatte. So ist mir ein schöner Abend mit meinem Mann entgangen. Nüchtern hätte ich die Zweisamkeit gehabt, betrunken war ich allein.

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Re: Auf der Suche...

Beitragvon Papfl » 3. Dezember 2014, 11:04

Hallo Marina,

nur ganz kurz: Im Alltag werden sehr viele Medikamente "off-label" verschrieben. Manche Ärzte (insbesondere diejenigen, die sich nicht speziell mit Abhängigkeitserkrankungen auskennen), gehen da lieber auf Nummer sicher und sagen bei Baclofen: "Lieber nicht!"

Argumente für eine Off-Label-Verschreibung sind u.a.:

- es muss sich um eine schwerwiegende Erkrankung handeln (trifft bei F 10.2 zu)

- es müssen alle etablierten, nachweislich wirksamen und zugelassenen Therapieverfahren ausgeschöpft und erfolglos gewesen sein ("Recht auf den letzten Strohhalm": Wenn eine Krankheit lebensbedrohlich ist und alle vorhandenen Therapien erfolglos ausgeschöpft worden sind...da wird's schon schwieriger)

- die Datenlage, dass ein bestimmtes Medikament auch off-label für einen anderen Anwendungsbereich wirksam ist, muss ausreichend sein (auch hier erfordert es ein gewisses Maß an themenspezifischem Know-How des Mediziners, um die wenigen, z.T. widersprüchlichen, kleinen randomisierten und doppelblinden Studien zu Baclofen mit niedrigen und daher kaum wirksamen Dosen gegeneinander abzuwägen)

- "Gefährlichkeit" des Medikamentes (Hier sehe ich bei Baclofen keine Probleme, da es ja seit Jahrzehnten auch in höheren Dosierungen als 75 mg/d als Muskelrelaxans erfolgreich eingesetzt wird).

Was in unserem Fall fehlt, sind eben Vergleichsstudien z. B. gegen Acamprosat, Naltrexon oder Nalmefen (das scheitert an der Kostenfrage). Wir können nur mit Erfahrungsberichten dienen, und die sind oft wissenschaftlich nicht allzu viel wert. Vielleicht helfen ja die Ergebnisse von Bacloville und Alpadir ein bisschen weiter...die werden im Januar 2015 erwartet.

LG Papfl
„Der Hori­zont vie­ler Men­schen ist wie ein Kreis mit Radius Null. Und das nen­nen sie dann ihren Stand­punkt."
Albert Ein­stein (1879 - 1955)

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Re: Auf der Suche...

Beitragvon Marina » 9. Dezember 2014, 09:48

@Papfl. Lieben Dank für deine Erklärungen über das off-label!!

Was ich mich zur Zeit frage...
Man dosiert ja das Bac sehr langsam auf - so lange, bis man die Dosis gefunden hat, die einem hilft d.h. den Suchtdruck nimmt. Wie geht man denn während dieser Phase mit dem Suchtdruck um? Wenn ich z.b. die ersten 5 Tage die 10mg Bac nach Leitfaden nehme, dann kann mir mir nur sehr schwer vorstellen nicht trinken zu wollen/müssen. Es kann ja sein, das ich 100, 150mg...brauche, aber das dauert ja dann sehr lang bis ich "meine" Dosis gefunden habe.

Lieben Gruß Marina

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Re: Auf der Suche...

Beitragvon GoldenTulip » 9. Dezember 2014, 19:43

Marina,

Baclofen ist eine Unterstützung, kein stattdessen.

Wenn Du soviel Baclofen nimmst, bis der Trinkwunsch aufhört, dann hören auch alle anderen vitalen Funktionen auf.
Das ist etwas unpopuär.
Du musst wünschen weniger oder nichts zu trinken. Baclofen ist ein kleiner Gaba-Baustein, der helfen kann, eine Brücke zu bauen, der Rest ist im Kopf,
Es gibt keine "funktionale Dosis"

ganz lieb
Conny
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Re: Auf der Suche...

Beitragvon Chinaski » 9. Dezember 2014, 20:00

Hallo Marina,
es ist sogar sehr gut möglich das du auch schon mit 5mg - 10mg keinen Suchtdruck mehr hast.
Viele Mitglieder berichten das gerade in der Anfangszeit eine geringe Dosierung sehr gute Effekte hat.
Deswegen keine Angst und Butter bei die Fische.

Alles gute...Chinaski

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Re: Auf der Suche...

Beitragvon Marina » 9. Dezember 2014, 21:20

@Conny. Das mit Baclofen der Trinkwunsch nicht aufhört, das ist mir klar und von daher schrieb ich auch von Suchtdruck.
Meine vitalen Funktionen möchte ich doch schon gern behalten. :-)

@Chinaski. Je weniger ich nehmen muss, desto besser. Da ich die Tabs mit den 25mg habe, werde ich mit einer halben Tablette am Tag anfangen und schauen, was passiert.

Heute war wieder ein Abend, den ich ohne Alk sehr genossen habe. Wenn ich daran denke, wie schön es sein kann, dann freue ich mich in diesem Jahr besonders auf den Januar. Der Januar ist für mich immer ein guter Monat. Die Tage werden soooo langsam länger, es fangen die Planungen an, welche Tomaten, Paprika etc ausgesäet werden. Okay, bis es dann Frühjahr wird, das dauern noch.....

Marina.


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