Anna stellt sich vor

Es wird eigentlich erwartet, dass sich Mitglieder vorstellen und ihre Lebensumstände schildern, damit die anderen in Etwa wissen, mit wem sie es zu tun haben und ihm dann auch besser helfen können.
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DonQuixote
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Re: Anna stellt sich vor

Beitragvon DonQuixote » 18. Mai 2017, 20:25

Hallo Anna

Anna hat geschrieben:Wie schlimm ist es denn, wenn ich die Einnahme um 1,5 Stunden verpasse? Das das nicht gut ist, weiss ich. Aber wie schlimm ist das? Ist mir gestern passiert, weil ich die Tabletten vergessen hatte zur Meditation mitzunehmen.

Die Antwort hast Du Dir ja quasi selbst schon gegeben. Wie ich Deinen täglichen Einträgen hier im Forum entnehmen kann, ist nämlich überhaupt nichts "passiert". Ja, man sollte die Einnahmen von Baclofen natürlich schon so genau wie möglich einhalten, aber wenn mal so ein kleines "Malheur" passiert, dann ist das auch kein Beinbruch.

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laggard
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Re: Anna stellt sich vor

Beitragvon laggard » 18. Mai 2017, 22:10

Anna hat geschrieben:Hi Papfl,
Im Moment beunruhigt mich sehr die Aussage meines Therapeuten: wir wissen ja nicht, wann ich das nächste Mal Alkohol trinken werde. Nun, es ärgert mich doch sehr das zu hören, ich will mich aber nicht ins Boxhorn jagen lassen.
Das schult meine Achtsamkeit, aber warum macht mich das so wütend? Warum sagt er das?
Ich habe schon einmal 2 Monate fast durchgetrunken, weil er sagte, wenn ich so schlecht drauf bin, werde ich auch wieder trinken. Gesagt, getan.
LG, Anna


Hi ,
durch´s Forum und durch Bac bin ich da manchmal auch in einer anderen Welt wie mein Therapeut mich sieht .
Ohne den Willen sich zu verändern hat man hier nichts verloren
Ich glaube , er weiss garnicht , was Bac mit mir so macht /wie es wirkt
Deswegen fragt er auch nie danach
Trotzdem ist die Therapie natürlich wertvoll
Anna hat geschrieben: obwohl ich es gar nicht mehr vertragen habe, bis Mittags platt war

Kenn ich [biggrin]


Schönen Abend [hi_bye]

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Re: Anna stellt sich vor

Beitragvon Lucidare » 18. Mai 2017, 22:27

Hallo,

Laggard hat geschrieben:Ich glaube , er weiss garnicht , was Bac mit mir so macht /wie es wirkt
Deswegen fragt er auch nie danach


Ich habe die Erfahrung gemacht und dies auch schon von anderen gehört, dass sich Therapeuten zwar gerne anhören welche Medikamente man nimmt, dieses aber in der Regel nicht kommentieren. Außer es wirkt, dann schreibt man sich vielleicht mal den Namen auf. Das sind halt psychologische Psychotherapeuten und keine "Mediziner" in dem Sinn. Medikamente sind ja auch quasi deren "Konkurrenz".

LG
Wer aus meinen Texten nicht herauslesen kann, dass ich aus persönlicher Erfahrung schreibe, wird mich sowieso missverstehen. Ronja von Rönne

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Re: Anna stellt sich vor

Beitragvon Anna » 18. Mai 2017, 22:31

Danke und ich werde meinem Therapeuten sagen, dass ich so demotivierende Aussagen nicht mehr hören will. Ich berichte ihm, was das ausgelöst hat, sehe ihn schon am Mittwoch noch einmal und ich hoffe, dass wir uns einigen.
Ich halte bis dahin durch, möchte aber so nicht mit ihm weiterarbeiten. Ich hoffe, er kann meinem Wunsch nach mehr Unterstützung nachkommen. Da ich Selbstzahler bin, werde ich sonst die Therapie abbrechen, denn ich gebe für solche Methoden bestimmt kein Geld mehr aus.

Der Mädelsabend war super und hat mich abgelenkt. Ich gehe mit 0,0% ins Bett.
LG, Anna

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Re: Anna stellt sich vor

Beitragvon Anna » 19. Mai 2017, 06:46

Guten Morgen,
meine Unlust ist noch größer geworden, mit dem Therapeuten weiter zu arbeiten. Was mache ich aber, wenn das jetzt tatsächlich in die Brüche geht mit Baclofen? Irgendwie bin ich da ja auch von ihm abhängig.

Ich habe schon öfter den innere Wunsch nach einer anderen Bezugsquelle verspürt, aber DonQuixote wollte mir da nicht weiter helfen. Vielleicht lässt er sich unter diesen Umständen doch erweichen.

Ich bin da gerade sehr verzweifelt und ich habe das Gefühl, ich kann nicht mehr. Wie soll ich nur so das Wochenende überstehen?

Glücklicherweise gehe ich gleich arbeiten, aber am Wochenende gibt es so viel Zeit zum Grübeln. Ich bin fix und alle und ich fühle mich mich ganz schlecht und geknickt. Wie soll es nur weiter gehen?

Es gibt drei Möglichkeiten und er muss entscheiden:
-er verschreibt mir weiter das Baclofen und wir treffen uns nur alle drei Monate, das könnte ich evtl. verkraften
-er kann entscheiden, motivierender mit mir umzugehen
- unsere Beziehung ist beendet, aber ich brauche dann dringend eine andere Bezugsquelle


Ich bin total ratlos...............
LG, Anna

Es beschleicht mich langsam der Gedanke, dass ich auch gestärkt durch diese verfahrene Situation komme. Was, wenn ich es einfach mal aushalte, dass jemand nicht an mich glaubt? Soll er doch meinen was er will, ich bleibe ganz bei mir und halte an meinem Ziel fest, komme, was wolle? Ist eine Idee, und die fühlt sich sogar ganz gut an. Wie eine Entscheidung, die richtig wäre. Für mich und mein weiters Leben. Ich mach mich einfach unabhängig von seinen Aussagen.

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Re: Anna stellt sich vor

Beitragvon Papfl » 19. Mai 2017, 07:52

Hallo Anna!

Anna hat geschrieben:Es beschleicht mich langsam der Gedanke, dass ich auch gestärkt durch diese verfahrene Situation komme. Was, wenn ich es einfach mal aushalte, dass jemand nicht an mich glaubt? Soll er doch meinen was er will, ich bleibe ganz bei mir und halte an meinem Ziel fest, komme, was wolle? Ist eine Idee, und die fühlt sich sogar ganz gut an. Wie eine Entscheidung, die richtig wäre. Für mich und mein weiters Leben. Ich mach mich einfach unabhängig von seinen Aussagen.

Wenn das Vorgehen Deines Therapeuten diese Gedanken in Dir auslösen, wäre das der von mir hier geschilderte Idealfall: "Jetzt zeige ich's ihm erst recht...!" und somit eine zusätzliche Motivation good .

Das wichtigste in der Patienten-Therapeuten-Beziehung ist Vertrauen und das Gefühl, dass die Chemie stimmt. Ich finde Deinen Vorschlag nicht schlecht, erstmal anzusprechen, was Dich gestört hat und dann zu schauen, wie er reagiert. Wie gesagt: Wahrscheinlich wollte er provozieren und ist auf Deine Reaktion gespannt. Solltest Du allerdings das Gefühl haben, dass Du nicht mehr mit ihm "arbeiten" kannst, würde ich Konsequenzen ziehen. Ich habe den Eindruck, dass Du schon sehr von Psychotherapie profitierst, und da ist ein Therapeut als reine Baclofen-Bezugsquelle m. E. zu wenig. Als Selbstzahlerin dürfte die Suche auch nicht allzulange dauern.

Anna hat geschrieben:Ich habe schon öfter den innere Wunsch nach einer anderen Bezugsquelle verspürt, aber DonQuixote wollte mir da nicht weiter helfen.

Das kann ich mir gar nicht vorstellen [unknown] . Vielleicht wollte er Dir keine weitere Quelle nennen, solange die Verschreibung über Deinen Therapeuten gesichert war. Schreib' ihm doch einfach nochmal eine Private Nachricht (PN). Gut möglich, dass hier ein Missverständnis vorliegt.

Übrigens rate ich immer wieder dazu, die Baclofen-Privatrezepte aufzuheben. Ich kenne inzwischen einige Fälle, die bei einem von uns vermittelten Kontakt waren und dann - nachdem sie das Medikament von dort ein paar Monate verschrieben bekommen hatten - mit den gesammelten Rezepten zu ihrem Hausarzt gegangen sind, der sich dann relativ schnell auf eine Verschreibung eingelassen hat. Weil ja der erstausstellende Kollege seinerzeit die Verantwortung schon übernommen hatte. Rezepte aufheben empfiehlt sich übrigens auch, falls man mal umzieht oder akut ins Krankenhaus kommt. Quasi als Beweis, dass man das Medikament schon länger einnimmt und gut damit zurecht kommt.

Papfl
„Der Hori­zont vie­ler Men­schen ist wie ein Kreis mit Radius Null. Und das nen­nen sie dann ihren Stand­punkt."
Albert Ein­stein (1879 - 1955)

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Re: Anna stellt sich vor

Beitragvon Anna » 19. Mai 2017, 08:03

Danke Papfl,
ich habe entschieden diese Kriese als Chance zu begreifen.
Es freut mich, dass ich schon vier Möglichkeiten zum Umgang mit der Situation gefunden habe und ich werde bei mir bleiben und an meinem Ziel festhalten. Das alleine macht mich schon sehr stolz auf mich. Mich hinter Alkohol zu verstecken ist keine Lösung mehr für mich. Wow................. Wer hätte das gedacht, dass ich einmal so denke.
Stimmt, mein Therapeut hat mich schon sehr weit gebracht, warum soll ich das wegen dieser Kriese aufgeben? Ich kann ja mit ihm darüber reden und das werde ich auch tun.

Und ich danke DonQuixote, weil sonst mein Rückzug aus der Situation vorprogrammiert wäre. Ich denke, er hat die Situation toll eingeschätzt und daran geglaubt, dass ich mein Problem selbst lösen kann. Weiter so, ich freue mich, dass er so verantwortungsbewusst und vorausschauend gehandelt hat.

DAAAANNNKEEEEEEE DONQUIXOTE !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Ich empfinde meine Gedanken nicht als bockige und kindliche Trotzreaktion, sondern als Lösungsstrategie eines Erwachsenen.
Ist das wirklich so?

LG, Anna

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Re: Anna stellt sich vor

Beitragvon APunkt » 19. Mai 2017, 17:16

Liebe Anna,

Anna hat geschrieben:Ich empfinde meine Gedanken nicht als bockige und kindliche Trotzreaktion, sondern als Lösungsstrategie eines Erwachsenen.
Ist das wirklich so?

Ja. Sehe ich genau so.

Was Deinen Therapeuten angeht: wenn er tatsächlich gut ist, wollte er Dich genau da haben: DU entscheidest über DEIN Leben.
Wenn er weniger gut ist, hat er Dich zufällig genau da hingebracht: DU entscheidest über DEIN Leben.

Aber für Dich: DU entscheidest über DEIN Leben. Genau das, was wir Alkis normalerweise eben nicht mehr hinkriegen, hast Du in diesem Fall hingekriegt:

Anna hat geschrieben:Es freut mich, dass ich schon vier Möglichkeiten zum Umgang mit der Situation gefunden habe und ich werde bei mir bleiben und an meinem Ziel festhalten.

[smile] [good]

Und was für ein Therapeut ist das eigentlich rein technisch? Psychologen dürfen keine Medikamente verschreiben. Also Mediziner? Psychiater? Allgemeinmediziner mit einem Gratissemester Psychotherapie? [unknown]

Viele Grüße

A.
"Everyone wants to be Cary Grant. Even I want to be Cary Grant." (Cary Grant)

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Re: Anna stellt sich vor

Beitragvon laggard » 19. Mai 2017, 18:14

Hallo Anna
Anna hat geschrieben:ich habe entschieden diese Kriese als Chance zu begreifen


Scheinbar gehört das zum Leben mit dazu
Die Leute , denen wir uns anvertrauen , sind halt auch nur Menschen ,oder
haben Strategien , die wir nicht begreifen,oder
was auch immer

Bei mir war´s ja auch so ein Drama...zum Glück nur kurzfristig
Jetzt ist er mir (der Therapeut)schon wieder zu lasch
Toll, das du da deinen Weg suchst ohne Alkohol

Gruss

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Re: Anna stellt sich vor

Beitragvon Anna » 19. Mai 2017, 19:06

Hi und vielen Dank für Eure Rückmeldungen,
er ist Psychater und auch Gutachter. Ich glaube sicher, dass er mich durchschaut hat und er weiß genau, dass ich Probleme mit Entscheidungen habe.
Außerdem habe ich Zwänge, von denen ich glaubte, es seien Macken oder so. Er hat mich erst auf die Idee gebracht, mal genauer hinzusehen und auf meine Gefühle zu achten. Ich habe für einige Situationen vorgefertigte Muster und halte diese ein. War mir nie so klar wie heute. Auch andere müssen sich an diese Regeln halten, sonst kann ich ganz schön übertrieben zickig werden. Ich dachte immer, Zwänge sind Waschzwang oder tausendmal Tür abschließen oder so, aber es gibt eben doch auch andere Formen.

Bei ihm habe ich große Schwierigkeiten, mich so zu verhalten wie immer, weil er so unberechenbar für mich ist und er mir schon vieles spontan entlockt hat, was ich eigentlich nie sagen wollte. Oder ich etwas gesagt habe, obwohl ich das vorher noch nie bedacht hatte. Das schwerste aber ist, alles muss ich selbst entscheiden, es kommt niemals eine Empfehlung wie machen sie mal so oder so.

Das ist der Punkt, warum er gut für mich ist. An ihm kann ich wachsen und alles besprechen. Das geht im echten Leben ja nicht. Mit dem Besprechen habe ich auch Schwierigkeiten, aber egal was passiert, ich bin froh, wenn es mir mit ihm passiert und eine Lösung oder Erklärung gefunden werden kann.
Ich war wohl echt ein bisschen drüber, blind vor Wut und Zorn. Das muss ich auch aufklären.
LG, Anna

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Re: Anna stellt sich vor

Beitragvon Anna » 20. Mai 2017, 04:48

Hi,
nach all den tollen Selbsterkenntnissen musste ich dennoch gestern noch trinken. Es waren 70gr Alkohol, viel zu viel für meinen Körper. Ich fühle mich ganz daneben und fix und alle. Es dauerte von 20-22 Uhr. :-(

Gut, aufstehen und weiter geht es.

Ich wollte es nicht wahrhaben, aber ich muss doch Bac erhöhen. 55mg reichen noch nicht aus. Mist, aber so ist es nun einmal.
Ich werde heute 65mg versuchen. Was war passiert? Ich glaube, ich war einfach zu sicher, dass alles schön und gut ist und das machte mich übermütig. Gute Gefühle können sich auch negativ auswirken, vielleicht sogar mehr noch als unangenehme.
Ich muss also auch in dieser Richtung achtsamer sein.

Um es Euch ehrlich zu sagen, ich glaube, dass ich es mittags schon wusste, dass ich am Abend trinken werde. Von wegen blöde Pläne machen. Ich muss doch wieder einen Plan machen und morgens schon den Ablauf des Abends durchdenken. Mist, genau diesen Aufwand wollte ich mir ersparen.

Ich fühle mich heute nicht so schlecht wie sonst nach Trinktagen, denn ich bin zuversichtlich, dass ich an alles erlernte nun gut anknüpfen kann und ich muss nicht einfach immer weitersaufen. Ist das auch wirklich so? Aber planen, kotz. Wieder Entscheidungen treffen.

Allerdings bin ich doch sehr enttäuscht von mir, denn ich dachte ernsthaft, dass ich nun alles begriffen hätte. Plan war abgeschafft und das ist ein Fehler gewesen.

Ich mach mich gleich dran. Tagebuch und Plan müssen leider doch wieder Einzug halten. Jetzt heul ich doch.
LG, Anna

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Re: Anna stellt sich vor

Beitragvon Anna » 20. Mai 2017, 15:27

Hi,
ich habe meinen Auslöser entdeckt. Ich hatte heute frei, war allein zu Hause und nutzte den Tag um in der Sonne zu sitzen und mir Gedanken zu machen, warum ich trinken musste. Es war unbändige Wut und daraus resultierende Hilflosigkeit. Super, nun weiß ich, wo ich ansetzen muss. Ich muss lernen Wut auszuhalten und damit umzugehen, mich dann nicht selbst zu schädigen. Nur, wie geht das? Ich durchforste mal das Netz, Google ist allwissend.
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Re: Anna stellt sich vor

Beitragvon Anna » 21. Mai 2017, 06:11

Hi,
gestern war es wieder da. Das Gefühl von Wut und Hilflosigkeit. Es löste den Zwang aus mich zu überfressen. Ich aß, bis ich bald platzte, aber das Gefühl ging nicht weg. Ich musste mich zurücklehnen und aushalten, ich wollte nicht auch noch kotzen wie früher. Das Gefühl ging nicht weg und auch Notfalldosis und Doxepin haben nicht geholfen. Es wurde nicht besser.

Ich hätte gerne Alkohol getrunken, aber auf die Tablettenmischung traute ich mich nicht.

Ich sehe dann das wütende kleine Kind in mir vor dem vollen Teller sitzen und sehe, wie ich aß, ohne Appetit, bis ich mich übergeben musste, ich aß auch Suppe, die mir aus der Nase wieder rauslief, weil ich nicht schlucken konnte und in mancher Verzweiflung habe ich das Essen heimlich unter den Tisch gekippt. Da war erst Recht was los.

Diese Bilder und Gefühle sind es, die mich fertig machen und die ich nicht aushalten kann. Nur wie damit umgehen, ohne in selbstschädigende Verhaltensmuster abzustürzen?

LG, Anna

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Re: Anna stellt sich vor

Beitragvon Anna » 21. Mai 2017, 14:26

Hi,
ich habe wieder 2 Stunden mit meinen Eltern gesprochen und sie haben mir viel erzählt, wie ich als kleines Kind so war und wie sehr sie mich liebten und wollten. Was im Kindergarten ablief, wussten sie nicht und selbst ich weiß es ja auch nicht genau, nur aus den inneren Filmen. Aber ist das auch richtig bewertet? Kinder sehen die Welt ja ganz anders. Ich war ja erst 3. Vielleicht war es ja gar nicht so dramatisch.

Egal, ich habe etwas gefunden, was mir hilft. Eine Hypnose mit der Heilung des inneren Kindes. Es bekam einen Zauberstab und machte damit alles bunt und glitzern, wie es wollte. Ich brauchte nur zuschauen und mich erfreuen, wie es lachte und Spaß hatte, damit zu spielen. Ich werde das jetzt täglich anhören, bis sich diese fröhlichen Bilder fest verinnerlicht haben.

Ich brauche keinen Alkohol um zu verdrängen. Er soll verschwinden, ich will ihn nicht mehr. Dazu ist jedes Mittel Recht.

LG, Anna

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Re: Anna stellt sich vor

Beitragvon Anna » 22. Mai 2017, 05:39

Hi,
ich bin gut erholt aufgewacht und freue mich, keinen Alkohol getrunken zu haben. So bin ich bei klarem Verstand.
Ich sehe und fühle immer noch mein belustigtes inneres Kind und empfinde darüber echte Freude. Mal wieder irre, was Meditation so bringen kann.
Ich nehme jetzt 70mg Bac seit 3 Tagen und es hilft mir, noch ruhiger und entspannter zu sein. Ich schlafe besser durch. Aber Bac war es auf keinen Fall alleine!!!!!!!!!!!!!
Mein Tag heute ist voll durchgeplant, ich werde erst gegen 22 Uhr zurück sein und dann gibt es 0,0% zum Schlafen.
LG, Anna

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Re: Anna stellt sich vor

Beitragvon laggard » 22. Mai 2017, 18:19

Hallo Anna ,
Anna hat geschrieben: Aber Bac war es auf keinen Fall alleine!!!!!!!!!!!!!

Also das glaubt dir hier jeder [biggrin]
Ich kenne keinen Menschen , der aktiver ist wie du
Super durchgeplant , dein Tag heute
Planung, Achtsamkeit , Wille, die passenden Bac Dosis-das sind unsere Waffen :evil: [biggrin]

Gruss

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Re: Anna stellt sich vor

Beitragvon Anna » 22. Mai 2017, 19:43

Hi,
der Supergau ist passiert. Ich bin los gefahren, ich habe auch meine Pillenschachtel eingepackt aber sie war leer. Ich habe bald einen Anfall erlitten, als ich das bemerkte. Ich war 9 Stunden ohne Bac. Hoffentlich überlebe ich das bei meiner Dosis von 70mg. Ich habe gerade 15mg genommen, aber wie soll ich jetzt weiter machen? Weniger nehmen? Ich bin total fertig. Mein Körper ist doch jetzt so daran gewöhnt.
LG, Anna

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Re: Anna stellt sich vor

Beitragvon laggard » 22. Mai 2017, 20:09

Hallo Anna,
Ich würde heute abend nochmal 30 mg nehmem....kenn ja nicht deine uew
Und morgen normal starten

Und mach dich nicht bekloppt
Passiert garnix

GRUSS

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Re: Anna stellt sich vor

Beitragvon Anna » 22. Mai 2017, 20:31

Hi und danke.
Mach ich so.
LG, Anna

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Re: Anna stellt sich vor

Beitragvon Anna » 23. Mai 2017, 00:17

Hi, ich hatte mir meinen Wecker gestellt und nun Bac in gewohnter Dosis zu ungewohnter Uhrzeit genommen. Es geht mir gut. Ich hatte auch echt überlegt, ob ich aus Verzweiflung trinken muss, aber es ging zum Glück ohne Alk. Ich habe mich mit Erdnussflips getröstet, möge es mir die Waage verzeihen. Noch etwas ist passiert.

Am Anfang hat der Therapeut mit mir über Verdrängung gesprochen. Das war im Oktober. Ich hatte mir danach das Modell von Freud dazu angesehen und dann natürlich nichts gerafft. Von wegen Therapeut macht Druck auf das Verdrängte und die Wut richtet sich zunächst auf den Therapeuten. Verdrängung funktioniert aber sofort wieder und wieder wird verdrängt. Alles so bei mir passiert. Verstehe das aber erst jetzt. Er hatte mich längst durchschaut. Ich war immer so sauer auf ihn, weil ich nie das hören wollte, was er sagte und immer fühlte ich mich allein gelassen.
Ich brachte es aber auch nie fertig mit ihm darüber zu reden, weil ich ahnte, dass genau dann die verdrängten negativen Gefühle wieder kommen. Nutzte aber auch nichts, denn ich konnte mich im Laufe der Zeit und ohne Verdrängungshelfer Alkohol nicht mehr gegen die aufkeimenden Gefühle wehren. Deshalb musste ich mich so viel mit inneren Filmen auseinandersetzten. Das hat mich viel zeitlichen Aufwand und Energie gekostet und ich habe jetzt genau verstanden. Ich wollte keine Zweifel, falsche Entscheidungen und daraus resultierende Wut mehr spüren. Wut und Hilflosigkeit wollen jetzt, da sie vollkommen klar vor mir stehen, beachtet und bearbeitet werden.
Alkohol trinken war mein Zwang um zu verdrängen, wenn ich da jetzt weiter dran bleibe, wird er für immer aus meinem Leben verschwinden. Dann brauch ich ihn nie mehr.
LG, Anna


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