Anna stellt sich vor

Es wird eigentlich erwartet, dass sich Mitglieder vorstellen und ihre Lebensumstände schildern, damit die anderen in Etwa wissen, mit wem sie es zu tun haben und ihm dann auch besser helfen können.
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Anna
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Re: Anna stellt sich vor

Beitragvon Anna » 14. Mai 2017, 21:04

Hi,
ich komme frisch und erholt zurück und habe trotz Familienfeier keinen Alkohol getrunken. Wohl alkoholfreies Bier, aber ich hoffe, dass das ok war.

Während ich so auf der Sauna-Liege lag habe ich wieder meinen geliebten Meditationen gelauscht und ich habe mein Herz gesehen. Es wünschte sich von mir, dass ich es ihm nicht so schwer machen soll. Das ist ein toller Ansporn für mich weiter zu machen und keinen Alkohol mehr in meinen Körper zu schütten.
Mit dem Essen hatte ich keinerlei Probleme.

Als ich nach Hause kam, beschlich mich wieder so ein unangenehmes Gefühl, obwohl ich nicht alleine war. Es hat sich mir noch gezeigt, was es mir sagen will.

Ich freue mich, dass das Wochenende so gut gelaufen ist. Ich bleibe hartnäckig dran. 0,0%!
LG, Anna

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laggard
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Re: Anna stellt sich vor

Beitragvon laggard » 14. Mai 2017, 23:22

Hallo Anna ,
hab gerade mal die letzten Tage durchgeschaut
Was mir direkt in´s Auge gesprungen ist :
Familie, Freunde, Arbeitskollegen, mein Mann, alle stehen zu mir. Wo stehe ich zu mir?


Ist das so oder fühlst du das vlt nur so?

Du bist ja super achtsam , bei dem was du tust
Also stehst du doch auch hinter dem , was du tust
Also hinter dir
Oder ?

Dicken Gruss

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Re: Anna stellt sich vor

Beitragvon Anna » 15. Mai 2017, 02:53

Hi,
Laggard, das siehst Du richtig. Es muss lauten, wo stand ich zu mir?
Ich kann mal wieder nicht schlafen und ich habe bei dem Wetter das Fenster groß auf und hörte meine Nachbarin in der Küche lallen, knallvoll, was sie doch für eine Scheiße hat im Leben. Es hat mir sofort den Spiegel vorgehalten, denn noch genau vor einem Jahr saß ich mit dabei, ließ mich auch voll laufen und jammerte genauso, was ich doch für eine Scheißkindheit hatte. So ein Blödsinn. Mein Mann sagte immer, dass ich ungerecht sei, ich immer mit meinen Eltern um Urlaub war und er nie usw. Ich soll mal aufhören mit schwarz oder weiß Denken.
Jetzt, wo ich mich nicht immer nur volllaufen lasse, kann ich das sehen. Ich zerfloss in Selbstmitleid und glaubte dadurch auch noch wirklich daran, denn Alkohol vernebelte meine Sinne komplett. Dem Hirn ist wohl egal, ob man es nur denkt und fühlt, oder ob es wirklich so ist.
Wie gut, dass diese Phase in meinem Leben vorbei ist.
Ich kann also sicher sein, ich bin auf dem genau richtigen Weg.
Ich geh jetzt zufrieden wieder ins Bett.
LG, Anna

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Re: Anna stellt sich vor

Beitragvon Anna » 15. Mai 2017, 06:29

Guten Morgen,
Ich fühle mich ausgeschlafen und froh. Ich sehe toll aus, ich habe eine gesunde Gesichtsfarbe und klare offene Augen. Es tut gut, mich so zu sehen. Einfach hübsch, auch ohne Schminke. Wie sah ich nur immer aus nach einer Flasche Wein.
Ich freue mich über die Gewissheit, dass ich mich ganz auf meine Körpersignale verlassen kann. Wenn sich etwas in meiner Bauchregion schlecht anfühlt, kann es sich um eine falsche Entscheidung handeln. Normalos nennen das bestimmt das Bauchgefühl, aber ich, da ich das erst noch für mich lernen muss, nenne es wichtigstes Hinweissignal.
Ich habe heute frei und werde den Tag einteilen in 3 Stunden Hausarbeit und den Rest mach ich es mir schön. Ich gehe nachher mal zum EMS- Training und ich versuche dann, mir etwas zum Mittagessen selbst zu kochen. Etwas schnelles, ich will mich nicht überfordern. Vielleicht Kartoffeln mit selbstgemachten Kräuterquark. Natürlich muss ich dafür noch einkaufen fahren, was ich ja auch so abgrundtief hasse. Oh Gott, das zu schreiben fühlt sich nicht gut an.
Die Sonne scheint sich heute zu zeigen und ich kann draußen im Liegestuhl 40 Minuten meditieren. Ein Telefonat mit meinen Eltern steht auch auf dem Programm.
Wie selbstverständlich fühle ich jetzt bereits, der Plan für Alkohol ist natürlich 0,0%, da brauch ich doch nicht mehr darüber nachdenken.
Ich nehme jetzt 55 mg Baclofen und mit Notfalldosis 60. Ich glaube, ich brauch nicht höher gehen, denn seit 8 Tagen funktionier es hervorragend und ich sehe meine Veränderungen.
LG, Anna

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Re: Anna stellt sich vor

Beitragvon Anna » 15. Mai 2017, 18:05

Hi,
ich hatte einen wunderschönen Tag auf der Dachterrasse, ich bin schon braun, als wäre ich aus dem Urlaub zurück. Haus glänzt auch, nur Einkaufen und Kochen ging nicht. Kalorienmäßig bin ich aber gut drauf, dank Obst, Joghurt und 150gr. Nüssen. Heute Abend wird auch noch gegrillt, also ok.
Meditation ging auch nicht, trotz Akkupressurmatte konnte ich meine Gedanken nicht bändigen. Mir ist jetzt schon schlecht, wenn ich daran denke, meinem Therapeuten beichten zu müssen, dass ich ohne es abzusprechen das Baclofen erhöht habe. Hoffentlich schaffe ich es zu sagen, denn sonst muss ich mir schnell noch einen Notfallplan B ausdenken. Das wäre wohl möglich, aber sehr schade, denn ich muss es ihm endlich schaffen zu sagen, wenn ich was will. Bis jetzt ist es immer zu schwer und ich brauchte drei Anläufe. Es geht hier auch um die Sache und das macht mich total fertig.
Mittwoch ist es soweit.
Alk ist kein Thema, der hilft mir auch nicht und ich will ihn auch sowieso nicht mehr.
LG, Anna

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Re: Anna stellt sich vor

Beitragvon Chinaski » 15. Mai 2017, 19:15

Hallo Anna,

Mir ist jetzt schon schlecht, wenn ich daran denke, meinem Therapeuten beichten zu müssen, dass ich ohne es abzusprechen das Baclofen erhöht habe.


Musst du deinen Therapeuten fragen ob du erhöhen kannst?

Das würde ich an deiner Stelle sofort ansprechen da du bei der Dosierungen einen gewissen Handlungsspielraum brauchst.
Die Dosierung ist soooo individuell da kann dir der Therapeut eigentlich nur bedingt helfen.

Zum anderen setzt er dich unnötig unter Druck.

Auch ist Ehrlichkeit letztendlich der einfachere Weg.
Einen Plan B...oder lügen das haben wir doch lange genug.

Gruß...
Chinaski

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Re: Anna stellt sich vor

Beitragvon Anna » 15. Mai 2017, 19:18

Hi,
darum will ich auch gar nicht lügen. Ich sag ja, ich muss es schaffen!! Ich bin einfach irgendwie megasauer auf mich selbst, aber langsam beruhige ich mich wieder. Danke für die schnelle Antwort.
Ich bin ja selber Schuld, ich hatte mich ja das letzte Mal selbst dagegen entschieden, dann später doch dafür, weil ich erst eine Erklärung für mich brauchte, ob es denn überhaupt für mich gut und nützlich wäre. Ich war ja immer noch am Zweifeln. Eine Woche später wollte ich eben doch. Ich wusste es ja selbst nicht besser,
LG

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Re: Anna stellt sich vor

Beitragvon Anna » 15. Mai 2017, 21:51

So, ich bin wieder auf Normallevel und ich habe es geschafft mich mit körpereigenen Ressourcen runterzubringen. Cool, alles ohne Alk oder Medis. Freut mich. LG, Anna

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Re: Anna stellt sich vor

Beitragvon Anna » 16. Mai 2017, 05:44

Guten Morgen,
durch meine ganzen Meditationen bin ich mir nun vollkommen um die Kraft meiner Gedanken bewusst geworden. Weil ich dank meiner Gedanken Wärme, Schwere oder Entspannung hinbekomme, so habe ich es jetzt auch geschafft, Ekel und Abneigung gegen Alkohol aufzubauen.
Ich will einfach keinen Alkohol mehr in mich rein kippen und auch in schwierigen Situationen, während ich mit mir zweifele und hadere, nicht. So wie gestern, auch alkoholfreies Bier ging da nicht. Ich will einfach nicht mehr, auch nicht zur Beruhigung, wo ich früher nur mit Alkohol durchgekommen bin. Was habe ich mir nur dabei gedacht? Der Alkohol hat immer alles nur schlimmer gemacht und hat mich in Schwäche und Selbstmitleid zerfließen lassen. So ein Unsinn, nur konnte ich es nicht sehen, denn so war mein Muster. Und mein Zwang? Ich weiß nun. ich habe täglich die Chance, mich neu zu entscheiden. Das ist ein Geburtsrecht von uns Menschen. Falsche Entscheidungen gehören zum Leben dazu, egal. Es ist kein Grund, sich deshalb nicht zu entscheiden. Das kann auch fatal und falsch sein, außerdem fällt dann jemand anderes die Entscheidung.
Meine Schwierigkeiten mit Entscheidungen lösen sich nun wohl langsam auf, freut mich, das so fühlen zu können.
Alkohol heute 0,0% und essen ja, gerne gesund aber kochen muss ich doch gar nicht. Rohkost ist auch gesund. Was soll ich mir da Stress machen. Die Zeit von Einkaufen und kochen wird von selbst kommen, ich brauch einfach Geduld.
Und wenn hochkalorische Nüsse für mich gut essbar und auszuhalten sind, na und? Ich esse verschiedene Sorten und das ist ja dann auch gesund. Obst doch auch. Also Hauptsache, der Alk ist erstmal weg.
In diesem Sinne soll es für mich weiter gehen.
LG, Anna

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Re: Anna stellt sich vor

Beitragvon laggard » 16. Mai 2017, 22:54

Hallo Anna ,
immer wieder klasse zu lesen , wie du nochmal ne Rakete zündest doppd
Der Alkohol hat uns systematisch sooo klein gemacht , das wir uns unseren Leistungen garnicht mehr bewusst sind
Und das versucht er immer wieder

Musst du deinen Therapeuten fragen ob du erhöhen kannst?

Meinen Therapeut interessiert das Thema Bac überhaupt nicht
Er spricht mich auch nicht drauf an
Hab ihm auch schonmal drauf hingewiesen , das ich ohne Bac garnicht um 20 Uhr auftauchen würde ...egal :grbl

Zu den Dokumenten :Mein Scanner spinnt ...sobald ich weiss wodran es liegt gibt es Anhänge

Dicken Gruss

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Re: Anna stellt sich vor

Beitragvon Anna » 17. Mai 2017, 06:37

Guten Morgen,
wieder einen Tag geschafft ohne Alkohol. Super, das macht mich froh.
Das Thema Bac macht mir auch keine Schwierigkeiten, ich kann das nachher gut ansprechen. Allerdings eher, dass ich unter meinen vorgefertigten Meinungen leide. Das ist ein Zwang. Wenn ich für mich etwas entschieden habe, und sei es noch so widersinnig , dann kann ich davon nicht mehr abweichen, oder ich bekomme körperliche Symptome wie z.B. Übelkeit.
Das macht mich total unflexibel.
Ich wusste immer schon, dass Spontanität nicht meine Stärke ist, allerdings nie, warum.
In Preisverhandlungen mit Kunden hilft mir das, und ich werde dafür von meinen Kollegen bewundert, aber ich kann auch gar nicht anders. Das ist mir jetzt bewusst geworden.
Ich dachte immer, ich könne mich nicht entscheiden, aber es muss heissen: Ich kann mich nicht umentscheiden.
Lieber suche ich nach Erklärungen, warum meine Entscheidung nun unbedingt richtig ist und ich verteidige das wehement, auch wenn es keinen Sinn macht.
Diese Erkenntnis macht mich total fertig, aber Erkenntnis ist der erste Weg zur Besserung. Hoffe ich.
Das fühlt sich nicht gut an,
LG, Anna
(Es hilft mir aber bei meiner Entscheidung, keinen Alkohol mehr zu trinken :-) .)

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Re: Anna stellt sich vor

Beitragvon Anna » 17. Mai 2017, 11:09

Hi,
Termin überstanden und die Wahrheit gesagt. Ich lebe noch und Baclofenrezept in der Tasche. Es war schwer die Zwanghaftigkeit meiner Gedanken einzugestehen, ich fahre jetzt arbeiten und heute Abend zur geführten Meditation. Das lenkt mich ab.
LG, Anna

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Re: Anna stellt sich vor

Beitragvon Anna » 17. Mai 2017, 22:43

Hi,
Meditation war super, wer glaubt, das hat nur mit liegen und entspannen zu tun, der irrt sich. Wir haben geschrien, getanzt, geboxt und getreten. Ich habe meine Sucht und meinen Zwang platt gemacht wie eine Flunder und bin auf ihr herumgestapft, habe sie förmlich umgebracht. Zum Schuss habe ich verziehen und mir selbst Liebe ausgesprochen und es war unglaublich stark, was da passiert ist. Es gab da so viele Schreie und Tränen, am Ende aber herzhaftes Lachen und ein Blick voller Zuversicht in die Zukunft. Es wirkt noch nach und bestärkt mich in meinem festen Willen, keinen Alkohol mehr in mich reinzukippen.
Die 2 Stunden vergingen wie im Flug.
Jetzt muss ich mir Gedanken machen, was das Gefühl hinter meinem Zwang ist. Oh Man, doch noch viel Arbeit an mir selbst.
LG, Anna

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Re: Anna stellt sich vor

Beitragvon laggard » 17. Mai 2017, 22:47

Hallo Anna ,
Termin überstanden und die Wahrheit gesagt.

das hört sich irgendwie nicht nach einem gutem Verhätniss an
Wenn ich nicht alles bei meinem Therapeuten sagen kann , stimmt doch was nicht
Oder wie siehst du das ?

es war unglaublich stark, was da passiert ist. Es gab da so viele Schreie und Tränen, am Ende aber herzhaftes Lachen und ein Blick voller Zuversicht in die Zukunft.

Hört sich echt stark an
Weiter so good

Gruss

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Re: Anna stellt sich vor

Beitragvon Anna » 17. Mai 2017, 23:12

Hi,
das Verhältnis ist ok, ich bin nur manchmal beleidigt oder fühle mich nicht ernst genug genommen. Das liegt aber wohl eher an meinem mir selbst auferlegtem Zwang und an meinen falschen Bewertungen der Situationen, wie er mir heute zu verstehen gab. Das kann ja gut sein. Ich weiß ja, dass ich da Schwierigkeiten habe. Ich habe mir doch tatsächlich nach trinkfreien Tagen eine Flasche Wein reingeschüttet, obwohl ich es gar nicht mehr vertragen habe, bis Mittags platt war und sogar Ibuprofen nehmen musste. So entwöhnt war ich da schon von dem Gift.
Ist doch auch ein Zwang.
LG, Anna

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Re: Anna stellt sich vor

Beitragvon Anna » 18. Mai 2017, 05:30

Guten Morgen,
wieder alles gut gegangen ohne Alk.
Ich habe mir auch Gedanken gemacht zum Thema Zwang. Falsche Bewertung und daraus resultierende Enttäuschung sind die Sachen, welche mich bewogen haben, stur zu sein.
Dann habe ich bemerkt, wie ich mich selbst beschneide und ich wurde unendlich wütend auf mich selbst. Ich war so festgefahren in meiner Sturheit, dass ich nicht mehr in der Lage war, so zu handeln, wie ich es eigentlich lieber getan hätte. Es hat sogar zu einer körperlichen Reaktion geführt und ich musste mich übergeben. Ich war so wütend auf mich selbst. Also Wut ist ein Thema. Auch das Gefühl von Handlungsunfähigkeit.
Krass, was einem so auffallen kann, wenn man nüchtern ist und dadurch in der Lage ist, selbst zu reflektieren. Die Wahrheit ist aber nicht immer angenehm, lässt sich allerdings nur so bearbeiten. Ich fühle mich auf dem richtigen Weg. Plan für heute: 0,0% und Freundinnenabend. :-)
LG, Anna

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Re: Anna stellt sich vor

Beitragvon Anna » 18. Mai 2017, 07:36

Hi,
seit 11 Tagen nehme ich 55mg und alles ist gut, da brauch ich doch auch nicht weiter erhöhen, oder wie seht Ihr das? Ich fühle mich gut dabei, habe keine Nebenwirkungen und keinen Kopf für Alkohol.
Wie schlimm ist es denn, wenn ich die Einnahme um 1,5 Stunden verpasse? Das das nicht gut ist, weiss ich. Aber wie schlimm ist das? Ist mir gestern passiert, weil ich die Tabletten vergessen hatte zur Meditation mitzunehmen.
LG, Anna

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Re: Anna stellt sich vor

Beitragvon Papfl » 18. Mai 2017, 15:53

Hallo Anna!

Klar kannst Du bei 55 mg/Tag bleiben, wenn Du kein/kaum Craving mehr verspürst und keine/kaum Nebenwirkungen vorhanden sind. Wenn's dann in einer brenzligen Situation doch mal jucken sollte, bleibt ja immer noch die Notfalldosis. Solltest Du in ein paar Wochen merken, dass das Craving wieder verstärkt auftritt, kannst Du ja immer noch weiter erhöhen.

Hast Du denn auch innerlich gemerkt, dass Du mit der Tablette anderthalb Stunden in Verzug warst? Oder war's nur der Blick auf die Uhr resp. das Bewusstwerden "Sch..., Tablette vergessen", das Dich aufhorchen ließ?

Im Grunde ist es nicht tragisch, wenn Du eine Ration ausnahmsweise mal anderthalb Stunden später einnimmst. Du hast ja durch die regelmäßige, gleichmäßig über den Tag verteilte Einnahme einen "Baclofen-Spiegel" aufgebaut, der Dir nicht gleich nach anderthalb Stunden Nicht-Einnahme zusammen bricht.

Es kann allerdings sein, dass die Tatsache, jetzt die nächsten anderthalb Stunden kein Baclofen bei sich zu haben, Betroffene so triggert, dass sie unruhig werden. Das ist aber in den meisten Fällen völlig unbegründet.

Du solltest nur dann die darauf folgende Einnahme auch ein bisschen hinauszögern, so dass möglichst +/- vier Stunden zwischen den einzelnen Einnahmen liegen.

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„Der Hori­zont vie­ler Men­schen ist wie ein Kreis mit Radius Null. Und das nen­nen sie dann ihren Stand­punkt."
Albert Ein­stein (1879 - 1955)

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Re: Anna stellt sich vor

Beitragvon Anna » 18. Mai 2017, 18:59

Hi Papfl,
vielen Dank. Ich habe nichts gespürt, ich war nur sehr unruhig deshalb. Ich werde darauf achten, dass mir das nicht mehr passiert.
Im Moment beunruhigt mich sehr die Aussage meines Therapeuten: wir wissen ja nicht, wann ich das nächste Mal Alkohol trinken werde. Nun, es ärgert mich doch sehr das zu hören, ich will mich aber nicht ins Boxhorn jagen lassen.
Das schult meine Achtsamkeit, aber warum macht mich das so wütend? Warum sagt er das?
Ich habe schon einmal 2 Monate fast durchgetrunken, weil er sagte, wenn ich so schlecht drauf bin, werde ich auch wieder trinken. Gesagt, getan.
Ich hoffe, dass mich die Erfahrung stark gemacht hat, aber gerade fühle ich mich sehr schlecht.
Ich fahre gleich zu meiner Freundin zum Mädelsabend, das wird mich hoffentlich retten.
LG, Anna

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Re: Anna stellt sich vor

Beitragvon Papfl » 18. Mai 2017, 20:08

Hallo Anna!

Lass' das bitte nicht zur "Selbsterfüllenden Prophezeiung" werden. Mit solchen provozierenden Aussagen zu arbeiten ist eine therapeutische Methode von anno dazumal, die im Idealfall erreicht, eine Trotzreaktion beim Betroffenen auszulösen: "Dir [Therapeut] werde ich beweisen, dass ich nichts mehr trinken werde!" Sie kann aber auch genau das Gegenteil bewirken: "Wenn der [Therapeut] mir das ohnehin nicht zutraut, was soll ich mich dann noch groß anstrengen. Dann kann ich ja gleich wieder anfangen. Wahrscheinlich hat er recht!"

Ich halte von dieser Art Therapie überhaupt nichts. Abhängige Menschen haben über einen sehr, sehr langen Zeitraum eine "falsche" Lösungsstrategie für Probleme, Entspannung finden, Ängste betäuben, Glücksgefühle entwickeln etc. gelernt - nämlich, sich die Welt "erträglich" zu trinken. Das sitzt sehr tief, und es ist eher wahrscheinlich, dass sich diese alte, festgefahrene Strategie in Extremsituationen wieder durchsetzt, als die Ausnahme. Wir sind ja keine Computer, bei denen man die Festplatte neu formatiert und alles beginnt wieder bei null.

Ich bevorzuge es, Patienten die Angst vor dem Rückfall zu nehmen. Das ist schon die halbe Miete dafür, dass er nicht eintritt. Und wenn doch: So what [pardon] ? Dann isses eben passiert. Geht die Welt auch nicht unter. Wichtig ist dann nur, dass man sich schnellstmöglich wieder raus zieht. Soll heißen: Hilfe holen, keine Scham- und Schuldgefühle in sich reinfressen, nicht verheimlichen, nicht lügen...einfach dazu stehen. Es ist nunmal passiert...Aufstehen, kurz schütteln, Krone zurecht rücken...und auf ein Neues.

Rück- bzw. Vorfälle gehören zum Krankheitsbild der Abhängigkeit. Es ist schon ein Riesenerfolg, wenn die Abstände zwischen ihnen größer werden. Oder wenn man sich nach dem ersten Glas fragen kann: STOPP. Will ich das wirklich? Dann "Nein" zu sagen ist ein Erfolgserlebnis, dass Dich auf dem Weg in die zufriedene Abstinenz um Meilen voran bringt.

Verstehe mich bitte nicht falsch: Ich will damit nicht sagen, dass Du trinken sollst. Ich möchte Dir nur bewusst machen: Falls es passiert, isses nicht schlimm. Und Dir so ein Stück weit die Angst nehmen.

Dank Baclofen hast Du nach dem ersten Glas übrigens in der Regel immer noch die Entscheidungsfreiheit und kannst ein STOPP setzen. Oder eben nicht. Und Baclofen - das können sicher viele hier im Forum unterschreiben - hilft aus Vor- bzw. Rückfällen auch ganz gut wieder raus - wenn man rechtzeitig die Reißleine zieht.

Ich glaube, weniger Du sondern vielmehr Dein Therapeut sollte Angst haben ... [mocking] ... Stell Dir mal vor, die Baclofen-Therapie wirft seine ganzen alt daher gebrachten Therapieansätze über den Haufen [shok] !

Papfl
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