Amygdala stellt sich vor...

Es wird eigentlich erwartet, dass sich Mitglieder vorstellen und ihre Lebensumstände schildern, damit die anderen in Etwa wissen, mit wem sie es zu tun haben und ihm dann auch besser helfen können.
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Amygdala5
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Amygdala stellt sich vor...

Beitragvon Amygdala5 » 22. April 2013, 21:22

Hi Forum,

hmm - was schreibt mensch denn so als Vorstellungsgeschichte?!

Erster Alkoholkontakt in der Kindheit, "Eierlikörgläser auslecken dürfen"... Mutter Alkoholikerin und magersüchtig, Vater trat nicht in Erscheinung...

Regelmäßiger Alkoholkonsum seit - ?! - immer?! Zunächst Bier als Nahrungsersatz, dann Starkbier, dann Osborne.

1999 mit Lebenspartner das Trinken aufgegeben.

2005 Blasenkrebsdiagnose - trotzdem weiter geraucht...

2006, Blasenkrebs hatte sich endlich verpisst - prima Grund, darauf mal wieder einen Osborne zu trinken...

2009 Diagnose Brustkrebs. Das war der Aufhänger, mich zu outen, als Alki - ich hatte Schiss vor der Narkose... Nach der OP Teilnahme an einer Vorbereitungsgruppe für eine ambulante Therapie zur Suchtentwöhnung. Von den Leitern der Gruppe wurde mir nahegelegt, zunächst meine Krebsangst zu bewältigen, da diese den Rahmen sprengen würde. Ich verließ die Gruppe und habe kalt entzogen. Leider unterlag ich dem Glauben, kontrolliert trinken zu können. (Augenscheinlich können manche das tatsächlich - aber ich kann das wohl eher nicht). Nach drei Monaten begann der ganze Mist von vorne.

Ende 2010 trank ich am Tag ab dem Nachmittag Osborn. Die Beziehung zu meinem Partner verschlechterte sich, wir trennten uns zunächst räumlich. Auch mein Partner hatte inzwischen wieder zu trinken begonnen, allerdings "kontrolliert". Er verstand nicht, warum das mir nicht möglich war. Mein Trinkverhalten steigerte sich, ich begann am Nachmittag und war am Abend dann weg vom Fenster. Wachte gegen drei in der Früh auf und trank weiter. War sehr schnell bei einer Flasche Osborne pro Tag bei einem Gewicht von 55 kg... Nahrungsaufnahme - etwas weniger als null, in der Regel vier Toast pro Tag...

Zu Beginn des Jahres 2011 meine erste Entgiftung in der Klinik. Zehn Tage in denen ich eine Menge gelernt habe, von anderen Suchtkranken, im Raucherzimmer :) Am Tag der Entlassung erfuhr ich: Expartner trennt sich endgültig von mir - auf zu neuen Ufern :) Dennoch gelang es mir, sechs Monate trocken zu bleiben. Aber: Das "soziale Umfeld" kommt mit mir nicht mehr zurecht. Und auch mir fällt es zusehends schwer, mit Menschen im RL zu kommunizieren. Ich bin trocken, nüchtern und humorlos.

Einmal gelingt es mir noch, einen Rückfall zu verhindern, indem ich mich selber über Nacht "einweise", heulend und am Boden zerstört. Man legt mir nahe, eine Langzeittherapie zu machen. Das geht nicht. Ich habe Tiere und niemanden, der sie betreut.

Einige Monate später trennt sich eine, meine, beste Freundin von mir... Von der ich inzwischen vermute, sie hat das gleiche Problem wie ich... Das ist ein ganz wunderbarer Anlass, mir eine Flasche Osborne zu kaufen und diese zu vernichten...

Der Absturz vollzieht sich rasant, ich esse gar nix mehr, trinke nur noch und habe nun mehr null soziale Kontakte. Fürchte mich vor meinem eigenen Schatten, verwahrlose zusehends, schäme mich in Grund und Boden...

Zu Weihnachten letzten Jahres ruft mich eine alte Freundin an. Spricht sehr lange mit mir. Ermutigt mich, keinen Weinbrand mehr zu trinken, sondern lieber Wein. Seit dem Gespräch also Weinkonsum - von einigen Osbornrückfällen abgesehen...^^

Ein Entzug im Alleingang gelingt mir derzeit nicht (mehr).

Vor einigen Wochen bringt mich diese alte Freundin auf das Buch von Dr. Ameisen. Ich bestelle es und lasse es zunächst mal nur liegen... Vor einer Woche dann schlag' ich es auf und verschlinge es in zwei Tagen. Das erste Buch, was ich seit Jahren gelesen habe... Danach recherchiere ich online, entdecke dieses Forum, lese und lese und lese...

Es wühlt mich total auf, es ängstigt mich ungemein, aber etwas Hoffnung schimmert am Horizont.

Mein Glaube an Ärzte ist sehr gering. Seit meinem Outing habe ich nur schlechte Erfahrungen mit Ärzten gemacht. Ich lasse meine Krebsbaustellen brach liegen, da ich es leid bin, nach meinem Alkoholkonsum gefragt zu werden - und nicht nach meinem Befinden. Ärzte, die mir vor meinem Outing als Alki "normal" entgegen traten, begegnen mir jetzt bestenfalls zurückhaltend. Mache ich denen Angst? Trinken die selber? Reagiere ich über?

Anyway: Jetzt bin ich hier... :) Und sogar angemeldet...!

Liebe Grüße @ alle lesenden Augen!

Amygdala

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Re: Amygdala stellt sich vor...

Beitragvon shadok » 22. April 2013, 21:53

moin amygdala,

vielen dank für deine ausführliche vorstellung. hier bist du richtig aufgehoben, da wir alle mit der gleichen, bzw. einer ähnlichen problematik umgehen müssen.

das du den punkt 'kontrolliertes trinken kommt für mich nicht in frage' erreicht hast, ist für mich (habe dauerhafte abstinenz als ziel) ein sehr wichtiger 'meilenstein''.
den punkt 'baustellen liegen lassen' kennen hier wohl auch alle. aber du hast den wichtigsten schritt bereits getan, du hast die ursache erkannt und bist bereit, dagegen anzugehen. wie sieht es bei dir mit baclofen aus?

viel glück auf deinem weg, shadok

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Re: Amygdala stellt sich vor...

Beitragvon Amygdala5 » 22. April 2013, 22:07

Hallo shadok!

Sorry, ich kämpfe noch mit dem korrekten Editieren hier...^^ "wie sieht es bei dir mit baclofen aus?" hast Du gefragt. Keine Ahnung, ehrlich gesagt. Nach einigem Lesen hier fürchte ich mich zunächst mal vor dem Probieren und ich habe derzeit keinen Arzt, dem ich traue. Habe aber hier schon eine für mich erreichbare Adresse gefunden: Hamburg. Habe aber bereits einige Erfahrungsberichte gelesen... Bin alleinstehend und kann mir keinen Epilepsieanfall erlauben...^^

Danke für Deine Antwort!

Amy *trautsichnochnicht*...

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Re: Amygdala stellt sich vor...

Beitragvon Don » 22. April 2013, 22:17

Hallo Amygdala,
sei gegrüßt in unserem Forum. Schön, dass Du zu uns gefunden hast!
Amygdala5 hat geschrieben:... Bin alleinstehend und kann mir keinen Epilepsieanfall erlauben...^^

Wie meinst Du das? Hattest Du bisher schon epilepitsche Episoden?

LG - Don.
Zuletzt geändert von Don am 23. April 2013, 09:47, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Amygdala stellt sich vor...

Beitragvon Amygdala5 » 22. April 2013, 23:39

Hi Don!

Danke für Deine Antwort! Nee, eplilepitsche Episoden hatte ich bislang keine, habe aber hier irgendwo davon gelesen. Ich bin halt ein großer Angsthase... Und ich mag eigentlich keine Medikamente. Ich habe die Chemo verweigert und auch eine Hormontherapie, ich sitze Kopfweh aus und trink' lieber 'was... *verhaltengrins* Habe noch nicht soo viele Erfahrungsberichte hier gelesen - vielleicht sind meine Ängste ja unbegründet, ich weiß es nicht. Ich steh' noch ganz am Anfang vom Bac...^^ Es wäre toll, wenn es funktioniert, aber derzeit trau' ich mich noch nicht.

Liebe Grüße!

Amy

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Re: Amygdala stellt sich vor...

Beitragvon Don » 22. April 2013, 23:51

Hi Amygdala,

alles klar - verstehe. Erfahrungsberichte lesen ist sehr gut. Erstens bekommst Du das Gefühl, dass Du nicht allein bist und zweitens bekommt man ein gewisses Gefühl dafür, ob Bac evt. etwas für einen selbst sein könnte.

LG - Don.

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Re: Amygdala stellt sich vor...

Beitragvon Amygdala5 » 23. April 2013, 10:05

Hallo betalbatim,

danke für Deine Antwort! Der Name ist ironisch gemeint, meine medizinischen Kenntnisse halten sich doch sehr in Grenzen...

Ja, den Namen des Arztes habe ich hier irgendwo gelesen und dann die Adresse gegoogelt. Aber schon da steht mir die Angst im Weg. Es gibt leider viele Tage, an denen ich mich gar nicht unter Menschen traue, oder mit dem Auto zu fahren, oder, oder... Ich habe hier gelesen, dass man Ärzte im Umkreis finden kann, mir ist aber das Procedere noch nicht so ganz klar. Und ich überlege, meinen Hausarzt anzusprechen. Leider ist es eben gerade wegen der beiden unterschiedlichen Erkrankungen schwer, jemanden zu finden, der sich mit mir befassen mag. Den Krebsärzten macht mein Alkoholkonsum Angst und die Alkoholfachleute raten mir zu Beratungsstellen, die sich mit Krebs beschäftigen. Die Katze beißt sich in den Schwanz... Gerade kürzlich habe ich einen Homöopathen kennengelernt, bei dem ich mir psychische Unterstützung erhoffte bzw. überhaupt nur vorstellen konnte. Der ist schnell abgesprungen, als er merkte, es geht um Alk...

Warum ich alkoholfrei leben möchte, trotz (momentan hoffentlich ausgeheilter Krebserkrankungen)?! Das ist eine gute Frage schiefgrins Ich denke mal: Um Selbstbestimmung in mein Leben zu bekommen!

Liebe Grüße, Amygdala

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Re: Amygdala stellt sich vor...

Beitragvon DonQuixote » 23. April 2013, 21:32

Hallo Amy

Beide Therapien (Krebs + Alkohol) wirst Du nicht bei einem Arzt unter einen Hut bringen. Warum auch? Nicht umsonst gibt es für jeden ärztlichen Fachbereich Spezialisten, das kann durchaus parallel laufen. Wenn Du im Raum Hamburg einen Baclofen verschreibenden Arzt/Therapeuten suchst, dann melde Dich einfach hier.

Amygdala5 hat geschrieben:Gerade kürzlich habe ich einen Homöopathen kennengelernt, bei dem ich mir psychische Unterstützung erhoffte bzw. überhaupt nur vorstellen konnte. Der ist schnell abgesprungen, als er merkte, es geht um Alk...

Aber gegen Krebs hätte er Dich vielleicht behandelt, Ja? Halte Dich bloß von solchen Leuten fern! Homöopathie mag unterstützend vielleicht Ok sein, als „Hauptbehandlung“ ist sie ein NoGo.

DonQuixote

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Re: Amygdala stellt sich vor...

Beitragvon Amygdala5 » 23. April 2013, 22:00

Hallo DonQuixote,

danke für Deine Antwort! Nö, ich denk' mal, bei Krebs hätte der auch gekniffen schiefgrins. Aber davon hab' ich erst gar nicht erzählt, es ging und geht mir um Unterstützung bei der Suchtthematik - die ich auch als Ursache für die anderen Erkrankungen für mich erkannt habe.

Liebe Grüße, Amy

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Re: Amygdala stellt sich vor...

Beitragvon Loki » 26. April 2013, 20:11

Hallöchen [hi_bye]

Auch von mir einen verspäteten Willkommensgruß.

Amygdala5 hat geschrieben:Das "soziale Umfeld" kommt mit mir nicht mehr zurecht. Und auch mir fällt es zusehends schwer, mit Menschen im RL zu kommunizieren. Ich bin trocken, nüchtern und humorlos.


Huch. Du schreibst ja über mich. [mocking]

Liebe Grüße.
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Re: Amygdala stellt sich vor...

Beitragvon Amygdala5 » 26. April 2013, 21:26

Danke für Dein Willkommen Loki!

Wenn Du trocken bist, dann bist Du weiter als ich! Glückwunsch!

Allerdings kann ich erfreut berichten: Dieses Forum inspiriert mich sehr! Seit ich hier lese, tritt die Scham in den Hintergrund, dies empfinde ich als eine große Erleichterung.

Noch längst habe ich nicht alles gelesen, fürchte mich noch immer vor allem Möglichen, derzeit vor allem vor Ärzten und davor, Bac ohne Arzt zu konsumieren grins...

Aber: Seit einigen Tagen trink' ich nur noch Bier! Und davon wenig! Der Plan ist, mich längerfristig 'raus zu schleichen, doch nochmals eine "Entgiftung" im Alleingang zu probieren. Momentan klappt das ganz gut, aber das Zeitfenster ist ja noch winzig... Trotzdem möchte ich dem Forum danken, Eure klugen Köpfe haben mich auf Spur gebracht...

Und Dir Loki danke ich auch, ohne Dich hätte ich mich nicht getraut, in meinem eigenen Thread noch 'was zu schreiben! Echt jetzt! [mocking]

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Re: Amygdala stellt sich vor...

Beitragvon Loki » 30. April 2013, 18:04

Hallöchen [hi_bye]

Das freut mich, dass gerade ich der Grund war, dass Du noch etwas in Deinem Thread geschrieben hast.
Wahrscheinlich fällt es leichter, in einem Forum zu schreiben, wenn man weiß, daß man mit Anderen »im selben Boot« sitzt. Die Anonymität bewirkt noch ein Übriges.

Ja, mit den Ärzten ist das so eine Sache. Man weiß nie genau, woran man mit denen ist. Meine Hausärztin nimmt mich seit kurzem auch nicht mehr zu sich ins Sprechzimmer, sondern schickt mich zu ihrem jungen Kollegen (in der selben Praxis). Nachdem mir das jetzt schon ein paar Mal passiert ist, hat mich das schon i-wie verunsichert. Ich muss dazu sagen, dass ich vorher ca. 20 Jahre immer bei ihr gewesen bin. Keine Ahnung, was da auf einmal los ist. Hab' schon überlegt, ob ich einfach mal nachfrage, kommt mir aber auch etwas albern vor.
Somit ist das Vertrauensverhältnis dahin und ich könnte mir auch einen neuen Hausarzt in meiner Nähe suchen, um mir den weiten Weg durch die halbe Stadt zu ersparen.

Das mit dem »rausschleichen« aus dem Konsum habe ich auch schon probiert. Bevor ich mit dem Bac begonnen habe, hatte ich ja schon auf die Hälfte reduziert. Aber so ganz ohne ging's dann doch nicht.
Ich denke, das stufenweise Reduzieren verlangt einem über lange Zeit eine viel größere Disziplin ab, als man als Trinker eigentlich hat. Von heute auf morgen war für mich die bessere Wahl. Am ersten Tag hatte ich noch zu kämpfen, aber am Tag darauf konnte ich schon ein Häkchen im Kalender machen. Will sagen, dass man da auch viel früher ein Erfolgserlebnis hat, als wenn man sich längere Zeit mit solchen Vorgaben herumquält.
Aber da schreibe ich natürlich bloß über mich selbst. Andere Leute schaffen es sicher auch mit der anderen Methode. Das muss wohl jeder selbst für sich in Erfahrung bringen.

Was ich auch noch dazu sagen muss, dass ich auch viel moralische Unterstützung von anderer Seite hatte (Suchtberater, Therapeutin, usw.). So ganz auf mich allein gestellt, wer weiß, ob ich den ersten Schritt in diesem Moment gewagt hätte.
Und, was natürlich noch dazu kommt: Bac wirkt. Ich hatte vom ersten Tag an den erwünschten Effekt, der bis jetzt immer noch anhält. Wer es noch nicht ausprobiert hat, könnte es für Hexerei halten. [cool]

Damit will ich eigentlich nur noch mal sagen, was sehr viele hier sagen, dass die Prophezeiung auch wirklich eintritt.
Allerdings würde ich einen Ausstieg mit Bac und Alkohol nicht empfehlen, einfach aus meiner eigenen Erfahrung heraus.
Und wenn Du kein Vertrauen zu Deinen Ärzten hast, such Dir neue. Oder bestell das Zeug probehalber irgendwo und probier es einfach mal aus. Kannst ja noch mal meinen Bericht lesen. Vielleicht kannst Du Dich ja mit dem erwähnten Abschieds-Ritual anfreunden. [smile]

Es würde mich jedenfalls freuen, wenn Dich das Forum hier zu diesem Schritt inspirieren kann. Mir ging es jedenfall so ähnlich.

Na ja, weil Du meintest
Amygdala5 hat geschrieben:Dieses Forum inspiriert mich sehr! Seit ich hier lese, tritt die Scham in den Hintergrund, dies empfinde ich als eine große Erleichterung.


Und schreib ruhig weiter, egal wozu Du Dich nun entscheidest. Kann ja sein, dass Du Dich erst später dazu entschließt.
*Mut-mach-Brille [cool] aufsetz*

Liebe Grüße.
Loki
Zuletzt geändert von Loki am 8. August 2013, 11:30, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Amygdala stellt sich vor...

Beitragvon Amygdala5 » 1. Mai 2013, 08:07

Hallo Loki,

vielen Dank für die "Mut-mach-Brille", die kann ich wirklich gut gebrauchen! Dein Bericht liest sich beeindruckend, da bist Du ja ein gutes Stück weiter als ich, Respekt! Meine Erfahrungen mit dem von einem auf den anderen Tag aufhören liegen schon eine Weile zurück. Damals hatte ich noch nicht soo viel getrunken wie in den letzten Jahren. Bei meiner letzten Entgiftung habe ich Distra bekommen und trotzdem ging es mir tagelang echt dreckig, vor allem körperlich, aber auch psychisch. Augenblicklich komme ich mit dem langsam 'runterpegeln ganz gut klar, die Zeit wird zeigen, ob ich mir da in die Tasche lüge, schaun wir mal.

Danke für Deine Ermutigung!

Liebe Grüße
Amy

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Re: Amygdala stellt sich vor...

Beitragvon Loki » 8. August 2013, 11:58

Tja.
Wie ist es denn nun weiter gegangen?
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Re: Amygdala stellt sich vor...

Beitragvon Amygdala5 » 10. August 2013, 09:31

Danke für die Nachfrage Loki! Also bei mir ist alles in sehr ruhigem Fahrwasser. Seit ca. vier Wochen (oder mehr?!) lediglich eine Dose Warsteiner verdünnt mit Brause, regelmäßige Nahrungsaufnahme und keinerlei Brandweinrückfälle! Letzteres macht mich stolz, denn Triggersituationen gab es einige...

Momentan lese ich hier nicht mehr so regelmäßig mit, denn meine letzte Triggersituation hatte ich hier... Anlaß war eine Diskussion über das Thema "moderates Trinken"... Einige Beiträge dort lösten in mir eine Art Reflex aus, so nach dem Motto: Dann ist es auch egal, wenn nur absoltute Abstinenz zählt, dann kann ich auch wieder harte Sachen saufen... Dazu kam dann noch im engeren Freundeskreis ein statement: Wenn du das machst (Kontakt zu alten Freunden aufnehmen), bist du in vier Wochen wieder da, wo du im letzten Jahr aufgehört hast, das gebe ich dir schriftlich!

Nun ja, ich hatte über Tage den starken Wunsch, in alte Verhaltensmuster zurück zu eilen... Aber ich habe es nicht getan, stattdessen den Rückzug gewählt und den Kontakt mit den lieben Mitmenschen etwas reduziert... [twiddle]

Kein Bac - kein Schnaps, ich finde, ich bin auf einem guten Weg!

Und wie läuft es bei Dir? Anyway: Gutes Gelingen weiterhin!

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Re: Amygdala stellt sich vor...

Beitragvon Loki » 10. August 2013, 11:31

Hallöchen Amygdala [hi_bye]

Das freut mich, zu lesen. Brandwein ist ein irres Feuerwasser.
Ich habe auch eine Zeit lang aufgehört, hier zu lesen. Aus den gleichen Gründen.
Trigger erreichen mich aber nicht nur im Forum, sondern auch beim Fernsehen oder Bücher Lesen. Wenn z. B. Marlowe einen Drink nach dem anderen nimmt und dann auch noch seinen Fall löst, finde ich das schon i-wie faszinierend.

Amygdala5 hat geschrieben:Und wie läuft es bei Dir? Anyway: Gutes Gelingen weiterhin!

Guckst Du --> http://www.forum-baclofen.com/posting.php?mode=quote&f=3&p=12171

Mir geht es gerade nicht so gut und mein Optimismus ist mir auch abhanden gekommen.

mfg
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Re: Amygdala stellt sich vor...

Beitragvon Amygdala5 » 10. August 2013, 12:40

Huch!!! Wenn ich Deinen Link angemeldet anklicke, dann lande ich direkt in DEINEM (!) Editierfeld, das ist sehr seltsam und irgendwie beängstigend...!

Habe jetzt den Strang normal geöffnet und da ist dann alles so wie immer. Vielleicht schreibst Du gerade und unsere Beiträge überschneiden sich?!

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Re: Amygdala stellt sich vor...

Beitragvon DQA (Administrator) » 11. August 2013, 19:23

Hallo Amy

Amygdala5 hat geschrieben:Huch!!! Wenn ich Deinen Link angemeldet anklicke, dann lande ich direkt in DEINEM (!) Editierfeld, das ist sehr seltsam und irgendwie beängstigend...!

Keine Angst. Das ist nur Dein EIGENES "Antworten-mit-Zitat-Feld", deshalb steht dort auch der Text von Loki. Das hat schon seine Richtigkeit. Der Link ist halt unglücklich gesetzt.

DQA
Ich bin KEINE Signatur! Ich mache hier unten einfach nur sauber ... :sauber ...

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Re: Amygdala stellt sich vor...

Beitragvon Amygdala5 » 11. August 2013, 20:18

Uuups - wie peinlich... [shok]

Danke für die Aufklärung DonQuixote-Admin! [clapping]

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Re: Amygdala stellt sich vor...

Beitragvon Loki » 12. August 2013, 21:31

Hallöchen Amygdala [hi_bye]

Hättest Du gleich was dazu geschrieben, wäre mir wohler gewesen.

(Nee, Quatsch! [hi_bye] Mach, wie Du denkst. Ich weiß sowieso nicht, ob wir dieselbe Geschichte erzählen würden. Also, ich weiß es nicht genau ...).

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