Loki traut sich

Eigene Erfahrungsberichte zu Baclofen und Alkohol
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Loki
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Loki traut sich

Beitragvon Loki » 18. April 2013, 01:25

Hallöchen [hi_bye]

Bin guter Hoffnung

Natürlich nicht wirklich im Sinne von schwanger sein. Oder vielleicht doch? :roll:
Die Überschrift habe ich bewusst gewählt, weil ich vorhin eine seltsame Fressatacke bekam und ich in einem Anflug von Selbstironie bei mir dachte »Was für ein Glück, nun bin ich auch noch schwanger!«. Ich war nämlich in Gedanken noch bei meiner Kurzvorstellung und den Überlegungen zum Glück.
Vielleicht schreibe ich nachher noch kurz was dazu, nun aber erst mal zu meinen ersten Erfahrungen mit dem Bac.

Meinen letzten Absturz habe ich ja hier schon beschrieben. Danach ca. zwei Wochen mehr oder weniger freiwillige Abstinenz, ich war so mies drauf, dass ich gar nicht mehr trinken konnte. In dieser Zeit wurde dann von der Arbeitsagentur die Sozialtherapie für mich vermittelt. (Dort gibt es übrigens auch eine Gesprächsgruppe zum Thema, wo ich teilnehme, die aller zwei Wochen stattfindet. Dazu möchte ich auch gleich noch etwas schreiben.)
Ein paar Tage, nachdem ich dort begonnen hatte, fing ich wieder an zu trinken. Diesmal »genehmigte« ich mir 2 Bier am Abend und habe es bis jetzt auch dabei belassen. Im nachhinein finde ich es schon wieder doof von mir (und schäme mich auch ein wenig dabei, wenn ich das jetzt schreibe), dass ich überhaupt wieder damit angefangen habe. Andererseits habe ich meinen Konsum auf niedrigem Niveau gehalten, was ja schon mal besser war, als in den alten Trott zu verfallen. Ein klitzekleiner Schritt, aber besser als gar keiner.
Ich hatte ja auch immer noch die Angst davor, dass ich, wenn ich es mit Abstinenz von heut auf morgen versuche, ich mich bei einem Rückfall wieder knietief in die Sch... reite.

Bevor ich Bac verschrieben bekam, hat mir der Arzt erst einmal Akupunktur empfohlen. Falls es jemanden interessiert, die Methode nennt sich NADA. Nach vier Wochen habe ich damit aufgehört, weil ich keinerlei Wirkung verspürt habe, außer dass ich die Akupunktur-Stellen noch stundenlang nach der Behandlung als schmerzend empfand. Entweder hat man mich an den falschen Stellen gepiekst [sad] , oder ich hab' einfach nicht fest genug an die Methode geglaubt. Keine Ahnung.
Hat jemand von Euch die Methode auch schon mal ausprobiert?

Das Baclofen bekam ich dann vor vier Wochen verschrieben. Und was jetzt kommt, solltet Ihr mir nicht als Dummheit oder mangelnde Einsicht ankreiden, sondern einfach nur als Unwissenheit. Der Arzt hat mir nämlich nichts weiter dazu gesagt, als dass es mir helfen wird, und mir noch die Dosierung aufgeschrieben. Das wars dann schon.

Alles, was ich bisher über Medikamente gegen Alkoholismus wusste war, dass einem wahnsinnig schlecht davon wird, wenn man doch Alkohol trinkt. Also wollte ich lieber ein paar alkoholfreie Tage abwarten, bevor ich damit beginnen würde.
Dummerweise - jetzt kommts - habe ich dann in der Gesprächsgruppe davon erzählt, weil ich wissen wollte, ob jemand Erfahrung damit hatte. Ich wollte einfach nur 'ne Info.
Was dann kam, waren die üblichen Totalabstinenz-Argumente, die ich alle schon kannte. Im übrigen müsse man sowieso erst mal den Willen haben, sonst klappt das sowieso nicht und wenn, wäre es eh' nur ein Placebo-Effekt und wenn ich dann doch was trinken sollte, dann aber!!! usw...
Das hat mich dann total wuschig gemacht und verunsichert, so dass ich das Rezept gar nicht erst eingelöst habe. Schade eigentlich, denn ich hätte schon um vier Wochen Erfahrung reicher sein können.

Ich hab's dann, als das Rezept fast verfallen war, doch noch abgeholt.
Beim Lesen der Packungsbeilage dachte ich zuerst, man hätte mir was Falsches mitgegeben. Und erst in diesem Moment begann ich, mich über Baclofen kundig zu machen und ein paar Minuten später war ich schon hier im Forum beim Lesen, Lesen, Lesen. Ich meine, ein klitzekleiner Hinweis des verschreibenden Arztes hätte eigentlich genügt und ich wäre schon früher drauf gekommen und hätte mich nicht durch das Geschwafel in der Gruppe irritieren lassen.
Aber wie gesagt, ich hatte ja gar keine Ahnung. (Die aber auch nicht. Wie sich bei späterem Nachfragen ergab, kannte von denen auch keiner Baclofen, sondern haben mir offenbar auch nur Dinge erzählt, die sie mal irgendwo aufgeschnappt hatten.)
Jetzt wo ich das schreibe merke ich auf einmal, wie ärgerlich ich eigentlich darüber bin. Wahrscheinlich werde ich die Gesprächsrunde weiterhin besuchen, aber wohl nicht mehr auf Ratschläge hören, die mir die sogenannten »Erfahrenen« erzählen. Ich muss wohl mehr auf mein eigenes Gefühl vertrauen, sonst bin ich vielleicht schneller wieder unten, als mir lieb ist. (Ich meine, wenn ich mich zu etwas überreden lasse, wovon ich im Grunde genommen gar nicht überzeugt bin. Siehe Akupunktur...)


Der Beginn

Am Samstag habe ich so eine Art Abschieds-Ritual veranstalt. Ich habe hier im Forum gelesen, dass manche das ebenso gemacht haben und der Gedanke hat mir gefallen. Ich finde auch nicht, dass es kontraproduktiv oder gar schwachsinnig ist. Rituale sind dazu da, dass man sie in Erinnerung behält, inklusive der Bestimmung, der das Ritual dienen soll.
Vormittags einen kleinen Spaziergang und Einkaufsbummel - Ersatzstoffe mussten herbeigekarrt werden. (Eiscreme, Chips und Cola für einen gemütlichen Fernseh-Abend) Danach ein Mittagessen im Restaurant (gab's bei mir schon eeeewig nicht mehr), inklusive Bier. Mein Fernsehabend fing dann auch schon am Nachmittag an. Hatte noch ein paar Filme auf dem Recorder, die es wert waren. Nach der Cola und den Chips gab es dann noch Bier mit Chips, zwischendurch immer mal eine Portion Vanille-Eis. Und, naja, die Filme waren auch gut. [good]

Am Sonntag hatte ich noch zwei Bier im Schrank. Dort stehen sie aber jetzt noch, um das gleich mal vorwegzunehmen. [yahoo] <--- mein Lieblings-Smiley...)
Hab sie extra nicht in den Kühlschrank gestellt, damit ich sie nicht dauernd sehe. Ich weiß, dass sie noch da sind. Das genügt mir erst mal. Eine Art Sicherheit, bevor ich losgehe und evtl. nach einem Frust-Einkauf mit 'ner ganzen Tasche voll Bier wieder hier ankomme.

So.
Das war jetzt aber 'ne lange Vorgeschichte. Sorry, aber wem das zu viel ist, wird es eh' nur überfliegen.
Mir war es wert, es mal aufzuschreiben. Gehört vielleicht noch zu meinem Ritual. So kann ich später noch mal gucken, welche Überlegungen mich zu diesem Entschluss gebracht haben. Kann ja sein, dass ich es wirklich noch mal brauche (hoffentlich nicht zu bald...).

Hier mal meine jetzige Dosierung:

Dosierung_2013-04-14.jpg
... erst mal 30mg


Übrigens noch danke für den Baclofen-Rechner. Nun weiß ich leider nicht mehr, wer den hier zum Runterladen reingestellt hat.

Edit (19. 4. 2013):
Ach ja, das Tool stammt von Célestin und DonQuixote hat es hier bereit gestellt. (vielen Dank . [hi_bye] )


Nebenwirkungen

Der erste Tag war heftig. Schwindelanfälle, Schweißausbrüche, Nieren(?)schmerzen (na jedenfalls in der Gegend), fieser Kopfschmerz hinter dem rechten Ohr (sehr ungewöhnlich, an dieser Stelle hatte ich noch nie Kopfschmerzen).
Die Schwindelanfälle sind jetzt nicht mehr da. Vielleicht war da am Sonntag noch Restalkohol dran beteiligt?

Gestern (Mittwoch) war es schon wieder sehr erträglich. Die Schmerzen, bei denen ich nicht genau weiß, ob es die Nieren sind, kommen ab und zu für 10-20 Minuten und verschwinden dann wieder. Der Kopfschmerz hält schon mal länger an und geht leider noch nicht von alleine weg. Ich helfe mir da mit 1-2 Acesal. Funktioniert.
Ach ja, die komischen Träume. Die habe ich auch. Bisher jedoch eher angenehme Träume. Solange keine Albträume draus werden, finde ich's gar nicht mal so schlecht. [mocking]
Wegen der Überschrift »Bin guter Hoffnung«: Ich habe unglaublichen Appetit zur Zeit. Andauernd. Und aller Stunden nach was anderem. Vielleicht bin ich ja doch schwanger? [dance] Habe jetzt immer Bitterschokolade dabei (80% Kakao-Gehalt). Wenn ich davon ein Stück lutsche, vergeht mir der Appetit auf Bier sowieso. Tja, so hat halt jeder seine eigenen Macken. Ich freue mich, dass ich über mich selbst lachen kann. Selbstironie ist auch was feines. [clapping]

Ich soll innerhalb von 4 Wochen auf 60mg hochdosieren. Wollte eigentlich schon morgen (Donnerstag) von 30mg auf 40mg gehen, aber da ich vorhin schon wieder Kopfschmerzen hatte, warte ich mal noch 'nen Tag und entscheide mich dann morgen neu, je nach Befinden.

Das Verlangen nach Alkohol ist erst mal weg. Trotz der Erfolgsberichte, die ich schon lesen konnte, bin ich trotzdem i-wie erstaunt darüber. Aber der Gedanke ans Trinken kommt immer mal wieder. Gerade jetzt, wenn ich so vor mich hin tippe, erinnert mich das an glückliche chat-Abende und ich war vorhin schon mal drauf und dran, eins der Biere zu öffnen, die hier noch rumstehen. (Ist das so ein Trigger, wie hier immer beschrieben wird? Ich kenne mich mit den Begriffen noch nicht so aus.)
Ich bin aber gar nicht erst aufgestanden. Hab ein Schälchen Lakritz hier stehen, die bringen mir auch einen Geschmack in den Mund, der sich bei mir nicht mit Bier vereinbaren lässt (genau wie die bittere Schokolade). Da habe ich neben der Bac-Notfalltablette noch zwei Dinge, die mich vom Bier Appetit abhalten könnten. Muss ich morgen mal drüber nachdenken, was ich noch ungern mit Bier gemeinsam zu mir nehme. Kuchen fällt mir da eben noch ein...

Nun ist aber Schluss.

Liebe Grüße.
Loki
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Re: Loki traut sich

Beitragvon WilloTse » 18. April 2013, 07:56

Hallo Loki!

30 mg/d als Einstiegsdosis ist recht tough. Ich würde an Deiner Stelle das jetzt erstmal noch ein paar Tage halten, bis die Nebenwirkungen sich gelegt haben und dann erst - und etwas langsamer - weiter erhöhen

Aus dem Arztkoffer:
Leitfaden für die Anwendung von Baclofen hat geschrieben:Es besteht dahingehend Einigkeit, die Dosis langsam zu erhöhen. Im Allgemeinen beginnt man mit
ungefähr 15 mg, drei bis vier Tage später geht man auf 30 mg. Danach erhöht man um 10 mg alle drei
bis fünf Tage bis zur therapeutisch wirksamen Dosis, welche von Patient zu Patient unterschiedlich
und nicht vorhersehbar ist.

Das kann man zur Not auch schneller machen, aber so lange Du deutliche NW verspürst, würde ich mich mal an dieses Tempo halten.

Ansonsten: klingt doch gut, Dein Ansatz, so wird das was!

LG und viel Erfolg
Willo

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Papfl
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Re: Loki traut sich

Beitragvon Papfl » 18. April 2013, 08:05

Hallo Loki!

Das "von der Seele schreiben" kann manchmal ganz schön hilfreich sein, mach' Dir deshalb keinen Kopf, wenn Du glaubst, Deine Berichte seien zu lang...Du schreibst sehr flüssig und mit Gehalt. Es macht wirklich Spaß, Dich zu lesen. Doof, wer Deine Zeilen "nur" überfliegt [smile] .

Ich habe mich an einigen Stellen in Deinem Bericht wieder gefunden (z. B. Abschlussritual, "zwei" Biere in petto für alle Fälle...).

Vielleicht ein paar Anmerkungen:

Wenn Nebenwirkungen Dir Probleme (Kopfschmerzen etc.) bereiten, dann dosiere langsamer auf. Auch wenn Dein Arzt meint, Du müsstest in vier Wochen auf 60 mg/d sein. Auch er kann nur von Richtwerten ausgehen, und die Dosierung/Verträglichkeit von Baclofen ist nunmal von Mensch zu Mensch sehr verschieden. Du bist (seit Sonntag?) jetzt (heute ist Donnerstag) schon auf 30 mg/d. Das ist meiner Ansicht nach viel zu schnell. Dein/e Arzt/in wird auch nicht böse sein, wenn Du in vier Wochen wieder kommst und ihm/ihr mitteilst, dass Du "nur" bei 40 mg/d bist, weil Du anfängliche Nebenwirkungen hattest, die aber inzwischen verschwunden seien. Im Gegenteil: Das ist ein Zeichen dafür, dass Du sehr verantwortungsvoll mit dem Medikament umgehst.

Zu der Nierengeschichte: Baclofen wird zu einem großen Teil über das Urin wieder ausgeschieden (und nicht über die Leber abgebaut, wie viele andere Medikamente). Da unsereins daran gewöhnt ist, als Flüssigkeit vorwiegend Alkoholisches zu sich zu nehmen, "vergisst" man das Trinken häufig, wenn der Alkohol wegfällt. Soll heißen: Nimmst Du ausreichend Flüssigkeit zu Dir? Minimum 2-3 Liter pro Tag (Wasser, Tee, etc.)? Probier's mal aus. Vielleicht legen sich die Nierenschmerzen dann.

Und zu guter Letzt: Nimm's den Mitgliedern Deiner Gesprächsgruppe nicht allzu krumm, wenn sie Dich "falsch" beraten haben. Auch hier ist es Unwissenheit, oder besser gesagt: "falsches" Wissen. Was die da von sich gegeben haben, ist das, was in Therapien und Selbsthilfegruppen seit jeher von morgens bis abends eingebläut wird. Mittlerweile ist selbst die Wissenschaft soweit, dem Individuum zumindest eine Form von "freier" Entscheidung einzuräumen, wie es künftig mit Alkohol umgehen möchte. Obwohl Abstinenz natürlich nach wie vor der sicherste Weg ist. Und die bis dato für die Behandlung der Alkoholabhängigkeit offiziell zugelassenen Medikamente sind in der Tat nur "bessere" Placebos (Campral, Naltrexon) oder verursachen nach Alkoholeinnahme Übelkeit, Erbrechen und Krämpfe (Antabus).

Alles in allem ist es total okay, wie Du die Sache angehst. Du bist auf einem guten Weg.

Weiter so!
Papfl
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Albert Ein­stein (1879 - 1955)

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Chinaski
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Re: Loki traut sich

Beitragvon Chinaski » 18. April 2013, 11:20

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Zuletzt geändert von Chinaski am 21. Juni 2014, 11:47, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Loki traut sich

Beitragvon Chinaski » 18. April 2013, 11:36

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Re: Loki traut sich

Beitragvon Loki » 18. April 2013, 18:50

Hallöchen [hi_bye]

Danke schön

Ich war neugierig und wollte »nur mal gucken«, ob ich eine Antwort bekommen habe. Und dann waren es gleich vier. Habe mich riesig gefreut. Ihr seid wirklich Klasse. [good]
So ein wenig Zuspruch am Anfang und die Bestätigung, dass ich einigermaßen alles richtig mache, brauche ich wohl am Anfang noch. Fühle mich noch sehr unsicher und i-wie nicht stabil.

Schlechter Start heute morgen

Dosierung_2013-04-17.jpg
4. Tag, 30 mg


Wie man sehen kann, habe ich gestern die 20-Uhr-Tablette vergessen. Ich war so ins Schreiben und Forum-Schmökern vertieft, dass ich erst gegen 2:00 Uhr ins Bett gehen wollte. Und da fiel mir das auf und ich habe die fehlende Tabl. noch genommen. Tja, das hätte ich lieber nicht tun sollen, zumal ich sowieso schon hundemüde war und sie nicht gebraucht hätte. Beim nächsten Mal weiß ich es besser.
Heute morgen ging bei mir um 5:00 Uhr der Radiowecker an. Ich aber leider nicht, sondern bin gleich wieder eingeschlafen. Das Radio dudelte vor sich hin, gegen sechs wurde ich noch mal wach ... das gleiche Spiel. Gegen 7:00 schaffte ich es dann, aufzustehen, aber nur, weil ich unbedingt los musste.
Ich hatte das Gefühl, als hätte ich einen Kater. »Du hast doch nicht etwa...« dachte ich kurz, aber nein, ich hatte nicht.
Kam dann zwar relativ schnell in die Gänge, fühlte mich aber trotzdem i-wie verpeilt. In der Hektik habe ich dann auch kurz hintereinander mehrere blöde Fehlentscheidungen getroffen, bzw. noch die Hälfte vergessen, was ich eigentlich mitnehmen wollte.
Im Nachhinein finde ich es schon wieder witzig, was mir passiert ist:
Geld eingesteckt, weil ich nachmittags noch einkaufen wollte. Dann fiel mir ein, ich könnte ja zu viel einkaufen und dann kein Geld mehr für meinen Friseurtermin morgen haben. Also, Friseurgeld zu Hause lassen, jetzt aber los! Unterwegs kurz die Einkaufsliste überschlagen: »Idiot, das reicht nicht für den Einkauf!« [biggrin] Na egal, ich komme ja an einer Sparkasse vorbei. Am Automaten Geld bestellt, Karte wieder eingesteckt und weiter ging's. Nach ein paar Schritten bemerkt, dass ich das Geld vergessen hatte. Schnell zurück zum Automaten. Erst mal blöd geguckt. Entweder hatte der Automat das Geld wieder eingezogen, oder der Typ, der dort gerade um die Ecke verschwand, hatte es für mich erledigt. [shok] Na und dann kam auch schon der Bus angebraust, der letzte mit dem ich pünktlich sein konnte, also hechtete ich erst mal dort hin. Während der Fahrt im Bus fiel mir ein, was ich vergessen hatte mitzunehmen, aber da war schon alles zu spät...
Irre, oder? Jetzt bange ich noch, ob die Bank mein letztes Geld für diesen Monat eingezogen hat (dann bekomme ich es ja wieder), oder der Typ. Leider konnte ich vorhin noch keine aktuellen Buchungen sehen.


Aktuelle Nebenwirkungen

Immer mal wieder der Kopfschmerz, puckert immer mal wieder. Geht dann schnell wieder weg und ist nicht mehr so fies wie gestern noch.

...

WilloTse hat geschrieben:30 mg/d als Einstiegsdosis ist recht tough. Ich würde an Deiner Stelle das jetzt erstmal noch ein paar Tage halten, bis die Nebenwirkungen sich gelegt haben und dann erst - und etwas langsamer - weiter erhöhen


Ja, werde ich erst mal so machen. Dass man eher mit 15mg beginnt, wusste ich ja nicht. Hab die Dosierung so vom Arzt aufgeschrieben bekommen.

Papfl hat geschrieben:Du schreibst sehr flüssig und mit Gehalt. Es macht wirklich Spaß, Dich zu lesen. Doof, wer Deine Zeilen "nur" überfliegt [smile] .


Hey, das geht ja runter wie Öl. [smile]
Das Aufdosieren werde ich dann wohl erst mal bis zum Wochenende vertagen und dann noch mal in mich gehen, wie's mir mit den NW so ergeht bis dahin.
Über die Menge der Flüssigkeit habe ich mir bisher noch keine Gedanken gemacht. Aber nach dem Hinweis bin ich gerade am Zählen. Eben erst die zweite Liter-Kanne Tee aufgebrüht, seit ich wieder zu Hause bin. Die wird heute abend noch alle. Morgens trinke ich auch so'ne Kanne weg, bevor ich los gehe. Tagsüber noch paar Kaffee und eine Flasche Selters. Ich komme also auf ca. 4 Liter, eher noch mehr, Getränke.
Aber danke für den Hinweis. Kann ich ja mal im Hinterkopf behalten, wenn ich vielleicht mal länger unterwegs bin. Dann lieber noch 'ne Flasche Selters mitnehmen.

Chinaski hat geschrieben:Ich glaube es hat hier niemand einen so guten abgestimmten begleitenden Hintergrund.

Auch Dir vielen Dank für Deine Tipps und Gedanken.
Liegt vielleicht daran, dass ich in einer Stadt wohne und hier alles so vorfinde, ohne erst eine lange Anreise unternehmen zu müssen. In meiner Situation (ohne Auto z.B.) auf dem Land zu wohnen, könnte ich mir auch nicht vorstellen. Schon aus Bequemlichkeit (glaube ich) würde ich da wohl das eine oder andere Angebot sausen lassen.

Chinaski hat geschrieben:Dich triggern anscheinend der Vergangenheit angehörende "gemütliche Chat Abende" mit diversen Schöppchen!

Ja klar. Vor allem mit »Schöppchen«. [wacko] Mann, was habe ich gechattet! Ganze Nächte habe ich mir um die Ohren geschlagen. Und meist war es nur belangloses Zeug oder einfach bloß Unsinn. Hauptsache Lustikk. [pardon]
Wenn ich mir jetzt angucke, wie lange ich z.B. für diesen Text hier brauche, frag ich mich...
Aber ein Gutes hatte das chatten doch: So ganz nebenbei habe ich mir das Zehnfinger-Schreiben selbst beigebracht mit einer beachtlichen Geschwindigkeit. Es hat eben jedes Ding zwei Seiten. [smile]

So.
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Re: Loki traut sich

Beitragvon Loki » 29. April 2013, 20:27

Hallöchen [hi_bye]

Nun drücke ich mich schon seit einer Woche davor, meinen Bericht weiter zu schreiben. Aber viel ist eigentlich auch nicht passiert, was ich hätte schreiben können. Da ich jedoch irgendwo gelesen habe, dass es ausdrücklich erwünscht ist, auch positive Dinge zu berichten, will ich nun doch mit meinem Bericht weiter machen.
Man kann ja auch mal sagen, wenn man etwas gut findet. [dance]

Bis jetzt läuft alles gut. Bis auf gelegentliche Gedanken an ein kühles Bierchen am Abend juckt mich Alkohol eigentlich nicht mehr. Der Gedanke ist dann auch schnell wieder weg, hab ja sonst genügend zu tun.
Vor ein paar Tagen suchte ich etwas und guckte auch in den Schrank, wo meine »Reserve« immer noch unberührt steht. Ich dachte nur »Ach, stimmt ja...«, das war's dann auch schon. Ich glaube, das was Ameisen »Gleichgültigkeit gegenüber Alkohol« nennt, ist bei mir tatsächlich eingetreten.

Na gut, sind ja erst zwei Wochen, so richtig traue ich dem Frieden noch nicht. Da ist immer noch die Angst im Hintergrund, was wohl ist, wenn »es« wieder los geht. Kann ich danach einfach wieder zur Tagesordnung übergehen und es erneut versuchen? Oder bin ich dann total fertig darüber, es doch wieder mal nicht geschafft zu haben? Keine Ahnung...

Dosierung_2013-04-28.jpg
Dosierung nach zwei Wochen


Im Verlauf dieser Woche werde ich auf 60mg hoch dosieren. So hat es mir der Doc aufgeschrieben.

Nebenwirkungen halten sich seit etlichen Tagen in Grenzen.
Ab und zu meldet sich der fiese Kopfschmerz. Geht aber nach kurzer Zeit wieder weg, auch ohne Kopfschmerztablette. Zum Glück.
Zero hat geschrieben:...furchtbar realistische Träume. Ich erlebe regelrecht, was ich träume. Diese Traumbilder sind nicht immer schön, aber zum Glück auch nicht albtraumhaft.
Habe hier schon öfters gelesen, dass es einigen von euch auch so ergeht.

Ja, Zero, diese Träume habe ich auch. Ganz genau so, wie Du es beschrieben hast.
Normalerweise kenne ich es so, dass ich nach dem Aufwachen kurz an den Traum denke und mich kurze Zeit später nicht mehr richtig daran erinnern kann. Jetzt ist das beinahe so wie eine richtige Erinnerung. So realistisch, als hätte ich es tatsächlich erlebt. Auch nach mehreren Tagen noch denke ich an diese »Situationen«. Vielleicht prägt sich das irgendwann so sehr ein, dass ich am Ende selber glaube, es tatsächlich erlebt zu haben. :?: Bin schon gespannt, was meine Psycho-Tante dazu sagen wird.

Tja. Sonst ist vielleicht noch erwähnenswert, dass ich ziemlich »hibbelig« bin, fast schon hyperaktiv. Ständig muss ich was fuddeln und machen, ist ja auch so viel liegengeblieben in letzter Zeit. [pardon] Dabei nehme ich mir auch immer viel zu viel vor, Dinge die realistisch gesehen, gar nicht so schnell zu schaffen sind.
Da hat es aber auch mittlerweile schon »klick« bei mir gemacht. Was ich nicht schaffe, bleibt eben liegen. Das Leben ist kein Ponyhof. Es kann nicht auf einmal alles perfekt laufen, nur weil ich nun nicht mehr trinke. Es braucht noch eine Zeit, bis ich die richtige Balance wieder gefunden habe.
(Gerade vorhin erst habe ich gefühlte 50 Fenster auf meinem Desktop einfach geschlossen, da ich merkte, dass ich schon wieder am »Verzetteln war«.)

Und deshalb mache ich auch hier erst mal Schluss, bevor ich wieder ins »Labern« gerate. [blum]

Liebe Grüße.
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Re: Loki traut sich

Beitragvon DonQuixote » 29. April 2013, 22:22

Hallo Loki

Sehr schöne Verteilung über den ganzen Tag, mit Hauptaugenmerk auf die Abendstunden nach 18:00 Uhr. Deine ehemaligen „Problemstunden“?

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Re: Loki traut sich

Beitragvon GoldenTulip » 30. April 2013, 08:01

Hallo Loki,

Da ist immer noch die Angst im Hintergrund, was wohl ist, wenn »es« wieder los geht. Kann ich danach einfach wieder zur Tagesordnung übergehen und es erneut versuchen? Oder bin ich dann total fertig darüber, es doch wieder mal nicht geschafft zu haben? Keine Ahnung...


Zwei Wochen sind einerseits eine lange Zeit, wenn man mal durchgehend nüchtern ist- andererseits eine sehr kurze, wenn Du eine jahrelange Gewohnheit verändern möchtest.
"Es" geht wahrscheinlich nicht "einfach wieder los", sondern Du merkst schon vorher, dass sich was anbahnen könnte. Dann wäre es gut, eine "Notfallpille" zu nehmen, und 20 Minuten um den Block zu laufen, bis sich der Drang wieder legt.

Wenn Du doch wieder etwas trinken solltest, fängst Du dennoch nicht wieder bei Null an, jeder Tag ohne Alkohol schafft Distanz, ein Rückfall wäre es im klassischen Sinne nur, wenn Du körperlich und seelisch wieder genau da landest, wo Du aufgehört hattest.

Das ist unwahrscheinlich, wenn man sich auf den Prozess, davon loszukommen, erstmal eingelassen hat.

Genieße das Gefühl, ohne Suchtdruck durch den Tag zu gehen und versuch aktiv Dein nüchternes Leben schön zu gestalten für Dich- das schützt Dich am meisten vor Kurzschlussreaktionen, weil es dann etwas zu verlieren gibt,
und darum schreibe ruhig gerade die postiven Erlebnisse und Empfindungen, die sich derzeit einstellen, auf!

Lieben Gruß
Conny
Siegreiche Krieger siegen bevor sie in den Krieg ziehen, während Verlierer erst in den Krieg ziehen und dann versuchen, zu gewinnen. Sunzi.
Wenn Du nichts tun kannst, tu, was Du tun kannst. Conny.

In respektvollem Gedenken an Aaron Swartz http://de.wikipedia.org/wiki/Aaron_Swartz

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Re: Loki traut sich

Beitragvon Loki » 30. April 2013, 16:48

Hallöchen [hi_bye]
DonQuixote hat geschrieben:Sehr schöne Verteilung über den ganzen Tag, mit Hauptaugenmerk auf die Abendstunden nach 18:00 Uhr. Deine ehemaligen „Problemstunden“?

Ja, genau. Abends, wenn ich zu Hause bin und mir die Einsamkeit bewusst wird. [sad]

GoldenTulip hat geschrieben:Zwei Wochen sind einerseits eine lange Zeit, wenn man mal durchgehend nüchtern ist- andererseits eine sehr kurze, wenn Du eine jahrelange Gewohnheit verändern möchtest.
"Es" geht wahrscheinlich nicht "einfach wieder los", sondern Du merkst schon vorher, dass sich was anbahnen könnte. Dann wäre es gut, eine "Notfallpille" zu nehmen, und 20 Minuten um den Block zu laufen, bis sich der Drang wieder legt.

Auch Dir, GoldenTulip, danke für die netten Worte.
Die Notfallpille habe ich jetzt immer bei mir. Wird aber wohl unterwegs kaum zum Einsatz kommen. Wenn ich trinke, dann zu Hause. Ich habe schon zu viele peinliche Momente erlebt, dass ich mir das Trinken in Gesellschaft schon lange abgewöhnt habe. Ist aber trotzdem gut zu wissen, dass die Notfallpille jetzt immer dabei ist. Man weiß ja nie.

Mein Leben nun auf einmal schön zu gestalten, den Punkt habe ich noch nicht richtig gefunden. Es geht mir zwar nicht schlecht, aber »schön« ist was Anderes. [unknown]

Liebe Grüße.
Loki
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Negativerfahrung

Beitragvon Loki » 8. August 2013, 00:43

Hallöchen.
Hiermit möchte ich mich auch mal wieder melden. [hi_bye]

Wann habe ich mit Baclofen begonnen? Ach ja, im April irgendwann...

Ich sag's dann mal gleich: Die »gute Wirkung« ist dahin. Baclofen wirkt bei mir nicht mehr, habe ich den Eindruck.
Bin jetzt bei 100 mg pro Tag und das Zeug macht mich schrecklich müde. Fast so, als wäre ich besoffen.

Deswegen trinke ich auch ab und zu wieder (hab's mir mal notiert: etwa 1/3 des Monats).
Während der anderen Zeit warte ich immer darauf, dass die erwünschte Baclofen-Wirkung wieder eintritt. Ist aber leider nicht. Was mache ich falsch?
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Re: Loki traut sich

Beitragvon GoldenTulip » 8. August 2013, 15:57

Loki,

an der Stelle hier auch zum 3. Mal ein Beitrag von mir:

Bin jetzt bei 100 mg pro Tag und das Zeug macht mich schrecklich müde. Fast so, als wäre ich besoffen.

Deswegen trinke ich auch ab und zu wieder


Du trinkst sicher nicht, weil Dich Baclofen müde macht.

Müde allein reicht nicht: Wieso trinkst Du?

Was ist die Lücke zwischen "normal nüchtern sein" und wie geht es Dir, wenn Du trinkst? Was macht der Alkohol, was Du nicht kannst?

Schau da mal hin. Und dann kannst Du langsam Stück für Stück das Fass von hinten aufrollen.

Schreib auf, was für Empfindungen zwischen nüchtern und berauscht auftreten. Würdige jeden eigenen Status. und dann weißt Du, wo das ganze einbricht. Warum das ganze?

Da kannst Du dann weiter machen.

Lieben Gruß
Conny
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Re: Loki traut sich

Beitragvon Loki » 9. August 2013, 17:00

Hallöchen [hi_bye]

Na, das war ja mal sehr unglücklich formuliert von mir.
Ich meinte natürlich nicht, dass ich wieder trinke, weil mich das Baclofen müde macht, sondern deshalb, weil die Wirkung des Baclofens nachgelassen hat (bzw. nicht mehr spürbar ist). Das wollte ich bloß noch mal klar stellen.

Um das mal speziell zu beschreiben:
Ich trinke mal 'ne Woche gar nichts, dann rappelt mich irgendetwas (ohne es benennen zu können) um und ich trinke wieder ein paar Tage was. Meistens an Wochenenden. Nach ein paar Tagen höre ich wieder auf damit ... usw.
Das sind dann so 4-8 Bier pro Tag. Unterschiedlich.
Am Anfang habe ich an Trink-Tagen das Bac weggelassen, weil man ja keine Medikamente im Zusammenhang mit Alkohol nehmen soll. Der Arzt hat mir allerdings gesagt, dass ich das Bac trotzdem nehmen soll. Er hat es auch irgendwie begründet, als ich aber mit meinem Argument kam, dass man keine Medikamente im Zusammenhang mit Alkohol nehmen soll, machte er einen Rückzieher, allerdings wie ich meinte, nur halbherzig. Am Ende waren wir dann wieder so weit, dass ich das Bac doch weiter nehmen soll, auch wenn ich getrunken habe. Das hat mich alles ein wenig verunsichert.
Jetzt ist es eigentlich so, dass ich es mal nehme, dann wieder nicht, je nachdem, wie ich gerade denke, drauf zu sein.
Wenn es mich müde macht, bin ich froh, denn wenn ich schlafe, kann ich nicht trinken. Das empfinde ich aber auch nicht als eine ideale Lösung. Statt betrunken zu sein, bin ich dann sediert. ... Und dabei wollte ich doch in meinem neuen, alkoholfreien Zustand etwas Sinnvolleres anfangen, als nur zu schlafen.

Das klingt jetzt wahrscheinlich alles noch konfuser, als die vorige Nachricht von mir. Ich wollt's einfach nur mal aufschreiben, vielleicht steige ich da selber durch, wenn ich es mir heute abend oder morgen noch einmal durchlese.
(Es wäre sicher hilfreich, wenn ich hier jemanden hätte, mit dem ich darüber reden könnte. Ist aber leider nicht der Fall. Deshalb habe ich es hier aufgeschrieben. Irgendwo muss ich ja mit diesen Gedanken hin. Bin eben ein »Einzelkämpfer«.)

LG
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Re: Loki traut sich

Beitragvon Chinaski » 9. August 2013, 17:30

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Re: Loki traut sich

Beitragvon Loki » 9. August 2013, 17:49

Hallöchen [hi_bye]

Es ging ja nur darum, ob ich das Bac nehme, wenn ich gleichzeitig Alkohol trinke. Da nehme ich es mal und mal nicht.
Wenn ich jedoch nüchtern bin, nehme ich es regelmäßig.
Der Arzt hat mir schon signalisiert, dass er mir mehr als 100mg/Tag nicht geben wird. Was mir aber auch schon genügt, denn mehr von dem Zeug vertrage ich sowieso nicht, weil es mich müde macht. Vielleicht brauche ich aber trotzdem mehr und muss die Müdigkeit i-wie anders bekämpfen. Ich habe es schon mit 1 Stunde Laufen probiert und Liegestütze, jedes mal, wenn ich müde werde.
Was aber auch wieder den Effekt hat, dass ich in dieser Zeit nix Anderes auf die Reihe bekomme.
Bin immer noch ratlos.

LG
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Re: Loki traut sich

Beitragvon DonQuixote » 9. August 2013, 19:52

Hi Loki

Unbedingt das Medikament (Baclofen) durchgehend nehmen, auch an Trinktagen, auch an aufeinanderfolgenden Trinktagen. Dein Arzt hat schon Recht. Dabei beachten, dass Baclofen die Wirkung von Alkohol verstärken kann, d.h. man verträgt unter Umständen weniger Alkohol. Na ja, es gibt Schlimmeres.

Zu den Nebenwirkungen (Sedierung, Schläfrigkeit) habe ich dreierlei Rat: Entweder die Dosis etwas reduzieren, oder die Medikamenteneinnahme eher in die Abendstunden verlegen, oder das Problem einfach ignorieren und aussitzen, gegebenenfalls die Dosis sogar noch erhöhen. Passieren kann dabei nichts, solange Du nicht Auto fährst oder dergleichen machst. Und immer den Vergleich ziehen zu den Nebenwirkungen fortgeschrittenen Alkoholkonsums.

Und überhaupt: Dein Erfolg ist ja so schlecht nicht. Reduktion um ca. 60 bis 70 %? Sehe ich das richtig?

Fragt DonQuixote

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Re: Loki traut sich

Beitragvon Loki » 10. August 2013, 11:54

Hallöchen [hi_bye]

Ich werde den Tipp einmal beherzigen und Bac auch nehmen, wenn ich etwas getrunken habe.
Was ist jedoch mit dem Hinweis im Beipackzettel, Medikamente nicht mit Alkohol zusammen zu nehmen?

Ja stimmt, der Erfolg ist nicht von der Hand zu weisen. Allerdings bin ich von 0 Alkohol zu Beginn (den ich ja so ermutigend fand) jetzt auf ca. 30% Alkoholtage raufgeschliddert. Wenn ich mir das so angucke, ist das eher auf lange Sicht ein Misserfolg. [sad]

DonQuixote hat geschrieben:Passieren kann dabei nichts, solange Du nicht Auto fährst oder dergleichen machst.


Auto fahren und Maschinen bedienen fällt bei mir sowieso aus. Auf Grund einer Augenerkrankung habe ich kein räumliches Sehen mehr, so dass ich aus rein arbeitschutztechnischen Gründen so gut wie nirgends mehr eingesetzt werden kann. Das macht es schwierig, nach einer Arbeitsstelle zu suchen, obwohl ich mich gar nicht mal sooo für arbeitsuntauglich halte. (Es gibt ja noch andere Arbeiten...)

LG
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Re: Loki traut sich

Beitragvon Amygdala5 » 10. August 2013, 12:48

Zu dem Bac kann ich Dir nix sagen. Allerdings die Tendenz, den eigenen Erfolg als Misserfolg zu werten ist mir nicht unvertraut... Auch ich befinde mich nicht mehr im Arbeitsleben und so entwickelt sich eine Art Tunnelblick einzig auf das Thema Alk. Vielleicht kannst Du versuchen, eine ehrenamtliche Tätigkeit zu finden? Ich arbeite derzeit tageweise auf einem Reiterhof und das hilft mir sehr!

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Re: Loki traut sich

Beitragvon Loki » 12. August 2013, 22:38

Hallöchen Amygdala [hi_bye]

(Fast verschreibe ich mich immer, weil ich das Wort »Amygdala« i-wie nicht zuordnen kann...)

Amygdala5 hat geschrieben:Zu dem Bac kann ich Dir nix sagen. Allerdings die Tendenz, den eigenen Erfolg als Misserfolg zu werten ist mir nicht unvertraut... Auch ich befinde mich nicht mehr im Arbeitsleben und so entwickelt sich eine Art Tunnelblick einzig auf das Thema Alk. Vielleicht kannst Du versuchen, eine ehrenamtliche Tätigkeit zu finden? Ich arbeite derzeit tageweise auf einem Reiterhof und das hilft mir sehr!


Ja stimmt. Ich sammle meine Misserfolge und finde leider keine Erfolge. Hat meine Psychologin auch schon angedeutet, mir aber noch nie gesagt. Ist schon erstaunlich, dass ich erst in einem Forum dabei sein muss, um das zu sehen.

Ich bin tatsächlich schon auf der Suche nach einem Ehrenamt. Es müsste etwas sein, was mir Freude macht und mir eine Art Wochenrythmus gibt. Ich habe Mitte September einen Termin, wo ich mir mal so etwas angucke und auch selber mitmachen kann.

Danke für Deine Anteilnahme.
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Re: Loki traut sich

Beitragvon Loki » 12. August 2013, 23:10

Hallöchen [hi_bye]

Was ich noch sagen wollte:

Der Arzt hat mir Baclofen nun nur noch »für eine begrenzte Zeit« verschrieben. Wie begrenzt die Zeit nun sein wird, hat er mir allerdings (noch) nicht gesagt.
Es geht wohl darum, herauszufinden, ob Bac eigentlich für mich geeignet ist.

Dosis zur Zeit:
100mg
7, 11, 15 und 20 Uhr je 25mg.
Gegen Mittag herum werde ich so schläfrig, dass im mich auf nix mehr konzentrieren kann. Meine Finger zucken unkontrolliert herum und wenn ich hier etwas schreiben wollte, ginge das gar nicht, weil ich Tasten treffe, die ich gar nicht treffen will. [sad]
Meistens gehe ich dann mittags schlafen und bin 2-3 Stunden später wieder wach. Das Zittern in den Händen ist immer noch da und auch die Müdigkeit.
Irgendwann nach 20 Uhr (beachte mal meine Medikamenten-Time, siehe oben) bin ich so aufgekratzt, dass ich bestimmt nicht noch einmal schlafen kann.
Bin ich ein paar Tage vom Bac weg, ist alles wieder normal.

Beachte: Das Fingerklackern ist keine Tremor-Erscheinung, sondern »nur« ein Baclofen-Effekt.

LG
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