chipsi

Eigene Erfahrungsberichte zu Baclofen und Alkohol
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chipsi1
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chipsi

Beitragvon chipsi1 » 23. Januar 2017, 19:02

Hallo liebes Forum,

sorry, das ich mich so lange nicht gemeldet habe.Ich nehme jetzt seit einer guten Woche Baclofen,
habe mit 5 mg angefangen, jetzt bin ich bei 15 mg. was ich sehr schön finde, ist die Gelassenheit, die sich eingestellt hat. Ich habe momentan Probleme mit meinem neuen Chef, der ist erst 27 Jahre und sehr gemein. Ich bin schon 25 Jahre in der Fa. und er möchte mich glaube ich los haben. Habe morgen beim höheren Chef ein Gespräch. Lässt mich momentan relativ entspannt-
Das wäre ohne Baclofen nicht möglich gewesen.

Ich trinke immer noch Abends meine Flasche Wein , was mich etwas beunruhigt.
Wahrscheinlich brauch ich noch ne höhere Dosis Baclofen.
Wäre schön, wenn mir jemand Mut machen könnte,

Liebe Grüße an alle Chipsi [hi_bye]

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meier356
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Re: chipsi

Beitragvon meier356 » 23. Januar 2017, 19:35

Hallo Chipsi,

ja Mut kann ich Dir machen, nehme seit 4 Monaten Baclofen. Bin bei 62,5 mg.
Habe seitdem noch 2x etwas getrunken. Der Alkohol spielt nur noch eine untergeordnete Rolle und ist bei der Lösung der Probleme nicht mehr erste Wahl.

Also mach weiter so, Dosiere so wi du meinst weiter auf und beobachte Dich genau.

LG Mario

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chipsi1
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Re: chipsi

Beitragvon chipsi1 » 24. Januar 2017, 05:26

Danke Mario, da hab ich ja noch etwas hin. Werde weitermachen und ich glaube ich muss langsam erhöhen, da ich nebenbei arbeiten muss und mich die Erhöhungen immer ziemlich mitnehmen.
Ich freu mich so wahnsinnig, wenn es vorbei ist.

Liebe Grüße und schönen Tag [hi_bye]

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Chinaski
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Re: chipsi

Beitragvon Chinaski » 24. Januar 2017, 10:30

Hallo Chipsi,

Das Problem warum sich bei dir noch nicht der gewünschte Erfolg einstellt ist das du noch trinkst.
Der Alkohol hebt die Wirkung von Baclofen auf.
Du solltest versuchen den Alkohol zu reduzieren und zeitgleich weiter aufdosieren.

Du kannst deinen Liter Wein auch mit Wasser verdünnen.
Zum Beispiel 3/4 l Wein - 1/4 l Wasser
1/2 l Wein - 1/2 l Wasser
1/4 l Wein - 3/4 l Wasser
Du hast bei der Dosierung von Baclofen noch sehr viel Luft nach oben.

Alles Gute,
Chinaski

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Anemone77
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Re: chipsi

Beitragvon Anemone77 » 24. Januar 2017, 11:11

Hallo Chipsi, [hi_bye]

ja, da gebe ich Chinaski recht. Der Alkohol hebt komplett die Wirkung von Baclofen auf!

Hast Du denn gegen Abend immer noch Suchtdruck, oder ist das Trinken der Flasche Wein eine gewisse Gewohnheit?
Vielleicht probierst Du mal nachmittags eine höhere Dosis einzunehmen, vielleicht klappts ja dann und du trinkst nur noch die Hälfte oder gar nicht mehr...!? Deine Dosis ist aber noch sehr niedrig. Hast Du denn einen Arzt, der Dich begleitet?

LG Anemone
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Kunorhaistes
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Re: chipsi

Beitragvon Kunorhaistes » 24. Januar 2017, 12:39

Eventuell hilft dir ja der Baclofenrechner?
Da kannst du auch schön sehen wie du dosieren musst damit das Baclofen vor dem Saufdruck wirkt.
Also vor dem Einkaufen, dem rituellen Abendwein usw.
Hast du schon Erfahrungen mit der Notfalldosis?
Morgens Smirnoff, mittags Gorbatschow, abends Korsakow...

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Wild-Child
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Re: chipsi

Beitragvon Wild-Child » 25. Januar 2017, 16:56

Hallo Chipsi,

schön, dass Du hier schreibst.
Ich bin auch gerade erst am Anfang mit Baclofen und habe noch nicht so richtig raus, wie es funktioniert.
Ich hab gestern auf 4 x 5mg erhöht... mir war den ganzen Tag lang latent übel, ich hatte Kopfweh und ich war müde und lustlos. Aber arbeiten ging. Und - ich musste nicht trinken! Und es war vergleichsweise leicht.
Die vorgenannten Beschwerden waren in keinster Weise auch nur annähernd so schlimm wie z.b. ein Kater nach einem Vollrausch... viel schwächer und weniger einschränkend.
Aber ich hatte kein Verlangen nach Alkohol.
Das war echt cool und hat mir einen ersten Anflug von Ahnung gegeben wie es sein könnte. [smile]
Heute sieht es leider wieder anders aus. Die Nebenwirkungen von Baclofen habe ich nicht mehr gespürt,
aber das Verlangen ist da wie immer. [sad]
Ich weiß aber auch, dass wir Geduld haben müssen!
Was Du beschreibst - über die zunehmende innere Ruhe....das erlebe ich auch.
Und meine Rückenschmerzen sind schwächer geworden.
Nicht schlecht für den Anfang finde ich.

Liebe Grüße und weiter viel Erfolg
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Re: chipsi

Beitragvon chipsi1 » 26. Januar 2017, 18:08

Hallo, alle zusammen.
Danke für die vielen Antworten.
Bin immer noch auf 3 mal 15 mg, heute in der Arbeit wäre ich beinahe eingeschlafen, mein Kopf ist total dumpf. Ihr habt Recht, ich sollte versuchen nebenbei nix zu trinken, aber irgenwie habe ich noch das Verlangen.
Ist es wirklich so, dass alle die es nehmen, sofort stoppen konnten?
Hab schon wieder Angst, dass ichs nicht schaffe.

Jetzt so nach der Arbeit war es schwer, ab Morgen ab ich drei Tage frei. Da versuche ich nochmal gar nix zu trinken.
Habe heute mit meinem Arzt telefoniert, der sagt natürlich auch ich soll nix trinken. Hab mich nicht getraut ihm die Wahrheit zu sagen, da ich denke er verschreibt es mir nicht mehr.`
Er sagte ich solle nochmal runterfahren auf 10 mg und Abends 15.

Bin mutlos momentan.

Liebe Grüße an Euch und Danke nochmal für die Antworten.


Chipsi [hi_bye]

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Re: chipsi

Beitragvon Wild-Child » 26. Januar 2017, 18:59

Hallo Chipsi,
ich bin auch erst bei 4 x 5 mg. Ich erhöhe aber ab morgen wieder.
Mir geht es auch so, dass ich hier lese und staune und es toll finde, dass es viele schaffen, sofort aufzuhören zu trinken. Ich weiß auch nicht wie sie es schaffen. Aber es sind definitiv nicht "alle".
Es gibt welche, bei denen es länger dauert. Und offensichtlich gehören wir beide eben dazu.
Es mag ja auch eine Rolle spielen, dass wir arbeiten gehen. Ich erlebe es zumindest so, dass mir das viel abverlangt. Ich kann mich nicht zu 100 % auf Abstinenz konzentrieren und alle Kraft dafür geben, weil ich einen Großteil meiner Zeit und Kraft für die Arbeit verwende. Das will und werde ich auch nicht ändern, denn ich mag nicht mal darüber nachdenken, wo ich ohne meine Arbeit wäre.

"Wir sind hier nicht bei "Wünsch Dir was" sondern bei "So isses".
Das ist ein Spruch, den ich von den AA mitgenommen habe.
Er hilft mir immer noch in vielen Lebenssituationen mich aufrecht zu halten.

Ich geb ja zu, dass ich mir dieselben Sorgen mache und Angst habe, es nicht zu schaffen.
Eigentlich sogar permanent. [empathy]
Aber ich bleibe trotzdem stur dabei und versuche mir selbst Mut zu machen.
https://www.youtube.com/watch?v=UDtk4Fx8mz8

Im Moment bin ich dankbar für jede Reduktion an Alkohol die ich schaffe.

Hey, ganz ehrlich - ich finde Du solltest Deinem Arzt die Wahrheit sagen.
Wie soll er Dich denn beraten, wenn Du ihn anlügst? [meise]
Wenn er Erfahrungen mit Sucht hat - und das muss er haben, wenn er Dir Baclofen verschreibt - dann weiß er doch auch, dass es mit dem Aufhören nicht so einfach ist.
Du schreibst, dass Du die "Flasche Wein zum Einschlafen" immer noch brauchst....wie viel hast Du denn vor der Einnahme von Baclofen getrunken? Konntest Du Deinen Konsum mit Baclofen denn schon etwas reduzieren?
Hast Du den Vorschlag von Chinaski bereits ausprobiert? Für mich klang das gut:
Verdünne den Wein zur Schorle. Dann kannst Du einen Liter trinken, aber eben gestreckt.
Wenn Du es nach und nach weiter verdünnst, fällt es Dir vielleicht leichter?

Viel Erfolg und alles Gute
Wild Child
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Re: chipsi

Beitragvon chipsi1 » 26. Januar 2017, 20:38

Hallo wild Child,
danke für Deine Worte. Ich habe mir heute fest vorgenommen, das war das letze mal. Hab jetzt drei Tage frei und gebe meine ganze Kraft in Morgen und die nächsten Tage, nichts zu trinken.
Ich glaube es geht nicht anders,. Hab mir für morgen Abend schon was vorgenommen, geh mit meinem Freund ins Kino. Ich will das schaffen. Sorry wenn ich heute nicht so auf Deine Worte eingehe aber ich bin so platt, ich werd jetzt erst mal schlafen, morgen kein Wecker [biggrin]

Liebe Grüße und alles Gute für Dich.

Chipsi

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Re: chipsi

Beitragvon Anemone77 » 27. Januar 2017, 10:33

Hallo Chipsi und wild Child! [smile]

macht Euch keine Sorgen! Ich hatte auch am Anfang noch viele Rückfälle trotz Baclofen!
Habe auch mit einer ganz niedrigen Dosis angefangen 3mal 5 mg, dann 3mal 10 mg... usw....
Ich bin jetzt bei einer Dosis von 120 mg und habe noch wöchentlich einmal einen Rückfall...! [sad]
Aber nicht jede woche! Ich habe grosse Hoffnung, dass ich durch Baclofen vollständig trocken werde! [smile]
Was total super ist, habe nicht mehr jeden Tag Suchtdruck!!!!! Mein Suchtdruck war mitunter so stark, dass ich fast jeden Tag an Alkohol denken musste....Das war so, so anstsrengend und kein wirkliches Leben mehr! Ohne Baclofen hatte ich ca. 4-5mal pro Woche getrunken...!

Mein Arzt meinte sogar zu mir, dass 120 mg pro Tag auch noch eine niedrige Dosis sind!

Dass mit den Nebenwirkungen wird sicherlich irgendwann und mit der Zeit besser werden! Naja, ich leide leider auch, besonders nachmittags, unter sehr starker Müdigkeit. Aber das ist immer noch besser als TRINKEN!!!!

Man braucht schon sehr viel Geduld bis man seine Dosis gefunden hat! Zusätzlich gehe ich noch in Selbsthilfegruppen, was mir auch sehr viel Kraft gibt!

Übrigens habe ich mir das Buch von Olivier Ameisen "Das Ende meiner Sucht" besorgt!!! Kann ich nur zum Lesen empfehlen!!!! Ein tolles Buch!!!!

Alles Gute für Euch
Liebe Grüße
Anemone [smile]
Vertrauen ist die Stillste Art von Mut.

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Wild-Child
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Re: chipsi

Beitragvon Wild-Child » 27. Januar 2017, 15:59

Hallo zusammen,

das Buch "Das Ende meiner Sucht" kann ich auch nur empfehlen.
Das hat mich überzeugt. Also dass es funktionieren könnte.

Mir bleibt da wohl nur Geduld. Sagen alle. Ich glaub das jetzt einfach mal. [smile]
Dazu hatte ich ja immerhin diesen einen Tag an dem das Verlangen fast nicht da war.

Komisch - die Nebenwirkungen machen mir bislang echt gar nichts aus.
Verschwindend gering im Vergleich zu dem, was Alkohol anrichtet.

Es ist eher so, dass ich Angst davor habe, mich selbst nicht aushalten zu können
und deshalb weiter trinken zu müssen, auch wenn der eigentliche Suchtdruck weg ist.
Also nur um mich nicht spüren zu müssen.
Ich fühle mich so freudlos. Und auch wenn ich gar keinen Meckergrund habe über mein Leben oder so,
empfinde ich es trotzdem nur als Belastung.
Alkohol gibt mir da bislang als einziges etwas Entlastung. Aber es belastet eben auch gleichzeitig.
Wenn ich mir überlege, wie ich mich in Zeiten fühle, wenn ich viel trinke,
dann ist das eigentlich der reine Masochismus:
Ich mag den Zustand bis ca. 1-1,5 Litern Bier.
Aber wenn ich darüber hinausgehe, mag ich das nicht mal mehr. Ich hasse es stärker betrunken zu sein.
Ich kann nichts mehr richtig tun, keine Kontakte mehr haben, nicht lesen oder irgendwas. Höchstens noch aufräumen. Übel ist mir meistens dann auch noch.
Und ich tue es trotzdem.
Aufstehen am nächsten Tag ist eine echte Qual und arbeiten gehen auch.
Und das alles nur dafür, dass es mir ca. zwei Stunden lang gut geht?
Nur für diese kurze Zeit des Wohlfühlens, wenn ich noch nicht zu viel intus habe??? [meise]

Aber nach allem, was ich inzwischen so darüber gelesen habe, verstehe ich es so:
Meine Hirnchemie ist durcheinander wegen des Alkohols. Der verstärkt den Reiz im Belohnungszentrum.
Ohne nehme ich da gar nichts mehr wahr, weil sich das Hirn auf diese Verstärkung eingestellt hat.
= Freudlosigkeit und Unwohlsein.
Mein Kopf sagt: "Halt es halt ne Weile auf, dann gibt sich das wieder!"
Aber mein Gefühl sagt: "Das halte ich nicht aus. Keinen Tag und selbst wenn, dann wird es nicht weg gehen. Es wird immer so bleiben. Das halte ich auf keinen Fall aus." [unknown]

Kennt ihr das auch so?

Liebe Grüße
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Re: chipsi

Beitragvon jivaro » 28. Januar 2017, 10:06

Wild-Child hat geschrieben:Es ist eher so, dass ich Angst davor habe, mich selbst nicht aushalten zu können
und deshalb weiter trinken zu müssen, auch wenn der eigentliche Suchtdruck weg ist.
Also nur um mich nicht spüren zu müssen.

Ich denke, hier liegt genau der Grund.

Auch die unerwünschten Wirkungen sind fast "willkommen", da Du oft "schlimmes" brauchst um Dich zu spüren bzw. Du glaubst, dass Du nicht besseres "verdient hast".

Hab bitte bitte Geduld mit DIR! Du schaffst soviel im Alltag - !

Das mit dem Reiz im Belohnungssystem unterschreibe ich nicht so ganz, Du hast "gelernt" dass ein bestimmtes Verhaltensmuster gewisse Befindlichkeiten nach sich zieht. Verhaltensmuster können neu gelernt werden, es können neue Verbindungen im Nervensystem geknüpft werden, es dauert eben sehr lange und Deine Grunderkrankungen erschweren das. Wünsche Dir viel Mut und Kraft!

Ganz herzlicher Gruss

jivaro

PS. Danke chipsi fürs verwenden Deines threads!

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Re: chipsi

Beitragvon Wild-Child » 28. Januar 2017, 14:51

Hallo zusammen,

und danke @Jivaro für die Antwort... passt wohl.

Ich bin im falschen thread, tut mir so leid. [sorry]
Ich hab noch kein Gefühl für das Forum, da ich mich sonst nie in sowas bewege.
Wenn überhaupt, dann als unangemeldeter Leser.

Ich finde es schade, dass chipsi hier grad nicht mehr schreibt - und stimmt, hier sollte es um sie gehen.

Ich werde einen eigenen Thread aufmachen und da weiter schreiben.

Liebe Grüße
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Re: chipsi

Beitragvon DonQuixote » 28. Januar 2017, 23:33

Hallo Chipsi

Toll, dass Du einen eigenen Thread in „Erfahrungsberichte“ eröffnet hast. Das bringt Dich und uns weiter, und ich zitiere jetzt mal daraus:

Chipsi hat geschrieben:Bin immer noch auf 3 mal 15 mg, heute in der Arbeit wäre ich beinahe eingeschlafen, mein Kopf ist total dumpf. Ihr habt Recht, ich sollte versuchen nebenbei nix zu trinken, aber irgendwie habe ich noch das Verlangen. Ist es wirklich so, dass alle die es nehmen, sofort stoppen konnten? Hab schon wieder Angst, dass ichs nicht schaffe.

Nein, es ist überhaupt nicht so, „dass alle die es [Baclofen] nehmen, sofort stoppen konnten.“ Renne da unbedingt NICHT einem falschen Bild von Baclofen als „Wunderpille“ hinterher. Ja, es stimmt, Baclofen hilft nicht immer und nicht bei jedem, aber das Phantom der Angst vor einem „persönlichen Versagen“ ist völlig fehl am Platz. Dass Du Deinen Alkoholkonsum nicht von „Jetzt auf Null“ einfach so einstellen kannst, ist verständlich und mit der Baclofen-Therapie auch absolut so vorgesehen und kompatibel. Das bedeutet: Die Baclofen-Dosis behutsam und „nach Plan“ steigern, und den Alkoholkonsum behutsam und nach besten vorhandenen Kräften senken. Von „Jetzt auf Null und Alles“ verlangt niemand von Dir, und das gelingt auch nur in seltenen Fällen. Also: Dranbleiben, Vorwärtsmachen und mit Dir und dem Medikament etwas Geduld haben.

Du bist ja berufstätig, Craving verspürst Du im Grunde nur abends, unliebsame Nebenwirkungen („Heute in der Arbeit wäre ich beinahe eingeschlafen“) plagen Dich aber schon tagsüber. Ja, das ist leider oft so, aber das vergeht in aller Regel rasch wieder. Nach einer gewissen „Einführungsphase“ kannst Du aber auch versuchen, zu einem gezielten Targeting des Cravings überzugehen. Manchen hat das sehr geholfen.

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Re: chipsi

Beitragvon chipsi1 » 29. Januar 2017, 10:37

Hallo zusammen, [twiddle]

wollte Euch nur kurz berichten, dass es mir gestern sehr schlecht ging, obwohl ich von 45 mg auf 30 zurück bin. Habe heute umgestellt auf Einnahme 4 mal statt 3 mal tgl. und nehme jetzt erst mal wieder 25 mg täglich.

Ich hoffe wirklich dass sich das noch einspielt, das Problem ist, ich muss arbeiten und muss nen relativ klaren Kopf haben. Gestern war ich so traurig, ich dachte ich muss abbrechen, so schlecht ging es mir. Unheimlich müde und kraftlos, direkt ein bisserl depressiv.
Ich geb nicht auf und probiers weiter, es wäre doch das schönste für mich endlich trocken zu sein.

Liebe Grüße von Chipsi an Euch alle und schönen Sonntag. [hi_bye]

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Re: chipsi

Beitragvon Papfl » 29. Januar 2017, 11:11

Hallo Chipsi!

Erfahrungsgemäß legt sich die anfängliche Müdigkeit nach wenigen Tagen. Blöd ist natürlich, wenn du arbeiten musst und Dir die unerwünschten Arzneimittelwirkungen (UAWs) dabei einen Strich durch die Rechnung machen.

Kontraproduktiv ist es allerdings auch, wenn Du in der Anfangsphase zu viel "experimentierst", d.h. die Dosis immer wieder neu anpasst. Mein Vorschlag: Bleibe jetzt erstmal ein paar Tage lang bei den 25 mg/d (die Aufteilung auf vier statt drei Einnahmen pro Tag ist gut), auch wenn Du bei dieser Dosis (noch) keine nennenswerten Erfolge mit Blick auf das Craving verspürst. Und dann erhöhe langsam (z.B. in 5-mg-Schritten). So minimierst Du die Nebenwirkungen.

Möglich, dass Du auf diese Weise erst in ein paar Wochen eine spürbare Wirkung erreichst, aber unter den gegebenen Umständen geht's halt im Moment nicht anders. Besser langsam als gar nicht [smile] .

Was auch noch eine Option wäre, um trotzdem eine raschere Aufdosierung zu erreichen (funktioniert manchmal): Abends etwas höher zu dosieren. Baclofen hat eine relativ kurze Halbwertszeit, so dass die "einschläfernde" Wirkung am nächsten Morgen schon wieder weg ist. Zum Beispiel für 25 mg/d so:

9 Uhr: 5mg
13 Uhr: 5 mg
17 Uhr: 5 mg
21 Uhr: 10 mg

Bild

...und dann ein paar Tage später für 30 mg/d:

9 Uhr: 5mg
13 Uhr: 5 mg
17 Uhr: 10 mg
21 Uhr: 10 mg

Bild

...und wieder ein paar Tage später für 35 mg:

9 Uhr: 5mg
13 Uhr: 5 mg
17 Uhr: 10 mg
21 Uhr: 15 mg

...dann für 40 mg:

9 Uhr: 5mg
13 Uhr: 5 mg
17 Uhr: 15 mg
21 Uhr: 15 mg

...und dann müsste die Biochemie eigentlich soweit sein, dass Du auch an die Morgendosis wieder ran kannst, also für 45 mg/d z.B.:

9 Uhr: 10mg
13 Uhr: 5 mg
17 Uhr: 15 mg
21 Uhr: 15 mg

...und dann für 50 mg/d:

9 Uhr: 10mg
13 Uhr: 10 mg
17 Uhr: 15 mg
21 Uhr: 15 mg

...und so weiter [smile] .

Papfl
„Der Hori­zont vie­ler Men­schen ist wie ein Kreis mit Radius Null. Und das nen­nen sie dann ihren Stand­punkt."
Albert Ein­stein (1879 - 1955)

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Re: chipsi

Beitragvon chipsi1 » 31. Januar 2017, 05:28

Vielen Dank Papfl,

das werde ich versuchen.

Trotz dass ich jetzt so wenig nehmen, habe ich gestern Abend das erste mal das Gefühl gehabt, wie es sein könnte. Der Druck war kaum da und ich fühlte mich leicht.
Ich mach weiter und bin sehr dankbar, das ich hier meine Erfahrungen mit Euch teilen kann und immer wieder gute Ratschläge bekomme.

Schönen Tag und alles Gute wünscht Chipsi [hi_bye]

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Re: chipsi

Beitragvon Papfl » 31. Januar 2017, 10:04

Hallo Chipsi!

chipsi hat geschrieben:Trotz dass ich jetzt so wenig nehmen, habe ich gestern Abend das erste mal das Gefühl gehabt, wie es sein könnte. Der Druck war kaum da und ich fühlte mich leicht.

Das freut mich zu hören [smile] .

Du musst natürlich nicht zwingend weiter erhöhen (das sieht jetzt nach meinen Ausführungen oben vielleicht so aus). Wenn Du bei 25 mg/d oder bei 35 mg/d das Gefühl hast, das Craving ist verschwunden oder gestaltet sich so, dass es "aushaltbar" für Dich ist, dann ist das vorläufig Deine ideale Erhaltungsdosis. Und dabei bleibst Du dann erstmal.

Du kriegst das schon hin [good] !

Meint
Papfl
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