Kira´s Bac-Tagebuch

Eigene Erfahrungsberichte zu Baclofen und Alkohol
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Re: Kira´s Bac-Tagebuch

Beitragvon kira60 » 17. Juni 2013, 17:38

Hallo Argentina,

freue mich auch sehr, von dir zu hören,

auch wenn ich selbst bisher nicht so viel beigetragen habe, bin ich aber trotzdem hier
lesend unterwegs und verfolge deine Beiträge immer mit großem Interesse

Bei dir ändert sich ja auch mit zunehmendem Abstand zum Alkohol eine ganze Menge, im Hinblick auf Alkohol, wie auch im persönlichen Bereich, das ist sicherlich für viele von uns motivierend

und ich freue mich sehr für dich [good]

Eine Frage noch : Nimmst Du jetzt gar kein Bac mehr?



liebe Grüße


Kira

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Papfl
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Re: Kira´s Bac-Tagebuch

Beitragvon Papfl » 17. Juni 2013, 18:22

Hallo Kira!

Eine begleitende psychosoziale Unterstützung wird während der Einnahme von Selincro® empfohlen, das ist richtig. In Lundbecks "ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS" heißt es:

Selincro sollte nur in Verbindung mit kontinuierlicher psychosozialer Unterstützung, die auf Therapieadhärenz und eine Reduktion des Alkoholkonsums zielt, verschrieben werden.

Damit ist aber keine stationäre Psychotherapie gemeint. Es geht vielmehr darum zu überprüfen, ob das Medikament auch richtig angewandt wird und die gewünschte Wirkung erzielt (Alkoholreduktion, Bedarfsmedikation etc.). Und ob der/die Patient/in sich an die Vereinbarungen hält. Im Grunde kann das auch der verschreibende Arzt (idealerweise ein Facharzt für Psychotherapie/Psychiatrie) machen. Ich sehe da kein zwingendes Ausschlusskriterium, wenn das Patienten-Arztverhältnis einigermaßen okay ist.

Und ja: Selincro® geht im Gegensatz zu Baclofen auch auf die Leber:

Für Patienten mit leichter oder mittelschwerer Leberfunktionsstörung wird keine Dosisanpassung
empfohlen ...

und

Selincro wird extensiv über die Leber metabolisiert und vorwiegend über den Urin ausgeschieden. Daher sollten Vorsichtsmaßnahmen ergriffen werden, wenn Selincro Patienten mit leichter oder mittelschwerer Leberfunktionsstörung oder leichter oder mittelschwerer Nierenfunktionsstörung verordnet wird, zum Beispiel eine häufigere Überwachung.

und

Bei Patienten mit schwerer Leberfunktionsstörung (Child-Pugh-Klassifizierung)...sollte von einer Verschreibung abgesehen werden.


Allerdings nimmt man das Medikament ja auch nicht regelmäßig, so dass die Auswirkungen auf die Leber wohl relativ gesehen werden müssen. Ich habe die "ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS" mal angehängt, dann kannst Du Dich bei Interesse selbst einlesen.

Alles Gute einstweilen!
Papfl
Dateianhänge
Selincro - ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS.pdf
(207.48 KiB) 122-mal heruntergeladen
„Der Hori­zont vie­ler Men­schen ist wie ein Kreis mit Radius Null. Und das nen­nen sie dann ihren Stand­punkt."
Albert Ein­stein (1879 - 1955)

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Re: Kira´s Bac-Tagebuch

Beitragvon kira60 » 12. Oktober 2013, 17:20

Hallo allerseits,

melde mich mal wieder nach einer längeren Pause.

Habe seit meinem letzten Eintrag inzwischen doch einige Male (13 x) Alkohol getrunken.
es war während 2 Urlauben -ich wollte einfach mal dem Alltag gänzlich entfliehen - auch dem Nüchternsein.
Ich habe es also vorsätzlich geplant. Ich bin hin- und hergerissen, ob das so gut war - eher warscheinlich nicht so gut.
Mir war auch klar, daß es ein Spiel mit dem Feuer war

Eigentlich vertrete ich ja auch die gleiche Meinung - wie Rigget und andere - moderates Trinken funktioniert leider nicht, da wir vorher ja auch nicht moderat getrunken haben (ich zumindest)


Trinke seit dem letzten Urlaub ( vor einer Woche) wieder nichts mehr - es fällt mir auch etwas schwerer
nüchtern zu bleiben - trotz Bac,

Bin also heute wieder bei Tag 7 angekommen - Bac-Dosierung: 30 mg (in 3 Portionen, aber erst ab 16.00)
mit dieser Art der Dosierung komme ich ganz gut zurecht, da bei mir das Trinken tagsüber nie Thema war.

Ich mache mir jetzt erstmal keine Gedanken darüber, daß ich vielleicht nie mehr was trinken sollte,
ich versuche erstmal nur für den heutigen Tag zu planen - (getreu den AA) und schaue mal wie es so klappt

- habe ja auch immerhin schon ca. 265 Tage ohne Alk in diesem Jahr geschafft

Aber ich merke leider - ein entspanntes Verhältnis gegenüber Alk habe ich bisher nicht erreicht.

also ganz wie Conny schon sagte, aufstehen - Krone zurechtrücken - und weiter gehts.



Liebe Grüße an alle [hi_bye]

Kira

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Re: Kira´s Bac-Tagebuch

Beitragvon GoldenTulip » 16. Oktober 2013, 10:56

Liebe Kira,

habe ja auch immerhin schon ca. 265 Tage ohne Alk in diesem Jahr geschafft


Das ist wunderbar. Und wenn Du das Bedürfnis haben solltest, diesen Erfolg mit ein paar Gläschen zu "feiern", verdamme dieses nicht. Ich halte ich das für eine nomale Reaktion des Systems, wie es über Jahre gelernt hat, seinen Dopaminhaushalt zu regeln. Druck baut Widerstand auf, und wenn man den nicht "unschädlich" abbauen kann, vertieft er sich.
Bleib locker und sammel soviele positive Erfahrungen, wie möglich.

Das neuronale Ensemble zu rearrangieren (Schaffen neuer neuronaler Bahnen) braucht Zeit. Und man lernt besser, wenn man emotional angebunden ist und Freude hat.
Drohung und Abschreckung funktioniert nur extrem begrenzt. (und wenn niemand guckt [biggrin] )

Sei lieb zu Dir und mach Dir bewusst, was schon alles besser geworden ist, gib Dir Zeit,

GlG Conny
Siegreiche Krieger siegen bevor sie in den Krieg ziehen, während Verlierer erst in den Krieg ziehen und dann versuchen, zu gewinnen. Sunzi.
Wenn Du nichts tun kannst, tu, was Du tun kannst. Conny.

In respektvollem Gedenken an Aaron Swartz http://de.wikipedia.org/wiki/Aaron_Swartz

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Re: Kira´s Bac-Tagebuch

Beitragvon kira60 » 16. Oktober 2013, 18:08

Hallo Conny,

Du liegst mit deiner Einschätzung vollkommen richtig, ich habe für mich einen derartig
hohen "moralischen" Druck aufgebaut, daß ich es kaum ertragen kann.

Wenn ich Alkohol trinke, zieht das massive Depressionen und Versagensgefühle nach sich,
genussvolles Trinken ist da sowieso nicht mehr drin.

Auf der einen Seite sage ich mir, ganz verzichten möchte ich auch nicht, wenn ich dann etwas trinke,
kann ich damit auch keinen Frieden finden - die Angst sitzt mir im Nacken -

zumal es ja auch durchaus hier im Forum Beispiele dafür gibt, daß genau durch diese Laissez faire-Einstellung
einige Mitstreiter wieder zum Alkohol zurückgefunden haben.

Ist moderater Alkoholkonsum möglich oder nicht? Diese Frage lässt mich nicht los

Oder ist es nur Wunschdenken?

Bedeutet wenig Trinken nicht sogar mehr Seelenpein als Garnichtstrinken. Die ständigen inneren Kämpfe ob ich jetzt darf oder nicht darf?

Ist ein klares Nein nicht die bessere Lösung - oder gar die einzige Lösung?

Ach, ist das alles schwierig

Conny, ich habe mich sehr über deine Antwort gefreut


liebe Grüße - auch an alle anderen Forumsteilnehmer

Kira

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Re: Kira´s Bac-Tagebuch

Beitragvon GoldenTulip » 18. Oktober 2013, 12:04

Liebe Kira,

Ist moderater Alkoholkonsum möglich oder nicht? Diese Frage lässt mich nicht los

Oder ist es nur Wunschdenken?

Bedeutet wenig Trinken nicht sogar mehr Seelenpein als Garnichtstrinken. Die ständigen inneren Kämpfe ob ich jetzt darf oder nicht darf?

Ist ein klares Nein nicht die bessere Lösung - oder gar die einzige Lösung?


Meine unmaßgebliche, unzensierte und nicht als Empfehlung zu wertende Antwort lautet aktuell:

Gut, dass Problembewusstsein da ist, und man nicht alles laufen lässt. Schlecht ist die Fixation. Alkohol ist und war nie alles für mich, ein paar mehr Facetten sind schon da [twiddle]
Ja, Stress führt weiterhin zu Konsum. Ja, ich hab deswegen viel verbockt, beruflich zum Beispiel wäre ich längst Tierärztin, statt nun mit fast 50 Jahren eine Ausbildung zur Tierheilpraktikerin anzufangen.

Und?

So ist es nun mal. Ich bin nicht Gott, tue niemandem was Zuleide und abgesehen von meinen Bafög-Schulden habe ich die Gesellschaft nicht geschädigt. Ich möchte mal wieder lockerer werden.

Es geht mir auf den Keks so reduziert mich zu fühlen, zu äußern und behandelt zu werden. Inzwischen nehme ich es wie eine Beeinträchtigung, die nur mit unangemessenem Aufwand "behandelbar" ist. Jo, vor Beziehungsgesprächen muss ich was trinken, sonst steh ich das schwer durch."
Ich halte mal parallel, dass ich mich dusche, täglich koche, das Katzenklo 2x täglich saubermache, mit dem Mietzchen spiele, und jeden Tag lerne. Ich bin nie fies zu Menschen, und helfe mit meiner Empathie ab und an Leuten aus Sackgassen raus.
Eigentlich bin ich ok.

So, nun zu Deinen Fragen:

Ist moderater Alkoholkonsum möglich oder nicht? Diese Frage lässt mich nicht los

Klar, was hält Dich davon ab?


Oder ist es nur Wunschdenken?


Ohne Visionen keine Ziele.

Bedeutet wenig Trinken nicht sogar mehr Seelenpein als Garnichtstrinken. Die ständigen inneren Kämpfe ob ich jetzt darf oder nicht darf?


In meinem Fall ja. Was DU aber als belastend erlebst, kann niemand anderer beantworten. Mach das so, wie es sich für Dich gut anfühlt. Wenn es sich nicht gut anfühlt, forsche nach. Was geht, was nicht. Mach aus dem Krieg im Inneren eine Strategie der Verbündeten, die alle an einem Strang ziehen. Niemand in Dir will Dir schaden. Es gibt aber gegenläufige Bedürfnisse. Schreib sie auf, und lass alle Beteiligten verhandeln. Mach innere Kompromisse. Kämpf nicht gegen Dich.

Ist ein klares Nein nicht die bessere Lösung - oder gar die einzige Lösung?


Das kann die beste Lösung sein. Kein Kampf mehr, straight ahead, nicht im Einzelfall immer wieder hadern müssen. Ich glaube tatsächlich, dass das für viele die beste Lösung ist.

Alkohol schädigt, z.Teil irreversibel. Nehme ich für ein "bisschen Spaß" soviele Risiken in Kauf? Es bedarf enormer Anstrengung, Geduld, und Sturheit, sich alte Programme auszutreiben. Hast Du dafür die Kraft? Möchtest Du in der Quintessenz solch ein Leben für Dich realisieren? Dann lohnt sich das. Das bedeutet eine Qualitätsverschiebung. Die auch im Alltag Konzequenzen hat. Das ist nicht leicht.

Mir liegt etwas daran, mein Leben so zu führen, wie ich es bislang getan habe. Ich bin nicht imstande, alles auf Null zu setzen. Irgendwie bin ich eine faule Socke. Ich frag mich dann, reicht es mir, so eine faule Socke zu sein. Und ja, ja, ja. Mir ist es genug.

Ich habe die unbewussten, selbstzerstöreerischen Elemente auf ein Minimum reduziert, bin wieder liebesfähig und nicht mehr depressiv.


So, meine liebe Kira, das war ein langer Text, ich hoffe, Du kannst etwas damit anfangen,

LG und Bussi Conny
Siegreiche Krieger siegen bevor sie in den Krieg ziehen, während Verlierer erst in den Krieg ziehen und dann versuchen, zu gewinnen. Sunzi.
Wenn Du nichts tun kannst, tu, was Du tun kannst. Conny.

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Re: Kira´s Bac-Tagebuch

Beitragvon kira60 » 20. Oktober 2013, 11:41

Hallo Conny,

ja, ich kann eine Menge mit deinen Antworten anfangen,

du hast wohl mit deiner Art, deinen Weg zu gehen, deinen Frieden gefunden. Es klingt für mich sehr entspannt und versöhnlich, wie du deinen Weg gehst

Du schreibst, du hast keine Depressionen mehr und bist liebenswert zu deinen Mitmenschen -
das sind lohnenswerte Ziele, von denen ich noch weit entfernt bin.

Seit ich aufgehört habe, viel und regelmäßig zu trinken, werde ich von Depressionen heimgesucht
wie nie zuvor. Ich kann sie nur schwer angehen - und ich verharre oft in ängstlichem Stillhalten-
was mich ganz und garnicht weiterbringt.

Ich hatte irgendwie gehofft, das mit der Zeit des Nüchternseins der Wunsch nach Aktivität wiederkommt,
er kommt aber nicht.

Mir fehlt momentan die Kraft zum Kämpfen, das sind auch Gründe, die den Alkohol wieder attraktiv erscheinen lassen.

Jetzt aber genug der Jammerei,

Ich glaube, Du hast auch oft genug mit deinem Leben gehadert, du hast viele Wege ausprobiert und jetzt wohl deinen
passenden Weg gefunden.


Ich wünsch Dir viel Glück auf deinem Weg

und danke Dir für deine Antworten, die immer eine besondere Qualität hier im Forum haben.

liebe Grüße

Kira

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Re: Kira´s Bac-Tagebuch

Beitragvon Gartenwoelfin » 20. Oktober 2013, 14:40

Liebe Suse,

Mach aus dem Krieg im Inneren eine Strategie der Verbündeten, die alle an einem Strang ziehen.
ist eine treffende Formulierung, glaube ich.

Liebe Kira,

gegen das
ängstliche Stillhalten
hilft vielleicht, erstmal nur im Kleinen anzufangen, in deinem unmittelbaren Umfeld, dir nur ganz, ganz wenig für den jeweiligen Tag vorzunehmen, das dann aber auch zu machen, damit du am ende des Tages ein Erfolgserlebnis hast? Nur mal so als Vorschlag.

Alles Gute!

Maria
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Erst kommt der Wahn, dann die Größe. (Helmut Krausser)

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Re: Kira´s Bac-Tagebuch

Beitragvon kira60 » 24. November 2013, 09:28

Hallo allerseits,

Trinken oder Nichttrinken?
Diese ständige Selbstbefragerei bin ich eigentlich leid. Dadurch wird das Thema Alkohol auch ständig in den Mittelpunkt gerückt - das lenkt vom Alltag ab, das lenkt davon ab, sich weiter zu entwickeln

Ich habe seit meinem letzten Eintrag noch 2x Alkohol getrunken

Mein Fazit jeweils am nächsten Tag:

- das war jetzt wirklich nicht nötig gewesen
- es hat mir überhaupt nichts gebracht, weder Wohlbefinden noch Freude oder gar Entlastung

Ich bin mal wieder soweit, anzuerkennen, das ich nicht zu den Menschen gehöre, die normal trinken
können.

Wenn ich mich ganz ehrlich befrage, erkenne ich auch, ich möchte ja auch gar nicht normal trinken.
Ich kann mich nicht mit dem Gedanken anfreunden, nur ein einziges Glas zu trinken,
es muss immer soviel sein, das ich dem Alltag wenigstens zeitweilig entfliehen kann, meine Gefühle anders/ besser werden.

Wenn ich mich ehrlich befrage muss ich mir auch einfach eingestehen, das genau diese Tatsache mir zeigt, das ich ein gravierendes Problem mit Alkohol habe, daß ich alkoholabhängig bin.

Diese Tatsache ist nach wie vor schwer zu akzeptieren, daran muss ich langfristig arbeiten.

Wie kann ich zufrieden, entspannt und ausgeglichen sein auch ohne Alkohol?
Dieser Aufgabe muß ich mich endlich stellen, ohne mir das Hintertürchen Alkohol offen zu halten.

Ich hoffe das war jetzt nicht zu wirr - bin zutiefst nüchtern

Allen einen schönen Sonntag

Liebe Grüße

Kira

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Re: Kira´s Bac-Tagebuch

Beitragvon Suse » 24. November 2013, 16:17

Liebe Kira,

das bringt es so auf den Punkt, dass man dem eigentlich nichts mehr hinzufügen kann.

Kira schrieb: Ich bin mal wieder soweit, anzuerkennen, das ich nicht zu den Menschen gehöre, die normal trinken
können.

Wenn ich mich ganz ehrlich befrage, erkenne ich auch, ich möchte ja auch gar nicht normal trinken.
Ich kann mich nicht mit dem Gedanken anfreunden, nur ein einziges Glas zu trinken,
es muss immer soviel sein, das ich dem Alltag wenigstens zeitweilig entfliehen kann, meine Gefühle anders/ besser werden.

Wenn ich mich ehrlich befrage muss ich mir auch einfach eingestehen, das genau diese Tatsache mir zeigt, das ich ein gravierendes Problem mit Alkohol habe, daß ich alkoholabhängig bin.


Genauso ist es und so wird es immer bleiben. Es gibt keinen Weg mehr zurück zum "unbelasteten" Trinken, es gibt nur den Weg nach vorne.

Egal wielange ich, du oder sonstwer rumzappeln und versuchen. Bei mir zumindest gibts nur entweder oder. Zwischending geht vielleicht zeitweilig gut, aber nur zeitweilig...

schön, dass es dir gut geht!!!

lG Suse
Früherer Name: Desperatio

Plötzlich konnte ich sehen und ich war froh. Doch was ich sah, gefiel mir nicht. Ich lerne, neu zu sehen. Suse

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Re: Kira´s Bac-Tagebuch

Beitragvon kira60 » 17. März 2016, 21:06

Hallo an alle Mitleser,

bin wieder zurück, nach langer Zeit

habe zwei Operationen hinter mir,

leider nicht sehr erfolgreich, bin auch aus Enttäuschung wieder rückfällig geworden.

Habe leider mit permanenten Schmerzen zu kämpfen, das geht auf die Psyche, versuche gerade,
irgendwie aus den Depressionen wieder heraus zu kommen.
Die Schmerzen sind ja nicht lebensbedrohlich, daher suche ich für ich einen Weg, damit klar zu kommen.
war vorher eher sportlich unterwegs, das geht leider nicht mehr - momentan -
ich hoffe, das wird wieder werden
Ich möchte aber wieder den Weg in die Abstinenz wagen und freue mich, wieder hier aktiv zu sein

ganz liebe Grüße an alle, ganz besonders an den admin, der mir den Weg zurück ins Forum erleichtert hat

bis bald

liebe Grüsse
Kira

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Re: Kira´s Bac-Tagebuch

Beitragvon DonQuixote » 18. März 2016, 22:04

Hey Kira
Danke für das Update [good] .

Mach Dir jetzt nicht so `nen Kopp um die Vergangenheit. Denke nach vorne, und Ja, Baclofen hilft, das wissen wir, also mach es!

DonQuixote

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Re: Kira´s Bac-Tagebuch

Beitragvon kira60 » 3. Februar 2017, 18:36

Hallo allerseits,

bin immer noch da, habe mich ja im letzten Jahr einmal wieder gemeldet.
Ich bin ja schon seit so vielen Jahren mit dabei, mehr oder weniger erfolgreich.

Seit Mitte September 2016 arbeite ich aber doch ernsthaft an meiner Abstinenz.
Habe in der Zeit vom 15. 9.16 bis 31.12.16 nur 2 mal Alkohol getrunken (da aber viel zu viel)

Seit dem 01.01.17 trinke ich nichts mehr, es fällt mir nicht immer leicht, aber ich sehe trotzdem so langsam
einen Erfolg.

Es funktioniert auch weiterhin mit Baclofen. Meine Dosierung ist vielleicht nicht vorschriftsmäßig,
hat sich für mich aber als die richtige herausgestellt.

Meine Dosis schwankt zwischen 12,5 und 25 mg, die ich ab 17.00 Uhr einnehme.

Auch wenn ich lange nicht hier geschrieben habe, bin ich trotzdem nahezu täglich hier im
Forum hole mir hier wertvolle Informationen und auch Motivation.

Für mich gibt es kein besseres Forum
- vielen Dank insbesondere auch an Don Q - [good]

werde mich ab jetzt doch mal wieder häufiger melden

ganz liebe Grüße an alle


Ps. würde mich auch sehr freuen, mal wieder was von den "alten Hasen" zu lesen

Suse
Argentina
Rigget


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