Kira´s Bac-Tagebuch

Eigene Erfahrungsberichte zu Baclofen und Alkohol
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DonQuixote
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Re: Kira´s Bac-Tagebuch

Beitragvon DonQuixote » 16. Januar 2013, 20:54

Auch ich gratuliere zu Deinem Erfolg, Kira

Vom Alkoholgehalt her sind diese Biere unbedenklich. Auch diverse unverdächtige Lebensmittel enthalten Alkohol in ähnlichen Konzentrationen. Allerdings kann der Geschmack an sich Erinnerungen wachrufen und den Wunsch nach mehr (dann mit Alkohol) entstehen lassen. Du musst halt selber sehen, was das für Gefühle in Dir weckt.

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Ginger
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Re: Kira´s Bac-Tagebuch

Beitragvon Ginger » 17. Januar 2013, 12:20

kira60 hat geschrieben:@ Ginger
habe das Buch von Allan Carr vor langer Zeit auch mal gelesen - lag mir irgendwie nicht - vielleicht hol ich es doch nochmal hervor und lese es nochmal - vielleicht kann ich jetzt mehr damit anfangen
Ich kann aber auch ein Buch empfehlen " Alkohol - meine gefährliche Liebe" von Caroline Knapp
das Buch habe ich bestimmt 10 mal gelesen, eine Autobiographie. Die Schriftstellerin ist leider schon mit
Anfang 40 verstorben


Als ich den Carr zum zweiten Mal lesen wollte, hat er mich getriggert. Seltsam... beim ersten Lesen habe ich sogar das Ritaual am Schluss gemacht - und ab dann fast ein Jahr lang nix getrunken.

Danke für den Buchtipp, ich hab erstmal genug über Alk gelesen und geschaut und überhaupt... aber wer weiss, vielleicht kommt wieder die Phase, dann steht dieses Buch auf meiner Liste ganz oben.

Dir alles Gute!
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Re: Kira´s Bac-Tagebuch

Beitragvon kira60 » 17. Januar 2013, 16:58

Hallo allerseits,

ich bin so froh, das es dieses Forum gibt, die Unterstützung eurerseits tut mir sehr gut.

@ hallo Don Quichote,

das alkfreie Bier scheint mich nicht zu triggern, habe nach einer Flasche genug, habe nicht das Bedürfnis nach
mehr - also werde ich es so beibehalten.
Mein eigentlicher Trigger ist Weisswein. Im Moment erzeugt selbst der Anblick von gekühltem Weisswein in einem schönen Glas Schweissausbrüche - keine Wechseljahre- sondern Angstschweiss [shok]


mir ist vor einigen Tagen etwas aufgefallen: ich habe immer nur abends getrunken, deshalb hat mich auch mein
Trinkwunsch auch erst ab dem späten nachmittag geplagt und desshalb habe ich auch meine Bac-Einnahme erst
nachmittags begonnen - klappt auch bisher soweit gut. Seit einigen Tagen merke ich nun zum Teil schon morgens
stärkeren Trinkwunsch - das hatte ich vorher nie - werde das mal weiter beobachten und vielleicht dann meine Bac-Einnahme-Zeiten verändern

Ich glaube die Alkoholsucht ist ganz schön heimtückisch und ich weiss, ich werde immer auf der Hut sein müssen

@ Hallo Ginger,

ich bin jetzt doch nochmal neugierig auf Alan Carr geworden, werde das mit dem Ritual nochmal nachlesen,
ich kann mich daran garnicht mehr erinnern.

Eine Frage noch - darf man in einer Selbsthilfegruppe sagen, daß man BAC nimmt, oder wird man gesteinigt?

ich besuche im Moment keine, denke aber darüber nach


liebe Grüße an alle

kira

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Re: Kira´s Bac-Tagebuch

Beitragvon Rettungsflugsaurier » 17. Januar 2013, 17:26

Also wenn du bei den AA's was von BAC erzählst, dann kannst du dich wohl auf achtkantigen Rauswurf, entzug der Daseinsberechtigung und mindestens 24 Monate drohanrufe gefasst machen. Das wäre aus deren Sicht pure Ketzerei.
Andere SHG's sehen das sicherlich viel lockerer. Dennoch, ich würde nicht unbedingt mit "Hallo, ich bin Kira. Ich bin Alki und seit xx.xx.xxxx auf Bac" beginnen [biggrin]
Mal angenommen, ich nehme mir vor, heute gar nichts zu tun -
und ich schaffe das auch.
Hab ich dann was erreicht, oder nicht ?

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Ginger
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Re: Kira´s Bac-Tagebuch

Beitragvon Ginger » 17. Januar 2013, 22:11

kira60 hat geschrieben:Eine Frage noch - darf man in einer Selbsthilfegruppe sagen, daß man BAC nimmt, oder wird man gesteinigt?

ich besuche im Moment keine, denke aber darüber nach



Kann man wohl nicht generell sagen, bei AA bestimmt nicht, da halte ich Retti nicht für sehr übertrieben in seiner Schilderung. Ich bin in einer liberalen SHG, das heisst, bei uns gilt: alles was hilft ist ok. Wenn mich wer fragt und Interesse an Bac hat bekommt er Auskunft, aber ich kann nur eigene Erfahrungen mitteilen. Ich versuche es nicht, jemandem aufzudrängen. Irgendwie spielt es auch keine Rolle. Ich bin nicht nur wegen Bac abstinent, Bac ist nur ein Baustein.
Wenn jemand über starken Suchtdruck sprechen würde, dann würde ich es in jedem Fall anschneiden.

Ich habe gefühlte 10 Mal gebraucht, um abstinent zu werden, trotzt Bac. Und steuere jetzt auf 1 Jahr zu [smile]
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Re: Kira´s Bac-Tagebuch

Beitragvon kira60 » 12. April 2013, 17:05

Hallo allerseits,

melde mich mal zurück nach längerer Zeit (lese aber täglich hier) - bin halt eher so der schweigsame Typ,

heute mein 109. Tag (seit 25.12.2012) ohne Alk, mit Hilfe von Bac - und diesem Forum

Meine Psyche befindet sich allerdings auf Achterbahnfahrt, nur meistens abwärts. Vielleicht liegt es an meiner Bac-Dosierung, 16.30 - 37,5 mg/ 21.00 - 25 mg

habe hier irgendwo mal gelesen, daß Bac auch depressive Phasen auslösen kann.


Liebe Grüße an alle

kira

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Re: Kira´s Bac-Tagebuch

Beitragvon Innocencio » 12. April 2013, 18:18

kira60 hat geschrieben:habe hier irgendwo mal gelesen, daß Bac auch depressive Phasen auslösen kann.


kann ich mir nicht vorstellen. nur zusammen mit alk. dann aber schwer. machst du aber nicht.

vielleicht kommt bei dir nun eine leichte "grund-depression" zum vorschein, bislang überdeckt durch alk? wer hat die nicht?

I.

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Re: Kira´s Bac-Tagebuch

Beitragvon DonQuixote » 12. April 2013, 20:21

Hi Kira

Ja, Innocencio hat Recht. Baclofen löst keine depressiven Phasen aus. Aber Baclofen kann halt auch nicht immer verhindern, dass es zu depressiven Phasen kommt. Generell wirkt Baclofen entspannend und antidepressiv. Doch es gibt auch Ausnahmen:

Doktorarbeit hat geschrieben:Bei mehreren Patienten entwickelten sich depressive Zustände, bei denen es schwierig ist zu beurteilen, ob ein direkter Zusammenhang mit dem Medikament Baclofen besteht oder ob sie in Relation zu einer psychologischen Wandlung oder zu einer verminderten Trinklust („envie de boire“) stehen. Möglich ist auch, dass Alkohol bei solchen Patienten eine antidepressive Wirkung hatte die nun nicht mehr vorhanden war. Am wahrscheinlichsten ist, einfach ausgedrückt, eine depressive Reaktion, hervorgerufen durch eine schlagartige Bewusstwerdung (Rückkehr zu einer Klarsichtigkeit nach Jahren der Vernebelung („intoxication“)) und schonungsloser Feststellung des katastrophalen Ausmaßes der Verluste, die sie erlitten haben.

Dir alles Gute wünscht DonQuixote

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Re: Kira´s Bac-Tagebuch

Beitragvon kira60 » 13. April 2013, 16:54

hallo innocencio, Don Q.,

danke für eure Antworten

ich halte es auch für wahrscheinlich , daß der jetzt so klare Blick auf mein Leben mir Depressionen beschert,
ich kann mich auch erinnern, schon als kind depressiv gewesen zu sein

als jugendliche habe ich dann schnell ein Heilmittel dagegen gefunden- ALK!, so habe ich mir dann für
viele viele Jahre (jahrzehnte) die rosarote Brille aufgesetzt

jetzt ist die Brille weg und ich muß erstmal sehen, wie ich jetzt weitermache d.h. aufhören zu jammern,
voller Elan und Energie an die Umgestaltung meines Lebens zu gehen

momentan fühle ich mich nur müde, schlapp, antriebsarm, kann mich zu nichts aufraffen,
habe mich sozial isoliert, alles wird mir zu viel

Es dämmert mir schon- wenn ich jetzt nichts ändere, bin ich bald wieder in der Alk-Falle


liebe Grüsse an alle

Kira

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Re: Kira´s Bac-Tagebuch

Beitragvon kira60 » 15. Juni 2013, 09:50

Hallo an alle


melde mich mal wieder zurück,

meine Bilanz:

es sind jetzt ca. 170 tage vergangen, davon 150 Tage ohne Alk - mit Bac ( 2-3 mal 25 mg)
habe dann Bac runterdosiert auf 12.5 mg + 6.25 mg
leider kam der Wunsch nach Alk dann auch zurück. Habe dann in den letzten 3 Wochen 7 x Alk getrunken!

Hatte halt auch die Illusion mal ein gelegentliches Gläschen Wein könnte doch klappen


Ich habe für mich dabei folgendes erkannt:

Selbst nach 150 Tagen Ohne Alk habe ich dann am ersten Abend nach dieser langen Zeit getrunken, als hätte ich nie pausiert. Die Menge war die gleiche wie vor den 150 Tagen. Einen Lerneffekt habe ich diesbezüglich nicht gespürt.

Allerdings haben sich schnell die Alarmglocken gemeldet, und ich habe für mich erkannt, selbst gelegentliches Trinken geht nicht - ich bin schnell im alten Fahrwasser

Mit Bac werde ich nicht wirklich abstinent, durch Bac kann ich eine gewisse Routine durchbrechen (jeden Abend ab 18.00 Uhr trinken) und es gibt mir Zeit, meine Gedanken zu ordnen, klar zu werden. Meine Psyche kann sich erholen

Ich merke auch nach den paar Ausrutschern, daß meine Gedanken an Alkohol wieder in den Vordergrund drängen,
die gleichen Gedanken die mich vor der längeren Abstinenzzeit immer geplagt haben -der Kampf in meinem Kopf
ums Trinken oder Nichttrinken-
Rechtfertigungen suchen, Entschuldigungen finden, Begründungen finden, warum ich jetzt was trinken will-
gleichzeitig werden andere Interessen in den Hintergrund gedrängt.

So bin ich dann jetzt erneut auf dem Weg - mit Bac - letztlich schweren Herzens mit dem Ziel komplette Abstinenz,
und diese Konsequenz fällt mir wahrlich schwer.

Ich bin jetzt wieder bei Tag 4 in Folge ohne Alk bei niedriger Bac-Dosierung (12.5 + 6.25),
Mein langfristiges Ziel ist es, Bac sehr langsam auszuschleichen und Abstinenz aus eigener Kraft zu schaffen,
so wie es hier im Forum ja auch schon einige geschafft haben.

Idealzustand wäre für mich - ohne Bac auszukommen und dieses vielleicht nur noch gelegentlich als
Notfallunterstützung einzusetzen.


Liebe Grüße an alle

Kira

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Re: Kira´s Bac-Tagebuch

Beitragvon Papfl » 15. Juni 2013, 10:50

Hallo Kira!

Vielen Dank für das Teilen Deiner Erfahrungen. Warum hast Du Baclofen runterdosiert, nachdem es doch mit 2-3 x 25mg ganz gut zu funktionieren schien [unknown] ?

Papfl
Zuletzt geändert von Papfl am 15. Juni 2013, 15:19, insgesamt 1-mal geändert.
„Der Hori­zont vie­ler Men­schen ist wie ein Kreis mit Radius Null. Und das nen­nen sie dann ihren Stand­punkt."
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Re: Kira´s Bac-Tagebuch

Beitragvon kira60 » 15. Juni 2013, 13:31

Hallo Papfl,

es ist nicht so ganz freiwillig,

bei mir steht in absehbarer Zeit eine große OP an und ich möchte sicherheitshalber das BAC vorher
ausgeschlichen haben, dazu kommt noch, daß meine BAC-Reserven nicht mehr allzu groß sind und ich keine
neue Bezugsquelle habe, da Andalusien wegfällt.
Auch möchte ich nicht für den Rest meines Lebens auf BAC angewiesen sein - irgendwie muß es auch
mal ohne gehen, -und das im Idealfall auch ohne Alk

Liebe Grüße
Kira

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Re: Kira´s Bac-Tagebuch

Beitragvon DonQuixote » 15. Juni 2013, 20:35

Hallo kira

Nur wegen der Operation brauchst Du Baclofen nicht absetzen. Kuckst Du. Ich verstehe Dein Argument, nicht von einem Medikament abhängig sein zu wollen. Mir persönlich ist es das aber Wert, wenn ich anders mein Alkoholproblem nicht in den Griff bekomme. Man ist ja dann nicht „süchtig“ nach dem Medikament, man braucht es ganz einfach. Rein medizinisch spricht Nichts gegen die Langzeiteinnahme von Baclofen.

Wenn Du früher schon Kunde im Andalusienshop warst, dann solltest Du auch heute noch dort Baclofen kaufen können. Ich schicke Dir dazu gleich eine PN.

Weiterhin viel Erfolg wünscht DonQuixote

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Re: Kira´s Bac-Tagebuch

Beitragvon GoldenTulip » 15. Juni 2013, 21:53

Kira,

das sind drei Gründe gegen Bac.
Spricht auch noch einer dafür, wenn die OP vorbei ist?
Wie stellst Du Dir vor, danach mit dem Alkohol umzugehen? Wie hilfreich war Baclofen?
Hast Du eine Idee, wie es aus eigener Kraft funktionieren kann?

LG Conny
Siegreiche Krieger siegen bevor sie in den Krieg ziehen, während Verlierer erst in den Krieg ziehen und dann versuchen, zu gewinnen. Sunzi.
Wenn Du nichts tun kannst, tu, was Du tun kannst. Conny.

In respektvollem Gedenken an Aaron Swartz http://de.wikipedia.org/wiki/Aaron_Swartz

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Re: Kira´s Bac-Tagebuch

Beitragvon kira60 » 16. Juni 2013, 11:24

Hallo Golden Tulip,

BAC war und ist für mich sehr hilfreich, ohne BAC hätte ich es nicht bis hierher geschafft und ich möchte
auch weiterhin nicht ganz darauf verzichten.
Durch die -für mich- lange Zeit ohne Alkohol habe ich einen klareren Blick auf die Problematik meiner
Alkoholabhängigkeit gewonnen.

Die Tragweite meiner Abhängigkeit ist mir erst mit dem Zeitabstand zum Alk wirklich klar geworden,
vorher habe ich mir selbst die Situation zu oft schön geredet nach dem Motto: ist doch alles gar nicht so schlimm bei mir, andere sind schlimmer dran -habe ja noch meinen Job, bin ja noch nicht auffällig geworden.

auch der Blick auf andere Belange in meinem Leben -z.B. das Umgehen mit Sozialkontakten, Freunden, Familie,
Freizeitbeschäftigungen hat sich jetzt geändert

zu Zeiten des regelmäßigen Alkoholkonsums war mir das alles egal geworden,
Hauptsache ich hatte mein Quantum Wein, alles andere brauchte ich doch eigentlich garnicht.

In meiner Idealvorstellung möchte ich gerne BAC als Notfallhelfer nutzen, in psychischen Krisensituationen, in denen der Alkohol winkt, ansonsten würde ich gerne weitgehend ohne BAC auskommen. Ich möchte das auch nach der OP genauso handhaben.

Wie gesagt- es ist meine Idealvorstellung. Ob ich das so schaffe, weiss ich noch nicht.

Der Weg dahin?

Mit zunehmender Nüchternheit eröffnen sich mir auch mögliche Gründe meiner Affinität zu Alkohol,

so zum Beispiel erscheint es mir wichtig, meine psychische Widerstandskraft zu stärken, die ich momentan noch als zu gering betrachte

Habe auch schon begonnen, mich damit (Resilienzfaktoren) intensiv auseinander zu setzten. Ich habe das Gefühl, ich bin da auf dem richtigen Weg.

Liebe Grüße
Kira

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Re: Kira´s Bac-Tagebuch

Beitragvon Papfl » 16. Juni 2013, 14:12

kira60 hat geschrieben:In meiner Idealvorstellung möchte ich gerne BAC als Notfallhelfer nutzen, in psychischen Krisensituationen, in denen der Alkohol winkt, ansonsten würde ich gerne weitgehend ohne BAC auskommen. Ich möchte das auch nach der OP genauso handhaben.

Hallo Kira!

So wie Du die Umstände darstellst, hast Du eine ziemlich klare Vorstellung von dem, was Du (erreichen) möchtest, wo Du hin willst und wie das möglich werden könnte. Das finde ich gut.

Ich bin mir nicht ganz sicher, ob Baclofen als gelegentlicher "Notfallhelfer" das ideale Medikament ist. Müsstest Du ausprobieren. Ich möchte Dich in diesem Zusammenhang aber auch auf das neue Nalmefen (Selincro®) hinweisen, das eher für solche Zwecke (Einnahme vor brenzligen Situationen) entwickelt worden ist, und das dieses Jahr noch auf den Markt kommen wird. Auch vor dem Hintergrund, dass Du keinen verschreibenden Baclofen-Doc hast. Bei einem Rezept für Selincro® dürfte es keine Schwierigkeiten geben.

Papfl

P.S. Ich weiß, dass die Fa. Lundbeck das vermeintlich neue Medikament Selincro® extrem in den Markt "gepusht" hat und immer noch "pusht" - und die allgemeine Akzeptanz für Baclofen darunter leidet. In erster Linie geht es aber um den Patienten und seine individuelle Situation. Und da kann's schon auch mal sein, dass ein Medikament besser passt als das andere. Falsches Konkurrenzdenken ist da - finde ich - fehl am Platz.
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Re: Kira´s Bac-Tagebuch

Beitragvon Argentina1 » 16. Juni 2013, 22:13

Hallo Kira, Papfl und all

@Kira, schön mal wieder von dir zu hören und das es bis zu letzt eigentlich sehr gut bei dir verlief. Finde es toll das du uns das geschrieben hast, denn mal lernt ja immer wieder etwas neues und oha, ja, wär hätte gedacht das man nach 150 abstinenten Tage so schnell wieder in ein altes Trinkmuster verfallen kann - werde ich mir im Hinterkopf merken!

@Papfl, ich frage dich jetzt mal ganz blöd: Meinst du das Nalmefen anders wirkt als Bac? Und wenn ja, dann wie? Oder geht es im großen und ganzen auch nur wieder darum das der körperliche TW/Craving ausgestellt wird, also eigentlich wie bei Bac?

Lg, Argentina [hi_bye]

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Re: Kira´s Bac-Tagebuch

Beitragvon Papfl » 17. Juni 2013, 12:22

@ Argentina

Schau' mal hier...

Vielleicht noch ergänzend: Baclofen "dämpft" die Dopaminausschüttung auch, geht aber noch einen Schritt weiter, in dem es dem Körper einen der wichtigsten Botenstoffe für Entspannung, Wohlbefinden, Anxiolyse gleich mitliefert.

Nicht zuletzt deshalb ist die Baclofen-Therapie auf eine längerfristige, regelmäßige, dauerhafte Einnahme mit individueller Erhaltungsdosis ausgerichtet, während Nalmefen (Selincro®) als Bedarfsmedikation gedacht ist. Bei einer längeren Einnahme ist laut European Medicines Agency sogar "Vorsicht" geboten (s. hier).

Beste Grüße
Papfl
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Re: Kira´s Bac-Tagebuch

Beitragvon Papfl » 17. Juni 2013, 14:53

Nachtrag: Dieser Vergleich fiel mir grad noch ein, dient vielleicht dem besseren Verständnis:

Baclofen tariert den Hirnstoffwechsel aus, so dass man auf lange Sicht gesehen - zumindest physisch/neurobiologisch - keinen Alkohol mehr braucht, um "zufrieden" zu sein.

Nalmefen (Selincro®) macht aus normalen Bieren "gefühlt" alkoholfreie... :wink:...und will so dafür sorgen, dass man weniger trinkt, weil's ja "rauschtechnisch" eh' nichts bringt.
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Re: Kira´s Bac-Tagebuch

Beitragvon kira60 » 17. Juni 2013, 17:24

Hallo Papfl, hallo allerseits

vielen Dank für deinen Hinweis bzgl. Selincro

habe auch schon von Selincro gehört ,bin aber noch nicht so richtig informiert,
ich habe vor einigen Wochen einen Beitrag dazu im Fernsehen gesehen, wo berichtet wurde, daß dieses
neue Medikament nur in Kombination mit einer statfindenden Psychotherapie verabreicht würde,
das habe ich für mich dann gleich abgehakt.

Ich habe schon 2 Therapien mit eher wenig Erfolg hinter mir und möchte nicht noch eine.

Weißt du, ob dieses Medikament evtl. abhängig macht, wie z.B. auch Distraneurin oder andere Diazepam-Varianten?
Wie ist es mit der Leber-Toxizität?

PS. Ich freue mich wirklich sehr über den regen Austausch hier


Liebe Grüße

Kira


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