Zum ersten Mal Baclofen

Eigene Erfahrungsberichte zu Baclofen und Alkohol
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ac2017
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Re: Zum ersten Mal Baclofen

Beitragvon ac2017 » 15. Februar 2019, 16:50

In der letzten Zeit habe ich unheimlich viel geschlafen (ohne Baclofen), weil ich mich müde und total nervös gefühlt habe (komische Mischung, ich weiß).

Ich habe die ganze Zeit Baclofen nur zum Einschlafen genommen.

Jetzt habe ich 25 mg wieder bereits mittags genommen.

Müdigkeit und Nervosität sind daraufhin verschwunden.

Kann das jemand erklären?

Vieleicht ist die Erklärung ganz einfach, und ich zur Zeit so sehr in meinen Gedanken gefangen, dass ich nicht drauf komme.

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Lucidare
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Re: Zum ersten Mal Baclofen

Beitragvon Lucidare » 15. Februar 2019, 18:13

Hallo AC,

ac2017 hat geschrieben:Müdigkeit und Nervosität sind daraufhin verschwunden.

Kann das jemand erklären?


Baclofen kann durchaus beruhigend wirken. Ich nutze das auch manchmal. Die Müdigkeit kann einer (leichten) Depression geschuldet sein. Angst erzeugt bei mir schlechte Stimmung. Durch die beruhigende Wirkung vom Baclofen "normalisiert" sich mein Zustand wieder und ich bin dann nicht mehr so "gelähmt".

LG
Wer aus meinen Texten nicht herauslesen kann, dass ich aus persönlicher Erfahrung schreibe, wird mich sowieso missverstehen. Ronja von Rönne

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Re: Zum ersten Mal Baclofen

Beitragvon Chinaski » 15. Februar 2019, 22:39

Hallo ac,

Baclofen hat eine Angst lösende Wirkung.

Vielleicht resultieren deine Nervosität und dein erhöhtes Schlaf Bedürfnis aus irgendwelchen Ängsten.
Und hier wirkt Baclofen dann positiv und ausgleichend bei dir.

Gruß...
Chinaski

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Re: Zum ersten Mal Baclofen

Beitragvon ac2017 » 3. Mai 2019, 02:49

Krass. In ein paar Tagen habe ich mein 2jähriges.
Die Zeit ging echt schnell vorbei.

Ich schaue in der letzten Zeit dauernd "Inas Nacht" auf YouTube, und da bechern sie ja jedes Mal echt heftig.
Deshalb hätte ich eigentlich schon Lust, mich auch mal wieder abzuschießen.

Aber ich weiß, dass ich dann sofort wieder regelmäßig trinken würde, und dann käme wieder dieser widerliche Kater.
Und ich hatte auch heftige Depressionen wegen / während des Trinkens. Bei mir war es am Ende gar nicht mehr schön und auch nicht mehr entspannend oder lustig.

Werf ich halt stattdessen lieber Baclofen ein.
Wenn ich mal etwas mehr nehme, fühle ich mich auch ein klein wenig "losgelöst".

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Re: Zum ersten Mal Baclofen

Beitragvon Lucidare » 3. Mai 2019, 07:05

Moin ac,

ac2017 hat geschrieben:Krass. In ein paar Tagen habe ich mein 2jähriges.
Die Zeit ging echt schnell vorbei.


Ja, das ist echt krass und eine starke Leistung! [good]

ac2017 hat geschrieben:Werf ich halt stattdessen lieber Baclofen ein.
Wenn ich mal etwas mehr nehme, fühle ich mich auch ein klein wenig "losgelöst".


Das kann man doch als Notfalldosis durchgehen lassen, oder nicht. [pardon]

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Re: Zum ersten Mal Baclofen

Beitragvon ac2017 » 9. Mai 2019, 03:32

Danke an Euch Alle.

Das Forum hilft mir echt sehr. Schon zu wissen, dass es Andere gibt, die auch Baclofen gegen dieselbe Problematik nehmen.

Und die Kommentare hier im Forum sind immer so erbauend und interessant.

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Re: Zum ersten Mal Baclofen

Beitragvon ac2017 » 21. Juli 2019, 22:29

Die letzten Tage waren echt schwierig.
Es hat damit angefangen, dass ich keine E-Zigarette mehr dampfen konnte, weil ich seit Kurzem allergisch auf den einen Inhaltsstoff bin. Ich dampfe ja sowieso nur noch ohne Nikotin, aber dass mir das Dampfen an sich so fehlt, hätte ich nicht gedacht.

Dann hatte ich eine OP und Schmerzen und war die ganze Zeit ziemlich ans Haus gefesselt.

Es kam dann ein Gefühl von totaler Unruhe auf und der Wunsch, das abzuschalten.

Während ich sonst Baclofen immer nur noch abends genommen habe, nehme ich es jetzt wieder morgens, mittags, abends.

Es hilft, aber gut geht 's mir nicht.
Ach, und Antidepressiva nehme ich schon seit Monaten nicht mehr, weil es mich impotent gemacht hat und ich dachte, ich könnte auch ohne.

Moment bin ich nur noch mit Baclofen.

Wenn es aber alles doof werden sollte, nehme ich auch wieder Antidepressiva.

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Re: Zum ersten Mal Baclofen

Beitragvon Lucidare » 22. Juli 2019, 16:56

Hallo ac,

ac2017 hat geschrieben:Es hat damit angefangen, dass ich keine E-Zigarette mehr dampfen konnte, weil ich seit Kurzem allergisch auf den einen Inhaltsstoff bin.


Da kann vielleicht @DonQuixote etwas zu sagen. Der ist da sozusagen Experte. [twiddle]

ac2017 hat geschrieben:Dann hatte ich eine OP und Schmerzen und war die ganze Zeit ziemlich ans Haus gefesselt.


Ich hoffe Dir geht es wieder besser. [smile]

ac2017 hat geschrieben:Es kam dann ein Gefühl von totaler Unruhe auf und der Wunsch, das abzuschalten.


Es läuft leider nicht immer "straight". Aber Du triffst ja die entsprechenden Gegenmaßnahmen. [good]

ac2017 hat geschrieben:Wenn es aber alles doof werden sollte, nehme ich auch wieder Antidepressiva.


Wenn sie helfen, Ok. Vielleicht funzt es auch so. [smile]

LG
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Re: Zum ersten Mal Baclofen

Beitragvon ac2017 » 26. Juli 2019, 13:14

Ich nehme jetzt wieder Sertralin (Antidepressivum), weil ich in den letzten Tagen so eine krasse Unruhe hatte, dass ich nach Auswegen gesucht habe, um die loszuwerden.

Diese Unruhe war sehr schwer auszuhalten. Ich kann sie am besten beschreiben mit "Ich will rauchen, und ich habe keine Zigaretten".

Mit der Einnahme des Antidepressivums ist diese Unruhe weg.

Ich könnte diese Unruhe mit der Änderung meiner Lebensumstände wegkriegen (=Umzug, neues Umfeld), aber da arbeite ich gerade noch dran.

Ich habe mich entschlossen, mir bis zur "echten" Lösung des Problems mit dem Antidepressivum zu helfen.
Da ich eh gerade keine Freundin möchte, kann ich auch mit der Nebenwirkung (keine Libido mehr) leben.

Ich war die letzte Zeit so unruhig und nervös, dass ich eh keine Lust auf Sex hatte.

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Re: Zum ersten Mal Baclofen

Beitragvon Lucidare » 27. Juli 2019, 17:44

Hallo ac,

ac2017 hat geschrieben:Ich habe mich entschlossen, mir bis zur "echten" Lösung des Problems mit dem Antidepressivum zu helfen.
Da ich eh gerade keine Freundin möchte, kann ich auch mit der Nebenwirkung (keine Libido mehr) leben.


"Nur" Baclofen muss nicht das Ende jeder Weisheit sein. Wenn Dir die Kombi hilft ist das doch i.Ordnung. Du musst das auch nicht "ewig" nehmen. Vielleicht reicht der Einstatz bis die kleine Krise überwunden ist. [smile]

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Re: Zum ersten Mal Baclofen

Beitragvon pluto » 30. Juli 2019, 16:01

Lucidare hat geschrieben:Hallo AC,

ac2017 hat geschrieben:Müdigkeit und Nervosität sind daraufhin verschwunden.

Kann das jemand erklären?


Baclofen kann durchaus beruhigend wirken. Ich nutze das auch manchmal. Die Müdigkeit kann einer (leichten) Depression geschuldet sein. Angst erzeugt bei mir schlechte Stimmung. Durch die beruhigende Wirkung vom Baclofen "normalisiert" sich mein Zustand wieder und ich bin dann nicht mehr so "gelähmt".

LG


Von der gleichen Erfahrung berichtet ein Bekannter von mir auch, der bereits mit Baclofen begonnen hat.
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Re: Zum ersten Mal Baclofen

Beitragvon ac2017 » 4. September 2019, 14:59

Ich habe mich über die letzten Woche mal genauer beobachtet.

Ich bin selbständig und kann ins Bett, wann ich möchte.

Meine Müdigkeit stammt von Unzufriedenheit + Lustlosigkeit + Genervtsein.
Wenn ich mich zwinge, wach zu bleiben, bin ich mit diesen 3 Gefühlen konfrontiert.
Ich merke dann, wie mein Geist müde wird und sich dieser Situation entziehen will -> Ins Bett gehen.

Ich habe Antidepressiva dagegen ausprobiert. Das hat etwas gewirkt, aber meine Sexualität eingefroren. Das war noch ein zusätzliches Problem, das ich nicht wollte.

Meine derzeitige Lösung ist Baclofen auch wieder tagsüber statt nur noch abends.

Das hilft mir gerade. Der Zwang, ins Bett zu müssen (um aus der Situation zu fliehen), ist mit Baclofen viel weniger stark. Es stellt sich nach Baclofen-Einnahme ein Gefühl ein von "Wird schon werden".

Dass ich wegen des Genervtseins + Lustlosigkeit, etc. Lust auf Alkohol hatte als Selbstmedikation muss ich glaube ich nicht erwähnen... Aber dagegen hilft mir Baclofen ebenfalls.

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Re: Zum ersten Mal Baclofen

Beitragvon Lucidare » 5. September 2019, 09:44

Moin AC,

ac2017 hat geschrieben:Ich habe Antidepressiva dagegen ausprobiert. Das hat etwas gewirkt, aber meine Sexualität eingefroren. Das war noch ein zusätzliches Problem, das ich nicht wollte.


Hast Du schon darüber nachgedacht etwas "Sanfteres" auszuprobieren? Nur mal so dahergesponnen. Es gibt doch auch pflanzliche Alternativen oder Ähnliches. [smile]

LG
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Re: Zum ersten Mal Baclofen

Beitragvon Julia Meinl » 8. Oktober 2019, 10:26

Aber wenn dann die Situation vorüber ist wo du total nüchtern sein musst könnte es leicht sein dass du wieder zur Flasche greifst. Da musst du echt aufpassen. Kenne einige Leute bei denen es so war, haben sich für den Job zusammengerissen und sich dann hinterher volllaufen lassen.

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Re: Zum ersten Mal Baclofen

Beitragvon ac2017 » 3. Januar 2020, 19:25

Ich habe den Alkohol überwunden, dafür habe ich jetzt ein handfestes, anderes Problem:

PSSD.

Wie ich hier schon geschrieben hatte, habe ich das Antidepressivum Sertralin genommen.

Schon bei der Einnahme habe ich relativ schnell gemerkt, dass meine Libido stark abnimmt (ich würde nicht mehr so schnell erregt bei Videos, Begegnungen, etc.), mein Schw***z fühlte sich weniger empfindlich an, und ich hatte Erektionsprobleme: Je geiler ich wurde, desto schwächer wurde die Erektion. So war das Kommen wirklich schwierig, da ich dann zwar kurz vor dem Höhepunkt war, der Schw**z aber kaum noch steif war.

Vor einigen Monaten habe ich Sertralin dann abgesetzt, weil ich wieder ein normales Sex-Leben wollte und ich mich so stabil fühlte, dass ich kein Sertralin mehr brauchte.

4 Wochen nach dem Absetzen habe ich gemerkt, wie sich alles wieder normalisierte.

Dann, kurze Zeit später, bemerkte ich, dass ich keine große Lust mehr auf Pornos habe und habe es darauf geschoben, dass ich gerade sehr konzentriert arbeite. Als ich dann das Porno-Schauen doch mal wieder probiert habe, habe ich gemerkt, wie "taub" sich mein Schw***z anfühlt.

Es war jetzt vieeeel schlimmer als mit Sertralin.

Viagra hat leider keinen Effekt.
Depression oder irgendwas Seelisches kann ich ausschließen, mir geht es bis auf dieses Problem sehr gut.

Ich hatte, als ich unter Sertralin diese Probleme etwas bemerkt habe, schon gegoogelt und bin auf "PSSD" gestoßen.

Diese Nebenwirkung von gewissen Antidepressiva bedeutet, dass man NACH dem Absetzen von Sertalin (und bestimmten anderen Antidepressiva) Probleme mit Sex und Libido bekommt.

Und das habe ich jetzt. Als Ursache findet man auf Wikipedia "Änderungen der Hirn-Chemie" und Änderungen im Genmaterial.

Echt ganz schlecht. Im schlimmsten Fall bleibt das bestehen.

Kann sein, dass ich mich damit jetzt relativ asexuell gemacht habe.

Ich bin gerade echt verzweifelt, aber trinken werde ich trotzdem nie wieder.

Hier eine wissenschaftliche Untermauerung: https://www.klettersteig-montafon.de/im ... nktion.pdf

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Re: Zum ersten Mal Baclofen

Beitragvon Lucidare » 7. Januar 2020, 18:29

Hi ac,

ich habe das Thema hier ja mit in's Rollen gebracht.

ac2017 hat geschrieben:Schon bei der Einnahme habe ich relativ schnell gemerkt, dass meine Libido stark abnimmt (ich würde nicht mehr so schnell erregt bei Videos, Begegnungen, etc.)...


Das ist bei SSRI und auch bei anderen psychoaktiven Medikamenten nicht ungewöhnlich.

ac2017 hat geschrieben:Ich habe den Alkohol überwunden, dafür habe ich jetzt ein handfestes, anderes Problem:

PSSD.


Das mit den Post-SSRI Sexual Dysfunction ist doch jetzt ein wenig eine Eigendiagnose, oder?

ac2017 hat geschrieben:Und das habe ich jetzt. Als Ursache findet man auf Wikipedia "Änderungen der Hirn-Chemie" und Änderungen im Genmaterial.


Wikipedia hat geschrieben:Langzeitfolgen

In der Forschung wird mitunter die Ansicht vertreten, dass alle pharmazeutischen Medikamente epigenetische Auswirkungen haben.[47] So stumpft beispielsweise die chronische 14 Tage lange Behandlung von Ratten mit Fluoxetin deren 5-HT1A-Rezeptoren dauernd, also über das Absetzen des SSRI hinaus, ab.[48] Derartige Langzeit-Anpassungen der 5-HT-Rezeptoren wie auch komplexere globale Veränderungen entstehen wahrscheinlich via Änderungen des Genausdrucks.[49][50][51][52][53] Einige dieser Genausdruck-Anpassungen sind das Resultat einer veränderten DNA-Struktur, verursacht durch Chromatin-Umformungen:[54][55] epigenetischer Modifikation von Histonen[56] und Gen-Silencing durch DNA-Methylierung auf Grund verstärkter Ausprägung der methyl-bindenden Proteine MeCP2 und MBD1.[57] Änderungen des Gen-Ausdrucks sowie Chromatin-Umformungen sind auch Bestandteil des Wirkungsmechanismus der Elektrokrampf-Therapie.[58][59]

Da Änderungen des Genausdrucks komplex sind und mitunter permanente Modifikationen der Chromatin-Struktur beinhalten, wird teilweise vermutet, dass die Einnahme von SSRI eine chronische Änderung des Genausdrucks im Gehirn bewirken kann und auf diese Weise die katecholaminerge Neurotransmission beeinträchtigt sowie neuroendokrinologische Störungen,[25] wie verminderte Funktion der Hypothalamus-Hypophyse-Hoden-Achse,[60] die sich in einem tieferen Testosteron-Spiegel,[61] geringerer Spermienzahl,[62] und minderer Spermienqualität mit geschädigter DNA[63] äußert, bewirken kann. In Abwesenheit detaillierter neuropharmakologischer, pharmakogenomischer und toxikogenomischer Forschung[64] bleibt die definitive Ursache von PSSD jedoch vorerst ungewiss.


Wird mitunter die Ansicht vertreten... und teilweise wird vermutet... und dann sind wir wieder bei dem weiten Feld der Epigenetik... [cool]

ac2017 hat geschrieben:Ich werde beim Hausarzt einen Testosteron-Test machen lassen. In einem PSSD-Forum wurde Freies und Gesamt-Testosteron, DHT, Estradiol, SHGB, LH / FSH, Prolaktin empfohlen.


Ja. Am besten Du latscht mal zum Urologen. Da gibt es dann auch "Manschetten" um zu prüfen ob sich in der Nacht etwas tut... usw. Auch körperliche Ursachen wie z.B. Krampfadern oder so können eine Rolle spielen...

Also bitte nicht gleich von "genetischen" Veränderungen und Aliens ausgehen!

:vic

LG
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Re: Zum ersten Mal Baclofen

Beitragvon ac2017 » 12. Februar 2020, 18:54

Hallo an die Moderatoren!

Ich spreche in meinen Postings ja oft davon, dass ich Sertralin genommen habe.

Bei mir hat Sertralin aber (bisher bleibende) Änderungen verursacht. Ich kämpfe seit ca. 6 Monaten mit Impotenz, genitaler Taubheit und Libidoverlust (keine Lust mehr auf Selbstbefriedigung, Sex oder auf Partnerbörsen, während dies früher ein wichtiger Bestandteil meines Lebens war). Die Diagnose PSSD, wie sie auf Wikipedia zu finden ist, passt sehr gut, und im Austausch mit anderen Betroffenen in einem Verein und in Betroffenen-Foren finde ich meine Symptome ebenfalls bestätigt.

Mit Depression hat dies nichts zu tun.

Besonders eindrücklich und ein häufiges Merkmal ist, dass die Symptome erst nach dem Absetzen des Medikaments richtig auftreten.

Ich wollte deshalb gerne in mein allererstes Posting eine Warnung wegen Sertralin einfügen, dass ich das nie wieder nehmen würde, hätte ich noch einmal die Wahl. Ich möchte verhindern, dass jemand nur "Sertralin" liest und dementsprechend denkt, dass dies ein wesentlicher Teil meines Erfolges war, der auch ihm helfen könnte.
Dies möchte ich verhindern.

Allerdings ist es mir nicht möglich, ältere Postings zu bearbeiten.

Könnte ein Moderator das für mich machen? Idealerweise könnte man genau den Text nehmen, den ich hier nun geschrieben habe.

Vielen Dank im Voraus.

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Re: Zum ersten Mal Baclofen

Beitragvon Lucidare » 12. Februar 2020, 19:43

Hallo ac!

Ich wollte deshalb gerne in mein allererstes Posting eine Warnung wegen Sertralin einfügen, dass ich das nie wieder nehmen würde, hätte ich noch einmal die Wahl. Ich möchte verhindern, dass jemand nur "Sertralin" liest und dementsprechend denkt, dass dies ein wesentlicher Teil meines Erfolges war, der auch ihm helfen könnte.
Dies möchte ich verhindern.


Das ehrt Dich! [good] @DonQuixote kann sicher einen entsprechenden Link in Deinem damals geschriebenen Beitrag einfügen.

ac2017 hat geschrieben: Die Diagnose PSSD, wie sie auf Wikipedia zu finden ist, passt sehr gut, und im Austausch mit anderen Betroffenen in einem Verein und in Betroffenen-Foren finde ich meine Symptome ebenfalls bestätigt.


:grbl

Ich gehe mal davon aus, dass Du keine weiteren Versuche zur Klärung unternommen hast? Nimmst Du noch Baclofen?

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Re: Zum ersten Mal Baclofen

Beitragvon DonQuixote » 12. Februar 2020, 20:45

Seid gegrüßt

ac2017 hat geschrieben: Allerdings ist es mir nicht möglich, ältere Postings zu bearbeiten. Könnte ein Moderator das für mich machen?

Erledigt. Und zwar wie von @Lucidare vorgeschlagen in jenem Posting, in welchem Du Sertralin das erste Mal erwähnt hattest, also hier.

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Re: Zum ersten Mal Baclofen

Beitragvon ac2017 » 1. August 2020, 20:30

Danke Lucidare und DonQuixote!

Ich konnte die letzten Monate das Forum hier nicht besuchen, weil ich mir Foren-Verbot erteilte hatte, weil ich wie bekloppt meine Tage nur noch mit Besuchen in PSSD-Foren verbracht habe und dadurch noch verzweifelter wurde.

Ja, ich nehme noch Baclofen.
Ich nehme um 19 Uhr 25mg (irgendwie aus Gewohnheit, merke aber, wie es mich dann seelisch entspannt) dann ca. 1 Stunde vor dem Schlafengehen nochmal 25 mg, ich kann sonst nicht einschlafen. Das Nicht-Einschlafen-Können ist für mich die pure Folter, deshalb möchte ich das auch nicht missen.

PSSD ist immer noch vorhanden. Mehrere Leute haben mir gesagt, ich soll jetzt erstmal 1 Jahr warten und den Neuronen Zeit geben, sich wieder zu normalisieren. Ich führe ein Tagebuch über PSSD, um zu schauen, was sich wie verändert. Es gibt da verschiedene Symptome, die objektiv beobachtet werden können.

Man kann sich vorstellen, dass einen das völlig verrückt und obszessiv macht, aber ich höre derzeit auf die Anderen und warte jetzt erstmal.
Zuletzt geändert von ac2017 am 1. August 2020, 20:38, insgesamt 1-mal geändert.


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