Vorstellung bzgl. Arztsuche in meiner Region

[Lia]

Ein herzliches Hallo an alle Mitglieder. Ich bin 61 Jahre jung und seit meinem 40. Lebensjahr dem Alkohol verfallen, nachdem ich meine Firma schließen musste. Ich bin zwar immer noch selbstständig (neben Hartz 4), aber relativ erfolglos, da sich seit längerem nun auch schwere Depressionen eingeschlichen haben. Die waren zwar auch schon vorher da, aber längst nicht so schlimm (eher mehr so leichte Stimmungsschwankungen). Mein Selbstwertgefühl ist mittlerweile gleich null. Neben Alkohol und Zigaretten ernähre ich mich eigentlich sehr gesund und hatte deswegen nie einen Grund einen Arzt aufzusuchen...bis jetzt... da ich mich körperlich wie ein Wrack fühle. Ich lebe seit vielen Jahren sehr zurückgezogen, gehe nicht mehr aus... Meine wenigen guten Freunde leben im Ausland und meine Familie kann und will ich nicht belasten.Niemand weiß von meiner Krankheit. Und das soll auch so bleiben. Eine Therapie oder einen Entzug hab ich nie gemacht. Schon alleine wegen der Selbstständigkeit war das nicht möglich. Letzte Woche stieß ich (Zufälle gibt es nicht) auf das Buch von Oliver Ameisen und habe es regelrecht verschlungen. Es hat mir wieder Hoffnung gegeben. Beim googeln nach Baclofen habe ich dann euer Forum entdeckt. Nun hoffe ich, dass ihr mir helfen könnt den Kreislauf zu durchbrechen, damit ich endlich wieder ein normales Leben führen kann.Ich weiß, dass es wenige Ärzte gibt die Baclofen verschreiben. Aber ich bin entschlossen jetzt endlich mein Problem anzugehen, bevor es zu spät ist.

[DonQuixote]

Hallo Lia

Herzlich willkommen in unserem Forum, und Danke, dass Du Dich uns anvertraust .

Mit Baclofen hast Du gute Aussichten, dem Teufelskreis der Alkoholabhängigkeit zu entkommen. Näheres zum Thema Craving (Suchtverlangen) und der Wirkungsweise von Baclofen findest Du . Was die Baclofen-Therapie von der traditionellen Suchttherapie unterscheidet, wird erklärt. Ganz interessant ist auch die Erklärung, ist.

Einen ersten Überblick rund um das Medikament bietet unsere Rubrik , konkreter im und . Genaueres zur Dosierung und Therapie findest Du im oder in den auf die jeweilige Tablettenstärke zugeschnittenen hier im Forum. Lesenswert und aufschlussreich ist auch der Artikel , den man auch finden kann.

Und dann auch noch ein paar Zeilen zum Buch von Olivier Ameisen („Das Ende meiner Sucht“), welches Du ja bereits gelesen hast: Olivier Ameisen war mit seinem Selbstexperiment quasi sein eigenes "Versuchskaninchen". Sein erschien bereits 2005 (!) in der renommierten Fachzeitschrift Alcohol And Alcoholism, und manche Vorgehensweise, die Olivier Ameisen als Patient Nummer eins in seinem Buch noch "ausprobierte", gilt heute - über zehn Jahre später - als überholt. In der letzten Dekade hatten zahlreiche Wissenschaftler die Gelegenheit, anhand Tausender Patienten zu erforschen, wie Baclofen bei einer Mehrheit am besten funktioniert. Alle, die heute mit Baclofen beginnen, haben das große Glück, auf diesen Erfahrungsschatz und die daraus resultierenden bewährten Schemata der Baclofen-Therapie zurück greifen zu können (). Sie müssen also keine "Versuchskaninchen" mehr sein .

Danke auch für Deine mit Angabe Deines Wohnortes. Eine Mail mit Arztvorschlag für habe ich soeben abgeschickt, und zwar an die Mail-Adresse, mit der Du Dich hier im Forum registriert hattest. Ganz viel Erfolg bei Deiner nun hoffentlich bald beginnenden Baclofen-Therapie wünscht

DonQuixote

[Lia]

Hallo Don Quixote, ganz herzlichen Dank erstmal für die Adresse. Ist gleich um die Ecke von meinem Zahnarzt. Wie praktisch ! Hoffe, ich bekomme bald dort einen Termin. Werde dann auf jeden Fall berichten... Danke auch für die vielen Ratschläge und weiterführenden Links. Hab mich schon ein bisschen eingelesen für das Erstgespräch beim Doc. Lia