Vorgehensweise richtig ?

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Fred-Ratz
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Vorgehensweise richtig ?

Beitragvon Fred-Ratz » 22. September 2018, 10:00

Hallo zusammen,

ich habe Dank des Forums einen Arzt gefunden. Ich habe beim ersten Termin meine Situation erklärt, habe kurz das Thema Oliver Ameisen gestreift und er kam dann von selbst mit verschiedenen Vorschlägen, zum einen hält er in meinem Fall nicht allzuviel von den "normalen" Therapie-Ansätzen da ich seiner Ansicht nach genetisch zum trinken disponiert bin, zum anderen werden wir kommende Woche das Thema ADHS aufgreifen und dann hat er mir noch Baclofen 10mg und zusätzlich mal Selincro für Notfälle verschrieben. Baclofen soll ich morgens nehmen, mit 10mg anfangen und alle 4 Tage um 10 mg erhöhen ( bin jetz bei 30 mg ). Wenn ich aber doch die Anwendungsempfehlung im Forum lese dann soll ich doch "meine" Dosis über den Tag verteilt 4 mal nehmen ? Könnt ihr euch vorstellen wieso er so vorgeht ? Möchte er vielleicht meine individuelle Obergrenze der Einzeldosis so erfahren und dann diese mal 4 nehmen ? Effekte spüre ich noch keine...

Naja, habe nächste Woche meinen Folgetermin bei ihm, mal sehen.

Selincro habe ich testweise morgens einmal eingenommen und es hat bis spät abends "geholfen" allerdings waren die Nebenwirkungen etwas unangenehm. Ich war stellenweise todmüde sodass ich mich hinlegen musste, konnte aber doch nicht einschlafen. Ausserdem hatte ich das Bedürfnis mich sehr häufig zu recken und zu strecken ( wie wenn man aufwacht ) und dies gipfelte immer fast in einen Muskelkrampf. Sowieso hatte ich den ganzen Tag über das Gefühl ich krampfe in den Armen/Händen. Zudem hatte ich einen extrem trockenen Mund und das Bedürfnis zu trinken, also kein Alk sondern generell Flüssigkeit. Habe dann nachgelesen und erfahren dass ich es wohl eher nachmittags/abends hätte nehmen sollen. Ich bin Feierabendtrinker und verspüre immer so gegen 16.00h aufwärts den Suchtdruck.

Werde es nochmals abends versuchen, vielleicht nur eine halbe Tablette.

Wie seht ihr das mit der Einnahme einmal am Tag nur zu Beginn ?

viele Grüße
Freddy

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shelf
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Re: Vorgehensweise richtig ?

Beitragvon shelf » 22. September 2018, 10:18

Hallo Fred-Ratz,

ein allgemeines "richtig" oder "falsch" gibt es dabei nicht.

Mach es erstmal so wie dein Arzt gesagt hat und wenn es dir nicht / nicht ausreichend hilft dann teil ihm das mit.

Selincro (Nalmefen) solltest du wirklich nur im "Notfall" (bevorstehendes Trinkereignis) einnehmen.
Es ist mehr dafür gedacht die Trinkmenge gering zu halten, und dadurch "Schlimmeres" zu verhindern, als dazu das Verlangen zu dämpfen.

LG

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Re: Vorgehensweise richtig ?

Beitragvon Chinaski » 22. September 2018, 10:57

Hallo Fred-Ratz,

bei der Baclofen Therapie geht es darum das du erst gar kein Craving bekommst.
Deshalb ist es wichtig das du nach Möglichkeit immer einen gleich bleibenden Medikamenten Spiegel im Blut hast.
Wenn du so wie jetzt die gesamte Dosis morgens nimmst hast du nach ein paar Stunden kein Baclofen mehr im Blut.
Das Resultat ---- Craving!

Verteile deine Dosierung über den Tag.
Zum Beispiel: 10 - 10 - 10mg

Alles gute...
Chinaski

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Re: Vorgehensweise richtig ?

Beitragvon shelf » 22. September 2018, 11:18

Hallo Chinaski,

Fred-Ratz hat geschrieben:...zum anderen werden wir kommende Woche das Thema ADHS aufgreifen...

(mögliche paradoxe Wirkung)

Gut möglich dass der Arzt erstmal die Dosis steigern will und wenn sich keine paradoxen Wirkungen zeigen kann es dann "beruhigt" über den Tag verteilt werden...

LG

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Re: Vorgehensweise richtig ?

Beitragvon Fred-Ratz » 23. September 2018, 08:36

Ok, Danke euch... werde berichten wie es weiter ging. Heute morgen mit 40mg angefangen.

Viele Grüße
Freddy

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Re: Vorgehensweise richtig ?

Beitragvon Fred-Ratz » 24. Oktober 2018, 16:14

sagt mal, ich bekomme ja immer erst abends den Druck... würde es da nicht reichen sagen wir um 15.00h und um 19.00h meine Ration einzunehmen ? Wieso soll ich morgens schon anfangen ?

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Re: Vorgehensweise richtig ?

Beitragvon Chinaski » 24. Oktober 2018, 17:28

Hallo Freddy,

Du fragst:
Freddy hat geschrieben:sagt mal, ich bekomme ja immer erst abends den Druck... würde es da nicht reichen sagen wir um 15.00h und um 19.00h meine Ration einzunehmen ? Wieso soll ich morgens schon anfangen ?


Ich antworte:

Chinaski hat geschrieben:bei der Baclofen Therapie geht es darum das du erst gar kein Craving bekommst.
Deshalb ist es wichtig das du nach Möglichkeit immer einen gleich bleibenden Medikamenten Spiegel im Blut hast.
Wenn du so wie jetzt die gesamte Dosis morgens nimmst hast du nach ein paar Stunden kein Baclofen mehr im Blut.
Das Resultat ---- Craving!


Du musst deine Medikation so über den Tag verteilen das du nach Möglichkeit IMMER einen gleichbleibenden Medikamenten Spiegel im Blut hast.
Kein Medikamenten tief und auch keine Medikamenten Spitzen.


Gruß...
Chinaski

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Re: Vorgehensweise richtig ?

Beitragvon Lucidare » 24. Oktober 2018, 17:38

Hallo Fred-Ratz,

Fred-Ratz hat geschrieben:Wieso soll ich morgens schon anfangen ?


Vor allem in der Anfangszeit ist es wichtig, sich an das Medikament zu gewöhnen. Die optimale Dosierung ist für jeden unterschiedlich. Das geht von 5mg bis weit über 300mg. Damit man nicht an seiner optimalen Dosierung "vorbeischrammt", sollte man eben langsam anfangen. Dadurch werden eventuelle Nebenwirkungen möglichst vermieden. Die Nebenwirkungen sind des Öfteren der Grund, die Therapie abzubrechen.

sagt mal, ich bekomme ja immer erst abends den Druck... würde es da nicht reichen sagen wir um 15.00h und um 19.00h meine Ration einzunehmen ?


Sicher. Das kannst Du natürlich testen. Ich musste ausnahmsweise etwas länger suchen, habe es aber gefunden:

DonQuixote hat geschrieben:Seid gegrüßt

Zur Frage der Verteilung der Dosis im Tagesverlauf, genauer gesagt zum Thema „Gleichmäßiger Baclofen-Spiegel“ versus „Ausrichtung auf die Craving-Zeiten“, bin ich auf einen interessanten Forums-Beitrag von Sylvie Imbert vom 20. April 2015 gestoßen. Sylvie Imbert ist Präsidentin der französischen „Association Baclofène“ und Leiterin des zur Association zugehörigen Forums. Hier nun die Übersetzung dieses Forums-Beitrages:

Sylvie Imbert am 20. April 2015 hat geschrieben:
Zur Frage von „Gleichmäßiger Baclofen-Spiegel“ versus „Ausrichtung auf die Craving-Zeiten“ konnte ich letzte Woche mit drei führenden Baclofen verschreibenden Ärzten sprechen:

Philippe Jaury sagte mir, dass das gezielte Ausrichten auf die Craving-Zeiten sehr viel effizienter, und dass dadurch die maximale Dosis für die Erreichung des therapeutischen Erfolges auch geringer sei. Ebenfalls sprach er davon, dass Patienten, denen von Anfang an Abstinenz oder eine starke Reduzierung ihres Alkoholkonsums gelingt, mit einer geringeren Dosis auskommen. Dies bestätigt, was ich auch schon vermutete.

Bernard Granger: Auch er wendet das gezielte Ausrichten auf die Craving-Zeiten mit Erfolg an.

Renaud de Beaurepaire geht noch weiter: Eine gleichmäßige Verteilung im Tagesverlauf während des ersten Monats, um das Gehirn an das Medikament zu gewöhnen. Danach erfolgt eine Verschiebung hin zu den Craving-Zeiten, bis hin zu einer einzigen Dosis ca. eine Stunde vor der üblichen Trinkzeit, sofern der Patient das verträgt. Dies ist insbesondere für diejenigen geeignet, welche nur abends Craving verspüren. Vorteil: Tagsüber gibt es keine Nebenwirkungen.

Er lässt seine Patienten frei entscheiden und jeden für sich selbst die individuelle Abstimmung der Einnahmezeiten treffen. Viele Patienten adaptieren jedoch seine Strategie.

DonQuixote


Von hier:

Also, alles individuell. [smile] Du kannst sicher veränderte Einnahmezeiten testen. Tue dies aber mit Bedacht und langsam. Also die Einahme von morgens langsam auf die Craving-Zeiten reduzieren, kein Verlangen (Craving) = alles gut. Mittags auch alles gut usw...

Wenn Dir jetzt z.B. nachmittags um 3.00 nach Alkohol ist, musst Du die Mittagsdosis wieder etwas erhöhen.

Soweit klar? [smile]

LG

Edit:

Chinaski hat geschrieben:Du musst deine Medikation so über den Tag verteilen das du nach Möglichkeit IMMER einen gleichbleibenden Medikamenten Spiegel im Blut hast.
Kein Medikamenten tief und auch keine Medikamenten Spitzen.


Sorry, hat sich überschnitten. [hi_bye]

Sicher ja. Das ist immer die sichere "Seite". "Jeder Jeck ist eben anders".
Zuletzt geändert von Lucidare am 24. Oktober 2018, 17:48, insgesamt 1-mal geändert.
Wer aus meinen Texten nicht herauslesen kann, dass ich aus persönlicher Erfahrung schreibe, wird mich sowieso missverstehen. Ronja von Rönne

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Re: Vorgehensweise richtig ?

Beitragvon Fred-Ratz » 24. Oktober 2018, 17:45

Ich danke euch... da ich seit ca 6 Wochen dabei bin werde ich jetzt mal mittags und abends einnehmen und dann langsam weiter steigern.. bin jetzt bei 50mg und merke noch nicht allzuviel

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Re: Vorgehensweise richtig ?

Beitragvon Lucidare » 24. Oktober 2018, 17:51

HI,

Fred-Ratz hat geschrieben:Ich danke euch... da ich seit ca 6 Wochen dabei bin werde ich jetzt mal mittags und abends einnehmen und dann langsam weiter steigern.. bin jetzt bei 50mg und merke noch nicht allzuviel


Hast Du Nebenwirkungen?

LG
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Re: Vorgehensweise richtig ?

Beitragvon Fred-Ratz » 26. Oktober 2018, 14:49

Ja, wenn ich überdosiere so eine leichte Benommenheit, so ein Abwesenheitsgefühl... kanns schlecht beschreiben.. habe oft Telefonkonferenzen im Geschäft und kann dann nur mit Mühe folgen und mich aufs Thema fokussieren...

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Re: Vorgehensweise richtig ?

Beitragvon Lucidare » 26. Oktober 2018, 17:43

Hallo Fred-Ratz,

man soll ja ehrlich sein, was ich auch tue: Ich hatte Deine Beiträge nur "überflogen"... [blus]

Fred-Ratz hat geschrieben:und er kam dann von selbst mit verschiedenen Vorschlägen, zum einen hält er in meinem Fall nicht allzuviel von den "normalen" Therapie-Ansätzen da ich seiner Ansicht nach genetisch zum trinken disponiert bin, zum anderen werden wir kommende Woche das Thema ADHS aufgreifen und dann hat er mir noch Baclofen 10mg und zusätzlich mal Selincro für Notfälle verschrieben.


Ja, es gibt eine genetische Disposition. Das bedeutet aber nicht das jemand zum Alkoholkonsum "programmiert" ist. Es besteht eine erhöhte Anfälligkeit für eine Sucht. Lebensumstände, Begleiterkrankungen usw. spielen auch eine Rolle. Zum Saufen geboren wird keiner, die Wirkung ist nur nachhaltiger und die Ausbildung einer Sucht geht schneller. Das ist kein "Genschaden". [cool]

Baclofen soll ich morgens nehmen, mit 10mg anfangen und alle 4 Tage um 10 mg erhöhen ( bin jetz bei 30 mg ).


Die Frage hatte Dir @Chinaski netterweise auch schon beantwortet. Nimm es mir nicht übel, ich lese es so, dass Du Baclofen nur am Morgen einnehmen sollst?

Ok, Danke euch... werde berichten wie es weiter ging. Heute morgen mit 40mg angefangen.


Zum Verständnis sei doch bitte mal so nett und teile uns Dein aktuelles Dosierungsschema mit. Als dann und dann soundsoviel. Hast Du noch "Beikonsum"?

shelf hat geschrieben:Hallo Chinaski,

Fred-Ratz hat geschrieben:...zum anderen werden wir kommende Woche das Thema ADHS aufgreifen...

(mögliche paradoxe Wirkung)

Gut möglich dass der Arzt erstmal die Dosis steigern will und wenn sich keine paradoxen Wirkungen zeigen kann es dann "beruhigt" über den Tag verteilt werden...


Zu diesem Thema haben @jivaro und @shelf an dieser Stelle mal diskutiert: <<klick>> Vielleicht hilft Dir das Lesen dieser Beiträge schon mal weiter.

jivaro hat geschrieben:Lieber shelf,

bin nicht sicher ob ich Dir hier eine befriedigende Antwort geben kann.

1. Beim Vorliegen eines ADHS oder ADS kommen solche paradoxen Reaktionen am häufigsten vor. Meint: auf Substanzen die "normalerweise" aufputschen reagiert der Patient mit Beruhigung (das bedeutet "Sedierung"). Und umgekehrt. Gab es bei Dir als Kind "Zappelphillipp"-Zeichen? Bist Du oft unkonzenztiert, schnell gelangweilt? Fängst etwas an und findest Dich bei einer ganz anderen Tätigkeit?
Wahrscheinlich nicht, denn das wäre sicher schon mal aufgefallen..
Liegt so eine Störung vor, ist der Einsatz von Baclofen oft erst nach Behandlung dieser Erkrankung möglich.

Wichtig ist, dass Du mit Quetiapin, einem Medikament aus einer anderen Substanzklasse (atypisches Neuroleptikum) gefunden hast das hilfreich für Dich ist; und anderen behandelnden Ärzten die paradoxen Reaktionen schilderst, ich denke da an Krankenhausbehandlung/Narkose etc.

2.Prof. Granger und Prof. Jaury betonen immer, dass unerwünschte Wirkungen bereits bei der Erhöhung um 5mg Baclofen auftreten können. Und das kommt gar nicht sooo selten vor. Im Nachbarforum haben einige Menschen sehr lange gebraucht um die optimale Dosis im "Feintuning" zu finden. Baclofen ist kein "Hustenzuckerl".

3. Was Du bei 100mg Baclofendosis beschreibst sind für mich eindeutig Symptome der Überdosierung. Oft kommt da zu diesen Gefühl des "Getriebenseins" noch Schwindel, Kopfweh und/oder Ohrgeräusche dazu. Glücklicherweise selten ist auch ein flüchtiges "Schemensehen" das Menschen sehr irritieren kann. Selten kommt es sogar zum Wiederauftreten von Suchtdruck und der Mensch versucht die UAWs mit Alkohol zu "therapieren".

4. Super, dass Du nun mit 75mg Baclofen wohl DEINE Dosis gefunden hast und auch merken konntest, dass durch Baclofen ausgelöste UAWs reversibel sind (sich wieder zurückbilden).

Herzlicher Gruss
jivaro


Fred-Ratz hat geschrieben:Ja, wenn ich überdosiere so eine leichte Benommenheit, so ein Abwesenheitsgefühl... kanns schlecht beschreiben.. habe oft Telefonkonferenzen im Geschäft und kann dann nur mit Mühe folgen und mich aufs Thema fokussieren...


Das ist für mich die Nebenwirkung von Baclofen. Du hattest Dich ja hier vorgestellt... Da bin ich ein Wenig durcheinander gekommen. Dort hast Du die entprechenden Dosierungsempfehlungen als Link. Aufdosieren, wenn Nebenwirkungen auftreten auf der Stufe verharren bis es besser wird und dann weiter. :wink: Dein Arzt wird Dir nicht den Kopf abreißen, wenn Du etwas langsamer als von Ihr/Ihm geplant vorgehst.

Wird schon! [good]

LG
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Re: Vorgehensweise richtig ?

Beitragvon Chinaski » 26. Oktober 2018, 20:33

Hallo Freddy,

Ich empfehle dir nach wie vor deine komplette Dosis nicht auf einmal zu nehmen.
Verteile die Dosierung so über den Tag das du einen möglichst gleich bleibenden Medikamenten Spiegel im System hast.
So sollten auch die Nebenwirkungen erträglich sein.

Wenn die Nebenwirkungen zu stark sind die Dosierung etwas reduzieren bis die Nebenwirkungen verschwunden sind und dann erst weiter hoch dosieren.

Gruß...
Chinaski

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Re: Vorgehensweise richtig ?

Beitragvon Fred-Ratz » 8. November 2018, 20:59

Hallo zusammen.

kurzes feedback... ich war über die Herbstferien in Holland, deshalb etwas spätere Antwort.

Kurz und gut.... ich bin HAPPY !!!!!!!! Habe Anfang der Woche auf 2 x 75mg erhöht, also einmal um die Mittagszeit +- 1 Stunde ( so wie ich dazu komme ) und 1 mal zwischen 16 und 18 Uhr, also ca. 4h nach der ersten Dosis.

Das wirklich unerwartete und angezweifelte ist eingetreten.. ich trinke jetzt seit Montag nichts mehr und ich vermisse NICHTS [biggrin] [biggrin] [biggrin]

Ich habe zu passender Zeit, also wenn ich mein abendliches Trinkritual normalerweise beginnen würde versucht mich in Stimmung zu bringen und zu ergründen wie es wäre schnell meinen Einstieg in den Abend, also meine Dose Wodka Lemon an der Tanke zu holen auf dem weiteren Weg in den Supermarkt zu fahren um meine abendliche Flasche Wein und ein paar Bockbier zu holen..... es passierte.... NICHTS !!! Kein Suchtdruck, kein Wunsch zu trinken.. kein bedauern... einfach NICHTS beim Gedanken an Alkohol ... hätte ich nie für möglich gehalten !!! Ich bin soooo froh und kann es kaum glauben... ein Leben OHNE Verzicht.. ein normales Leben... ich mache sogar wieder Sport ;-)

Die einzigen verbliebenen kleinen Nebenwirkungen sind eine ganz leichte Desorientierung beginnend nach ca. 1 Stunde, jedoch im akzeptablen Rahmen für das was ich dafür bekomme sowie ein schlagartiges überfallsmässiges Müdigkeitsgefühl so ca. eine Stunde nach Einnahme, das hatte ich aber schon immer. Seit gestern ein leichtes Schwindelgefühl.. ist aber nach ca. 15 Minuten wieder weg.

Würdet ihr, nur um auf der sicheren Seite zu sein nochmals etwas erhöhen oder lieber bei 2 x 75mg bleiben ?

Ging es euch auch so dass nach dem Erreichen der scheinbar optimalen Dosis das Verlangen von jetzt auf nachher weg war ? Ist das so ?

Grandios.. ich bin so froh dass ich dieses Forum und dank DonQuixote's Hilfe einen Arzt gefunden habe der mir vertraut hat !!! Vielen vielen Dank... ich möchte fast behaupten ihr habt mir das Leben gerettet... in mehrerer Hinsicht.

Ich hoffe ganz fest dass es so bleibt....

ganz liebe Grüße an alle
Freddy


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