Baclofen: Ein Selbstversuch
Verfasst: 25. Oktober 2017, 12:44
Hier also mein Tagebuch, aber erstmal noch was zur Ausgangssituation und meiner Motivation.
Am 1. Juli 2011 kam ich wieder in Deutschland an, nachdem ich grandios nach 7 Jahren in der DomRep gescheitert war und dort zum Alkoholiker wurde. Freunde hatten mir den Rückflug geschenkt, aber da stand ich nun… Alleine, Obdachlos und mit gut 20 Kilo Klamotten im Gepäck und 200 US$. Das war mein gesamter Besitz. Naja wenig zu Besitzen macht frei… hab ich mal irgendwo gelesen.
Ich fand zum Glück schnell eine Unterkunft und so begann mein Neustart in einem Obdachlosenheim, da wurde natürlich auch feste gesoffen. Aber das war mir damals eh egal, ich war im Rausch und ein Tag ging und ein anderer kam.
Freunde hatte ich in Deutschland keine mehr, dafür war ich zu lange weg gewesen. Und in Offenbach hatte ich zuletzt gelebt, da war ich 6 Jahre alt.
Mein Hautproblem war: ich stellte mir immer wieder die Frage wofür sollte ich überhaupt noch Kämpfen? Ich habe keine Familie, keine Frau/Freundin und auch keine Kinder. Ergo: Ich habe niemanden gegenüber Verantwortung. Ich habe soweit ein gutes Leben gehabt, zwar mit vielen höhen und Tiefen, aber ich hatte auch meine Erfolge. Ich habe viel erlebt, in vielen Ländern gelebt und es hat auch viel Spass gemacht. Es war immer spannend und aufregend. Das war nun vorbei, also wofür noch einmal aufstehen?
Wäre ich damals gestorben, ich hätte mich nicht beschwert.
Aber ich bin nicht gestorben. Und wenn ich eines kann, dann Kämpfen. Je mehr mir die Scheisse nur so um die Ohren fliegt, je ungerechter die Welt ist, umso stärker ist mein Überlebenswille. So nicht, nicht mit mir!
Leider kann ich mir auch am besten selber ein Bein stellen wenns mir zu gut geht. Zur Not brauche ich dazu weder das Schicksal oder jemanden anderen. Das kann ich auch sehr gut alleine…
Aber zum Glück siegte einmal mehr der Kämpfer in mir. Ich begann mich mit „Kontrollierten trinken“ zu beschäftigen und begab mich auf Wohnungssuche. Ich musste mich erstmal wieder lieben und schätzen lernen und einer Hoffnung auf bessere Zeiten Raum geben.
Es war nicht leicht, aber ich fand eine tolle Wohnung und begann mich in die Arbeit zu stürzen. Renovieren, das Programm Kontrolliert trinken durchackern, Selbsterforschung, den Alltag wieder meistern.
Dann kam Weihnachten 2014… und nix mehr mit Kontrolle. Viel Alkohol. Viel Selbstmitleid. Ein Selbstmordversuch.
Ich hab mich einmal mehr aufgerappelt und dann, im Juni 2015, war ich erstmals bereit für einen ersten wirklichen Versuch der Abstinenz, mit klinischem Entzug und einer Reha über 12 Wochen. Das habe ich auch durchgezogen und es begann wieder alles gut zu laufen. Ich war zum ersten mal in meinem Leben trocken. Ich habe mich auch wieder selbstständig gemacht, kurzum ich war zufrieden.
Mein Absturz kam nur 3 Monate später. Gut 4 Wochen durchgesoffen, aber dann hab ich hab mich wieder aufgerappelt und es ging irgendwie weiter. Aber immer nur kurz, spätestens nach ein paar Monaten landete ich wieder beim Alkohol, und immer für Wochen dann durchgesoffen. Ich musste erkennen, ich kann nicht trocken bleiben.
Also wieder Kontrolliertes trinken, mal mit 4 Tagen trocken, mal 3 Tage durchsaufen. Später dann im Schnitt 2 – 4 mal die Woche mit Alkohol, meist so 1 - 2 Liter Wein und sonst trockene Tage. Ich hatte die Kontrolle über mein Leben wieder, aber leider nicht meine Gesundheit.
Deswegen bin ich so froh hier gelandet zu sein, selbst wenn Kontrolliertes trinken bei mir einigermaßen funktioniert, es gibt dennoch mal Ausrutscher und mein Konsum ist definitive immer noch zu hoch und schädigt dadurch auch weiterhin meine Gesundheit.
Ich hoffe also, mich mit Baclofen endlich trockenzulegen
Am 1. Juli 2011 kam ich wieder in Deutschland an, nachdem ich grandios nach 7 Jahren in der DomRep gescheitert war und dort zum Alkoholiker wurde. Freunde hatten mir den Rückflug geschenkt, aber da stand ich nun… Alleine, Obdachlos und mit gut 20 Kilo Klamotten im Gepäck und 200 US$. Das war mein gesamter Besitz. Naja wenig zu Besitzen macht frei… hab ich mal irgendwo gelesen.
Ich fand zum Glück schnell eine Unterkunft und so begann mein Neustart in einem Obdachlosenheim, da wurde natürlich auch feste gesoffen. Aber das war mir damals eh egal, ich war im Rausch und ein Tag ging und ein anderer kam.
Freunde hatte ich in Deutschland keine mehr, dafür war ich zu lange weg gewesen. Und in Offenbach hatte ich zuletzt gelebt, da war ich 6 Jahre alt.
Mein Hautproblem war: ich stellte mir immer wieder die Frage wofür sollte ich überhaupt noch Kämpfen? Ich habe keine Familie, keine Frau/Freundin und auch keine Kinder. Ergo: Ich habe niemanden gegenüber Verantwortung. Ich habe soweit ein gutes Leben gehabt, zwar mit vielen höhen und Tiefen, aber ich hatte auch meine Erfolge. Ich habe viel erlebt, in vielen Ländern gelebt und es hat auch viel Spass gemacht. Es war immer spannend und aufregend. Das war nun vorbei, also wofür noch einmal aufstehen?
Wäre ich damals gestorben, ich hätte mich nicht beschwert.
Aber ich bin nicht gestorben. Und wenn ich eines kann, dann Kämpfen. Je mehr mir die Scheisse nur so um die Ohren fliegt, je ungerechter die Welt ist, umso stärker ist mein Überlebenswille. So nicht, nicht mit mir!
Leider kann ich mir auch am besten selber ein Bein stellen wenns mir zu gut geht. Zur Not brauche ich dazu weder das Schicksal oder jemanden anderen. Das kann ich auch sehr gut alleine…
Aber zum Glück siegte einmal mehr der Kämpfer in mir. Ich begann mich mit „Kontrollierten trinken“ zu beschäftigen und begab mich auf Wohnungssuche. Ich musste mich erstmal wieder lieben und schätzen lernen und einer Hoffnung auf bessere Zeiten Raum geben.
Es war nicht leicht, aber ich fand eine tolle Wohnung und begann mich in die Arbeit zu stürzen. Renovieren, das Programm Kontrolliert trinken durchackern, Selbsterforschung, den Alltag wieder meistern.
Dann kam Weihnachten 2014… und nix mehr mit Kontrolle. Viel Alkohol. Viel Selbstmitleid. Ein Selbstmordversuch.
Ich hab mich einmal mehr aufgerappelt und dann, im Juni 2015, war ich erstmals bereit für einen ersten wirklichen Versuch der Abstinenz, mit klinischem Entzug und einer Reha über 12 Wochen. Das habe ich auch durchgezogen und es begann wieder alles gut zu laufen. Ich war zum ersten mal in meinem Leben trocken. Ich habe mich auch wieder selbstständig gemacht, kurzum ich war zufrieden.
Mein Absturz kam nur 3 Monate später. Gut 4 Wochen durchgesoffen, aber dann hab ich hab mich wieder aufgerappelt und es ging irgendwie weiter. Aber immer nur kurz, spätestens nach ein paar Monaten landete ich wieder beim Alkohol, und immer für Wochen dann durchgesoffen. Ich musste erkennen, ich kann nicht trocken bleiben.
Also wieder Kontrolliertes trinken, mal mit 4 Tagen trocken, mal 3 Tage durchsaufen. Später dann im Schnitt 2 – 4 mal die Woche mit Alkohol, meist so 1 - 2 Liter Wein und sonst trockene Tage. Ich hatte die Kontrolle über mein Leben wieder, aber leider nicht meine Gesundheit.
Deswegen bin ich so froh hier gelandet zu sein, selbst wenn Kontrolliertes trinken bei mir einigermaßen funktioniert, es gibt dennoch mal Ausrutscher und mein Konsum ist definitive immer noch zu hoch und schädigt dadurch auch weiterhin meine Gesundheit.
Ich hoffe also, mich mit Baclofen endlich trockenzulegen