Vic stellt sich vor

Es wird eigentlich erwartet, dass sich Mitglieder vorstellen und ihre Lebensumstände schildern, damit die anderen in Etwa wissen, mit wem sie es zu tun haben und ihm dann auch besser helfen können.
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Vic
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Re: Vic stellt sich vor

Beitragvon Vic » 30. September 2020, 21:57

Liebe Schneewittchen,

eine Woche - dies ist großartig. Gratuliere. Dann ist das Schlimmste ja erstmal weg.
Gedankenkarussell - nimmst du noch kein Baclofen? Ich drücke dir jedenfalls die Daumen, dass dies bald leichter für dich wird.

Du wirst den richtigen Weg finden, sonst findet er dich. Es gibt gar kein Falsch, wenn es dir besser geht. Egal wie du dahin kommst.

Liebe Grüße

Victoria

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Schneewittchen
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Re: Vic stellt sich vor

Beitragvon Schneewittchen » 1. Oktober 2020, 20:59

Liebe Vic,

doch doch .... ich nehme 4 x 6,25 mg Backofen ... das Gedankenkarussell "hmmm, ein Glas Rose kann doch nicht schaden", ist jedoch immer noch da. Vor allem wenn ich am Schreibtisch sitze oder koche.
Ich will jedoch nicht allzu schnell auftitrieren, denn beim letzten mal, bin ich sehr schnell nach oben mit der Dosis gegangen, war schon nach kurzer Zeit richtig euphorisch und ohne Craving, bin dann jedoch um so tiefer abgestürzt.

An den "Kochwein" hatte ich mich schon seit Jahren so gewöhnt, doch nicht selten war dann schon eine 1/2 Flasche weg ... und dann wurde beim Essen meist noch die 2. Flasche geöffnet ...

.... doch der "Schreibtisch-Wein" ist für mich die viel größere Herausforderung. Ich habe meine besten Reden bzw. Konzeptionen immer mit mind. 1,5 Flasche Wein geschrieben und dann vor 3 Jahren meine Masterarbeit (nur mit Stoff) geschrieben und dann sie mit Auszeichnung verteidigt ... für mich war es ganz normal, dass neben dem Rechner immer ein Glas Wein steht und immer wenn ich über etwas nachdachte, war der Griff zum Glas da.

Ich habe mir bisher eingeredet, ich hätte meine Leistung "nüchtern" niemals hinbekommen ... doch so langsam denke ich, wer weiß, warum sollte ich nicht auch nüchtern einen guten Job machen?!

Vic, jetzt habe ich ein bisschen Angst, vor nächsten Montag .... da habe ich einen Aufritt in Bonn, wo ich vor ca. 100 Leuten ca. 3 h rede, bzw. moderiere ... bisher habe ich vor solchen Situationen mich immer "locker getrunken" ... und ich habe es dann immer mit Bravour bestanden ... hmmm, jetzt merke ich schon dass ich von Tag zu Tag nervöser werde, ob ich nüchtern genauso gut performen kann.

Ich denke, ich werde dann am Sonntag Abend und Montag morgen eine "Zusatz-Notfall-Ration" nehmen und hoffe, dass ich dann den "kritischen Punkt" gut überstehe.

Vic, wenn ich mich erinnere, bist Du bei 100mg und willst dies bis Weihnachten halten ... Ich war vor 2 Jahren bis auf der "6 x 25mg Gabe" und damit kam ich eine Zeitlang auch gut klar (auch wenn ich mir quasi einen Wecker gestellt habe und den Zeitrhythmus einzuhalten) Hattest Du von Anfang an den 5 er Rhythmus?

Ich freue mich für Dich, dass wir in Kontakt sind und wünsche Dir einen schönen Abend.

Liebe Grüße
Schneewittchen

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Vic
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Re: Vic stellt sich vor

Beitragvon Vic » 2. Oktober 2020, 23:13

Liebe Schneewittchen,

die erste Woche ist doch schon mal geschafft, es geht aufwärts. doppd

Schneewittchen hat geschrieben:
Ich will jedoch nicht allzu schnell auftitrieren, denn beim letzten mal, bin ich sehr schnell nach oben mit der Dosis gegangen, war schon nach kurzer Zeit richtig euphorisch und ohne Craving, bin dann jedoch um so tiefer abgestürzt.

Nach Dosierungsplan kannst du alle 5 Tage erhöhen. Als meine Versorgung mit Baclofen gesichert war, habe ich mich recht eisern daran gehalten. Für mich war (und ist) dies ein wichtiger Fahrplan.

Schneewittchen hat geschrieben: ... doch der "Schreibtisch-Wein" ist für mich die viel größere Herausforderung. Ich habe meine besten Reden bzw. Konzeptionen immer mit mind. 1,5 Flasche Wein geschrieben und dann vor 3 Jahren meine Masterarbeit (nur mit Stoff) geschrieben und dann sie mit Auszeichnung verteidigt ... für mich war es ganz normal, dass neben dem Rechner immer ein Glas Wein steht und immer wenn ich über etwas nachdachte, war der Griff zum Glas da.


Ich weiß ziemlich genau, wovon du da schreibst. Mangels trockener Zeiten kann ich dir ellenlange Listen darüber verfassen, was ich alles unter Alkohol zustande bekommen habe. Da war vieles auch richtig gut dabei, wahrscheinlich auch, weil ich den Rest "vergessen" habe. Gerade Schreibtisch und Schreiben war bei mir untrennbar mit Wein verbunden. Ich schreibe bewusst war.
Zunächst mal die Fakten: Mein "Vorsprung" zu dir sind ca. 9 Wochen, also definitiv keine großartige Spanne. Ich kann auch mit bestem Wissen und Gewissen ausschließen, dass ich mich einer Gehirnwäsche unterzogen habe. Und ganz sicher habe ich noch den ein oder anderen Gedanken an den Wein, wenn ich schreibe. Allerdings nicht aus Sehnsucht, sondern weil ich dieses Verhalten über Jahre, Jahrzehnte so praktiziert habe.
Jetzt zu dem anderen Teil: Wie oft wusste ich morgens nicht mehr, was ich in der Nacht geschrieben habe und war dann erstaunt, dass es mit wenigen Änderungen etwas Brauchbares hatte. Jetzt weiß ich es, wenn ich an den Schreibtisch trete. Der eigentliche Rausch ist das Tun. Dazu musst du nur leider in die Höhle des Löwen gehen und es ausprobieren. Schreibe deine Rede, dein Konzept, deinen Einkaufszettel ... Es ist zäh zu Beginn, war es aber mit Wein auch. Und wenn du dann drin bist, dann läuft es.

Ich musste lernen, was ich sonst trinke, was mir schmeckt. Kaffee ist keine Dauerlösung. Wasser ist nicht das Getränk meiner ersten Wahl. Also habe ich Säfte durchprobiert, meist mische ich die mit Tonic. Oder eben eine schnöde Cola mit viel gepresster Zitrone.
Etwas stressiger empfinde ich eher die fehlende Belohnung. Also nehme ich mir da immer etwas vor, was ich danach noch gemütlich auf dem Sofa trinke. Platzwechsel ist mir da ganz wichtig. Aber auch das relativiert sich. Meist schreibe ich, bis ich nur noch gerade so ins Bett wanken kann und aufpassen muss, dass ich nicht auf dem Weg einschlafe.

Es war bisher gerade mal eine Situation, das beschriebene Telefonat, wo wirklich ein Bedauern aufkam. Aber gut, dies gehört nun auch dazu. Ist ja kein Ponyhof hier. [biggrin]
275 Tage dauert es, bis Verhaltensmuster überschrieben/geändert/verändert/durchbrochen sind. Da ist auch für mich noch Lust nach oben.

Im Unterschied zu Versuch 1 bin ich sehr entspannt, auch wenn dies bestimmt nicht so wirkt, weil ich sehr diszipliniert alles absolviere. Dies brauche ich jedoch für mich, ich liebe klare Strukturen. Einer der größten Widersprüche zu dem Verhalten, sich regelmäßig das Hirn auszuschalten mit Verlust von (Kontrolle und) Struktur.
Mit ein wenig Abstand noch (und auch hier nochmals: uns trennen 9 Wochen) wirst du sehen, dass alles leichter, schneller geht. Es ist viel mehr Kraft übrig, die ich z.B. dafür verwenden musste, um den Schein der funktionierenden Maid zu wahren.Zudem habe ich das Gefühl, Sachen tiefer zu durchdringen, leichter Perspektiven zu wechseln und neue Perspektiven einzunehmen.

Schneewittchen hat geschrieben: , jetzt habe ich ein bisschen Angst, vor nächsten Montag .... da habe ich einen Aufritt in Bonn, wo ich vor ca. 100 Leuten ca. 3 h rede, bzw. moderiere ... bisher habe ich vor solchen Situationen mich immer "locker getrunken" ... und ich habe es dann immer mit Bravour bestanden ... hmmm, jetzt merke ich schon dass ich von Tag zu Tag nervöser werde, ob ich nüchtern genauso gut performen kann.


Das verstehe ich absolut. Aber eines ist klar: Was du unter Promille geschafft hast, dass schaffst du nüchtern erst recht. Mir hat es geholfen, meinen "Trott" zu verändern. Ich habe mich also nicht damit beschäftigt, dass ich es nicht schaffe, sondern wie ich es besser machen könnte. Zusätzliche Inhalte, neue Skripten ... mal nicht den gleichen Witz an der gleichen Stelle erwähnt, auch wenn die Lacher gleich einer Versicherung vorprogrammiert waren.
Mach dich "sicherer", dein Handwerkszeug beherrschst du doch ohnehin.

Schneewittchen hat geschrieben: , wenn ich mich erinnere, bist Du bei 100mg und willst dies bis Weihnachten halten ... Ich war vor 2 Jahren bis auf der "6 x 25mg Gabe" und damit kam ich eine Zeitlang auch gut klar (auch wenn ich mir quasi einen Wecker gestellt habe und den Zeitrhythmus einzuhalten) Hattest Du von Anfang an den 5 er Rhythmus?


Da jetzt alle Nebenwirkungen weg sind, überlege ich sogar, ob ich nochmals steigere. Nach der Theorie "Steigern bis zur Gleichgültigkeit" ist es nicht nötig. Nach der Theorie "Steigern bis Nebenwirkungen unerträglich und auf geringere Dosis zurück" ist noch Lust. Ich habe für mich noch kein Ergebnis. Dazu muss ich mich nochmals damit beschäftigen.
Weihnachten ist kein Enddatum. Zunächst ist es ohnehin Neujahr, da ich mit Weihnachtsfeiertagen etc. keine Experimente mache.
Wie ich es dann mache, da habe ich noch keinen Plan. Vielleicht ist der 17. Januar ein gutes Datum, dann wären es 6 Monate. Aber, wie du nun wieder liest: Ich brauche für alles einen Plan. Mein Pragmatismus, der mir selbst während des Schreibens vor Augen geführt wird, ist enervierend. Makaberer Funfact am Rande: Selbst für wieder trinken würde ich mir einen Plan machen, der aber nach dem ersten Glas in die Bedeutungslosigkeit verschwindet.
Den fünfer Rhythmus habe ich seit 6 Wochen, denke ich. Ich hatte mich mit Baclofenrechner beschäftigt. Mit dieser Dosierung habe ich einen relativ gleichmäßigen Wirkspiegel von Baclofen. Als Spiegeltrinkerin hatte ich keine Zeiten, zu denen ich ritualisiert getrunken habe (bsw. jeden Nachmittag 17 Uhr). Insofern musste ich eine Dosierung auch nicht daran anpassen. Also habe ich (für mich und als Nichtmedizinerin) den Schluss gezogen: Gleicher Wirkspiegel kann nicht schlecht sein bei Spiegeltrinker. Da es funktioniert, hinterfrage ich es nicht.

Also Kopf hoch und durchhalten. Es wird ganz schnell viel besser, wenn ein bisschen Zeit vergangen ist und du auch höre dosiert eingestellt bist.

Liebe Grüße

Vic


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