Guten Morgen
Hab schon öpfters von Berichten gelesen, das Leute auf BAC von weniger bis keinen Entzugserscheinungen bei doch recht massiven Rückfällen berichten. Vor allem bei P4T3R.
Merkwürdig, ich hatte ja nun leider einen recht heftigen Rückfall zum letzten WE. Hab nicht ganz so massiv getrunken, wie sonst, aber eben erheblich zuviel und auch schon tagsüber (Pegel halten, etwa 2 Liter Wein über den ganzen Tag verteilt). Mir ging es dann vor allem Montag und Dienstag hundsmiserabel mit den üblichen Symptomen, ganz wie vor BAC. Zum glück geht es jetzt langsam von Tag zu Tag etwas besser und ich kann auch wieder besser schlafen.
Der einzige beachtenswerte Unterschied, den ich festgestellt habe ist, das ich irgendwie im Kopf gar nicht richtig besoffen wurde. Hab gemerkt, das ich den typischen etwas unsicheren Gang hatte, sehr langsam beim Tippen am Laptop war. Wohl auch etwas gelallt habe, aber dieses weiche, angenehme "betäubt sein" im Kopf und dadurch das Abschalten und einfach mal fallen lassen hat sich nicht eingestellt. Gedanken waren völlig klar (und sehr auf Alkohol und meine vielen Sorgen und Probleme fixiert).
Hat natürlich auch was gutes, wenn das so beibleibt und der Körper/Kopf irgendwann verinnerlicht, das Alkohol sowieso nicht mehr den eigentlich ersehnten Effekt hervorruft - Da kann ich ja auch gleich drauf verzichten. Vieleicht auch ein Prozess auf den Weg in echte Gleichgültigkeit.
Ein Therapeut sagte mir mal: Lernen - Anwenden - Verstehen - Verinnerlichen. Das wäre der Weg. Ich glaube, da ist viel dran. Ich muss eben auch eine gesunde Balance finden, zwischen guter und wichtiger Aufarbeitung meiner nassen Zeit und meiner Probleme, aber eben auch von mehr und mehr innerer Ruhe und Ablenkung vom Problemewälzen und Alkohol. Wäre vlt. wirklich sehr sinnvoll, eine Begleittherapie anzufangen, so das ich meine Gedanken etc. dann über die Woche sammel und es dann eine feste, regelmäßige "Sitzung" gibt, um darüber zu reden. Ist aber wohl leider auch nicht einfach, einen geeigneten Platz zu bekommen. Vlt. kann mir ein Bekannter da helfen, der arbeitet beim Sozialen Dienst für Beamte und hat entsprechende Kontakte. Naja, mal sehen.
Kurz zur Tagesform: Geht eigentlich nicht so schlecht. Spüre langsam wieder Kräfte und Ruhe in mir aufkommen, hab auch wieder besseren Schlaf. Gestern abend hatte ich noch einen wichtigen geschäftlichen Termin. Das war sehr anstrengend, aber am Ende wohl auch gut. Hab mich auch bei fast 4 Stunden an einem Weizen und einem Alsterwasser festgehalten. Nicht nix, aber auch nicht wirklich etwas, für das ich mir jetzt groß einen Kopf mache. Will jetzt erstmal über den Tag gar nix trinken und möglichst auch mal Pausen vom Laptop machen etc. Ist teils etwas schwierig im Homeoffice, wo eben keine Kollegen da sind, um eifach mal etwas zu plaudern... Muss aber irgendwie.
Wenn mir dann Abends nach 1-2 Bier ist, dann werde ich das zunächst noch zulassen, aber versuchen, Bewusst und Langsam zu trinken. Wenn ich dann bei der vorläufigen Zielration von 62,5 bin hoffe ich, das ohne allzuviel TW auch abstellen zu können und peil ab Sonntag null an.
So, schon wieder viel mehr geschrieben, als geplant. Der Text/Die Gedanken fliessen irgendwie eifach so raus im Moment.
Euch allen einen schönen Tag!