eine Psychotherapie werde ich wohl machen müssen, nur solange ich Alkohol konsumiere bekomme ich wohl keine. Und wirklich aufhören will ich vielleicht auch nicht. Ich liebe den Schwips, das Rauschgefühl zu sehr.
Eine schwierige Gratwanderung, nicht wahr?!
In manchen, wenigen Therapiekonzepten ist Trinkfreiheit heutzutage nicht mehr unbedingte Voraussetzung, um einen Therapieplatz zu bekommen. Soweit ich informiert bin, darf man dann aber selbst zahlen (bis auf noch weniger Ausnahmen).
Schau mal nach, ob es spezialisierte Suchttherapeuten in Deiner Umgebung gibt. In SHGs etc. hat man da eher schlechte Karten mit Trinken und dann noch Bac. Das ist leider Fakt.
Eine gute Voraussetzung, die Du mitbringst, um etwas zu verändern, ist Deine Ehrlichkeit. Ich sags mal ganz platt: Du musst nicht dezidiert abstinent leben wollen, um die unerwünschten Wirkungen des Alkohols zu reduzieren.
Es gibt auch die Möglichkeit, die nüchternen, vitalen und selbstbestimmten Anteile stetig in der Summe zu erhöhen.
Der Vorteil dabei ist, dass man sich nicht mit diesen quälenden Verzichtserklärungen rumschlägt, sondern die Lebensqualität Stück um Stück erhöht und die nicht mehr missen will.
Das nimmt den Druck raus, minimiert den Stress (der i.d.R. zu vermehrtem Alkoholkonsum führt) und lenkt den Blick unter dem Aspekt der Freiwilligkeit zurück auf Dich und Deine Bedürfnisse.
Bewusst muss Dir sein, dass Baclofen unter Alkoholkonsum seine Wirkung nicht richtig entfalten kann, es wird quasi je nach getrunkener Menge neutralisiert. Trotzdem gelingt es einigen, die Trinkmenge deutlich runterzufahren, und wieder handlungsfähiger zu werden.
Das stärkt das Selbstbewusstsein ungemein.
Um ein altes Bild zu bemühen: Baclofen kann wie Stützräder sein, und irgendwann ist man es Leid und mag lieber ohne radeln, es hilft aber sehr gut, sich erstmal zu koordinieren,
Lieben Gruß
Conny