Hallo an alle bin ebenfalls neu hier

[Moexe]

Also, ich will mich nur kurz vorstellen, und nicht zu weit ausholen. Ich bin 30 selbständiger Gastronom und so ziemlich genau seit 16 Jahren täglich am alk konsumieren. Mit 15 Jahren kamen dann noch alle Arten von legalen und illegalen Drogen und Medikamente hinzu (mit 16 Jahren 14 Tage entgiftung). Durch Auflagen vom Gericht wurde ich zu einer 12 monatigen ambulanten Therapie bei der Caritas verkracht. Da wollte ich noch nicht aufhören und bin nach 15 Sitzungen einfach nicht mehr hingegangen. Erneute Straftaten und das fernbleiben von der Therapie brachten mir dannmit 17Jahren 2 Knast auf 3 Jahre Bewährung ein. Ich konnte aber sattdessen glücklicherweise eine stationäre Therapie antreten. Also Ausbildung zum Hotelfachmann unterbrochen 1 Monat in die geschlossene zum Entgiften und nahtlos in eine 8 monatige stationäre Drogentherapie (ich wurde als Polytoxicomane eingestuft). Im Anschluß an die Therapie noch 2 Monate betreutes Wohnen und dann, gegen die Ratschläge aller, bin ich wieder zurück in mein altes Umfeld gezogen und seit dem Entlassungstag wieder auf Alk. Ein paar Drogenrückfälle waren dann in den letzten 10 Jahren dabei aber haupsächlich habe ich alles auf den alk verlagert, da gesellschaftlich toleriert und keine Baschaffungskriminalität mehr. Mittlerweile hab ich es sogar soweit geschafft, dass ich von der Gosse zum selbsständigen Gastronom hinaufgearbeitet habe. Ich trank nur nach Feierabend, aber dafür heftig und jeden Tag. so ca. 10x 0,5l Pils und 1l Weißwein und diverse Schnäpschen.
Hatte aufgrund meiner Arbeit keine zeit um Sationär zu entgiften also habe ich mir vor 4 Wochen 200x 10 mg Lioresel und 200x 25 mg Baclof sowie 30 Kapseln Distraneurine über diverse Internetapotheken bestellt. Auf Anraten meiner Schwester(MTA) bin ich aber doch noc mal zu meinem Hausarzt und sprach offen mit Ihm. er würde mir sofort Baclofen verschreiben. Super, Therapie gesichert. Außerdem meinte er, dass Distraneurine mich wieder in die Tablettensucht bringen könnte und verschrieb mir noch Clonidin gegen die Entzugserscheinungen. Also ab nach Hause und nach dem mit der Dosierung begonnen.5mg/5mg/5mg/5mg plus 3x am Tag 1 kapsel 75 mg Clonidin. Getrunken habe ich unverändert und nach einer Woche mit dem Entzug zuhause begonnen. Also Baclofen auf 10mg/5mg/5mg/10mg plus Tagsüber 3 x Clonidin und Abends (Craving bei mir immer unerträglich) 3 Kapseln Distra. Nun bin ich schon 2 1/2 Wochen trocken und clean. Distra ausgeschlichen (ohne Nebenwirkung) Clonidin ausgeschlichen und Bac Dosis momentan auf 10mg/10mg/25mg/25mg. hin und wieder noch sehr starken Suchtdruck aber das Bac hilft auf jeden Fall schon ein wenig. Wer fragen hat, kann sich gerne an mich wenden. Ich hoffe Ihr kommt auch mit einem Drogie hier im Forum klar. Hoffe auf eine schöne Zeit.

[andy1967]

Willkommen Moexe

Ich kann nur für mich sprechen, ich komme mit BTMlern immer gut aus. Habe selbst Jahrelang Koks u Opiate konsumiert, bin aber letztendlich auch auf alk hängen geblieben. Komischerweise habe ich keine ernsthaften Probleme gehabt, mit den il. Drogen auf zu hören. Beim Alk hat es leider nicht geklappt!!! Meinen letzten Rückfall kannst du hier nach lesen.

LG
Andy.

[Rigget]

Hallo Moexe,

Ein herzliches Willkommen hier.

Kannst hier frei von der Leber schreiben,Vorurteile gibt es hier nicht.

Bac wird dir helfen es braucht seine zeit, aber mit viel Wille und Durchhaltevermögen kannst du es schaffen.

Lg

Klaus

[DonQuixote]

Hi Moexe

Gratuliere zum erfolgreichen Start der Baclofen-Therapie. Idealerweise sollte sich im weiteren Verlauf „Gleichgültigkeit gegenüber Alkohol“ einstellen, d.h. ohne „hin und wieder noch sehr starken Suchtdruck“. Vielleicht musst Du die Dosis noch etwas erhöhen. Zur Erinnerung: Die durchschnittliche maximale Dosierung zur Erreichung dieses Ziels liegt in Frankreich bei ca. 150 mg/Tag. Und das sind wohlgemerkt keine Kamikaze-Selbstmedikationen sondern von erfahrenen Ärzten begleitete Therapien. In Deutschland beträgt die durchschnittliche maximale Dosierung nur etwa die Hälfte. Kurios: Dabei sind die Erfolgsquoten in beiden Ländern durchaus vergleichbar.

Geduld brauchst Du natürlich auch. Von einer „Heilung“ würde ich erst nach ca. einem Jahr sprechen. Aber einen super Start hast Du schon mal hingelegt, Respekt.

Weiter so, meint DonQuixote