Wirkungsweise von Baclofen

Alle wichtigen Infos sind hier versammelt. Ausgangspunkt für alle, die sich über die Grundlagen der Baclofen-Therapie gegen die Alkoholabhängigkeit informieren möchten.
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DonQuixote
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Wirkungsweise von Baclofen

Beitragvon DonQuixote » 4. Juni 2012, 20:39

Hallo @all.

Hier mal etwas zur Wirkungsweise von Baclofen, das steht so zusammengefasst noch nirgends, man muss es sich aus X-Postings zusammenklauben.

Die Hauptursache(*) für unsere Krankheit (Alkoholabhängigkeit) ist die Folge einer reduzierten Funktionsfähigkeit der GABA-B Rezeptoren in unserem Hirn. Diese Rezeptoren spielen auch eine Rolle im „Belohnungssystem“ unseres Denkorgans und außerdem bei der Dopamin-Ausschüttung. Baclofen greift nun in die Funktion dieser GABA-B Rezeptoren ein und „heilt“ diesen Defekt.
Wie das genau geschieht, weiß man noch nicht genau, aber es funktioniert irgendwie, experimentell [pardon]

Dies mag auch der Grund sein, weshalb es nur wenigen gelingt, das Medikament abzusetzen ohne rückfällig zu werden. Die meisten werden es über Jahre, vielleicht sogar lebenslang einnehmen müssen. Ob diese lebenslange Therapie tatsächlich notwendig ist, weiß man allerdings noch nicht, dafür ist der bisherige Erfahrungszeitraum noch zu klein.

Zudem führt Baclofen gleichzeitig zur Reduktion einer bestehenden Angstsymptomatik, ebenfalls ein Grund, warum viele alkoholabhängig werden.

Baclofen ist KEINE „Pille gegen die Pulle“, das wäre zu schön. Genau so wenig ist die Therapeuten-Praxis eine „Reparaturwerkstatt für Alkoholsucht-Defekte“. Es ist IMMER auch Eigenarbeit und Eigenmotivation erforderlich. Baclofen heilt NICHT die Einsamkeit, den Lebensschmerz, Beziehungsprobleme oder Arbeitslosigkeit etc. Aber es befreit vom Suchtdruck und schafft den Freiraum, sein Leben zu reflektieren und neu auszurichten.

Das Wort „experimentell“ soll jetzt aber niemanden erschrecken. Baclofen kennt man seit rund 40 Jahren und weiß über dessen Pharmakologie (Sicherheit, Nebenwirkungen, Toxizität (Giftigkeit) etc.) auch in hohen Dosierungen und dies auch über lange Zeiträume sehr gut Bescheid.

Und, damit das auch nochmal gesagt ist: Baclofen macht nicht süchtig, man kann es jederzeit absetzen. Allerding langsam, „ausschleichend“, über einen Zeitraum von ca. 5 – 15 Tagen, je nachdem von welcher Dosis man kommt.

Gruß von DonQuixote

(*) Andere Gründe können im psycho-sozialen Bereich liegen: Persönliches Umfeld, Vererbung, Rituale, psychische Erkrankungen etc. Baclofen wirkt bei allen Kausalitäten nahezu gleich gut. (Weiterführend hier …)

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Edit 24.06.2012:
Olivier Ameisen sagt ja, dass Sucht eine biologische Krankheit des Gehirns sei, und die französischen Baclofen-Ärzte tun dies auch, selbst wenn sie es in Ihrem Leitfaden nicht explizit erwähnen.

Man hat die Wirkung von Baclofen auch schon mit Bildgebenden Verfahren (Magnetresonanztomographie)
nachgewiesen. Die US-Amerikanische Gesellschaft für Suchtmedizin (ASAM) sagt seit 12.04.2011 klipp und klar: „Sucht ist eine grundlegende und chronische Hirn-Erkrankung der Belohnungs-, Motivations-, Gedächtnis- und verwandter Systeme.“ In Europa findet man eine solche Aussage nicht, Sucht gilt hier zu Lande zwar als Krankheit (seit ca. Mitte des 19. Jahrhunderts), wird aber „verpsychiatert“.
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Edit 28.11.2012:
Hier gibt es weitere Informationen.
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Edit 06.07.2013:
Wie die Zeit vergeht! Und wie da immer neue Erkenntnisse dazukommen!
Zum Thema „Wirkungsweise von Baclofen“ hier zwei Links zu sehr lesenswerten Postings
von @Papfl: Einmal, und hier Zweimal.

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Edit 2. April 2015:
Und hier von @Papfl nochmal auf den Punkt gebracht: Im Fokus: Craving und die Rolle von Baclofen.
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Zuletzt geändert von DonQuixote am 28. November 2012, 22:40, insgesamt 2-mal geändert.

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Susann
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Re: Wirkungsweise von Baclofen

Beitragvon Susann » 5. Juni 2012, 14:21

Hallo Don Quixote!

Ist unsere Alkoholkrankheit, wenn sie nicht körperliche Abhängigkeit ist, nicht doch nur ein psyisches Probelm, wo uns Bac nicht helfen kann. Du schreibst doch selbst, Eigenarbeit, Standhaftigkeit und so weiter ist erforderlich, um nicht weiter an der Flasche zu hängen. Manchmal denke ich, der Kopf muss neu umgepolt werden und alles wird gut. Könnte das vielleicht mit einer Hypnose erreicht werden? Wahrscheinlich nicht, das wäre auch zu schön um wahr zu sein. Dann würden wir hier nicht schreiben, überhaupt hier sein.

LG Susann
Jeder Krise kann man nur mit absoluter Ehrlichkeit entgegentreten!

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Re: Wirkungsweise von Baclofen

Beitragvon DonQuixote » 5. Juni 2012, 14:22

Hallo @all

Das Thema „Nebenwirkungen“ gehört sicher auch hier rein („Wirkungsweise von Baclofen“). Über die Nebenwirkungen, ob bei tiefer oder hoher oder höchster Dosierung weiß man inzwischen gut Bescheid. Auch wie man Nebenwirkungen möglichst klein hält und dass sie stets verschwinden, wenn man etwas abwartet, oder die Dosis leicht reduziert, oder das Medikament sogar ganz absetzt. Weiterführend hier und hier.

Furcht VOR oder Überreaktion BEI Nebenwirkungen ist ein häufiger Grund für einen nicht optimalen Verlauf oder gar Abbruch einer Baclofen-Therapie. Vor allem am Anfang neigt man dazu, sich zu sehr selbst zu beobachten und jede kleinste Veränderung auf das Medikament zurückzuführen. Häufig sind diese schlicht auf das Verringern oder Absetzen des Alkoholkonsums zurückzuführen. Auch mehr oder weniger stark ausgeprägte depressive Verstimmungen kommen vor, oft werden sie hervorgerufen durch eine schlagartige Bewusstwerdung und schonungslose Feststellung des katastrophalen Ausmaßes der Verluste die derjenige erlitten hat.

Wie verzwickt das manchmal sein kann, sollen zwei nicht ganz frei erfundene Beispiele zeigen:

  • Erstes Beispiel:
    Ich war mehrere Tage lang auf einer neuen Dosis-Stufe, der bisher höchsten. Dann ging es mir aber plötzlich Scheiße, irgendwie Depri. Ich verringerte die Dosis und die Depri ging auch weg. Das Grund ist mir jetzt klar, es war das Baclofen!
  • Zweites Beispiel:
    Ich war mehrere Tage lang auf einer neuen Dosis-Stufe der bisher höchsten. Dann ging es mir aber plötzlich Scheiße, irgendwie Depri. Ich verringerte die Dosis erst mal nicht, plötzlich ging aber auch die Depri weg. Der Grund ist mir jetzt klar, der Depri-Faktor war ich selbst!
Baclofen ist KEINE Stimmungs-Stellschraube, die Stimmungs-Stellschraube bist in erster Linie DU.

Aushalten von Nebenwirkungen bis zum buchstäblichen Erbrechen ist aber auch nicht die Lösung. Vor allem vor Einem warnen die Autoren des oben bereits erwähnten Baclofen-Leitfadens:

Französische Ärzte hat geschrieben:Schwere Zustände von Verwirrung: Diese können ansteigend oder urplötzlich auftreten. Durch seine verstörende Wirkung beunruhig es das soziale Umfeld des Patienten während sich dieser seiner Lage nicht immer bewusst ist. In einer solchen Situation muss die Therapie heruntergefahren, ganz eingestellt und sogar die Einweisung in eine Klinik in Erwägung gezogen werden. Das Einstellen der Baclofen‐Therapie führt immer zum Verschwinden dieses Syndroms.

Ohne Zweifel sehr selten, aber man sollte es im Auge behalten. Dies tritt insbesondere manchmal bei Personen mit Bipolarer Störung auf.

Man kann auch eine knallharte Meinung dazu haben. In einem anderen Forum habe ich zum Beispiel diese hier gefunden:

Federico hat geschrieben:Olivier Ameisen hat sich aus diesen und anderen Gründen aus der französischen Medizinergemeinde zurückgezogen. Als einziger von Alkoholismus selbst betroffener Arzt ist er der Meinung, dass keine unerwünschte Wirkung so unaushaltbar ist, wie die unerwünschten Begleiterscheinungen des fortschreitenden Alkoholismus. Er ist schlicht der Auffassung: keine unerwünschte Wirkung ist so gravierend wie die Auswirkungen von Alkoholismus es sind. Für ihn sind Nebenwirkungen allenfalls Irritationen vorübergehender Natur und selbstverständlich aushaltbar. Kann es sein, dass Baclofen nur die Menschen zu schätzen wissen die eine Ahnung vom unausweichlichen Ende der Suchtkarriere haben? Meiner Meinung nach muss jeder selber wissen, wo er steht und wie bedrohlich sich die Situation für ihn darstellt.

Deutliche Worte, klare Ansage! Er vertritt das natürlich nicht immer so kompromisslos, aber in dem Thread hat wohl ein Tropfen das Fass zum überlaufen gebracht. Solche existenz-, ja lebensbedrohende Biographien (ich meine nicht die von Federico) haben wir in diesem Forum sehr selten. Aber man muss sich auch mal in DEREN Lage versetzen. Generell sollte man Nebenwirkungen von Anderen ernstnehmen, ihnen aber auch mit etwas Distanz und Objektivität begegnen, das steht einem als „Aussenstehender“ ja auch irgendwie zu.

Zum Schluss noch meine eigene, ganz persönliche Meinung, ich denke Ihr kennt sie: Ich nehme Nebenwirkungen bewusst in Kauf, auch wenn sie manchmal lästig sind. Ich vertraue darauf, dass sie im Laufe der Zeit fast oder ganz verschwinden, vor allem dann, wenn ich nach einigen Wochen auf Höchstdosis wieder langsam reduziere. Ganz ohne ein gewisses Maß an „Leiden“ geht’s wahrscheinlich nicht.

Was ist Eure Meinung dazu? Fragt DonQuixote

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Re: Wirkungsweise von Baclofen

Beitragvon WilloTse » 5. Juni 2012, 15:01

Hi Don,

Zunächst mal: ähnlich wie rockine heute Morgen schrieb, ging's mir auch: ich bin mir ziemlich sicher, dass ich nie die Zeit, die Kraft und die Ruhe gefunden hätte, mich aus der Umklammerung der Sucht zu befreien, wenn ich nicht anderthalb Jahre lang Baclofen genommen hätte (bevor Du fragst: ca. 9 Monate mit 25 mg/d, dann abdosiert, drei Monate "nichts" (= homöopathisches Baclofen), dann in Schritten (im "Normaltempo") hoch bis 75 mg/d, etwa vier Wochen (mit knapper Not aus-)gehalten, danach zurück auf 37,5 mg/d. Diese dann den Rest der Zeit gehalten, allerdings mit mehreren hin-und-her Versuchen, da nichts mehr so recht funktionieren wollte).

Seither benutze ich Baclofen nur noch als gelegentliche Notpille, wenn der Kopf allein nicht reicht. Das funktioniert durchaus zufriedenstellend, zumal ich mir bisher (etwa 14tägig) einen Trinktag erlaubt habe (mehr dazu hier und hier.)

Ich würde Baclofen jederzeit wieder dauerhaft nehmen, wenn ich müsste. Ich muss aber nicht. Ich halte den Kopf für den entscheidenden Faktor. Wir haben oft genug gesehen, dass Pille statt Pulle nie funktioniert. Eigenhirn statt Pulle kann gehen, Eigenhirn mit Pille statt Pulle geht in bis zu 75% der Fälle (wenn Dr. Rapp Recht hat. Und da spricht dann doch einiges dafür).

Dennoch: ich würde nie ein Medikament nehmen, dass ich nicht brauche. Das gilt nicht nur für Baclofen. So viel wie nötig, so wenig wie möglich. Im Gegenzug nehme ich für meine Notpilleneinsätze natürlich in den Tagen stärkere Nebenwirkungen in Kauf als das bei einer Dauermedikation auf gleicher Höhe der Fall wäre. Den Preis zahle ich aber gern dafür, dass ich an locker 300 Tagen im Jahr gar keine NW habe, weder die vom Alkoholmissbrauch noch die von Baclofen.
Olivier Ameisen und Federico hat geschrieben:Er ist schlicht der Auffassung: keine unerwünschte Wirkung ist so gravierend wie die Auswirkungen von Alkoholismus es sind.(...)Kann es sein, dass Baclofen nur die Menschen zu schätzen wissen die eine Ahnung vom unausweichlichen Ende der Suchtkarriere haben?

Solche Aussagen halte ich für vermessen. Das Leben als solches hat ein unausweichliches Ende, nicht nur die Suchtkarriere. Wie stark die persönlich empfundene Beeinträchtigung dieses Lebens durch Nebenwirkungen des Medikamentes, verglichen mit den Beeinträchtigungen durch den Alkoholmissbrauch ist (auch DIE sind ja nun individuell sehr unterschiedlich), kann kein Mensch für einen anderen entscheiden.

Richtig ist, dass möglichst jedem Suchtkranken die Möglichkeit "Baclofentherapie" angeboten werden sollte. Richtig ist sicher auch, dass die Begleitung durch einen Arzt, einen erfahrenen Therapeuten und eine Selbsthilfegruppe (Forum) hilft, die Nebenwirkungen einzuordnen und nicht gleich wegen jedem quersitzenden Furz das Handtuch zu werfen. Aber richtig ist ganz sicher auch, dass eine Aussage im Sinne von: "Was DU fühlst, ist falsch" elementarer menschlicher Psyche nicht gerecht wird.

Herzliche Grüße

Willo
edit: verquasten Satz geglättet
Zuletzt geändert von WilloTse am 5. Juni 2012, 15:31, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Wirkungsweise von Baclofen

Beitragvon DonQuixote » 5. Juni 2012, 15:06

Hallo Susann

Susann hat geschrieben:Ist unsere Alkoholkrankheit, wenn sie nicht körperliche Abhängigkeit ist, nicht doch nur ein psyisches Probelm, wo uns Bac nicht helfen kann. Du schreibst doch selbst, Eigenarbeit, Standhaftigkeit und so weiter ist erforderlich, um nicht weiter an der Flasche zu hängen. Manchmal denke ich, der Kopf muss neu umgepolt werden und alles wird gut. Könnte das vielleicht mit einer Hypnose erreicht werden? Wahrscheinlich nicht, das wäre auch zu schön um wahr zu sein. Dann würden wir hier nicht schreiben, überhaupt hier sein.

Es ist weder nur das eine noch nur das andere und wahrscheinlich auch nicht nur beides zusammen. Es gibt bestimmt noch weiteres, das aber kein Mensch uns sagen kann und das man noch nicht einmal ahnt.

Wichtig ist, dass man etwas TUT, und nicht wartet, bis irgendwann etwas vom Himmel fällt. Das können Gespräche im Familien- oder Freundeskreis sein (bei Dir jetzt eher nicht), Gespräche hier im Forum, mit einem Therapeuten oder einfach nur Selbstreflexion. Immer gut kommen ganz allgemein Umstellungen im Lebensalltag an, auch der Wechsel des Freundeskreises ist manchmal nötig, einfach IRGENDETWAS was für Dich persönlich hilfreich ist. Halt Nein, nicht beliebig irgendetwas: Die Hypnosegeschichte ziehe ich extrem in Zweifel, Du offenbar auch.

Bei mir ist es halt im Moment das „Datenfressen“, das kopflastige Aufarbeiten des „Baclofen-Themas“ und dabei fällt auch eine ganze Menge für das „DonQuixote-Thema“ ab. Du wirst bestimmt etwas Passendes für Dich finden. Baclofen ist dabei halt eine große Hilfe, weil man nicht immer an den doofen Alkohol denken muss.

Liebe Grüße DonQuixote

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Re: Wirkungsweise von Baclofen

Beitragvon DonQuixote » 5. Juni 2012, 15:45

Hallo Willo

Klar hat jedes Leben ein unausweichliches Ende. Was O. Ameisen oder Federico mit „unausweichlichem Ende der Suchtkarriere“ meinen, sind halt: Völliger körperlich und geistiger Niedergang, Verlust aller Menschenähnlichkeit, das nackte Grauen, der Tod. Drastisch, ja, manchmal aber real. Der Tod trifft uns alle, gewiss, aber doch bitte nicht so.

Mit meinen beiden Beispielen wollte ich nicht sagen: "Was DU fühlst, ist falsch" sondern eher: "Was Du fühlst kann Dich manchmal täuschen"

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Re: Wirkungsweise von Baclofen

Beitragvon WilloTse » 5. Juni 2012, 16:02

Hallo Don,
DonQuixote hat geschrieben:Mit meinen beiden Beispielen

ich meinte mit meiner Kritik den Satz von Olivier Ameisen, nicht Deine Beispiele. Sorry, wenn das falsch angekommen ist.

Die Aussagen von Ameisen/Federico sind in dem von Dir geschilderten Niedergang richtig. Sie werden aber in der Verallgemeinerung falsch.

"Kaum eine Nebenwirkung von Baclofen ist so gravierend, wie es die Auswirkung des Alkoholismus sein kann" würde ich eher unterschreiben.
Aber wenn ein Hobbyalkoholiker wie ich, der in seinem ganzen Leben nie in einem Haufen Glassplitter und Erbrochenem aufgewacht ist, sondern sich hübsch zivilisiert 25 Jahre lang einen Tag um den anderen das Leben schöngesoffen hat, vor der Wahl steht, dauerhaft dissoziert im Zombiemodus herumzulaufen und das auch noch zu merken (meine schlimmste NW) oder "einfach" mal den Arsch hochzukriegen und eine bessere Lösung zu finden, sind obige Aussagen schlicht falsch. Und ich behaupte mal, ohne konkrete Zahlen zur Hand zu haben, dass mindestens die Hälfte der Alkoholiker in Deutschland in meiner Liga spielt.

"Einfach" muss ich nicht erklären, die Anführungszeichen auch nicht...

LG

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Re: Wirkungsweise von Baclofen

Beitragvon WarzoEcht » 5. Juni 2012, 16:14

Gelöscht wegen Zwangsouting.
Zuletzt geändert von WarzoEcht am 26. März 2013, 11:28, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Wirkungsweise von Baclofen

Beitragvon WilloTse » 5. Juni 2012, 18:08

Lieber Warzo,
WarzoEcht hat geschrieben:"Den Adler mit der Eule vergleichen?"

sieht ganz so aus, leider. Wir landen früher oder später hier:
Dr. Annie Rapp hat geschrieben:Die besten Heilungschancen haben diejenigen Personen, die nicht dem allgemeinen Klischee entsprechen und von außen nicht als Alkoholiker wahrgenommen werden. Manchmal erkennen sogar ihre Angehörigen und ihre Ärzte den Alkoholismus nicht.

*seufz*

Ich stell' mich erstmal auf "mute".

Bis denne

Willo

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Re: Wirkungsweise von Baclofen

Beitragvon DonQuixote » 24. Juni 2012, 11:57

Hallo @all

Ich habe mein erstes Posting soeben ergänzt. (Edit vom 24.06.2012).

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