Neuvorstellung von Schneewittchen

Es wird eigentlich erwartet, dass sich Mitglieder vorstellen und ihre Lebensumstände schildern, damit die anderen in Etwa wissen, mit wem sie es zu tun haben und ihm dann auch besser helfen können.
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Schneewittchen
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Neuvorstellung von Schneewittchen

Beitragvon Schneewittchen » 22. Februar 2019, 09:58

Hallo an alle,

nachdem ich schon seit über einem Jahr immer wieder hier in diesem Forum stöber und eifrig mitlese, habe ich mich nun heute hier angemeldet.

Ich bin 52 J, w ... und von aussen betrachtet, könnte man meinen ... alles wunderbar. Ich bin seit über 10 Jahren geschieden, habe einen erwachsenen Sohn, bin bereits stolze Oma und lebe seit 7 Jahren mit einem neuen Mann glücklich auf dem Land.
Beruflich bin ich seit 8 Jahren selbstständig und seit 3 Jahren läuft meine eigene kleine Firma sehr gut, so dass ich von außen immer höre "Wahnsinn, wie Du das alles geschafft hast". Hmmm, und da denke ich mir, ohne meinen "Freund Alkohol" hätte ich dies nicht geschafft!

Jetzt wo alles gut läuft, hätte ich eigentlich keinen Grund zu trinken ... und doch hat sich in den letzten Monaten mein Alkoholeinfluss deutlich erhöht.

1-2 Flaschen Wein pro Tag sind völlig normal ... wenn ich arbeiten u.o. Autofahren muss und Kunden habe fange ich eben erst nachmittags an mit dem Trinken ... ansonsten gibt es anstatt Kaffe auch schon mal einen Rose zum Frühstücksbrot oder wenn ich mir etwas Gutes tun will eben einen Gin Tonic. Ausser dem Verlangen habe ich bisher keine anderen Symptome (kein Zittern, keine neurolog. Ausfallerscheinungen, keine Schlafstörungen, etc.) ... einzig und allein meine Gedanken, kreisen sich ständig um Alkohol.

Ich habe immer schon gut getrunken und konnte quasi fast jeden Mann "unter den Tisch trinken" ... bin auch schon in einer alkoholbelasteten Familie aufgewachsen ... jedoch ist es jetzt ganz alleine meine Entscheidung, wann ich was und wieviel ich trinke.

Ich möchte meinen Alkoholkonsum zum jetzigen Zeitpunkt einfach drastisch reduzieren ... und nur ab und zu ein Glas Wein trinken. Ich weiß, einige hier in diesem Forum sehen das kritisch, doch für mich wäre es ein enormer Druck, wenn ich mir jetzt das Ziel setzen müsste, komplett abstinent zu sein.

Ich hatte letztes Jahr schon mal mit Baclofen begonnen ... habe dies dann jedoch nur über 8 Wochen durchgezogen und war stolz, dass ich in dieser Zeit kaum was getrunken habe ... ich habe es genossen, nur ein Glas Wein am Abend zu trinken... dies ca. 3-4 x Woche. Doch dann habe ich das Baclofen wieder weggelassen und schon kamen die alten Muster wieder hoch.

Jetzt will ich es neu starten und habe letzte Woche mit Baclofen wieder angefangen und habe meinen Alkoholkonsum abrupt auf 2 x 40 ml Wein pro Tag runterfahren können ... auch wenn das Verlangen zwischendurch noch groß ist. Körperlich geht es mir sehr gut und auch über die im Forum beschriebenen Nebenwirkungen des Baclofen kann ich bisher nicht berichten.

Mein Ziel ist jetzt ... Baclofen bis mindestens Ende des Jahres einzunehmen und dann einfach schaun, ob mein Verlangen ab und zu ein Glas Wein zu trinken weiterhin besteht und mir gut tut ... oder ob ich nicht vielleicht doch komplett abstinent bleiben möchte.
Dazu bin ich auf der Suche nach einem begleitendem Arzt - einfach nur für einen Check und Überwachung.

Viele Grüße
Schneewittchen

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shelf
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Re: Neuvorstellung von Schneewittchen

Beitragvon shelf » 23. Februar 2019, 11:05

Hallo und willkommen Schneewittchen,

um einen Baclofen verschreibenden Arzt in deiner Nähe zu finden, schicke bitte eine
PN (private Nachricht) an unseren DonQuixote (Postleitzahl/Wohnort angeben).
Er wird sich dann, so schnell er kann, bei dir melden.

Hinweis zu PN:
Nicht wundern wenn die PN im Postausgang "liegen bleibt".
PN werden nicht "gesendet", sondern quasi zur "Abholung bereitgelegt".
Sobald der Empfänger sie "abgeholt" hat, rutschen sie in "gesendet".

Schneewittchen hat geschrieben:Ich möchte meinen Alkoholkonsum zum jetzigen Zeitpunkt einfach drastisch reduzieren ... und nur ab und zu ein Glas Wein trinken. Ich weiß, einige hier in diesem Forum sehen das kritisch, doch für mich wäre es ein enormer Druck, wenn ich mir jetzt das Ziel setzen müsste, komplett abstinent zu sein.

Zufriedene Abstinenz ist natürlich das Beste was passieren kann, aber das lässt sich weder erzwingen noch wirklich anstreben.
Wenn du irgendwann Lust hast es auszuprobieren, tu es einfach.

Da du quasi "zu jeder Zeit trinkbereit" bist solltest du Baclofen gleichmäßig über den Tag verteilen.
Notiere dir die Zeiten wo trotzdem ein starker Trinkwunsch aufkommt und nimm am Folgetag "eine Stunde vorher" eine zusätzliche (kleine) Dosis.

Apropos Dosis, wie ist deine aktuelle Dosierung und Verteilung?

LG

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Re: Neuvorstellung von Schneewittchen

Beitragvon Schneewittchen » 23. Februar 2019, 11:40

Hallo Shelf,

herzlichen Dank für deine schnelle Antwort.

Ich habe am 18.2. mit 3 x 6,25 mg Backofen gestartet ... und ab heute will ich auf 3 x 12,5 mg gehen, da es mir unter der Baclofen-Therapie sehr gut geht. Den einzigen Nebeneffekt, der jedoch sehr positiv ist, dass ich nachts für ca. 9 h einen tiefen und festen Schlaf habe.

In der Regel nehme ich meine Dosis um 08 Uhr - 12 Uhr und dann wieder so gegen 17 bis 18 Uhr.

Den größten Drang zu trinken, habe ich gegen mittags und nachmittags ... abends kann ich mich dann mit Tee wunderbar ablenken.

Liebe Grüße
Schneewittchen

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Re: Neuvorstellung von Schneewittchen

Beitragvon shelf » 23. Februar 2019, 16:53

Probier statt 3x12,5 mal 6x6,25 nach folgendem Muster:

Bac-6x-625.png

(zum Vergrößern die Grafik anklicken)

Die Kurve sieht aus meiner Sicht für dich ganz gut aus.

LG

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Re: Neuvorstellung von Schneewittchen

Beitragvon DonQuixote » 25. Februar 2019, 20:06

Hallo Schneewittchen

Danke für Dein Interesse an unseren Forum, und Danke, dass Du Dich uns anvertraust. Deine PN (Private Nachricht) mit Angabe Deines Wohnortes habe ich erhalten, eine Mail mit Arztvorschlag für Deine Region ging soeben raus, und zwar an Deine Mail-Adresse, mit der Du dich hier im Forum registriert hattest. Ganz viel Erfolg bei Deiner nun hoffentlich bald beginnenden Baclofen-Therapie wünscht

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Re: Neuvorstellung von Schneewittchen

Beitragvon Schneewittchen » 25. Februar 2019, 20:28

Hallo Shelf,

Danke für den neuen Vorschlag mit 6 x 6,25 mg ... dies werde ich ab morgen probieren !

Gestern und heute hatte ich mich weniger gut im Griff ... aufgrund privater familiärer Probleme war/ bin ich etwas durch den Wind ... und dann kam das alte erlernte Muster "nimm eine Schluck und dann geht es schon besser" wieder durch ... hmmm, ich hoffe mit der neuen Dosierung klappt es besser!

Hallo Don Quixote, danke für deine Mail ... ich werde den Arzt konsultieren und die Thematik ansprechen, so wie Du es geschrieben hast.

Liebe Grüße
Schneewittchen

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Re: Neuvorstellung von Schneewittchen

Beitragvon shelf » 25. Februar 2019, 20:57

Hallo Schneewittchen,

Schneewittchen hat geschrieben:Gestern und heute hatte ich mich weniger gut im Griff ...

Mach dir darum keinen Kopf. Das ist völlig normal.
Gut Ding will Weile haben. [smile]

[good_luck]

LG

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Re: Neuvorstellung von Schneewittchen

Beitragvon Schneewittchen » 12. März 2019, 02:46

Hallo Shelf,

einen herzlichen Gruß aus dem "Paradies" .... und mit der Backofen-Verteilung auf die 6 x Gaben komme ich bestens hin! Inzwischen bin ich bei 6 x 12,5 (seit 4 Tagen) angelangt und bis auf leichte Müdigkeit geht es mir prima!

Paradies zum einem, da ich gerade seit 8 Tagen in Sri Lanka wie im "Paradies" lebe und
zum zweiten, da ich mit meiner jetzigen Dosis, es gut schaffe, mir täglich nur ein Glas Wein zu genehmigen, trotz der leckeren Cocktails um mich herum, die schon immer noch eine große Versuchung sind, der ich jedoch standhalten kann.

Wenn man bedenkt, dass es für mich völlig normal war, täglich 2 Flaschen Wein zu trinken, dann fühle ich mich mit einem Glas wirklich wie im Paradies!

Jetzt überlege ich, ob ich schon mal vorbeugend meine Baclofen-Dosis erhöhen sollte um dann am Wochenende auch wieder im kalten Deutschland tapfer die Weinflasche nicht zu öffnen. Da sind die Versuchungen einfach wieder viel zu stark, da auch mein Mann schon das Frühstück mit Wein beginnt.

Liebe Grüße
Schneewittchen

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Re: Neuvorstellung von Schneewittchen

Beitragvon shelf » 12. März 2019, 12:25

Hallo Schneewittchen,

das klingt schon sehr gut.
Da du keine unangenehmen Nebenwirkungen hast kannst du beruhigt (sachte) aufdosieren.

LG

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Re: Neuvorstellung von Schneewittchen

Beitragvon Schneewittchen » 17. April 2019, 09:34

Bin momentan etwas verzweifelt, ob ich einen 2. Anlauf nehmen soll?

also ein kurzer Zwischenbericht ... für ca. 4 Wochen (Ende Februar bis Mitte März) ging es mir Bestens .., so gut wie kein Verlangen mehr, ca. 3 x pro Woche ein ganz kleines Glas Wein - dies war für mich schon eine Wahnsinns-Leistung .... ich hatte dann die Backofen-Dosis auf 6 x 12,5 erhöht ... es ging mir prima - ich fühlte mich wie befreit, hatte kaum noch Verlangen auf Alk eher mehr auf gesunde und neue Ernährung und habe wie beseelt neue Rezepte ausprobiert ...
doch dann kamen plötzlich sehr starke Verstimmungen / Abstumpfungen dazu bis hin zur Depression -(ich habe doch mein Leben gehabt, bessere Zeiten kommen eh nicht mehr, usw.) ... vielleicht kennt der eine oder andere das?

jedenfalls, konnte ich mich zu überhaupt nichts mehr aufraffen ... hatte keinerlei Spass am Garten, an meinem Sport, etc ... habe dann auch alles um mich herum "verdrängt / vergessen ... Tabletten, welche Tabletten - ist doch eh egal ... habe dann mit immer stärker werdender Abstumpfung auch wieder reichlich Wein getrunken ... und so ist der Teufelskreis diesmal schlimmer als je zuvor ... Baclofen habe ich dann innerhalb von wenigen Tagen (mehr oder weniger von heute auf morgen abgesetzt) ... in der Hoffnung, mich jetzt wieder etwas mehr zu spüren und aus der "Depri-Falle" rauszukommen

da es mir aber jetzt schlechter geht als vor meinem ersten "Backofen-Start im Februar" ... bin ich jetzt unsicher, ob ich es nochmal wagen soll ...

... ich habe jetzt gestern abend und heute morgen je 1 x 6.25 mg genommen ... und will nun erst mal schaun.

Was meint ihr?

Liebe Grüße von Schneewittchen

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Re: Neuvorstellung von Schneewittchen

Beitragvon shelf » 17. April 2019, 10:38

Hallo Schneewittchen,

da scheinst du mit der Nebenwirkung "Euphorie" Bekanntschaft gemacht zu haben. Wenn die nachlässt fällt man in ein Loch.
Das hatte auch mir damals einen Rückfall beschert.

Beim nächsten Versuch war ich mit dem Aufdosieren vorsichtiger und dann hat es funktioniert.

Also nur Mut. Mit mehr Bedacht nochmal starten.

[good_luck]

LG

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Re: Neuvorstellung von Schneewittchen

Beitragvon Lucidare » 17. April 2019, 19:01

Hi Scheewittchen,

shelf hat geschrieben:Beim nächsten Versuch war ich mit dem Aufdosieren vorsichtiger und dann hat es funktioniert.

Also nur Mut. Mit mehr Bedacht nochmal starten.


Genau! @shelf hat da voll recht. good Das Baclofen hat (leider) eine gewisse "Bandbreite" in der täglichen Dosierungshöhe. Das kann durchaus auch schon etwas zuviel gewesen sein. Lese doch einmal in diesem Faden. Ich kopiere @jivaros Beitrag mal hier rein:

jivaro hat geschrieben:Lieber Klausmartin,

es ist gar nicht so ungewöhnlich, dass Menschen nur sehr geringe Dosen von Baclofen vertragen. Bitte starte Deinen neuen Versuch mit maximal 2x 2,5mg - berichte uns, wie es Dir damit geht. Dosissteigerung erst nach 1-2 Wochen. Heute abend auf keinen Fall mehr als 2,5mg! und nur, wenn die Müdigkeit komlett verschwunden ist.
Es ist nicht sooo selten, dass Patienten mit Dosen zwischen 10 und 20mg richtig eingestellt sind. Daher auch die Empfehlung: start low - go slow!

Ich berichte von einem Patienten, der seit Jahrzehneten starker Alkoholiker war, in den letzten Jahren alle 3-4 Monate in der Entgiftung landete nach mindestens 1-2wöchigem "Totalabsturz". Jetzt ist er seit über 1 Jahr "trocken", Baclofendosis: 2,5-0-2,5mg. Bei höherer Dosierung Depressionen und Lidödeme. Ich habe keine vernünftige Erklärung. Aber psychosomatisch oder placebotechnisch ist das nicht.

Bei einem Patienten musste die Baclofentherapie abgesetzt werden da er bei Erreichen der effektiven Dosis einfach stark verwirrt wurde (durchschnitt 6 x die Schnur des Rasenmähers, ect.); es war ziemlich enttäuschend für ihn und er hat einige Versuche (OHNE Rücksprache mit mir!!!) unternommen, bevor klar wurde, dass er das Medikament nicht verträgt. Das habe ich bislang aber nur in einem Fall gesehen.

In Deinem Fall ist es wichtig mit dem Arzt Kontakt aufzunehmen. Da Du bei allen Medikamenten starke unerwünschte Wirkungen hast ist es wahrscheinlich, dass Du eben eine bestimmte genetische Variante der "Verstoffwechselung" hast, die auf verschiedenste Substanzen "reagiert" (hoffe Praxx steinigt mich nicht wegen der sehr vereinfachten Darstellung).
Dass Du Bier und Cannabis gut vertragen hast ist schon erstaunlich!

Danke für Dein Vertrauen, es ist wichtig, dass Menschen auch ihre unerwünschten Wirkungen berichten!

LG jivaro


Am besten Du sprichst mit Deinem Arzt und startest noch mal. [smile] Wird das Baclofen längere Zeit genommen, kann es durchaus sein, dass man dies Dosierung bei dann auftretenden Nebewirkungen wieder etwas reduzieren muss. Das Medikament bewirkt ja etwas. Ich habe das (nicht nur bei Baclofen) auch erlebt. Irgendwo hat hier oder dort auch jemand von Depressionen unter Baclofen berichtet. Ich weiss nur nicht mehr wo... ich werde mal auf die Suche gehen. :grbl

LG
Wer aus meinen Texten nicht herauslesen kann, dass ich aus persönlicher Erfahrung schreibe, wird mich sowieso missverstehen. Ronja von Rönne

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Re: Neuvorstellung von Schneewittchen

Beitragvon Schneewittchen » 1. April 2021, 09:58

Hallo an alle,

jetzt traue ich mich wieder zu schreiben.

Nachdem ich 2019 2 x mal einen Baclofen Anlauf gestartet habe und und diesen immer wieder abgebrochen habe ... teils wegen der Nebenwirkungen, teils da ich dachte, ach so ein paar Wochen deutlich weniger trinken, das reicht doch auch, habe ich dann vor 3 Monaten meinen 3. Versuch gestartet .... und diesmal ist der Knoten geplatzt.

Ich habe diesmal etwas langsamer aufdosiert und die NW (Ödeme + Hautveränderungen) auch "durchgehalten" .... nur das "Ameisen-kribbeln auf den Schultern" macht mir zwar schier wahnsinnig, aber ich deute die jetzt um in "das Kribbeln sind zarte Schmetterlingsflügel die tanzen, da jetzt endlich wieder das wahre Ich zum Vorschein kommen kann".

Eins habe ich diesmal beim 3. Versuch gelernt, bei mir reichen auch kleinere Dosen. Bei den ersten Versuchen hatte ich immer relativ schnell aufdosiert. Ich hatte mich auch vielleicht von den Artikeln "versehentlich antriggern" lassen, wenn Du nur hoch genug gehst, dann hälst Du es durch, doch dies war für mich nicht der passende Weg.

Jetzt bin ich auf der Höchstdosis von 67,5 mg für 10 Tage geblieben und bin dann wieder runter auf 50 mg , die nehme ich nun konsequent und es geht mir (bis auf das Kribbeln) sehr gut und diesmal seit Wochen/Monaten nicht einen Schluck Wein (noch nicht mal einen ganz kleinen).
Ich bin diesmal auch offener mit meiner Suchtproblematik umgegangen und dadurch musste ich mir keine Gründe mehr einfallen lassen, warum ich entweder nichts oder nur ein kleines Glas trinke (denn bei den ersten beiden Versuchen dachte ich immer noch, och komm schon so ein Glas Wein wird nichts machen)

Und ich habe etwas neues für mich entdeckt .... ich hatte immer so einen Faible für Wein oder Gin Tonic und ich habe neulich einen alkoholfreien Gin Tonic geschenkt bekommen, der ist so lecker, dies wird mein neues Sommergetränk!

Und jetzt sitze ich gerade am Einkaufszettel und der ist ohne die ganzen Weinflaschen schon ganz schön klein, denn bei 4 Feiertagen am Stück hätte ich ja alleine schon 8 bis 10 Flaschen getrunken, dann mein Mann noch dazu, da war es ganz normal, dass über 4 Tage schon mal 3 Kisten Wein weg sind.

Ich wünsche euch eine schöne Zeit und liebe Grüße
Schneewittchen

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Re: Neuvorstellung von Schneewittchen

Beitragvon Lucidare » 3. April 2021, 17:53

Moin Schneewittchen,

Schneewittchen hat geschrieben:Nachdem ich 2019 2 x mal einen Baclofen Anlauf gestartet habe und und diesen immer wieder abgebrochen habe ...


Manche Dinge müssen reifen. Alles hat seine Zeit.

Schneewittchen hat geschrieben:.... und diesmal ist der Knoten geplatzt.


Glückwunsch! [good]

Schneewittchen hat geschrieben:Ich habe diesmal etwas langsamer aufdosiert und die NW (Ödeme + Hautveränderungen) auch "durchgehalten" .... nur das "Ameisen-kribbeln auf den Schultern" macht mir zwar schier wahnsinnig, aber ich deute die jetzt um in "das Kribbeln sind zarte Schmetterlingsflügel die tanzen, da jetzt endlich wieder das wahre Ich zum Vorschein kommen kann".


Vom Schwarzen in das Weiße! [angel] Obwohl, jede unerwünschte Arzneimittelwirkung muss nicht "ertragen" werden. Immer mit "Augenmaß". Ein bischen Beissen gehört aber manchmal zum Leben. [pardon]

Schneewittchen hat geschrieben:Jetzt bin ich auf der Höchstdosis von 67,5 mg für 10 Tage geblieben und bin dann wieder runter auf 50 mg , die nehme ich nun konsequent und es geht mir (bis auf das Kribbeln) sehr gut und diesmal seit Wochen/Monaten nicht einen Schluck Wein (noch nicht mal einen ganz kleinen).


Nochmal Glückwunsch zu Deiner Leistung! [good] Sich in die Baclofen-Therapie "einzugrooven" ist echt ein gutes Mittel. Zu schauen wie es einem geht, Anpassungen vornehmen usw.

Schneewittchen hat geschrieben:Und jetzt sitze ich gerade am Einkaufszettel und der ist ohne die ganzen Weinflaschen schon ganz schön klein, denn bei 4 Feiertagen am Stück hätte ich ja alleine schon 8 bis 10 Flaschen getrunken, dann mein Mann noch dazu, da war es ganz normal, dass über 4 Tage schon mal 3 Kisten Wein weg sind.


Man wundert sich wirklich was dabei zusammen kommt. Und dann die anschließende Entsorgung des Leergutes... [sorry]

Schneewittchen hat geschrieben:[...] jetzt traue ich mich wieder zu schreiben.


Ja, wenn es nicht so gut vorangeht ist das sicher schwierig. Aber auch wenn es nicht so läuft kann hier gerne geschrieben werden. Es wird keinem der Kopf abgerissen, höchsten fast. [smile]

LG
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Beitragvon Schneewittchen » 31. Mai 2022, 10:44

Hallo zusammen,

hmm, wer von euch kennt das ... clean für 3 bis 4 Wochen und dann wieder alles von vorne.

Ich habe es so satt, dass ich nicht die Kurve kriege ... hört sich doof an, vielleicht habe ich auch Angst, dass ich ohne Alk nicht so locker und eloquent mein Business schaffe ... und wir sprechen hier nicht von ein paar xxx Gläsern pro Tag ... mein Konsum pendelt sich auf eine 1 Flasche Gin oder Wodka, bzgl. 3 Flaschen Wein täglich ein ... und das Kuriose ist, um so mehr ich in den letzten Jahren getrunken habe, um so erfolgreicher war ich mich in meinem Job ... und jetzt habe ich Angst, dass ich nüchtern nicht so locker / effektiv, etc. meinen Job mache.

Ich habe Baclofen in Mengen zu Hause ... schaffe es jedoch immer nur für 3 bis 4 Wochen ... und daher ...
gibt es jemanden der mit mir eine Art "Zweiergruppe" bildet, einfach nur, dass wir uns von Tag zu Tag durchhangeln, und uns abends schreiben können, wir haben es geschafft.

Die Idee trink nur, wenn es einen Anlass gibt, klappt bei mir nicht ... ih bin dann für 2 Tage trocken und dann geht es wieder von vorne los ... die einzigen Momente, in denen ich halbwegs trocken bin, ist wenn ich meine Enkelkinder um mich herum habe.

Wenn es jemanden da draußen gibt der sagt ... Schneewittchen es geht mir ähnlich und lass es uns gemeinsam versuchen ... dann freue ich mich auf,

Herzliche Grüße
Schneewittchen

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Re: Neuvorstellung von Schneewittchen

Beitragvon Blamy » 5. Juni 2022, 17:29

Hallo Schneewittchen,
das, was du beschreibst kenne ich.
Ich bin auch selbständig, 56 Jahre und hatte eine ähnliche Phase wie du.
D.h. tagsüber zu viel Alkohol, trotzdem läuft alles im Job und das Gefühl, dass das eigentlich gar nicht so schlecht ist, weil man das Trinken gut mit der Arbeit kombinieren kann.
Dann traten allerdings Probleme auf: in meiner Ehe (massiv), im Job (immer weniger Aufträge) und mental-nervlich.
Es war die schlimmste Krise meines Lebens. Bis vor etwa zweieinhalb Jahren, als ich auf Wunsch und Bitte meiner Frau mit Baclofen begann.
Heute bin ich ausgeglichen, beruflich erfolgreich, nähere mich meiner Traumfigur und habe wieder eine große Portion Selbstachtung und -vertrauen - und das obwohl ich auf Alkohol nicht verzichte, sondern ihn zu mir nehme, wann ich will und nicht muss. Also in etwa das, was du anstrebst.
Ich kann dich zwar nicht täglich begleiten und parallel über Erfolge und Misserfolge schreiben. Aber wir können gerne unsere Erfahrungen austauschen, wenn du willst.
Übrigens: Auch ich habe süße Enkelkinder...

Liebe Grüße,
Blamy [hi_bye]

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Re: Neuvorstellung von Schneewittchen

Beitragvon Schneewittchen » 6. Juni 2022, 20:44

Hallo Blamy,

Danke für deine Zeilen und ja die größte Angst ist, dass es meine Kunden merken und mir dann die Aufträge wegbrechen.

Es ist eine Gratwanderung von "locker drauf" und "betrunken".
Und dann fühle ich mich immer wieder wie in einer Spirale ... zwischen Angst nicht so kreativ zu sein, also schnell ein Glas Wein um locker zu sein ... dann werden es auch schon mal 2 , 3, 4 ... und dann denke ich mir, jetzt ist es auch egal und ... nach ein paar Stunden schäme ich mich vor mir selbst und dass wird aus Selbstmitleid weitergetrunken.

Am liebsten wäre es mir, wenn ich es schaffe, "normal zu trinken" ... also in Gesellschaft oder ab und zu ein gepflegtes Glas Wein am Abend ... und dies in Kombination mit Baclofen. Ich habe Baclofen schon mal bis auf 100 mg dosiert ... habe dann aber abgebrochen und bin jetzt wieder auf 25 mg täglich.

Blamy, wie war dein Weg, bist Du von Anfang an "zweigleisig" gefahren (Baclofen und Wein) oder warst Du erst eine bestimmte Zeit komplett nüchtern und hast dich dann erst wieder an den gemäßigten Alkohol gewöhnt?

Ich bin mir nicht sicher, wie es wieder gestalten soll ... erst mal komplett auf Null und dann langsam wieder Wein?

Na ja und der viele Alkohol hat sich auch an meinem Körper "gezeigt" ... als ich noch wenig/moderat getrunken habe, hatte ich locker 15 kg weniger drauf ... na ja und dies belastet natürlich auch.

Jetzt fahre ich morgen erstmal nach Bremen und versuche tagsüber trocken zu bleiben.

Liebe Grüße
Schneewittchen

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Re: Neuvorstellung von Schneewittchen

Beitragvon Blamy » 7. Juni 2022, 17:41

Hi Schneewittchen,
danke für deine Antwort und Neugier!
Wenn du wissen willst, wie ich vorgegangen bin, dann schau dir meinen Thread "Ein Jahr Baclofen" an. Darin beschreibe ich in zwei Beiträgen die ersten beiden Jahre mit dem Medikament und meine Erfahrungen damit sowie die Auswirkungen, die sich nach und nach eingestellt haben.
Was ich zusätzlich ergänzen muss ist, dass es auf Ausdauer und System ankam.
System deswegen, weil ich mir zu Beginn eine Exceltabelle erstellt habe, in der ich jeden Tag die Höhe meiner Baclofendosis, die Menge meines Alkoholkonsums und meine sportliche Betätigung eingetragen habe. Später kam dann noch das Gewicht dazu. Bis heute.
Ausdauer deswegen, weil ich wusste, dass es keine Wunderpille ist und Rückschläge ganz normal sein werden. Also musste ich durchhalten, Baclofen weiter nehmen, an der Dosis und den Einnahmezeitpunkten arbeiten und mich selbst beobachten.
Um auf deine Frage zu antworten, ob ich zu anfangs nüchtern gestartet bin. Nein definitiv nicht. Ich wollte auch nie vollkommen abstinent werden, sondern einfach - so wie du es anstrebst - zu einem normalen Trinkverhalten zurück finden. Ich wollte wieder die Kontrolle über den Alkohol haben und nicht umgekehrt!
Ich wollte wieder zu innerer Ruhe zurück finden, ohne etwas getrunken zu haben. Und genau das hat Baclofen mir gegeben. Innerer Ruhe und Entspanntheit, ruhigen Schlaf und ein neues Selbstbewusstsein.
Ich glaube, dass es kontraproduktiv ist, wenn man durch die Einnahme von Baclofen neuen inneren Druck aufbaut. Schließlich soll einem das Medikament diesen Druck ja nehmen.
Übrigens: Ich habe jetzt meinen Weg beschrieben, was nicht als finaler Ratschlag gedacht ist, sondern nur einige Punkte beschreibt, die man in sein Denken über eine Baclofentherapie einbeziehen kann.

Liebe Grüße,
Blamy


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