Bitte um dringende Hilfe!!!

Es wird eigentlich erwartet, dass sich Mitglieder vorstellen und ihre Lebensumstände schildern, damit die anderen in Etwa wissen, mit wem sie es zu tun haben und ihm dann auch besser helfen können.
Benutzeravatar

Thread-Starter
Finona
Beiträge: 5
Registriert: 27. Dezember 2019, 19:56
Danksagung erhalten: 2 Mal
Mann oder Frau?: Ich bin eine FRAU

Bitte um dringende Hilfe!!!

Beitragvon Finona » 27. Dezember 2019, 20:39

Hallo allerseits,

ich bin Mama einer einjährigen Tochter und habe seit etwa 20 Jahren (also seit Kindheit und frühester Jugend) schwere Angst- und Panikstörungen. Ich bin eine Traumaüberlebende und habe im Laufe der Zeit mehrere traumatische Erlebnisse durchstehen müssen.

Ab 18 habe ich damit begonnen, mir gezielt Hilfe zu suchen, war schon in diversen Kliniken, habe fast alles an Medikamenten durch, die man gegen Ängste und Depressionen verschreiben kann, aber nichts hat wirklich langfristig geholfen. Außer Benzodiazepine. Bevor ich schwanger geworden bin, habe ich meinen letzten kalten Benzoentzug gemacht und die kompletten 9 Monate inklusive Stillzeit durchgestanden ohne Beruhigungsmittel, habe dafür aber auch kaum das Haus verlassen können, die ganze Schwangerschaft hindurch.

Nach der Stillzeit kamen sehr schwere Zeiten auf mich zu und ich suchte Hilfe in einer Mutter-Kind-Klinik, wo man mich letztendlich wieder auf tavor eingestellt hat. Und nun bin ich seit Mai wieder abhängig und brauche es täglich, um meinen Alltag geregelt zu bekommen.

Aber weil ich nicht mein Leben lang von etwas abhängig sein will, habe ich mich mit meiner Kleinen auf einer Langzeit Therapie angemeldet, wo ab Februar ein Platz für uns frei wird.

Ich habe schon ein paar Mal versucht, die benzos wegzulassen (nehme schon Krampfschutz dazu) aber wurde jedesmal von neuem gelehrt, dass mir ein sehr böser, langwieriger Entzug bevor steht und ich will nicht, dass meine Kleine mich so erlebt. Ich kenne diese entzüge, vor allen die kalten und man weiß nie wann sie zu Ende gehen. Ob es Tage, Wochen, oder gar Monate sind und das kann ich meiner kleinen als alleinerziehende Mama nicht an tun. Mutter-Kind-Entgiftungen gibt es nicht und sie hängt zu sehr an mir, als dass ich sie so lange alleine lassen könnte, bis mein Urin sauber ist.

Also bleibt mir keine andere Wahl, als es allein zu schaffen. Nur habe ich nicht mehr viel Zeit.

Daher bin ich auf Baclofen gestoßen und dachte, das wäre vielleicht DIE Chance endlich Mal von den benzos wegzukommen. Nur leider finde ich keinen Arzt, der es mir verschreiben will, nicht mal auf Privatrezept und darum suche ich hier im Forum nach Rat und Hilfe, was ich tun könnte um irgendwie an Baclofen ranzukommen. Aktuell bin ich noch auf 7,5-10 mg Diazepam am Tag.
Mein Plan ist, mich bis 2,5 mg abzudosieren und dann ab dem 3. Nulltag mit Baclofen einzusteigen, um den Entzug zumindest abzuschwächen.

Hat jemand einen Rat für mich? Was kann ich tun? Jeder neue Tag, an dem ich zu Diazepam greife ist für mich ein weiterer Beweis dafür, was für ein Versager ich bin. Wenn ich es nicht einmal für meine Kleine schaffe, die ich über alles liebe...
Momentan bin ich bei meinen Eltern mit meiner Tochter, weil ich viel zu viel Angst hab, dass während dem Entzug was passieren könnte, oder dass es meine Kleine traumatisieren könnte, wenn mich der Entzug zu stark verändert.

Ich bin wirklich verzweifelt.
Hat jemand einen Rat für mich?
BITTE!!!

Liebe Grüße,
Finona

Benutzeravatar

Papfl
Beiträge: 2509
Registriert: 28. Juli 2012, 14:25
Hat sich bedankt: 284 Mal
Danksagung erhalten: 736 Mal
Mann oder Frau?: Ich bin ein MANN

Re: Bitte um dringende Hilfe!!!

Beitragvon Papfl » 28. Dezember 2019, 10:06

Moin Finona!

Herzlich willkommen im Forum [hi_bye] ! Schön, dass Du da bist [smile] .

Zunächst das wichtigste: Da wir die Arztadressen aus naheliegenden Gründen nicht öffentlich rausgeben, möchte ich Dich bitten, @DonQuixote (er verwaltet unsere Arztadressen) kurz mit einer Privaten Nachricht (PN) anzuschreiben und ihm Deinen Wohnort samt Postleitzahl mitzuteilen. Er wird sich dann mit allen Infos bei Dir melden.
Und dann ein Riesenlob an Dich, Deine Umsicht und Dein Verantwortungsgefühl [good] ! Damit meine ich Deinen spürbaren Veränderungswillen, die Rücksichtnahme auf die Tochter und dass Du "sicherheitshalber" erstmal zu Deinen Eltern gegangen bist. Chapeau :-!? !

Wenn ich Dich richtig verstanden habe, nimmst Du aktuell kein Lorazepam (Tavor®) mehr sondern "nur" noch 7,5 mg bis 10 mg Diazepam (Valium®). Das ist gut. Erfahrungsgemäß ist der Tavor-Entzug nämlich heftiger als der von Diazepam. Aber das weißt Du selbst wahrscheinlich am besten. Und 10 mg Diazepam pro Tag sind ja nicht die Welt.

Im Grunde funktioniert die Baclofentherapie bei Benzos ähnlich wie die bei Alkohol. Benzos und Alk docken am gleichen GABA-Rezeptor (GABA-A) an und sorgen langfristig für eine Toleranzentwicklung und Abhängigkeit. Bei Baclofen ist das nicht der Fall, weil der Wirkstoff im GABA-B-System andockt.

Näheres zur Wirkungsweise von Baclofen findest Du hier. Was die Baclofen-Therapie von der traditionellen Suchttherapie unterscheidet, wird hier erklärt. Ganz interessant ist auch die Erklärung, warum Baclofen kein Alkohol- resp. Benzoersatz ist.

Einen ersten Überblick rund um das Medikament bietet unsere Rubrik Baclofen erste Schritte, konkreter im Baclofen-Arztkoffer und Alles Wichtige auf einen Blick. Genaueres zur Dosierung und Therapie findest Du im Leitfaden für die Anwendung oder in den auf die jeweilige Tablettenstärke zugeschnittenen Dosierungstabellen hier im Forum.

Dein Vorschlag, Diazepam von 10 mg in 2,5 mg-Schritten auszuschleichen, finde ich gut. Da Baclofen eine gewisse Anlaufzeit braucht, könntest Du eventuell in Erwägung ziehen, parallel zur Benzo-Abdosierung auch bereits zu beginnen, Baclofen langsam einzuschleichen. Setze Dich bitte nicht allzu sehr unter Druck. Nimm' Dir Zeit für das Ausschleichen von Diazepam. Da kommt's auf ein paar Tage mehr oder weniger jetzt auch nicht mehr an.

Zur Ermutigung und als Hoffnungsschimmer möchte ich Dir den Thread unseres Forenmitglieds @Lisa ans Herz legen. Vielleicht findest Du Dich ja an der ein oder anderen Stelle wieder...

Das wird schon :vic !

Papfl
„Der Hori­zont vie­ler Men­schen ist wie ein Kreis mit Radius Null. Und das nen­nen sie dann ihren Stand­punkt."
Albert Ein­stein (1879 - 1955)

Benutzeravatar

DonQuixote
Beiträge: 5159
Registriert: 15. Dezember 2011, 14:48
Hat sich bedankt: 713 Mal
Danksagung erhalten: 832 Mal
Mann oder Frau?: Ich bin ein MANN
Kontaktdaten:

Re: Bitte um dringende Hilfe!!!

Beitragvon DonQuixote » 28. Dezember 2019, 18:16

Hallo Fiona

Herzlichen Dank für die ausführliche Schilderung Deiner Lebensumstände, die mich sehr bewegt hat.

Das wichtigste vorab: Eine Arztempfehlung konnte ich Dir noch nicht abschicken. Bitte teile mir ganz diskret mit einer Privaten Nachricht (PN) mit, wo Du wohnst. Und keine Angst: Das bleibt nur unter uns Zwei, niemand anders wird von Deinem Wohnort erfahren!

Aber dann noch:

Fiona hat geschrieben:Aber nichts hat wirklich langfristig geholfen. Außer Benzodiazepine.

So weit so gut.

Fiona hat geschrieben:Bevor ich schwanger geworden bin, habe ich meinen letzten kalten Benzoentzug gemacht und die kompletten 9 Monate inklusive Stillzeit durchgestanden ohne Beruhigungsmittel.

Das ist sehr gut! Großer Respekt!

Fiona hat geschrieben:Aber weil ich nicht mein Leben lang von etwas abhängig sein will, …

Sieh’ es doch vielleicht auch mal so: Abhängigkeit ist nicht per se etwas Schlechtes. Millionen von Menschen sind z.B. "abhängig" von Medikamenten zur Behandlung von Diabetes, Bluthochdruck oder zur Senkung des Cholesterinspiegels oder zur Behandlung anderer Krankheiten. Millionen (Miliarden?) von Menschen haben andere, möglicherweise an Sucht grenzende oder sie überschreitende Abhängigkeiten, z.B von Extrem-Sport, Liebe zu Menschen oder Haustieren, Zuckergebäck, Internet und seine solzialen Medien, Bergwanderungen, Briefmarkensammeln und vielem anderem mehr. In Abwandlung eines berühmten Spruches würde ich sogar sagen, dass nicht die Dosis, sondern die Wirkung das Gift ausmacht.

Also Nochmal: Abhängigkeit ist per se nichts Schlechtes. Alles kommt darauf an, wie sehr man sich dabei selbst oder Anderen schadet. Und wenn kein Schaden ersichtlich ist, dann ist auch keinerlei Scham angebracht.

Und jetzt wiederhole ich nochmal:

Fiona hat geschrieben:Aber nichts hat wirklich langfristig geholfen. Außer Benzodiazepine.

Also hat es doch irgendwie geholfen? Von negativen Auswirkungen schriebst Du halt nichts, außer, dass Du „nicht abhängig“ sein möchtest. Was genau empfindest Du als Dich im Alltag behindernd, wenn Du ärztlich verordnet täglich 7,5 bis 10 mg Diazepam einnimmst? Ich kann diese Dosis nicht einschätzen, immerhin hat das aber unser @Papfl, der sich als praktizierender Suchtarzt damit sehr viel besser auskennt, weiter oben als „nicht die Welt“ eingeschätzt. Jetzt von der Höhe der Dosis her.

Fiona hat geschrieben:[…] und ich will nicht, dass meine Kleine mich so erlebt. Ich kenne diese entzüge, vor allen die kalten und man weiß nie wann sie zu Ende gehen. Ob es Tage, Wochen, oder gar Monate sind und das kann ich meiner kleinen als alleinerziehende Mama nicht an tun.

Das ist mir sehr wohl klar. Bitte fixiere Dich aber nicht auf einen solchen in einer Klinik stattfindenden Kalten Entzug. Denn das ist nicht notwendig! Ein Langsamer Entzug genügt, und davon wird niemand etwas merken, auch Dein Kind nicht. Und vielleicht machst Du Dir von der Baclofen-Therapie auch falsche Vorstellungen. Es ist nicht so, dass man damit einfach einen „Schalter umlegen“ und von Heute auf Morgen die Benzodiazepine weglassen kann. Baclofen ist immerhin ein gutes Instrument, die Prozedur etwas zu beschleunigen und Nebenwirkungen des Benzo-Entzuges zu verringern. Aber auch das braucht Zeit, wie @Papfl weiter oben bereits beschrieben hatte.

Und das wichtigste nochmal zum Schluss: Eine Arztempfehlung konnte ich Dir noch nicht abschicken. Bitte teile mir ganz diskret mit einer Privaten Nachricht (PN) mit, wo Du wohnst. Und keine Angst: Das bleibt nur unter uns Zwei, niemand anders wird von Deinem Wohnort erfahren!

DonQuixote

Benutzeravatar

Thread-Starter
Finona
Beiträge: 5
Registriert: 27. Dezember 2019, 19:56
Danksagung erhalten: 2 Mal
Mann oder Frau?: Ich bin eine FRAU

Re: Bitte um dringende Hilfe!!!

Beitragvon Finona » 9. Januar 2020, 18:25

Hallo ihr Lieben!

Erst einmal vielen Dank für eure Rückmeldungen!
Hiermit melde ich mich erfolgreich zurück. Eine Ärztin, die mir meine Not und Verzweiflung wohl angesehen hat, hat mir freundlicherweise ein Privatrezept ausgestellt über 50 stk Baclofen a 10 mg.

Morgen werde ich mit dem Einschleichen anfangen und euch von meinen Erfahrungen berichten.

Ende Januar habe ich einen Termin bei einem Arzt, der offenbar mit Baclofen behandelt (an den ich durch einen Geheimtipp eines ehemaligen Mitpatienten gekommen bin), um es mir nochmal offiziell verordnen zu lassen und der mich natürlich ärztlich begleiten soll. Den Namen des Arztes werde ich DonQuixote noch in einer PN mitteilen, um herauszufinden, ob ich da wirklich an der richtigen Adresse bin, weil ich da schon einen etwas längeren Anfahrtsweg auf mich nehmen muss und ich im Vorfeld wissen muss, ob sich der dann auch wirklich lohnt.

Liebe und erleichterte Grüße,
Finona

Benutzeravatar

DonQuixote
Beiträge: 5159
Registriert: 15. Dezember 2011, 14:48
Hat sich bedankt: 713 Mal
Danksagung erhalten: 832 Mal
Mann oder Frau?: Ich bin ein MANN
Kontaktdaten:

Re: Bitte um dringende Hilfe!!!

Beitragvon DonQuixote » 9. Januar 2020, 20:22

Hallo Finona

Finona hat geschrieben:Den Namen des Arztes werde ich DonQuixote noch in einer PN mitteilen, …

Super, und Danke! Deine PN (Private Nachricht) habe ich erhalten und den Arzt in unsere Arztliste
eingetragen. Der war da nämlich noch nicht drin.

Finona hat geschrieben: … um herauszufinden, ob ich da wirklich an der richtigen Adresse bin, weil ich da schon einen etwas längeren Anfahrtsweg auf mich nehmen muss und ich im Vorfeld wissen muss, ob sich der dann auch wirklich lohnt.

Das kann ich leider nicht sagen, weil ich den Arzt nicht kenne. Obwohl es in unserer Arztliste rund 100 Einträge gibt, sind das natürlich längst nicht alle, die Baclofen als Therapieoption bei Suchterkrankungen anwenden. Ich schätze, dass das in Deutschland dann doch insgesamt einige Hundert sein dürften, und von vielen wissen wir halt nichts [unknown]

Die Informationen, die der Dir empfohlene Arzt auf seiner Homepage bereitstellt, sind immerhin sehr vielversprechend. Da lohnt sich eine Konsultation auf jeden Fall! Falls es dort nicht klappen sollte, dann melde Dich wieder. Es gibt in Deiner Region noch andere sehr gute Ärzte auf unserer Liste, die sind aber ähnlich weit weg von Deinem Wohnort.

DonQuixote

Benutzeravatar

Thread-Starter
Finona
Beiträge: 5
Registriert: 27. Dezember 2019, 19:56
Danksagung erhalten: 2 Mal
Mann oder Frau?: Ich bin eine FRAU

Re: Bitte um dringende Hilfe!!!

Beitragvon Finona » 21. Januar 2020, 12:23

Hallo Leute,

hiermit melde ich mich zurück nach einem sehr ernüchternden Termin bei meinem "Geheimtipp".

Baclofen sei ein reines Medikament bei Alkoholsucht und überhaupt nicht zugelassen bei Benzodiazepinen. Mir wurde geraten, auf eine stationäre Entgiftung zu gehen (was ich, wie erwähnt, nicht kann, weil es keine Mutter-Kind-Entgiftungen gibt), was mich wieder in mein altes Dilemma bringt, den Entzug allein und kalt zu Hause zu machen. Das klappt wieder maximal eine Woche gut, bis ich wieder zu den benzos greife, weil ich mittlerweile so stark auf Entzug bin, dass ich kaum mehr was essen kann und wenn ich was esse, es dann wieder erbreche. Meine Tochter ist mit mir bei meinen Eltern, daher steht das Thema "Kindeswohlgefährdung" auch für das Jugendamt in keinster Weise im raum.

Tja was mach ich jetzt... Ich schau einfach dass ich ein paar Nulltage zusammen bringe und dann steige ich mit 5mg Baclofen ein und hoffe, dass es hilft und dass es keine Wechselwirkungen mit meinem Substitut Subutex gibt.

Oder gibt es hier jemanden, der sich auskennt mit Baclofen bei benzoentzügen wenn man Opiate nimmt?

Kann Grad nicht mehr klar denken, weil ich mir so viel erhofft habe von dem Termin und der benzoentzug trägt sein übriges dazu bei.

Ich weiß nicht mehr weiter. Ich meine, ich mache einen Schritt vorwärts und dann geht es wieder zehn Schritte zurück.

Ich könnte heulen...

Benutzeravatar

Lucidare
Beiträge: 2872
Registriert: 19. September 2014, 22:01
Hat sich bedankt: 486 Mal
Danksagung erhalten: 522 Mal
Mann oder Frau?: Ich bin ein MANN

Re: Bitte um dringende Hilfe!!!

Beitragvon Lucidare » 22. Januar 2020, 20:03

Hallo Finona,

ich habe, oder versuche, mich größtenteils aus dem Forum herauszuhalten. Trotzdem möchte ich etwas anmerken. Nicht nur für Dich sondern, für die Allgemeinheit:

Warum legt Ihr nicht alle Karten gleich auf den Tisch?

Nur mal rein organisatorisch, wer blickt da noch durch? Erst Benzo, dann Opiode. Schmerzmittel die mit dem Panzerwagen durch die Gegend gefahren werden mit Pregabalin und neben dem Bierchen noch ein Pfeifchen usw., usw... [unknown]

Hier auch noch einmal die Frage: Habe ich bei Dir etwas überlesen?

Finona hat geschrieben:Tja was mach ich jetzt... Ich schau einfach dass ich ein paar Nulltage zusammen bringe und dann steige ich mit 5mg Baclofen ein und hoffe, dass es hilft und dass es keine Wechselwirkungen mit meinem Substitut Subutex gibt.


Ich verstehe sehr gut, wenn sich jemand in einer psychischen Ausnahmesituation befindet und Hilfe sucht. Nur wer soll damit klar kommen? Alle hier schreiben nebenher und nicht hauptberuflich, auch ich nicht. Nicht jeder hat die Zeit seitenlang Berichte durchzulesen die sich dann immer weiter zu einem "multiplen Substanzgebrauch" entwicklen. (Das ist jetzt auch der einzige Link den ich setze.)

In Deiner Vorstellung schreibst Du von Benzo-Entzug. Mit Baclofen, Ok. Plötzlich taucht dann Subutex auf. Heroin? Benzo und Baclofen ist genauso wie Alk und Baclofen ein Thema, dass eher unter ärztlicher Aufsicht strukturiert angegangen werden sollte. Also unter entsprechender Anleitung. Dann kommt Subutex. Benzos und Subutex soll wohl auch nicht die erste Wahl sein. Welche Wahl ist dann Subutex, Diazepam und Baclofen?
Wir Freizeitschreiber begleiten gerne. Wir beantworten auch Fragen und geben Hinweise. Was sind diese Antworten und Hinweise allerdings wert wenn zwischendrin immer wieder "einer draufgesetzt" wird? Nix, nämlich.

Finona hat geschrieben:Oder gibt es hier jemanden, der sich auskennt mit Baclofen bei benzoentzügen wenn man Opiate nimmt?


Diese Forum beschäftigt sich vornehmlich mit Baclofen im Zusammenhang mit dem Alkoholmissbrauch (Suff). Daher sei Deine Frage vorerst mit einem traurigem "Nein" beantwortet.

Finona hat geschrieben:Baclofen sei ein reines Medikament bei Alkoholsucht und überhaupt nicht zugelassen bei Benzodiazepinen.


Es ist auch für "Alkohol" nicht zugelassen. Für den Opiotentzug schon lange nicht.

Finona hat geschrieben:Hiermit melde ich mich erfolgreich zurück. Eine Ärztin, die mir meine Not und Verzweiflung wohl angesehen hat, hat mir freundlicherweise ein Privatrezept ausgestellt über 50 stk Baclofen a 10 mg.


Wie weit meinst Du damit zu kommen? Wissen die Ärzte*innen voneinander oder sind es bei drei Medikamenten drei verschiedene Unterschriften? Bekommst Du ein Folgerezept? Weiß die von Benzo's und Subutex?

Sorry, ich will hier nicht abwatschen. Wenn hier aber jemand Hoffnung auf einen Arzt hegt, der mit "echtem Stoff" entzieht, wird das wohl auch wieder nix.

Vamos!
Wer aus meinen Texten nicht herauslesen kann, dass ich aus persönlicher Erfahrung schreibe, wird mich sowieso missverstehen. Ronja von Rönne

Benutzeravatar

Thread-Starter
Finona
Beiträge: 5
Registriert: 27. Dezember 2019, 19:56
Danksagung erhalten: 2 Mal
Mann oder Frau?: Ich bin eine FRAU

Re: Bitte um dringende Hilfe!!!

Beitragvon Finona » 23. Januar 2020, 15:49

Ich bin substituiert ja. Das habe ich nicht geschrieben ENTSCHULDIGUNG DER HERR Und ich spiele immer mit offenen Karten, als stell mich hier nicht hin wie irgend so einen Assi. Ich habe das Diazepam von meinem substitutionsarzt für meine PTBS verschrieben bekommen. Da war nix mit diversen Unterschriften diverser Ärzte. Ich mache keinen opiatentzug, muss ich auch nicht und Heroin ist seit Jahren kein Thema mehr in meinem Leben, genauso wie Alk. Ich helfe mir jetzt selber und du lad deine Wut woanders ab und nicht bei mir.

Arrividerci

Benutzeravatar

Lucidare
Beiträge: 2872
Registriert: 19. September 2014, 22:01
Hat sich bedankt: 486 Mal
Danksagung erhalten: 522 Mal
Mann oder Frau?: Ich bin ein MANN

Re: Bitte um dringende Hilfe!!!

Beitragvon Lucidare » 24. Januar 2020, 15:26

Finona hat geschrieben:Und ich spiele immer mit offenen Karten, als stell mich hier nicht hin wie irgend so einen Assi.


Hier wird niemand wie ein "Asi" oder "Assi" hingestellt. [pardon]

Finona hat geschrieben:Ich helfe mir jetzt selber und du lad deine Wut woanders ab und nicht bei mir.


Das ist keine Wut. Das ist Vernunft und Achtsamkeit.
Wer aus meinen Texten nicht herauslesen kann, dass ich aus persönlicher Erfahrung schreibe, wird mich sowieso missverstehen. Ronja von Rönne

Benutzeravatar

Thread-Starter
Finona
Beiträge: 5
Registriert: 27. Dezember 2019, 19:56
Danksagung erhalten: 2 Mal
Mann oder Frau?: Ich bin eine FRAU

Re: Bitte um dringende Hilfe!!!

Beitragvon Finona » 27. Januar 2020, 12:25

"
Zuletzt geändert von Finona am 27. Januar 2020, 18:57, insgesamt 1-mal geändert.

Benutzeravatar

Chinaski
Beiträge: 1434
Registriert: 29. November 2012, 15:17
Hat sich bedankt: 214 Mal
Danksagung erhalten: 370 Mal
Mann oder Frau?: Ich bin ein MANN

Re: Bitte um dringende Hilfe!!!

Beitragvon Chinaski » 27. Januar 2020, 16:04

X
Zuletzt geändert von Chinaski am 27. Januar 2020, 20:20, insgesamt 1-mal geändert.

Benutzeravatar

Lucidare
Beiträge: 2872
Registriert: 19. September 2014, 22:01
Hat sich bedankt: 486 Mal
Danksagung erhalten: 522 Mal
Mann oder Frau?: Ich bin ein MANN

Re: Bitte um dringende Hilfe!!!

Beitragvon Lucidare » 27. Januar 2020, 19:14

Hi Chinaski,

Chinaski hat geschrieben:Zum Abschied sage ich leise...


@Finona hat Ihren Beitrag gelöscht. Da steht jetzt nix mehr von Pfeife und Suffköpfen etc...

Solltest vielleicht Deinen Beitrag auch editieren. Außerdem kommt mir das alles irgendwo bekannt vor. :grbl

LG
Wer aus meinen Texten nicht herauslesen kann, dass ich aus persönlicher Erfahrung schreibe, wird mich sowieso missverstehen. Ronja von Rönne

Benutzeravatar

Chinaski
Beiträge: 1434
Registriert: 29. November 2012, 15:17
Hat sich bedankt: 214 Mal
Danksagung erhalten: 370 Mal
Mann oder Frau?: Ich bin ein MANN

Re: Bitte um dringende Hilfe!!!

Beitragvon Chinaski » 27. Januar 2020, 20:37

Hallo Lucidare,

Lucidare hat geschrieben:
Solltest vielleicht Deinen Beitrag auch editieren.


Schon geschehen :vgn

Ich verstehe nicht was jemanden antreibt so beleidigend zu reagieren.
Du hast direkt aber freundlich eine Antwort gegeben und dann wird direkt beleidigt ohne jegliche Reflektion.
Die Wahrheit ist ein bitterer Trank und wer ihn braut hat selten Dank!

Es ist nunmal ein Forum Baclofen vs. Alkohol und nicht Baclofen vs. alle dröhnenden Substanzen die es so gibt!

Trotzdem ist jeder willkommen und man macht sich Gedanken und versucht zu unterstützen wo man kann.
Wir sind keine Ärzte, Therapeuten oder ähnliches...wir geben hier lediglich unsere Erfahrungen weiter.
Es tut mir auch leid das nicht jeder hier die Hilfe bekommt die er vielleicht erwartet aber sehr oft übersteigt das erwartete auch unsere Möglichkeiten.

Gruß...
Chinaski

Benutzeravatar

Lucidare
Beiträge: 2872
Registriert: 19. September 2014, 22:01
Hat sich bedankt: 486 Mal
Danksagung erhalten: 522 Mal
Mann oder Frau?: Ich bin ein MANN

Re: Bitte um dringende Hilfe!!!

Beitragvon Lucidare » 30. Januar 2020, 13:08

Mahlzeit,

Chinaski hat geschrieben:Trotzdem ist jeder willkommen und man macht sich Gedanken und versucht zu unterstützen wo man kann.
Wir sind keine Ärzte, Therapeuten oder ähnliches...wir geben hier lediglich unsere Erfahrungen weiter.
Es tut mir auch leid das nicht jeder hier die Hilfe bekommt die er vielleicht erwartet aber sehr oft übersteigt das erwartete auch unsere Möglichkeiten.


Natürlich kann ich nicht für die Allgemeinheit sprechen. Es gibt aber bei mir z.B. gewisse "Grenzen". Sicher, theoretisch lässt sich zu dem Thema einiges sagen. Theoretisch geht Subutex und Baclofen zusammen. Beim Subutex und Diazepam sieht das etwas anders aus:

Wikipedia hat geschrieben:Benzodiazepine verstärken insbesondere die atemdepressiven Nebenwirkungen von Buprenorphin.

Quelle

Wenn ein Arzt meint, gleichzeitig Subutex und Diazepam (in geringer Dosierung) zu verordnen hängt das sicher von einer "Nutzen-Risiko Abwägung" ab. Zum Opiodentzug unter Mithilfe von Baclofen wurde schon 1992 etwas geschrieben.

Krystell et al. hat geschrieben:Abstrakt

In einer offenen Pilotstudie wurde bei fünf opiatabhängigen Patienten nach abruptem Absetzen von Methadon eine Baclofen-assistierte Opiatentgiftung durchgeführt. Die Patienten erhielten Baclofen in oralen Dosen von bis zu 80 mg / Tag, und alle Patienten berichteten subjektiv über eine gewisse Verringerung der Beschwerden. 3 von 5 (60%) Patienten konnten die Entgiftung mit Baclofen jedoch nicht abschließen, hauptsächlich wegen unzureichender Unterdrückung von Erbrechen, Myalgien und Kopfschmerzen. Diese Patienten haben ihre Entgiftung mit Clonidin erfolgreich abgeschlossen. Diese Ergebnisse legen nahe, dass Baclofen in dem untersuchten Dosisbereich nur begrenzt zur Erstbehandlung von Opiatabhängigkeit geeignet ist, obwohl zusätzliche Rollen für dieses Medikament bei der Entgiftung untersucht werden sollten.


Es geht hier aber nicht um den Entzug, das Subutex erfüllt ja einen bestimmten Zweck. Sichtlich soll das Diazepam bei einer PTBS helfen. PTBS ist für mich eh ein Minenfeld. Mit Dekompensierung und Retraumatiserung kenne ich mich selbst ganz gut aus. Was passiert also wenn das Diazepam gegen Baclofen ausgetauscht wird? Auch da wurde schon geschaut:

ÖGPB hat geschrieben:Der GABA-B-Agonist Baclofen ist möglicherweise eine interessante Behandlungsoption vor allem in einer Addon-Gabe zu SSRI (Manteghi et al. 2014).

Quelle

Manthegie et al. hat geschrieben:Die posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) ist eine chronisch behindernde Krankheit, die durch die Exposition gegenüber extremen traumatischen Ereignissen verursacht wird. Obwohl für die Behandlung von PTBS verschiedene pharmakologische Mittel vorgeschlagen werden, hat keines die Symptome vollständig beseitigt. Der Zweck dieser Studie war es, die Verwendung von Baclofen als Zusatz zu Citalopram bei der Behandlung von PTBS zu untersuchen. In dieser doppelblinden klinischen Studie wurden 40 iranische Kampfveteranen mit PTBS zufällig in zwei Gruppen eingeteilt. Die erste Gruppe erhielt eine Kombinationsbehandlung mit 20 bis 60 mg / d Citalopram und 40 mg / d Baclofen, und die zweite Gruppe erhielt 20 bis 60 mg / d Citalopram plus Placebo. Der Schweregrad der Symptome wurde zu Beginn der Studie und nach 2, 4, 6 und 8 Wochen mit einer klinisch verabreichten PTBS-Skala bewertet. Zur gleichen Zeit wurden auch die allgemeine Bewertung der Funktionsweise und die Hamilton-Bewertungsskala für Angstzustände und Depressionen herangezogen. Die Daten wurden mit einem unabhängigen t-Test und einem gepaarten t-Test unter Verwendung der SPSS-Software Version 13 (IBM, Armonk, NY) analysiert. 23 männliche Patienten (Baclofen-Gruppe, 13 Patienten; Placebo-Gruppe, 10 Patienten) schlossen die Studie ab. Der Behandlungsabbruch wurde bei keinem der Probanden durch Nebenwirkungen der neuen Medikamente verursacht. Die Baclofen-Gruppe zeigte eine signifikant größere Verbesserung bei den Ergebnissen der klinisch verabreichten PTBS-Skala (P = 0,040), der Hyperarousal-Skala (P = 0,020) und der Vermeidungsbewertung (0,020), der Gesamtbewertung der Funktionsbewertung (0,001), der Depression (P = 0,000) und Angst (P = 0,000) nach 8 Wochen Behandlung. Es wurde kein Unterschied zwischen den Gruppen bei der Verbesserung der Wiedererfahrungssymptome festgestellt (P = 0,740). Baclofen erwies sich als wirksames Add-on zu selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmern bei der Behandlung von PTBS zur Verbesserung der Symptome und Funktionsverbesserung.

Quelle

Soweit die Theorie. Die Ansätze hören sich also nicht sooo verkehrt an.

Um das nochmal für die Allgemeinheit zu erklären, es geht hier nicht um's Abwatschen. Ob nun bewusst oder unbewusst etwas nicht erwähnt wird, ist eigentlich unerheblich. Nicht unerheblich ist es, wenn hier Ratschläge gegeben werden. Mal so ziemlich überzeichnet rät man hier zu einer weiteren Aufdosierung oder Abdosierung oder, oder und dabei werden dann so Sachen wie Opiode und THC nicht berücksichtigt. :grbl Ebenso fällt mir hier keiner ein, der über die Erfahrung PTBS-Subutex-Diaezepam-Baclofen verfügt. Ich hatte aber auch vorerst geschrieben. Vielleicht meldet sich noch jemand.

Lucidare hat geschrieben:Wissen die Ärzte*innen voneinander oder sind es bei drei Medikamenten drei verschiedene Unterschriften? Bekommst Du ein Folgerezept? Weiß die von Benzo's und Subutex?


Aus meiner Sicht berechtigte Fragen. Die Versorgung mit dem Baclofen, z.B., muss schon sichergestellt sein. 50x10mg reichen (theoretisch) nach Dosierungstabelle um ca. 14 Tage aufzudosieren und anschließend wieder (sicher) abzudosieren. Undsoweiter... [pardon]

Chinaski hat geschrieben:Die Wahrheit ist ein bitterer Trank und wer ihn braut hat selten Dank!


"Süße" Lügen bringen einen an der Stelle auch nicht unbedingt weiter. Die "bittere" Wahrheit ist leider produktiver.

LG
Wer aus meinen Texten nicht herauslesen kann, dass ich aus persönlicher Erfahrung schreibe, wird mich sowieso missverstehen. Ronja von Rönne


Zurück zu „Mitglieder stellen sich vor“

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 3 Gäste