Letzte Chance...Hilfe für meinen Vater

Hier erhalten Angehörige von Alkoholabhängigen Rat und Hilfe sowie auch Arztvorschläge. Und sie können dort lesen, wie andere mit dem Problem umgehen.
Benutzeravatar

Thread-Starter
Alina9986
Beiträge: 1
Registriert: 6. Januar 2019, 18:44
Mann oder Frau?: Ich bin eine FRAU

Letzte Chance...Hilfe für meinen Vater

Beitragvon Alina9986 » 6. Januar 2019, 21:30

Liebes Forum [hi_bye] ich hoffe vielleicht hier ein wenig Hilfe zu bekommen, weil ich nervlich nicht mehr kann. Bin 32 Jahre alt und die Tochter eines schweren Alkoholikers (61 Jahre) und seit ca. 35 Jahren alkoholkrank :heulen: Ich denke, so schlimm ist es erst seit ca. 4 Jahren,wo er täglich 2 Flaschen Korn getrunken und schwere Depressionen entwickelt hatte. Er war krankgeschrieben( eine Handop) und da die Schmerzen nicht vergingen griff er zur Flasche. Es war so schlimm,das er nach ca. 2 Wochen in eine geschlossene Psychiatrie eingeliefert werden musste,da er nix mehr gegessen hat,nur getrunken. 3 Monate Ruhe vom Alkohol und der nächste Schicksalsschlag und er griff wieder zur Flasche. Wieder Entgiftung ,hat sich selbst entlassen und trank wider weiter bis er 3 Tage später auf die Neurologie musste(Verdacht Schlaganfall,Gott sei dank nicht) und danach 6 Wochen Reha. Dachte,jetzt ist Ruhe aber fing wieder an,diesmal aber 3 Packungen Wein am Tag und Bier. Ein hin und her bis jetzt.Sobald er in die Depression verfällt und an die Schicksalschläge denkt die in den letzten 2 Jahren passiert sind,wird die Flasche zum besten Freund :( Das war jetzt die 6 Entgiftung ca und nichts hilft,auch eine Therapie möchte er nicht,da er 4 Monate nicht weg sein will. Das schlimmste waren die letzten 3 Wochen,bis zu 2 Flaschen Korn am Tag,er hatte nix mehr gegessen,sobald er rauchte ist er immer schwer gestürzt,alle 5 min konnte ich nach ihm schauen gehen. Wieder Entgiftung,5 Tage wieder entlassen und weiter getrunken.Polizei war da,mit Krankenhäusern telefoniert,aber niemand kann was machen,bis ich nachts runter kam und sein Gesicht blutüberströmt war,von stürzen,dann kamen die,wieder KH keine halbe std wieder entlassen. Das ganze ging bis letzte Woche Montag wo er auf dem Boden lag und selber nicht mehr konnte. Er will das nicht mehr,hat aber auch keine Kraft aufzuhören,die Sucht ist eben stärker :heulen: KH, was passiert,Lungenentzündung und 4 gebrochene Rippen [cray] und wieder hat er sich gestern entlassen weil es ihm anscheinend gut geht und die Ärzte keine Bedenken hatten,aber eine Therapie die man ihm Vorschlag wollte er nicht. Er ist eine tickende Zeitbombe seit gestern er nimmt noch die Medikamente zu ende,aber er ist total nervös läuft die ganze Zeit herum geht alle 2 min rauchen,schlief nachts nicht und ich dementsprechend auch nicht. Ich habe einfach keine Kraft mehr,habe alles für ihn getan,immer wieder eingeredet,alles versucht,was es gibt aber nichts hilft bis jetzt. Er verstehts auch nicht,das ganze Geld vertrinkt er( und hat nur eine Erwerbsminderungsrente) und wir haben ein Eigenheim,so viele Schulden noch und ich habe extra einen Freund einziehen lassen damit wir zu dritt das stemmen( da mein Bruder uns vor Paar Monaten einfach verlassen hat mit den ganzen Schulden und mich sozusagen alleine liess. Er heult er hat kein Geld gibt aber für seinen Alkohol so viel aus. Alle sagen,er muss tief fallen aber wie tief noch,bis er sich totsäuft,was er denke ich auch will. Und keine Hilfe von niemanden aus der Familie,alle drehen sich um und lassen mich alleine,sagen,ich soll meine Sachen packen und gehen,vielleicht verstehts er dann. Das wäre vielleicht das beste,damit ich endlich mal zur Ruhe komme( musste mich 1Woche krankschreiben,weil ich nicht mehr konnte)aber ich kann ihn doch nicht alleine lassen,so ist er der liebste Mensch. Wie gesagt,lese ich mich seit Paar Monaten immer wieder in diesem Forum und anderen Sachen ein und es ist so super zu lesen,dass es vielen Menschen hier hilft und ich denke mir es ist bestimmt die letzte Chance es mit einer ,,Baclofen Therapie" zu versuchen,er will es ja auch aber von alleine schafft er es nicht. Habe unseren Hausarzt gefragt,entweder er weisst nix von so einem Medikament oder will keine Verantwortung übernehmen und dies verschreiben lassen,bin so hilflos weiss auch nicht welche Ärzte es mir verschreiben könnten,hier wo ich wohne. Vielleicht kann mir dieses Forum in irgendeiner Form helfen,sei es mit Ratschlägen,Adressen usw..... Ich danke euch und sorry für den langen Text,musste mich mal aus...mit lieben Grüssen Alina

Benutzeravatar

shelf
Beiträge: 1226
Registriert: 10. September 2017, 21:20
Hat sich bedankt: 81 Mal
Danksagung erhalten: 198 Mal
Mann oder Frau?: Ich bin ein MANN

Re: Letzte Chance...Hilfe für meinen Vater

Beitragvon shelf » 7. Januar 2019, 08:30

Hallo und willkommen Alina9986,

schade dass dein Vater sich nicht selbst dazu äußern kann/will. Das wäre vorteilhaft.

Rauchen kann in solchen Situationen (ohne vorliegen von Epilepsie) zu epileptischen Anfällen führen.

Eine Stationäre Entgiftung vor Beginn einer Baclofen-Therapie wäre dringend anzuraten.
Das muss er aber wollen und auch durchziehen.

Um einen Baclofen verschreibenden Arzt in deiner Nähe zu finden, schicke bitte eine
PN (private Nachricht) an unseren DonQuixote (Postleitzahl/Wohnort angeben).
Er wird sich dann, so schnell er kann, bei dir melden.

Hinweis zu PN:
Nicht wundern wenn die PN im Postausgang "liegen bleibt".
PN werden nicht "gesendet", sondern quasi zur "Abholung bereitgelegt".
Sobald der Empfänger sie "abgeholt" hat, rutschen sie in "gesendet".

Inzwischen (und nicht nur bis dahin) empfehle ich dir die Lektüre dieser Forenbereiche/threads/Inhalte:
Baclofen erste Schritte
Leitfaden für die Anwendung
Dosierungstabellen
"Notfalldosis"
Erfahrungsberichte
und zum besseren Verständnis der Wirksamkeit
Warum Baclofen KEIN Alkoholersatz ist

[good_luck]

LG

Benutzeravatar

DonQuixote
Beiträge: 5159
Registriert: 15. Dezember 2011, 14:48
Hat sich bedankt: 713 Mal
Danksagung erhalten: 832 Mal
Mann oder Frau?: Ich bin ein MANN
Kontaktdaten:

Re: Letzte Chance...Hilfe für meinen Vater

Beitragvon DonQuixote » 7. Januar 2019, 19:14

Hallo Alina

Danke für Deine PN (Private Nachricht) mit Angabe Eures Wohnortes. Eine Mail mit Arztvorschlag habe ich soeben angeschickt, und zwar an Deine Mail-Adresse bei <Web.de>, mit der Du dich hier im Forum registriert hattest.

Einen ersten Überblick rund um das Medikament bietet unsere Rubrik Baclofen erste Schritte, konkreter im Baclofen-Arztkoffer und Alles Wichtige auf einen Blick. Lesenswert und aufschlussreich ist auch der Artikel "Ist Alkoholsucht doch heilbar?", den man auch online im PTA-Forum finden kann.

Es könnte sicher helfen, wenn Du das eine oder andere der oben genannten Dokumente ausdruckst und Deinem Vater zum Lesen gibst, das wird ihn bestimmt noch weiter motivieren, denn eine gehörige Portion Eigenmotivation ist ein fast unabdingbarer Schlüssel zum Erfolg.

Euch beiden alles Gute bei Euren weiteren Schritten wünscht schon mal

DonQuixote


Zurück zu „Anlaufstelle für Angehörige von Alkoholabhängigen“

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 0 Gäste