Hallo zusammen. Ich freu' mich hier her gefunden zu haben.
Ich bin ein recht normaler Typ, Anfang 40, in glücklicher Partnerschaft, guter Job und im Grunde recht zufrieden mit meinem Leben. Leider hab ich, durch meinen problematischen Umgang mit Alkohol eine falsche Richtung eingeschlagen, aus der ich ohne Hilfe wohl leider nicht mehr heraus finde. Ich glaube ich stehe noch relativ am Anfang des Abstieges. Hoffentlich schaffe ich es, die Kurve rechtzeitig zu kratzen.
Der Alkohol begleitet mich seit ich denken kann: In meinem Umfeld wurde immer viel und oft getrunken, das war immer völlig normal. Auf größeren Familienzusammenkünften mütterlicherseits wurde gemeinsames Trinken regelrecht zelebriert und gehörte immer irgendwie dazu. Wenig überraschend kämpfen viele meiner Verwandten in diesem Familienzweig auch mit Alkoholismus. Diese „Tradition“ lässt sich weit zurück verfolgen. Es scheint als hätten meine Gene alles gut für mich vorbereitet.
Ich trinke seit ca. 15 Jahren regelmäßig zu viel Bier und Wein. Seit ungefähr 10 Jahren trinke ich beinahe täglich, mit nur wenigen Ausnahmen, normalerweise 3 oder 4 Bier täglich. Manchmal bin ich damit noch nicht zufrieden, dann kommt noch eine Flasche Wein dazu. Ich komme aktuell also vermutlich auf ~26-28 Trinktage mit 2-3 Vollräuschen im Monat.
Vor ca. 5 Jahren ist mir dann langsam aufgefallen, dass sich mein Trinkverhalten irgendwie problematisch entwickelt hat. Ich hab immer wieder versucht Trinkpausen über ein paar Wochen einzulegen, aber das hat nur anfangs halbwegs funktioniert. Es folgten viele Versuche aufzuhören oder weniger zu trinken, die teilweise auch recht erfolgreich waren. Aber nachdem ich eine gewisse Zeit durchgehalten hatte, gingen meine Vorhaben immer sehr schnell den Bach hinunter und danach hab ich um so hemmungsloser getrunken um mich für meine "Leistung" zu belohnen und weil eh alles im grünen Bereich ist. Mittlerweile habe ich aber keinen Zweifel mehr: ich bin alkoholabhängig und komme mit eigener Kraft da vermutlich nicht mehr so einfach raus.
Vor ein paar Monaten habe ich dann angefangen aktiv Hilfe zu suchen. Ich war bei diversen Beratungsstellen, hatte dort aber immer das Gefühl, dass deren Hilfestellung darin besteht, Floskeln aus Broschüren zu zitieren, die den meisten Betroffenen vermutlich zum Hals heraus hängen. Mir jedenfalls. Ich schätze das Angebot und die Bemühungen der Sozialhelfer, aber ich bin nicht sicher ob Berater / Broschüre auf diese Weise überhaupt in die Nähe ihrer Klienten kommen können.
Auf der Suche nach anderen Lösungen bin ich dann auf verschiedene Therapiemöglichkeiten gestoßen, die sich für mich plötzlich nicht mehr völlig hoffnungslos und unrealistisch anhören: Therapie mit Hife von Medikamenten.
Plötzlich hab ich das Gefühl, dass irgendjemand versteht, dass mein Problem keine Frage von Willenstärke und Konsequenz ist, sondern dass sich in meinem Hirn ein brutaler Krieg abspielt, gegen des es vielleicht eine Lösung gibt. Nämlich richtige Medizin, keine Töpferkurse und gute Tips aus einer anderen Welt.
Das ist meine Geschichte. Ich danke jedem und jeder, der/die sich die Zeit genommen haben, bis zum Ende zu lesen. Hoffentlich habe ich niemanden verärgert oder gekränkt, das war nicht meine Absicht.
Es war jedenfalls ein gutes Gefühl mich zu konzentrieren und meine Situation für euch in klare Worte zu fassen. Ich glaube alleine dadurch bin ich dem Ziel einen Schritt näher gekommen. Ich weiß, dass hier in diesem Forum eine unglaubliche Fülle an ECHTEM Wissen, Erfahrung und Leidenschaft versammelt ist. Keine Broschüren, sondern richtige Ideen von richtigen Menschen, die wissen wovon sie reden, weil sie es selber leben.
Ich freue mich auf den Austausch mit euch.
Mike stellt sich vor
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Re: Mike stellt sich vor
Zuletzt geändert von miesecat am 21. Oktober 2018, 20:46, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Mike stellt sich vor
"Es ist einfach Feeling pur, ich will die negativen Gedanken vertreiben, wie Schmutz um es als Vergleich von mir wegstreichen. Muss die Stimme dämpfen, diesen Text beenden und euch bitten nicht nach jedem Satz Kritik an mich persönlich zu wenden."
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Re: Mike stellt sich vor
Hallo Mike,
ich nochmal. Wollte nicht klugscheißerisch rüberkommen. Bin irgendwie selbst völlig durch den Wind z.Zt.
Gruß
Miesecat
ich nochmal. Wollte nicht klugscheißerisch rüberkommen. Bin irgendwie selbst völlig durch den Wind z.Zt.
Gruß
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Re: Mike stellt sich vor
Hallo Mike
Danke für Dein Interesse an unseren Forum, und Danke, dass Du Dich uns anvertraust. Deine mit Angabe Deines Wohnortes habe ich erhalten, eine Mail mit Arztvorschlag ging soeben raus, und zwar an Deine Mail-Adresse <m@t****e.cc>, mit der Du dich hier im Forum registriert hattest. Ganz viel Erfolg bei Deiner nun hoffentlich bald beginnenden wünscht
DonQuixote
Danke für Dein Interesse an unseren Forum, und Danke, dass Du Dich uns anvertraust. Deine mit Angabe Deines Wohnortes habe ich erhalten, eine Mail mit Arztvorschlag ging soeben raus, und zwar an Deine Mail-Adresse <m@t****e.cc>, mit der Du dich hier im Forum registriert hattest. Ganz viel Erfolg bei Deiner nun hoffentlich bald beginnenden wünscht
DonQuixote
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