Einerseits-Andererseits

Eigene Erfahrungsberichte zu Baclofen und Alkohol
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Lucidare
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Re: Einerseits-Andererseits

Beitragvon Lucidare » 24. September 2018, 20:46

Antilope hat geschrieben:Shelf, ich würde niemals jemandem einen Vorschlag machen, was seine persönliche Strategie sein könnte, den ich nur aus ein paar Zeilen kenne. Oder überhaupt irgendeine Empfehlung aussprechen.


Sorry, wegen der "Einmischung"... [blus]

Man kann und darf aber grundsätzlich über seine eigenen Erfahrungen sprechen? Ein, "ich würde..", "ich sehe das so..", "ich könnte mir vorstellen..", "bei mir war es so...", "das hat mir geholfen..." , "versuch' doch mal das...", ist doch erlaubt? Oder nicht?

[pardon]
Wer aus meinen Texten nicht herauslesen kann, dass ich aus persönlicher Erfahrung schreibe, wird mich sowieso missverstehen. Ronja von Rönne

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Re: Einerseits-Andererseits

Beitragvon Antilopin » 24. September 2018, 20:58

Genau, Lucidare, so sehe ich es auch! doppd

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Re: Einerseits-Andererseits

Beitragvon Lucidare » 24. September 2018, 21:09

Antilope hat geschrieben: Shelf, ich würde niemals jemandem einen Vorschlag machen, was seine persönliche Strategie sein könnte, den ich nur aus ein paar Zeilen kenne. Oder überhaupt irgendeine Empfehlung aussprechen.


Um ehrlich zu sein, ich bin mir da nicht sicher. :grbl

Mal schauen was passiert, wenn Du Deine Sache durchgezogen hast. Alles hier im Forum lebt von Erfahrungen und Empfehlungen, die durchaus eine Strategie darstellen können.

Time will tell...

:vgn
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Re: Einerseits-Andererseits

Beitragvon bimbam_u » 24. September 2018, 22:55

Danke fuer das Interessante Feedback zu den wenigen Zeilen.

Scheint so, als ob Kind-Hund-Ansatz nicht bei jedem gut angekommen ist oder -was ich nicht wollte- alte Wunden aufgerissen hat. Das allerletzte was ich wollte - nur zur Klarstellung - war Mitleid zu erregen.

Meine persönliche „Vollpfostentheorie“ erhalte ich aber aufrecht, wenn angeblich alles so schön ist wenn die Kinder (und fuer mich halt auch der Hund, weil er halt mein allerbester Freund ist!) weg sind, dann feiere ich und bin nicht online in Foren unterwegs. Was ich mir hingegen sofort vorstellen kann ist, in diesem Forum jeden Tag zu sein, wenn die Frau mit den Kindern weggegangen waere, dann wäre mein Akloholkonsum sicher auch noch einiges höher als ohnehin.

Nur zur Klarstellung, es war bis hierhin beileibe kein Zuckerschlecken, im Gegenteil. Seit rd 15 Jahren Paroxetin gegen Angst und Depr, kurz davor stationärer Aufenthalt wegen Depr, trotzdem danach „Karriere“ durch „Arschbackenzusammenreissen“ gemacht, 2 Kids groß gezogen und Ehe zusammengehalten, trotz mehr als einer sehr ernsthaften Krise-oder wurde schon mal jemand vor den Augen der Ehefrau von einer „Geliebten“ aus der Psychiatrie angeschrien?

Bis heute ist der Sinn in meinem Leben, wenn ich mit der Frau und den Kids (und halt dem Hund) im Urlaub den Strand langlaufe oder Abends daheim diskutiert wird, das ist das Gefuehl eine Familie und einen Lebenssinn zu haben (die/den ich als Kind nie hatte), halt der einzige Lebensinhalt, fuer die sich dieser ganze scheiss Kampf gelohnt hat. Der wird jetzt zeitnah wegbrechen, derjenige, der eine Trennung hinter sich hat lacht zu Recht darüber, fuer mich ist es bei der miesen Kindheit schlichtweg ein einziger Alptraum .

Jeder der hier ist, hat sein eigenes schweres Kreuz zu tragen. Mein Versuch wird erneut sein, irgendwie von diesem -geliebten- abendlichen Rotwein wegzukommen , der alles ertragbarer macht. Mein Hausarzt kam mit der klugen Reha-Therapie , die Blutwerte geben keinen Anlass zur Sofortintervention, aber nein, ich habe schonmal zahlreiche Therapeutengespraeche geführt , danach Vogelhaueser in der Ergotherapie gebastelt, anschließend super ausdrucksvolle Bilder beim therapeutischen Malen auf die Leinwand gekritzelt, sogar intensiven Kontakt zu Leidgenossinnen aufgebaut, nein danke, in 100 Leben brauch ich das nicht mehr.

Abschrecktherapie gefällt mir gut, hab zwar noch immer keine Ahnung, wie ich den anstehenden Scheiss verarbeiten soll, aber mich vor dem inneren Auge vorwiegend torkeln zu sehen.... ja, das koennte ein guter Ansatz sein.

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shelf
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Re: Einerseits-Andererseits

Beitragvon shelf » 25. September 2018, 15:43

Hallo bimbam,

an dem was dir bevorsteht gibt es absolut nichts zu lachen!

(Trennungs-) Schmerz gehört leider zum Leben dazu.
Wenn du diesen Schmerz betäubst, dann bleibt er dir ewig "erhalten" und du wirst ihn wieder und wieder spüren.
Ich habe so etwas bereits durch und weiß dass es die Hölle ist.
Wie oft bin ich nach der Schicht nach hause in meine Single-Bude gefahren, habe mich auf die Couch gehauen und hemmungslos die Kissen nassgeheult.
Es brauchte seine Zeit, wie alles, aber der Schmerz ließ irgendwann nach.
Das klappt aber nur ohne Betäubung.

Du brauchst dich doch deiner Gefühle nicht zu schämen! Rede mit deiner Frau darüber.
Sie wird die einzige sein die deine Befürchtungen und Gefühle wirklich verstehen kann und sie wahrscheinlich sogar teilt.

<<<Achtung stark zynisch verunreinigter Sarkasmus>>>
Zum Thema Abschreckung:
Schreck dich doch mit dem Gedanken ab dass, wenn du weiter (oder noch mehr) säufst, dich auch noch deine Frau verlässt.
>>>stark zynisch verunreinigter Sarkasumus Ende<<<

@Antilopin:
Antilopin hat geschrieben:Und ich würde auch nicht eine Idee gleich in "gut" und "nicht gut" aufteilen wollen.

Aber da hat jeder von uns so seine eigene Art, gelle?

Ich habe meine Meinung geäußert und begründet.
Ein Argument warum deine Idee für @bimbam_u dennoch "gut" sein könnte hältst du hingegen für völlig unnötig.
Ich mag ja ein alter Klugscheißer sein, halte mir selbst aber zugute noch immer lernfähig zu sein.
Ein Mensch der einem fürchterlichen Schrecken entgegensieht und erwägt den Schmerz darüber zu betäuben könnte sich allerhöchstens mit einem noch gewaltigeren Schreckensbild vom Betäuben abhalten.
Das halte ich jedoch, mit Verlaub, für den falschesten aller Wege!
Wenn ich mich damit irre, dann korrigiere bitte meinen Irrtum.

LG

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Re: Einerseits-Andererseits

Beitragvon bimbam_u » 25. September 2018, 16:44

Trennungsschmerz ist furchtbar, Auszug der Kids steht an, das Lebensende meines treusten Gefaehrten und der Schwieger-/und Eltern ist auch nicht mehr sehr weit weg ...
Es steht ein ganz gewaltiger Umbruch bevor. Obgleich meine Frau -trotz all dem Muell den ich gebaut habe- hinter mir steht fange ich an, mich total einsam und alleine zu fühlen.
Irgendwie müsse meine Frau und ich anfangen, uns an ein anderes Leben zu gewöhnen , da wir schon zig schwere Krisen gemeistert haben, wird es wohl irgendeinen Weg geben, nur zZt sehe ich den nicht.
Da ich durchaus therapieerfahren bin, hab ich schon tapfer angefangen, neue Hobbies zu suchen, das waere sicher ein Tip eines Therapeuten gewesen. Hab grad ne alte Velosolex restauriert und düse ab und zu durch Dorf. Grad schraube ich an meinem Brompton-Faltrad, hab mir angewoehnt , die ersten beide SBahn Stationen zur Arbeit mit dem Faltrad zu fahren. Kleine Schritte...Aber wirklich besser gehts noch nicht.
Neulich wollte ich wieder mit Kampfsport anfangen, meinem alten Hobby. Das war eher ernüchternd , mit 50 Zweitaeltester, einer war 59. Wurde in die Anfaengergruppe gesteckt und hatte das Gefuelhl, dass ich nicht mehr dazu gehöre , hab mich nach 3 Trainings beim Lehrer verabschiedet, bin eh mental grad ein ziemliches Wrack, dann noch dieses Gefuehl, „raus“ zu sein, nein Danke. Vielleicht probier ich’s ja mal mit Golf
Verfahren die ganze Kiste, klar ist, dass es mit Betaeuben auch nicht besser, nein nur schlimmer wird. Denke es muss ein neuer Bac Versuch her, hab auch schon an eine erneute (ambulante) Therapie gedacht, aber a) ist es schwer, jemand gutes zu finden und b) weiß ich im Moment nicht,ob mir damit geholfen wird.
Schwierig schwierig

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shelf
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Re: Einerseits-Andererseits

Beitragvon shelf » 25. September 2018, 18:07

bimbam_u hat geschrieben:Es steht ein ganz gewaltiger Umbruch bevor. Obgleich meine Frau -trotz all dem Muell den ich gebaut habe- hinter mir steht fange ich an, mich total einsam und alleine zu fühlen.

Deshalb - rede mit ihr darüber. Sie kann deine Gedanken nicht erraten.
Vielleicht hilft es dir zu begreifen wie wertvoll das ist was dir bleibt.
Neue Hobbies sind nicht verkehrt. Aber, sei ehrlich, sie dienen doch mehr der Ablenkung.

Eine Ambulante Therapie könnte dich vorwärts bringen, aber Bac rein und Alk raus stelle ich mir in deiner aktuellen Situation schwierig vor.
Hast du (noch-)mal über eine Entgiftung nachgedacht? (rein körperlich)
Bac wirkt nunmal beim alkfreien Organismus am besten.
Auf jeden Fall vorher klären dass du Bac auch in der benötigten Dosierung und sofort im Anschluss an die Entgiftung bekommst.

LG

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Re: Einerseits-Andererseits

Beitragvon bimbam_u » 25. September 2018, 18:45

mmh, ja, ich muss mehr mit meiner Frau reden, das ist wohl wahr. Ist ein schwieriger Schritt, bin mein Leben lang gewohnt zu schweigen wenn’s schlimm ist.
Entgiftung, da hab ich mal drüber nachgedacht-dann aber verworfen...
Ich trink zu gern zu viel Rotwein, zum Glueck liegt mein GGT bei 32 (Norm 60), klinisch gesehen wuerde mir mein Arzt wohl keine Entgiftung empfehlen. Obwohl die sicher sinnvoll waere.
Aber es gibt einen ganz einfachen Grund warum ich keine Entgiftung machen möchte - drück mich mal etwas vorsichtig aus, es gibt viele Menschen im Forum: Ich will mal (bewusst schwammig) so sagen: Ich bin im Gesundheitswesen tätig und nicht ganz unbekannt, ich bin nicht eine Stunde in der Entgiftung, dann wisssen das ganz viele Menschen, und dann ist Ende im Job.
Ach , alles Mist, dreh mich im Kreis

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Re: Einerseits-Andererseits

Beitragvon Lucidare » 26. September 2018, 10:13

Hallo bimbam_u,

bimbam_u hat geschrieben:Aber es gibt einen ganz einfachen Grund warum ich keine Entgiftung machen möchte [...]


Hast Du dich schon einmal mit der Möglichkeit einer ambulanten "Entgiftung" beschäftigt?

Vielleicht findet sich in der Ärzteliste des Forums ein Arzt, der dies praktiziert. Oder Du verbindest das Ganze mit einem Urlaub in Bayern. :wink: Schreibe @DonQuixote doch einfach mal eine private Nachricht (PN).

LG
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Re: Einerseits-Andererseits

Beitragvon bimbam_u » 26. September 2018, 11:49

Danke für den Tip, PN ist raus. Wenn es gute Adressen gibt, würde ich einfach mal Urlaub nehmen....

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Re: Einerseits-Andererseits

Beitragvon bimbam_u » 27. September 2018, 21:24

es scheint keine Tips zu geben...
versuch mich trotdem klug zu machen

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Re: Einerseits-Andererseits

Beitragvon DonQuixote » 28. September 2018, 20:24

Seid gegrüßt

Lucidare hat geschrieben:Hast Du dich schon einmal mit der Möglichkeit einer ambulanten "Entgiftung" beschäftigt?

Vielleicht findet sich in der Ärzteliste des Forums ein Arzt, der dies praktiziert.

Die Baclofen-Therapie ist per se eine ambulante Behandlung. So gut wie alle Ärzte unserer Liste verwenden Baclofen als ambulante Behandlung der Alkoholabhängigkeit. Diejenigen Institutionen, welche Baclofen auch im stationären Bereich anwenden, kann man leider an einer Hand abzählen.

Lucidare hat geschrieben:Schreibe @DonQuixote doch einfach mal eine private Nachricht (PN).

Und dann:
bimbam_u hat geschrieben:Es scheint keine Tips zu geben ...

Bitte warte noch einen Moment. Ich melde mich morgen per E-Mail bei Dir.

DonQuixote

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Re: Einerseits-Andererseits

Beitragvon bimbam_u » 28. September 2018, 21:03

Das wär sehr nett von Dir DonQuixote, freu mich drauf! Es muss sich was änden.
Aber kein Stress, ab Morgen bin ich für 8 Tage in Frankreich-Rotweinland , würg....

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Re: Einerseits-Andererseits

Beitragvon bimbam_u » 14. Dezember 2018, 20:10

längere Zeit nicht mehr „dabei“ gewesen, nun mag ich mal wieder was schreiben, einfach nur so....
Tja, es ist immer noch alles nicht ganz einfach.
BAC bei 50mg, irgendwie vertrage ich keine höhere Dosis, hab paar mal versucht laaangsam hochzudosieren, vergeblich.
Nach wie vor ist der abendliche RotWein ein sehr wichtiges Gut, einfach mal runterkommen. Leider ist irgendwann abends dann wieder mal die Flasche fast leer.
Mim Rauchen wirds grad auch wieder schlimmer, keine Ahnung wie es ohne gehen kann, das ist sicher noch tödlicher.
Nun , aus lauter Verzweiflung hab ich mich um eine ambulante Therapie gekümmert, irgendwann brachte mein 19 Jähriger Sohn ne Geo-Zeitung mit, Titel „Depressionen“ , ich hörte wie er leise zu meiner Frau sagte, „vielleicht steht da was drin, damit es Papa mal besser geht“. Furchtbar lieb und furchtbar grausam zugleich. Jedenfalls, hab ne ganz patente Ärztin für gefunden, ambulante Psychotherapie geht im Jan los, mal schaun was dann wird.
Jetzt erst mal Weihnachten irgendwie überstehen, schlimmste Zeit im Jahr, es graut mir jetzt schon davor.
Es ist hart, richtig hart.....

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Re: Einerseits-Andererseits

Beitragvon shelf » 15. Dezember 2018, 00:14

Weihnachten mit Frau und Sohn = schlimmste Zeit des Jahres ?

Entschuldige, aber da komm ich nicht mit.

LG

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Re: Einerseits-Andererseits

Beitragvon Lucidare » 15. Dezember 2018, 14:31

Hi,

bimbam_u hat geschrieben:Jetzt erst mal Weihnachten irgendwie überstehen, schlimmste Zeit im Jahr, es graut mir jetzt schon davor.
Es ist hart, richtig hart.....


shelf hat geschrieben:Weihnachten mit Frau und Sohn = schlimmste Zeit des Jahres ?

Entschuldige, aber da komm ich nicht mit.


Naja, das ist wie vieles mal wieder Ansichtssache. Mir hat es auch schon vor Weihnachten gegruselt... Als (Ex)angstler und (Ex)soziophobiker sind alle "Musstermine" schon ein Greul. Man muss da ja hin...

Als Depressive*r (kannst du sich gar nicht freuen, ist doch Weihnachten?) kann das auch schon ein hartes Stück Arbeit sein. Man empfindet anders und auf Knopfdruck "freuen" geht überhaupt nicht.

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Re: Einerseits-Andererseits

Beitragvon shelf » 15. Dezember 2018, 14:58

Hi,

Ansichtssache mit Sicherheit. Auf Knopfdruck freuen ist natürlich nicht möglich.
Ein ehrliches "tut mir leid, mir ist nicht danach" hingegen schon.
Dann verbringt man die freien Tage im engsten Kreise seiner Lieben und daran kann ich nichts schlimmes sehen.
Weihnachtslieder ärgern mich häufig angesichts des Kommerz. Also höre ich mir keine an.
Aber bedondere Speisen die im übrigen Jahr nicht auf den Tisch kommen, gemeinsame Ausflüge in die Stille des Waldes. Wenn Schnee liegt die optische Reinheit genießen...
Das sind doch eher angenehme Aussichten auf die Feiertage.

LG

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Re: Einerseits-Andererseits

Beitragvon Lucidare » 15. Dezember 2018, 16:17

Ja, shelf.

Grundsätzlich hast Du natürlich recht.

shelf hat geschrieben:Aber bedondere Speisen die im übrigen Jahr nicht auf den Tisch kommen, gemeinsame Ausflüge in die Stille des Waldes. Wenn Schnee liegt die optische Reinheit genießen...


Auch ja. Wenn man es genießen kann, oder besser darf, ist das ein großes Glück. Dieses Glück ist aber nicht jedem beschieden. Wie das Glück, dass ich wieder einigermaßen gesund sein darf. Oder besser, anders sein darf.[biggrin]

Eigentlich ist für mich jeder Tag Weihnachten... Obwohl ich nicht unbedingt christlich orientiert bin. Aber so ein "eingeschobener" Gedenktag macht schon Sinn. In meiner weiteren Umgebung ist gerade ein Mensch gestorben, den ich seit meinem 6. Lebensjahr gekannt habe. Da denkt man dann auch, wie feiern die wohl Weihnachten. :grbl

Kurzum: Wer es fröhlich feiern kann und darf, sollte dieses tun und genießen. Wer einen Horror davor hat: Nie aufgeben! [angel]

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Re: Einerseits-Andererseits

Beitragvon bimbam_u » 15. Dezember 2018, 18:44

Wenn man depressiv mindestens veranlagt ist, ist Weihnachten nix worauf man sich freut. Es sind die Tage wo die Kluft so gross ist, viele freuen sich und man selber fragt sich warum kann ich das nicht....
Abgesehen davon - Schwiegereltern und Eltern besuchen. Neben der ganzen Melancholie die im Raum schwebt sind da noch rd 600 km auf der Autobahn.
Ne, ist alles nix für mich, jedes Weihnachten und Silvester frag ich mich, wieviele es noch sein werden an denen es noch alle gibt, ich glaube, mittlerweile reicht zum zählen noch eine Hand.
Aber keinen möchte ich die Laune verderben, nur ich finds halt ne sehr schwierige Zeit

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Re: Einerseits-Andererseits

Beitragvon shelf » 16. Dezember 2018, 08:50

Hallo bimbam_u.

Ich freue mich nicht "auf Weihnachten", ich freue mich weil ich dann Zeit habe.

Dass dich die Gedanken belasten verstehe ich vollkommen.
Gerade dann ist ein offenes Wort angebracht. Eben "tut mir leid, mir ist nicht danach".

Wer dich gern hat, hat dafür verständnis. Wer dich nicht mag - was willst du dort?
Es geht dabei auch um Ehrlichkeit anderen und sich selbst gegenüber.

Verlustangst ist immer ein Thema. Sie geht eine Wechselbeziehung mit depressiven Verstimmungen ein.
Zähl nicht den Countdown wie viele Jahre dir geliebte Menschen noch "zur Verfügung stehen".
Das meine ich nicht zynisch! Es geht lediglich um eine Verdeutlichung.
Das "Nervenkostüm" ist ein entscheidender Faktor für Lebensqualität und -Dauer.

Schon klar dass du niemand enttäuschen willst. Aber stell dir mal vor die Menschen die du gern hast erfahren
dass du dich dazu zwingen musstest sie zu besuchen und "heile Welt" nur vorgegaukelt hast.
Wenn sie erfahren dass du ihnen nicht ausreichend vertraust um ihnen zu sagen wie du dich fühlst.

Welche Enttäuschung wird da wohl die größere sein?

Mal ganz ehrlich. Hast du dir die Frage
bimbam_u hat geschrieben:jedes Weihnachten und Silvester frag ich mich, wieviele es noch sein werden an denen es noch alle gibt,

schon einmal anders herum gestellt?
Also die Frage: "wie lange werde ich noch für andere da sein?" .
Und als Nachfolgefrage: "Bin ich denn wirklich für sie da?" .

Auch diese Thematik gehört mit zur "Arbeit an sich selbst".

LG


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