Was sagt Ihr dem Arbeitgeber?

Benutzeravatar

Thread-Starter
Langhaarfrosch
Beiträge: 27
Registriert: 28. Juni 2018, 23:11
Wohnort: Nürnberg
Hat sich bedankt: 12 Mal
Danksagung erhalten: 7 Mal
Mann oder Frau?: Ich bin eine FRAU

Was sagt Ihr dem Arbeitgeber?

Beitragvon Langhaarfrosch » 7. Juli 2018, 15:23

Hallo,
was habt Ihr Eurem Arbeitgeber gesagt, wenn Ihr wegen Therapie ne Zeitlang krank geschrieben wart?

Ich mache von 13.-17. August 2018 eine Entgiftung mit einschleichen von Baclofen bei einem auf Sucht spezialisierten Arzt.
Das ist 100 Km von Zuhause weg. Ich kann also nicht zur Arbeit und mal 3 Std weg und dann wieder zur Arbeit.
Für die Woche werde ich vom Arzt Krank geschrieben.Je nach Zustand auch noch die Woche drauf.

Da ich in. einem grossen Unternehmen arbeite, geht die Krankmeldung direkt an die Personalabteilung, meine Vorgesetzten sehen die nicht und wissen daher auch nicht, welcher Arzt sie ausgestellt hat.
Wegen strengem Datenschutz bekommen die Vorgesetzten auch nichts mitgeteilt.

Nun bin ich am Nachdenken, was ich denn meinen Vorgesetzten sage, warum ich die eine Woche nicht komme. Damit die besser planen können möchte ich das gerne vorab mitteilen.
Das nimmt mir auch den Druck, am ersten Behandlungstag in der Arbeit anzurufen und dann erst zu sagen, dass ich krank bin. An dem Tag habe ich wahrscheinlich ganz andere Sachen im Kopf, die mich beschäftigen.

Und JA, ich bin zu feige dazu, Butter bei die Fische zu geben und direkt zu sagen was Sache ist.
Ich möchte das auch nicht im Kollegium thematisieren.

Also, habt Ihr Ideen? Oder wart Ihr selbst schon erfolgreiche Schwindler?

Benutzeravatar

Chinaski
Beiträge: 1434
Registriert: 29. November 2012, 15:17
Hat sich bedankt: 214 Mal
Danksagung erhalten: 370 Mal
Mann oder Frau?: Ich bin ein MANN

Re: Was sagt Ihr dem Arbeitgeber?

Beitragvon Chinaski » 7. Juli 2018, 16:52

Hallo langhaarfrosch,

Ich wäre vorsichtig alleine schon bei der Ankündigung das du ab Tag X krank geschrieben bist.

Schaust du hier:

https://www.rechtslupe.de/arbeitsrecht/die-angekuendigte-erkrankung-310086

ansonsten würde mir nur irgendeine Operation einfallen da diese ja im vorraus geplant werden muss.
Irgend etwas inneres was man von außen auf keinen Fall sieht oder was man herzeigen kann.


Gruß...
Chinaski

Benutzeravatar

Thread-Starter
Langhaarfrosch
Beiträge: 27
Registriert: 28. Juni 2018, 23:11
Wohnort: Nürnberg
Hat sich bedankt: 12 Mal
Danksagung erhalten: 7 Mal
Mann oder Frau?: Ich bin eine FRAU

Re: Was sagt Ihr dem Arbeitgeber?

Beitragvon Langhaarfrosch » 7. Juli 2018, 19:14

Danke Dir,
um das arbeitsrechtliche brauchst Du Dir keine Gedanken machen, da steck ich beruflich drin und kenne mich sehr gut aus.

Ja, an eine OP hab ich auch gedacht, aber warum so weit weg wenn wir in unserer Stadt selbst Kliniken für alles haben.

Ich hab eine andere, plausible Idee... Schick ich Dir per PN, damit der Erkennungswert nicht da ist....

LG Froschi ^^

Benutzeravatar

shelf
Beiträge: 1226
Registriert: 10. September 2017, 21:20
Hat sich bedankt: 81 Mal
Danksagung erhalten: 198 Mal
Mann oder Frau?: Ich bin ein MANN

Re: Was sagt Ihr dem Arbeitgeber?

Beitragvon shelf » 7. Juli 2018, 22:39

Hallo Langhaarfrosch,

warum willst du dich überhaupt krank melden?

Als Suchtkranke hast du Kündigungsschutz und eine eventuelle Abmahnung (wegen der Nicht-Meldung) wird ungültig, da dein Fehlverhalten direkt auf die Sucht (also den aktuellen Arbeitsunfähigkeitsgrund) zurückzuführen ist.
Da packst du zwar (hinterher) die Karten auf den Tisch, aber hast dafür dann maximale Sicherheit.

Oder wurdest du noch nicht als suchtkrank eingestuft? (Arzt/Krankenkasse)
- Wer "nur" als Missbräuchler eingestuft ist genießt diesen Schutz ja nicht...

LG

Benutzeravatar

Thread-Starter
Langhaarfrosch
Beiträge: 27
Registriert: 28. Juni 2018, 23:11
Wohnort: Nürnberg
Hat sich bedankt: 12 Mal
Danksagung erhalten: 7 Mal
Mann oder Frau?: Ich bin eine FRAU

Re: Was sagt Ihr dem Arbeitgeber?

Beitragvon Langhaarfrosch » 8. Juli 2018, 10:43

Hallo Shelf,
Krank melden, weil ich keine Urlaubstage mehr habe.
Einfach nicht zur Arbeit gehen mache ich nicht. Ich verhalte mich korrekt meinem AG und meinem Team gegenüber und Abmahnung kommt für mich überhaupt nicht in Frage.

Meine Firma ist sehr gut drauf, was das menschliche angeht. Wir haben eine Fluktuation von 0,2%.
Es geht also quasi fast niemand, ausser in Rente.

Um gekündigt zu werden musst Du schon echt was drauf haben. Oder gegen den Datenschutz verstoßen, das ist bei uns ein Super-GAU.

Ich werde bezüglich Sucht sicher auch mal auf meinen Personalreferenten und meine Vorgesetzten zugehen. Aber dazu muss ich für mich erstmal Erfolge sehen und sattelfester sein und auch offiziell als suchtkrank diagnostiziert sein.
Das ist dann auch der Zeitpunkt, ab dem ich beim Thema "ach komm, trink halt auch a Schnapserl mit" antworten werde: "ich bin Alkoholikerin auf dem Weg zur Abstinenz, ich trinke nichts." . Hab keine Lust auf diese Katz-und-Maus-Diskussionen.
Aber da brauch ich noch ein bissl Zeit.

LG Froschi

Benutzeravatar

Lucidare
Beiträge: 2872
Registriert: 19. September 2014, 22:01
Hat sich bedankt: 486 Mal
Danksagung erhalten: 522 Mal
Mann oder Frau?: Ich bin ein MANN

Re: Was sagt Ihr dem Arbeitgeber?

Beitragvon Lucidare » 8. Juli 2018, 11:25

Moin,

Langhaarfrosch hat geschrieben:Aber dazu muss ich für mich erstmal Erfolge sehen und sattelfester sein und auch offiziell als suchtkrank diagnostiziert sein.


Eben drum'. Du hast einen weitergehenden Behandlungstermin für eine Krankheit, die noch gar nicht "offiziell" diagnostiziert worden ist. [pardon]

Arbeitsrechtlich ist Deine Krankschreibung dann doch schon eher eine Denksportaufgabe. So wie ich das herauslese, ist nur ein telefonischer Kontakt mit Deinem Arzt oder Ärztin erfolgt. "Normal" geht man zum Arzt und bekommt nach Diagnose eine Überweisung zu einer weitergehenden Behandlung. Wenn Du jetzt sagst, ich werde zum Zeitpunkt x wegen y AU geschrieben... Besser wäre, ich habe einen Arztbesuch und es könnte sein, dass ich zum Zeitpunkt y sehr wahrscheinlich AU geschrieben werde. Das geht aber alles ziemlich in die Tiefe.

Langhaarfrosch hat geschrieben:Um gekündigt zu werden musst Du schon echt was drauf haben.


Wo kein Kläger, da kein Richter. Man könnte sich vielleicht wundern, dass der Arzt oder Ärztin etwas weiter weg wohnt. Aber was solls, ist eben ein/e Spezialist/in.

Langhaarfrosch hat geschrieben:Das ist dann auch der Zeitpunkt, ab dem ich beim Thema "ach komm, trink halt auch a Schnapserl mit" antworten werde: "ich bin Alkoholikerin auf dem Weg zur Abstinenz, ich trinke nichts." . Hab keine Lust auf diese Katz-und-Maus-Diskussionen.
Aber da brauch ich noch ein bissl Zeit.


Ich würde Dir raten im Moment nicht den Kopf darüber zu machen, wie, wann und ob überhaupt ein "Outing" erfolgt. Solche Aussagen wie "Ich bin auf dem Weg in die Abstinenz" gehen gerne mal nach hinten los. Besser ist (wenn überhaupt): "Ich bin Abstinent und trinke nix". :wink:

LG
Wer aus meinen Texten nicht herauslesen kann, dass ich aus persönlicher Erfahrung schreibe, wird mich sowieso missverstehen. Ronja von Rönne

Benutzeravatar

river
Beiträge: 10
Registriert: 23. Januar 2018, 22:25
Hat sich bedankt: 1 Mal
Danksagung erhalten: 3 Mal
Mann oder Frau?: Ich bin eine FRAU

Re: Was sagt Ihr dem Arbeitgeber?

Beitragvon river » 26. Juli 2018, 23:50

Ich finde das mit dem "kleinen Eingriff" schon ziemlich sinnvoll. Auf Nachfragen einfach "Ach, so'n Frauending" hinterherschieben, das unterbindet erfahrungsgemäß alle Diskussionen gerade seitens männlicher Mitarbeiter/Vorgesetzter. [angel]

Wo du das machen lässt muss und wird niemand erfahren - zur Not hast du dort halt eine Freundin, die sich post-OP um dich kümmern kann, ne?


Zurück zu „Sonstiges“

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 0 Gäste