Hallo zusammen

Es wird eigentlich erwartet, dass sich Mitglieder vorstellen und ihre Lebensumstände schildern, damit die anderen in Etwa wissen, mit wem sie es zu tun haben und ihm dann auch besser helfen können.
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Moonlight
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Hallo zusammen

Beitragvon Moonlight » 7. Juli 2018, 10:23

Hallo ihr...

Ich bin 39, weiblich und heute morgen auf das Forum gestoßen, weil ich ein zurückliegendes Alkoholproblem habe.

Meine Hauptneugierde liegt allerdings dabei, dass ich zudem eine Zolpidemabhängigkeit habe und dieses sehr gerne abstellen würde. Den ganzen Tag warte ich darauf, dass es 22.00 Uhr wird und ich die 30mg nehmen kann.

Im Moment hole ich die Tabletten jeden Morgen in einer Klinik ab, weil ich sonst auch schon tagsüber die Tabletten nehmen würde. Inzwischen nehme ich das Schlafmittel bestimmt schon seit 10 Jahren täglich.

Vor vielen Jahren hat mein Psychiater bereits kurz überlegt, mir Baclofen gegen das Alkohol-craving zu verschreiben. Dazu kam es aber nicht. Bin stationär entgiftet worden.

Nun muss unbedingt, von meiner Seite aus, das Zolpidem ebenfalls weg. Hilft das Baclofen dabei? Und können Diazepam-Tropfen unterstützend sein? Mit deren Hilfe habe ich zuletzt auch erfolgreich einen Tavor-Entzug überstanden.

Zusätzlich befinde ich mich seit langem in psychotherapeutischer Behandlung, da ich neben den bestehenden Süchten auch noch weitere psychische Erkrankungen "mitbringe". Natürlich werde ich mit der Therapeutin und dem Psychiater in der kommenden Woche über die Idee mit dem Baclofen sprechen.

Meine Frage ist nun, ob ich das Zolpidem mit Hilfe des Baclofen und ganz viel gutem Willen loswerden kann. Über eine Antwort oder auch Nachfragen würde ich mich sehr freuen.

Ganz liebe Grüße
Moonlight

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Papfl
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Re: Hallo zusammen

Beitragvon Papfl » 7. Juli 2018, 18:42

Hallo Moonlight!

Herzlich willkommen im Forum [hi_bye] . Schön, dass Du da bist [smile] !

Zolpidem (Handelsname: Stilnox®) ist ja kein klassisches Benzo, es zählt zu den so genannten Z-Substanzen, dockt aber auch am Gaba-A-Rezeptor an wie Benzodiazepine oder Alkohol. Und das ist entscheidend. Ich habe die Zusammenhänge hier und hier und hier und hier seinerzeit etwas ausführlicher beleuchtet.

Vielleicht magst Du auch mal einen Blick in diesen und diesen Thread werfen, sie stammen von @Tobias und @Sonny, die beide mit Benzoabhängigkeit Probleme haben.

Diazepam-Tropfen einzusetzen in der Kombi mit Baclofen finde ich nicht unbedingt sinnvoll, weil Baclofen seine Wirkung am Gaba-B-Rezeptor nicht richtig entfalten kann, solange eine Substanz an Gaba-A "hängt" (s. Links oben).

Die Idee, die hinter der Baclofen-Therapie steht, ist

a) über die "Beruhigung" der GABA-B-Rezeptoren langfristig einen ausgeglichenen, entspannten, relaxten Zustand herzustellen, damit extreme Stress-Situationen, Spannungen, Ängste und Verstimmungen, die einen zur Flasche greifen lassen, gar nicht erst aufkommen und

b) das körperliche Verlangen nach Alkohol (physiologisches Craving) einzudämmen, um die zwanghafte Komponente des abhängigen Trinkens ein Stück weit auszuschalten.

Einen ersten Überblick rund um das Medikament bietet unsere Rubrik Baclofen erste Schritte, konkreter im Baclofen-Arztkoffer und Alles Wichtige auf einen Blick. Genaueres zur Dosierung und Therapie findest Du im Leitfaden für die Anwendung oder in den auf die jeweilige Tablettenstärke zugeschnittenen Dosierungstabellen hier im Forum.

Da wir die Arztadressen aus naheliegenden Gründen nicht öffentlich rausgeben, möchte ich Dich bitten, @DonQuixote (er verwaltet unsere Arztadressen) kurz mit einer Privaten Nachricht (PN) anzuschreiben und ihm Deinen Wohnort samt Postleitzahl mitzuteilen. Er wird sich dann mit allen Infos bei Dir melden.

Alles Gute einstweilen!

Papfl
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Re: Hallo zusammen

Beitragvon Moonlight » 8. Juli 2018, 06:24

Hallo papfl,

Vielen Dank für deine Antwort. Habe die empfohlenen Threads gelesen.

Ok, dann scheint Diazepam keine gute Lösung zu sein. Meine Idee war zuvor einfach, mit Hilfe des Diazepams Schlafstörungen zumindest gering zu halten.

Einen Arzt hätte ich, er hat mich ja vor Jahren selbst einmal auf Baclofen angesprochen. Damals habe ich noch täglich getrunken, damit ich schlafen konnte. Habe also "erst" abends Bier - nie was "hartes" - getrunken.

Dann bin ich in eine Klinik zur Entgiftung für ca. 1 Woche. Das war dem Arzt wichtig, da ich zu Krampfanfällen neige. Bekomme schon lange Lamotrigin, ein Antiepileptikum. Seitdem ist auch nichts mehr passiert.

Gegen die anhaltenden Schlafstörungen bekam ich dann Zolpidem. Zunächst 1. Mittlerweile bin ich seit längerem bei 3. Muss die Tabletten jeden Morgen - zumindest noch ein paar wenige Wochen - in einer Klinik abholen, weil ich sie sonst überdosieren würde, um einen "Kick" zu bekommen.

Das Tavor bekomme ich in schwereren Krisen auch, zuletzt waren es, über den Tag verteilt natürlich, 9mg. Davon wegzukommen war auch schwierig. Nicht unbedingt vom Kopf her, mehr die Unruhe hat ihren Teil getan. Um dem entgegen zu wirken, haben wir umgestellt auf die Diazepam-Tropfen und sie sehr langsam ausgeschlichen. Damit ging es eigentlich auch ganz gut.

Deshalb kam ich auf die Idee, das jetzt bei dem Zolpidem-Entzug genauso zu machen. Aber das ist jetzt ja keine sinnvolle Alternative mehr. Wird mein Arzt sicher auch wissen.

Habe ihm gestern eine lange Mail mit dem Wunsch, das Zolpidem loszuwerden mit Hilfe von Baclofen, geschrieben. Und am Freitag habe ich einen Termin bei ihm. Falls er die Baclofen-Idee unterstützt, wird es allerdings noch 3 Wochen dauern, da er dann im Urlaub ist. Aber so lange kann ich auch noch warten. Die Zeit kann ich nutzen, um mit meiner Therapeutin den Entzug vorzubereiten und zu sichern.

Euch Liebe Grüße
Moonlight

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Papfl
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Re: Hallo zusammen

Beitragvon Papfl » 8. Juli 2018, 07:52

Guten Morgen Moonlight,

Du solltest auf jeden Fall beim Arzt Deine Neigung zu Krampfanfällen ansprechen und dass Du ein Antiepileptikum einnimmst. Falls die Krampfanfälle nicht dem alkoholbedingten Entzug geschuldet waren sondern tatsächlich eine Epilepsie vorliegt, könnte das ein Ausschlusskriterium für Baclofen sein.

Also bitte auf jeden Fall beim Arztbesuch ansprechen. Wenn Baclofen für Dich nicht in Frage kommen sollte, bleiben ja immernoch die Diazepam-Tropfen als Alternative. So, wie Du es bei Lorazepam (Handelsname: Tavor®) gemacht hast.

Was die Schlafstörungen anbelangt, kannst Du mal dieses pflanzliche Medikament ausprobieren. Warum gerade die 500mg-Baldrian-Dragees von Kneipp eine gute Wirkung zeigen, kann ich nicht erklären. Ist halt so. Gibt's in fast allen Apotheken und Drogeriemärkten (dm, Rossmann, Müller).

Dass man davon laut Packungsbeilage ganz offiziell bis zu 3 mal täglich 4 überzogene Tabletten nehmen darf, ist ganz hilfreich. 3 bis 4 Dragees vorm Schlafengehen und jedesmal, wenn man nachts aufwacht, kann man 2 Dragees "nachwerfen". Nützlich können auch Entspannungsübungen (PMR, Autogenes Training) sein. Sowas ist nie verkehrt.

Auf YouTube gibt es unter den Suchbegriffen "Entspannung", "Relaxation", "PMR", "Trance", "Spa", "Autogenes Training", "Phantasiereisen" etc. zum Teil ganz brauchbare Aufnahmen. Kann man sich runterladen (z. B. mit "aTube Catcher"), mit dem Programm auch gleich in ein Audio-Format konvertieren und dann auf MP3-Player, iPod oder Smartphone ziehen. Earphones rein und einfach mental abschalten. Im besten Fall schläft man dabei ein.

Aber mit Deiner Therapie-Erfahrung weißt Du das wahrscheinlich längst [smile] .

Papfl
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Re: Hallo zusammen

Beitragvon Moonlight » 8. Juli 2018, 09:16

Hallo papfl,

Danke für deine schnelle Antwort.
Mein Psychiater weiß von den Anfällen, den letzten hatte ich vor seiner Türe.

Nun kommt das Problem. Die Neurologin kann nicht genau sagen, was die Ursachen für die Anfälle sind. Der erste war definitiv ein Entzugskrampf nach massivem Tavor-Missbrauch. Aber für die anderen gab es keine Erklärung. Gegen eine ausgewiesene Epilepsie würde vielleicht sprechen, dass es bisher "nur" 3 Anfälle waren. Ich habe aber zufällig diese Woche auch einen Termin bei meiner Neurologin. Werde sie fragen, wie sie das einschätzt.

Wenn das ausschleichen mit den Diazepam Tropfen eine gute Möglichkeit ist, ohne das Baclofen, würde ich das probieren. Da hatte ich keine Nebenwirkungen von. Kann das aber jetzt schlecht einschätzen, weil ich bei dem Tavor-Entzug ja auch noch das Zolpidem dabei hatte.

Das Baldrian werde ich versuchen. Bin da aber eher skeptisch, weil mein Körper bisher immer nur auf Chemie reagiert hat. Habe vor kurzem allerdings im Krankenhaus erlebt, dass eine Patientin auf Baldrian besser reagiert hat als auf Zopiclon. Es gibt doch auch Baldrian-Tropfen, oder? Bei diesen Dragees habe ich das Problem, dass ich sie Aufgrund der Größe nicht schlucken kann.

Traumreisen kenne ich aus einer Tagesklinik. Fand ich toll. Wirkliche Entspannung haben sie nicht gebracht. Bin im Nacken-Schulterbereich dauerangespannt. Kann aber in Kürze eine Physiotherapie beginnen, von der ich mir diesbezüglich viel verspreche.

Was bei mir gut klappt sind imaginative Übungen, wie die von Michaela Huber. Allerdings nicht zum schlafen, sondern zur Verarbeitung therapeutischem Inhalts.

Gut, werde mich viel beraten lassen, bin gespannt, was dabei rum kommt. Werde dich/euch auf dem laufenden halten.

Moonlight

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Papfl
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Re: Hallo zusammen

Beitragvon Papfl » 8. Juli 2018, 11:13

Hallo Moonlight,

Moonlight hat geschrieben:Es gibt doch auch Baldrian-Tropfen, oder? Bei diesen Dragees habe ich das Problem, dass ich sie Aufgrund der Größe nicht schlucken kann.

Tropfen gibt es auch, die sind allerdings meist mit Alkohol versetzt. Ob das bei Dir zu einem Rückfall führen könnte, kannst Du selbst wahrscheinlich am besten einschätzen. Es gibt auch eine Website zum Thema.

Das Ausschleichen von Lorazepam (Handelsname: Tavor®) ist erfahrungsgemäß um einiges heftiger als bei Diazepam (Handelsname: Valium®). Du hast ja die Diazepam-Tropfen auch langsam wieder ausschleichen können, als Du von Tavor weg warst. Wenn Dir Diazepam beim Ausschleichen von Zolpidem (Handelsname: Stilnox®) hilft, und Du danach die Diazepam-Tropfen wieder abgesetzt hast, spricht eigentlich - falls Du keine Epilepsie hast - nichts gegen einen Versuch mit Baclofen (Handelsname: Lioresal®), weil Du ja ohne Tavor, Zolpidem und Diazepam dann nichts Beruhigendes mehr für die GABA-Rezeptoren hättest.

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Re: Hallo zusammen

Beitragvon Moonlight » 8. Juli 2018, 19:08

Okay, hat sich erledigt. Habe vorhin eine Mail von meinem Arzt bekommen, in der er schreibt, dass er von der Baclofen-Idee nichts hält. Warum wird er mir im persönlichen Gespräch erklären. Ein Arztwechsel kommt für mich trotzdem nicht in Frage. War also nur ein kurzes Intermezzo von mir, danke lieber papfl für deine Mühen.

Moonlight

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Re: Hallo zusammen

Beitragvon Lucidare » 8. Juli 2018, 19:41

Hallo Moonlight und alle Anderen,

mich beschäftigte eine Sache und ich frage jetzt einfach mal, ohne jemanden zu nahe zu treten zu wollen oder aufdringlich zu wirken:

Moonlight hat geschrieben:Meine Hauptneugierde liegt allerdings dabei, dass ich zudem eine Zolpidemabhängigkeit habe und dieses sehr gerne abstellen würde. Den ganzen Tag warte ich darauf, dass es 22.00 Uhr wird und ich die 30mg nehmen kann.

Im Moment hole ich die Tabletten jeden Morgen in einer Klinik ab, weil ich sonst auch schon tagsüber die Tabletten nehmen würde. Inzwischen nehme ich das Schlafmittel bestimmt schon seit 10 Jahren täglich.


Das Zolpidem ist, nach dem was ich gelesen habe, auf 10mg/tägl. gedeckelt und nur zur "Kurzeitbehandlung" bei Schlafstörungen gedacht.

Mit 30mg über 10 Jahre ist das dann sehr hoch dosiert. Wirst Du Off-Label behandelt? Oder ist so eine Dosierung beim Zolpidem eher normal?

Auf eine Antwort hoffend,

LG
Wer aus meinen Texten nicht herauslesen kann, dass ich aus persönlicher Erfahrung schreibe, wird mich sowieso missverstehen. Ronja von Rönne

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Re: Hallo zusammen

Beitragvon Moonlight » 8. Juli 2018, 20:56

Hi Lucidare,

Will mal ausholen.

Nein, das ist nicht normal. Habe mit Zopiclon vom Hausarzt begonnen. Bin dann bei einem Psychiater gelandet. Der hat umgestellt auf 10mg Zoloidem. Hat immer länger gedauert, natürlich hat sich mit der Zeit die Dosis erhöht. Hat den Arzt aber wenig interessiert, war dann 1x die Woche da, um direkt 3 Packungen a 20 Stück zu holen. Er sagte immer nur, das geht so nicht, aber hier ist erstmal ein neues Rezept. Irgendwann wurde es mir zu bunt und ich habe den Arzt gewechselt mit dem Auftrag, das Zolpidem zu reduzieren. Waren dann bei 20mg, als es sich so ergeben hat, dass ich bei meinem jetzigen Arzt gelandet bin. Durch viele Krisen haben wir es mit vielen Bauchschmerzen auf 30mg erhöht. Viele Jahre jetzt schon. Nachdem ich vor ein paar Wochen eine kleine Eskapade hatte - ein Rezept unterschlagen und in 4 Tagen 60 Stück durchgebracht- habe ich nun gestern die Reißleine gezogen und dem Arzt geschrieben, dass ich von dem Zeug weg will. Hat er auch sehr begrüßt vorhin (ja, der beantwortet am Wochenende Mails ;)), weiß aber noch nicht, wie wir das anstellen sollen.

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Re: Hallo zusammen

Beitragvon Lucidare » 8. Juli 2018, 21:31

Hi,

Moonlight hat geschrieben:Hi Lucidare,

Will mal ausholen.

Nein, das ist nicht normal. Habe mit Zopiclon vom Hausarzt begonnen. Bin dann bei einem Psychiater gelandet. Der hat umgestellt auf 10mg Zoloidem. Hat immer länger gedauert, natürlich hat sich mit der Zeit die Dosis erhöht. Hat den Arzt aber wenig interessiert, war dann 1x die Woche da, um direkt 3 Packungen a 20 Stück zu holen. Er sagte immer nur, das geht so nicht, aber hier ist erstmal ein neues Rezept. Irgendwann wurde es mir zu bunt und ich habe den Arzt gewechselt mit dem Auftrag, das Zolpidem zu reduzieren. Waren dann bei 20mg, als es sich so ergeben hat, dass ich bei meinem jetzigen Arzt gelandet bin. Durch viele Krisen haben wir es mit vielen Bauchschmerzen auf 30mg erhöht. Viele Jahre jetzt schon. Nachdem ich vor ein paar Wochen eine kleine Eskapade hatte - ein Rezept unterschlagen und in 4 Tagen 60 Stück durchgebracht- habe ich nun gestern die Reißleine gezogen und dem Arzt geschrieben, dass ich von dem Zeug weg will. Hat er auch sehr begrüßt vorhin (ja, der beantwortet am Wochenende Mails ;)), weiß aber noch nicht, wie wir das anstellen sollen.

Moonlight


Alles gut! Ich will da jetzt auch nicht weiter vertiefen... [smile]

Das Baclofen kann schon helfen. Ein in jeder Situation nützliches "Entzugsmittel" kann es nicht sein. Immer wieder wiederholt: Mit zwei (z.B) Flaschen Wodka am Tag und 'nen paar Baclofen einschmeißen ist es leider nicht getan. [sad]

Papfl hat geschrieben:Das Ausschleichen von Lorazepam (Handelsname: Tavor®) ist erfahrungsgemäß um einiges heftiger als bei Diazepam (Handelsname: Valium®). Du hast ja die Diazepam-Tropfen auch langsam wieder ausschleichen können, als Du von Tavor weg warst. Wenn Dir Diazepam beim Ausschleichen von Zolpidem (Handelsname: Stilnox®) hilft, und Du danach die Diazepam-Tropfen wieder abgesetzt hast, spricht eigentlich - falls Du keine Epilepsie hast - nichts gegen einen Versuch mit Baclofen (Handelsname: Lioresal®), weil Du ja ohne Tavor, Zolpidem und Diazepam dann nichts Beruhigendes mehr für die GABA-Rezeptoren hättest.


Darüber kann man sicher nachdenken.

Für Dich alles Gute auf Deinem Weg und eine baldige Genesung! [good]

LG [hi_bye]
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Re: Hallo zusammen

Beitragvon shelf » 9. Juli 2018, 06:56

Hallo Moonlight,

lass uns bitte wissen warum dein Arzt inzwischen von Baclofen, für diesen Zweck, nichts mehr hält.
Schließlich war es ja ursprünglich seine eigene Idee.

Suche nicht nach einem "leichten Weg" aus einer Abhängigkeit - so etwas gibt es nicht.
Scheinbar "leichte Wege" verschieben die Schwierigkeiten nur durch erneutes Betäuben.

[good_luck]

LG

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Re: Hallo zusammen

Beitragvon Moonlight » 9. Juli 2018, 10:47

Hallo shelf,

Muss da anscheinend etwas zurückrudern. Der Arzt schrieb gestern, dass die Idee mit dem Baclofen damals von mir kam, nicht von ihm. Warum er es dieses Mal nicht für eine gute Idee hält, wird er mir am Freitag erklären. Halte euch gerne auf dem Laufenden.

Moonlight

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Re: Hallo zusammen

Beitragvon Moonlight » 13. Juli 2018, 13:58

Hallo ihr

Letztes Update. Die Neurologin hat gestern vom Baclofen abgeraten, da es, wie hier schon erwähnt, eine Anfallsneigung verstärkt. War aber auch egal, denn mein Psychiater würde es nicht verschreiben, da er es bisher lediglich als Neurologe bei Spasmen verordnet hat, aber noch nie zum Zwecke eines Entzuges. Außerdem hält er es bloß für einen Ersatzstoff, der ebenfalls abhängig macht.

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Re: Hallo zusammen

Beitragvon Lucidare » 13. Juli 2018, 14:43

Hallo,

wo ich gerade "on" bin.

Moonlight hat geschrieben:Außerdem hält er es [Baclofen] bloß für einen Ersatzstoff, der ebenfalls abhängig macht.


Sorry, dass ich das so offen Anspreche: Es gibt viele Mythen die sich um gewisse Dinge ranken. Vom Küssen kriegt man Kinder, die Erde ist hohl oder flach, Tubensenf schädigt die Ozonschicht usw..

Ich bin schon durch viele dunkle Keller des Internets gewandert aber eine stichfesten Beleg, dass Baclofen "abhängig" macht, habe ich nicht gefunden. Es gibt 1,2,3 ominöse Websites in denen etwas Ähnliches steht. Quellen oder Belege fehlen natürlich.

Auch in Fachinformationen findet sich kein Hinweis. Auch hier im Forum gibt es zig Seiten, in denen erklärt wird, warum Baclofen nicht abhängig macht. Das verlinke ich jetzt aber nicht alles. [cool]

Bei Benzodiazepinen steht z.B.:

Abhängigkeit

Die Behandlung mit Benzodiazepinen wie Clonazepam kann zu psychischer und physischer Abhängigkeit führen. Das Risiko ist stärker ausgeprägt bei hohen Dosen, langer Behandlungsdauer und insbesondere bei vorbelasteten Patienten mit Alkoholismus, Drogenabhängigkeit, auffälligen Persönlichkeitsmerkmalen oder anderen schweren seelischen Erkrankungen in der Vorgeschichte. [...]

Quelle

Du kannst Deinen Psychiater ja mal ansprechen, wie er zu seiner Meinung kommt. Vielleicht hat er das "Missing-Link" das belegt, dass Baclofen "abhängig" macht. Man lässt sich gerne überzeugen. [pardon]

Ansonsten ist es schade, dass Baclofen für Dich nicht in Frage kommt.

Nochmals alles Gute für Dich!

LG
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