Weichel sucht einen Arzt

Es wird eigentlich erwartet, dass sich Mitglieder vorstellen und ihre Lebensumstände schildern, damit die anderen in Etwa wissen, mit wem sie es zu tun haben und ihm dann auch besser helfen können.
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Weichel
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Weichel sucht einen Arzt

Beitragvon Weichel » 28. Juni 2018, 08:45

Moin zusammen, ich darf mich kurz vorstellen:seit Jahren versuche ich erfolglos meinen Alkoholkonsum zumindest zu verringern—leider von einigen Unterbrechungen abgesehen gelingt mir dies nicht. Ich komme aus dem Kölner Umland und suche hier ärztliche Baclofenunterstützung. Für Eure Unterstützung mit einer Adresse vielen Dank! LG Weichel

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Papfl
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Re: Weichel sucht einen Arzt

Beitragvon Papfl » 28. Juni 2018, 13:51

Hallo Weichel!

Herzlich willkommen im Forum [hi_bye] ! Schön, dass Du da bist [smile] .

Die Idee, die hinter der Baclofen-Therapie steht, ist

a) über die "Beruhigung" der GABA-B-Rezeptoren langfristig einen ausgeglichenen, entspannten, relaxten Zustand herzustellen, damit extreme Stress-Situationen, Spannungen, Ängste und Verstimmungen, die einen zur Flasche greifen lassen, gar nicht erst aufkommen und

b) das körperliche Verlangen nach Alkohol (physisches Craving) einzudämmen, um die zwanghafte Komponente des abhängigen Trinkens ein Stück weit auszuschalten.

Baclofen schlägt einem das Glas also nicht aus der Hand, aber es kann Betroffenen die Entscheidungsfreiheit zurück geben: Im Idealfall MUSS man nicht mehr zwingend trinken, weil man gegen das Verlangen machtlos ist. Man KANN sich wieder frei entscheiden, ob man trinken möchte, oder ob man es lieber lässt. Stattdessen braucht es dann natürlich andere Alternativen, die einem das geben, was bislang der Alkohol geleistet hat. Belohnung, Entspannung, "Kicks", "Glücksgefühle", Hemmungslosigkeit, Ausschalten von Ängsten, etc...Alkohol kann viele Funktionen übernehmen.

Das ist dann die eigentliche "Arbeit an sich selbst", an der über kurz oder lang niemand vorbei kommt. Dafür kann Baclofen den Kopf frei machen - nicht mehr, aber auch nicht weniger [smile] .

Wenn Du momentan noch trinkst, an dieser Stelle der Hinweis, dass abruptes Absetzen von Alkohol gefährlich sein kann (Stichwort: Krampfanfall, Delir). Vielleicht käme für Dich die Methode "So viel Alkohol wie nötig, so wenig wie möglich" in Frage. Das würde bedeuten, dass Du Baclofen langsam einschleichst und parallel dazu versuchst, den Alkohol zu reduzieren (jeden Tag ein bisschen weniger). Hängt auch davon ab, wie hoch Dein täglicher Alkoholkonsum gegebenenfalls ausfällt. Wenn er deutlich über einer Flasche Wein (oder vier Halbe Bier oder einer halben Flasche Schnaps) liegt, wäre eine vorherige Entgiftung eventuell schon sinnvoll. Du hast ja Therapieerfahrung, kannst das selbst denke ich ganz gut einschätzen. Da Alkohol und Baclofen - vereinfacht gesagt - biochemische Gegenspieler sind und sich gegenseitig antagonisieren ("neutralisieren"), kann es auf diesem Weg zwar ein bisschen länger dauern, bis sich erste Erfolge abzeichnen, aber das ist denke ich auch kein Beinbruch. Zumal man für die Baclofen-Therapie ohnehin ein bisserl Geduld mitbringen sollte :wink: . Höher, schneller, weiter...ist hier IMMER kontraproduktiv. In der Ruhe liegt die Kraft.

Einen ersten Überblick rund um das Medikament bietet unsere Rubrik Baclofen erste Schritte, konkreter im Baclofen-Arztkoffer und Alles Wichtige auf einen Blick. Genaueres zur Dosierung und Therapie findest Du im Leitfaden für die Anwendung oder in den auf die jeweilige Tablettenstärke zugeschnittenen Dosierungstabellen hier im Forum.

Lesenswert und aufschlussreich ist auch der Artikel "Ist Alkoholsucht doch heilbar?", den man auch online im PTA-Forum finden kann.

Da wir die Arztadressen aus naheliegenden Gründen nicht öffentlich rausgeben, möchte ich Dich bitten, @DonQuixote (er verwaltet unsere Arztadressen) kurz mit einer Privaten Nachricht (PN) anzuschreiben und ihm Deinen Wohnort samt Postleitzahl mitzuteilen. Er wird sich dann mit allen Infos bei Dir melden.

Alles Gute einstweilen!

Papfl
„Der Hori­zont vie­ler Men­schen ist wie ein Kreis mit Radius Null. Und das nen­nen sie dann ihren Stand­punkt."
Albert Ein­stein (1879 - 1955)

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Re: Weichel sucht einen Arzt

Beitragvon Weichel » 3. Juli 2018, 08:38

Hallo Pafl, vielen Dank für Deine Nachricht! VG Weichel

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DonQuixote
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Re: Weichel sucht einen Arzt

Beitragvon DonQuixote » 4. Juli 2018, 20:24

Hallo Weichel

Danke für Dein Interesse an unseren Forum, und Danke, dass Du Dich uns anvertraust. Deine PN (Private Nachricht) mit Angabe Deines Wohnortes habe ich erhalten, und eine Mail mit Arztvorschlag für Deine Region ging soeben raus, und zwar an Deine Mail-Adresse bei <gmx.de>, mit der Du dich hier im Forum registriert hattest. Ganz viel Erfolg bei der nun hoffentlich bald beginnenden Baclofen-Therapie wünscht Dir

DonQuixote


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