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Oli
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Beitragvon Oli » 22. Januar 2018, 17:45

Hallo miteinander,

ich heiße Oli bin 44 Jahre alt und lese schon seit Jahren hier im Forum mit.

Meine erste Erfahrung mit Alkohol machte ich mit 16 Jahren. Ein Bier (ekelhaft) und dann noch ein bisschen Erdbeerbowle (noch viel ekelhafter). Hab dann bei meinem Kumpel, der Geburtstag feierte das ganze Haus vollgekotzt, wurde von meiner entsetzten Mutter abgeholt und lag dann 3 Tage flach. Schon verwunderlich, dass einen der Verstand nicht sagt „Lass es“. :heulen: Danach kam dann die Zeit in der Alkohol eigentlich nur am Wochenende relevant war und unter der Woche oder tagsüber keine Rolle spielte. Gehörte einfach dazu um am Wochenende gut drauf zu kommen. Mein ganzes Umfeld handhabte das so.

Mit ungefähr 22 Jahren bekam ich eines Abends beim Einschlafen komische Angst- und Panikzustände und wusste nicht, wie ich damit umgehen sollte. Leider hab ich das dann mit Bier kuriert und festgestellt, dass es wirkt. Ich weiß nicht wie viele Tage ich seitdem nichts getrunken habe. Viele waren es nicht. Unter der Woche hält es sich in Grenzen und beschränkt sich auf den Abend. Am Wochenende eskalierte das Ganze schnell mal und man kam schon mal haubenvoll nach Hause. Habe mir deswegen auch schon immer n Kopf gemacht aber der Alkohol macht einen in die Richtung immer blind. Gegen nen Kater hilft ein Bier – gegen Grippe hilft ein warmes Bier – gegen Magenprobleme hilft ein Schnaps usw.

Ich habe Alkohol immer als Medizin gesehen; als Medizin für alles. Wenn ich am Wochenende ein bisschen übertrieben hatte dann spürte ich am Montag in der Arbeit oder im Home Office immer das berüchtigte Craving. Rastloses Gedankenkreisen um Alkohol, die Unfähigkeit sich auf irgendetwas anders zu konzentrieren. Das Thema war dann nach dem Feierabendbier und für den Rest der Woche erledigt – bis zum nächsten Wochenende.

Ich hatte 2015 eine Art Burnout der durch Stress in meiner Selbständigkeit, Beziehungsprobleme, finanzielle Probleme und exzessiven Sport zustande kam (ich denke das es das war • konnte mir kein Arzt erläutern) Hatte ne komische Wahrnehmung der Umwelt, kam nicht aus dem Bett raus und sah alles durch nen grauen Schleier. Nichts war wie vorher – von einem Tag auf den anderen. Dieser Zustand machte mir Angst. Ich dachte ich bin verrückt geworden und komme da nicht mehr raus. Also Medizin raus (Alk natürlich) und den ganzen Tag googlen was man denn jetzt hat. Und ich hatte alles von A wie Angina Pectoris bis Z wie Zungenkrebs. Bin dann mal zu meinem Arzt mit dem ich gut befreundet bin und hab mich durchchecken lassen. Werte gut (Leberwerte waren komischerweise ein bisschen erhöht [twiddle] ) und der sagte mir ich soll ein wenig langsamer machen (beruflich und alkoholtechnisch). Ich bin dann heim und hab mich gesundgetrunken. Schlechte Idee. Vom Kopf her war ich wieder da nur konnte ich mit dem Trinken nicht mehr aufhören. Nach drei Wochen habe ich es dann geschafft mich wieder in den Griff zu bekommen und arbeitsfähig zu sein. In dieser Zeit hab ich mir Ameisens Buch reingezogen und dieses Forum hier gefunden – auf der Suche nach einer Lösung für mein Problem. Glücklicherweise (oder auch nicht) bin ich irgendwie selber raus gekommen und war eines Montagmorgens wieder der alte – motiviert ohne Ende, voller Energie, alles gut. Täglicher gemäßigter Konsum blieb aber bestehen.

Ich fand in eine neue Beziehung und alles lief gut. Bin in der Zeit auf Wein umgestiegen und trank täglich 1 bis 2 Gläser (Partnerin hat das auch so gehandhabt) Kein Craving tagsüber. Immer pünktlich und fit in der Arbeit gewesen, gut geschlafen – alles gut. Aber wie es so ist: Beziehungsende und wieder allein. Allerdings war ich erleichtert, da ich nicht länger täglich unbegründete Eifersuchtsanfälle [ireful] über mich ergehen lassen musste. Eine Blutuntersuchung zu dieser Zeit zeigte normalisierte Leberwert. :kl

Wieder daheim angekommen was wieder alles ok. Mein täglicher Konsum war eine Flasche Rotwein am Abend. Ohne Craving am nächsten Tag. Ist natürlich auch nicht normal für einen Außenstehenden aber ich denke hier im Forum, wo man sich mit Baclofen befasst und auch einen Grund dafür hat kann man mich verstehen. Man redet sich einfach immer raus und versucht auf Biegen und Brechen seinen Konsum als gegeben und normal anzusehen.

Kurz vor Weihnachten (das ich auf den Tod nicht ausstehen kann) kam’s dann wieder dicke – großen Auftrag versemmelt, Mutter krank, Vater auch, Besuch vom Bruder mit Familie usw.

Die Folge davon war ein erneuter Burnout, der allerdings nicht ganz so schlimm ausgefallen ist wie der erste. Jetzt häng ich aber gerade wieder in der Phase – Trinken, trinken, trinken.

Diesmal hab ich jetzt beschlossen mich hier anzumelden um endlich mal was dagegen zu tun. Ich will das Zeug nicht mehr und hab Baclofen durch umfangreiche Recherchen für mich gewählt um mein Leben endlich in den Griff zu bekommen. Der herkömmlich und meines Erachtens weniger erfolgreiche Weg – nennen wir ihn einmal Bschor-Weg [meise] kommt für mich allein schon wegen dem Zeitaufwand nicht in Frage. Auch bezweifle ich dessen Wirksamkeit. Ist in meinen Augen nur Geldmacherei.

Ich brauche jetzt nur noch einen Arzt der mich in die Richtung unterstützen will. Ich werde heute Abend bei meinem privat als Freund anrufen und ihn fragen, was er davon hält (hatte bis jetzt immer Hemmungen) Falls dieses Gespräch negativ verlaufen sollte schreib ich mal die PN mit der PLZ.

Das war jetzt meine Vorstellung – sorry, dass es ein bisschen viel war, aber ich will offen sein und so erledigen sich so manche Nachfragen denke ich. [dance]

Grüsse

Oli

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Luphan
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Re: Neu hier - Achtung viel Text ;)

Beitragvon Luphan » 22. Januar 2018, 18:08

Hallo Oli,

du liest hier im Forum schon länger mit und hast jetzt den Schritt gewagt und dich angemeldet. Herzliches Willkommen bei uns im Forum!

Vielleicht hast du hier trotzdem noch nicht gelesen:

Erfahrungsbereichte

Das hat mir in meiner Anfangszeit viel Kraft gegeben. Konnte mich in der einen oder anderen Person selbst wiederfinden und sah, viele haben einen ähnlichen Leidensweg hinter sich.

Aber vor allem auch:

Wie gut Baclofen wirklich helfen kann, was du wahrscheinlich aber auch schon weißt.

Was mich aber etwas wundert ist, dass du scheinbar kein Craving hast und Baclofen setzt grade ja dort an.

Oli hat geschrieben:Das war jetzt meine Vorstellung – sorry, dass es ein bisschen viel war, aber ich will offen sein und so erledigen sich so manche Nachfragen denke ich. [dance]

Keine Sorge, hast du sehr gut und verständlich geschrieben!

Gruß

Luphan
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Re: Neu hier - Achtung viel Text ;)

Beitragvon Oli » 22. Januar 2018, 18:39

Hi Luphan,

ich habe gemeint tagsüber kein Craving (im "Normalzustand" mit 1 Flasche Rotwein). Abends kommt es dann ganz langsam gemein von hinten an. Und momentan besteht mein ganzer Tag daraus. Wenn ich mich in einer Krisensituation quasi "festgetrunken" habe komme ich da irgendwie nicht mehr raus. Kann dann gar nicht denken oder arbeiten bevor ich ne Flasche Wein habe. [wacko] Wenn ich weggehe und es wird Alkohol getrunken dann bin ich dabei weil es irgendwie nicht anders geht. Ich will es einfach mal probieren. Ich will Alkohol sehen können ohne das dringende Bedürfnis ihn trinken zu wollen.


Snowman..
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Re: Neu hier - Achtung viel Text ;)

Beitragvon Snowman.. » 22. Januar 2018, 18:57

Hallo Oli, schön das du hier bist! [hi_bye]

Also ich finde das auch toll, das du dir so viel mühe gegeben hast und ordentlich was zusammengekommen ist. Habe das mit Interesse durchgelesen.

Oli hat geschrieben:..........Meine erste Erfahrung mit Alkohol machte ich mit 16 Jahren. Ein Bier (ekelhaft) und dann noch ein bisschen Erdbeerbowle (noch viel ekelhafter). Hab dann bei meinem Kumpel, der Geburtstag feierte das ganze Haus vollgekotzt, wurde von meiner entsetzten Mutter abgeholt und lag dann 3 Tage flach.


Genau wie bei mir, auch mit 16. Es waren 5 x 0,33 er Holsten, denn "Holsten knallt am dollsten" ,wie wir hier an der Waterkant sagen. Aber kannst mal Sehen wie unterschiedlich die Menschen reagieren. Bei mir hat dieses einschneidende Ereignis dafür gesorgt, das Alkohol NIEMALS meine Droge werden konnte. Ich Trank später schon, aber ohne Probleme.

Na gut, zu einer Zeit mit Ängsten (auch mit Herzrasen und Panik mitten in der Nacht hochgeschreckt) bemerkte ich wie Whiskey- Sour, oder besser einen Black Jack auf eis (Basic Instinkt;) eine unglaublich gute Wirkung auf die Ängste hatten.

Glücklicherweise stellte sich der Grund der Ängste bald raus und ich Trank nicht mehr regelmäßig. Sonst hätte es durchaus schief gehen können.

Ja, schön das du hier bist, schau dich um und stelle deine Fragen. Ich bin selber Newbie, aber hier gibt es einige echt gute Leute! Alles erdenklich gute und viel Gesundheit wünsche ich dir. Hezlich willkommen im Forum.

LG
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Snowmann

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Re: Neu hier - Achtung viel Text ;)

Beitragvon shelf » 22. Januar 2018, 18:59

Hallo Oli,

Oli hat geschrieben:ich habe gemeint tagsüber kein Craving (im "Normalzustand" mit 1 Flasche Rotwein). Abends kommt es dann ganz langsam gemein von hinten an. Und momentan besteht mein ganzer Tag daraus. Wenn ich mich in einer Krisensituation quasi "festgetrunken" habe komme ich da irgendwie nicht mehr raus. Kann dann gar nicht denken oder arbeiten bevor ich ne Flasche Wein habe. [wacko] Wenn ich weggehe und es wird Alkohol getrunken dann bin ich dabei weil es irgendwie nicht anders geht. Ich will es einfach mal probieren. Ich will Alkohol sehen können ohne das dringende Bedürfnis ihn trinken zu wollen.

das craving ist auch früh schon da. Es wird über Stunden stärker, bis du es dann spürst.
Diesen "Druck" kann Baclofen stark mildern und sogar vollständig nehmen.
Wenn du dich bewusst entscheidest "trotzdem" zu trinken kann Baclofen das nicht verhindern.
Du gewinnst dadurch einen gewissen Abstand zur Sucht, sodass es leichter ist an dir selbst zu arbeiten.
Bis zu dem Punkt "Gleichgültigkeit gegenüber Alkohol" kann sehr viel Zeit vergehen. Geduld ist Trumpf. [smile]
Beachte dabei unbedingt den Leitfaden für die Anwendung und die Dosierungstabellen um Misserfolge und unangenehme Erfahrungen möglichst gering zu halten.
Auch das Thema "Notfalldosis" verdient besondere Beachtung.
[good_luck]
LG

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laggard
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Re: Neu hier - Achtung viel Text ;)

Beitragvon laggard » 22. Januar 2018, 19:17

Hallo Oli,
auch von mir herzlich Willkommen und schön , das du es geschafft hast,dich hier anzumelden

Oli hat geschrieben:Ich brauche jetzt nur noch einen Arzt der mich in die Richtung unterstützen will. Ich werde heute Abend bei meinem privat als Freund anrufen und ihn fragen, was er davon hält (hatte bis jetzt immer Hemmungen) Falls dieses Gespräch negativ verlaufen sollte schreib ich mal die PN mit der PLZ.

Ein guter Arzt wird dir gerne helfen wollen ,weil der grösste Teil der Menschen mit "Alkoholstörungen "sich mit Händen und Füssen dagegen wehrt sich "warum auch immer "beim Arzt sehen zu lassen
"Alkoholmissbrauch "könnte erkannt werden
Hat hier eigentlich irgendjemand Zahlen ,wieviel Alkoholiker in Behandlung sind oder eben nicht ...natürlich geschätzt
Ärzte haben Schweigepflicht -bin da mittlerweile Schmerzfrei

Viel Erfolg zu deiner Therapie

VG

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Re: Neu hier - Achtung viel Text ;)

Beitragvon shelf » 22. Januar 2018, 19:33

Hallo miteinander,

laggard hat geschrieben:Hat hier eigentlich irgendjemand Zahlen ,wieviel Alkoholiker in Behandlung sind oder eben nicht ...natürlich geschätzt


Die Techniker Krankenkasse hat geschrieben:Dem Epidemiologischen Suchtsurvey zufolge konsumieren insgesamt 9,5 Millionen Menschen Alkohol in gesundheitlich riskanter Weise.


Die Süddeutsche Zeitung hat geschrieben:Nur zehn Prozent der Alkoholiker kommen in Behandlung...
(unter Berufung auf Karl Mann; Ärztlicher Direktor der Klinik für Abhängiges Verhalten und Suchtmedizin am Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in Mannheim)


LG

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Re: Neu hier - Achtung viel Text ;)

Beitragvon Oli » 1. Februar 2018, 15:36

Hi hier bin ich wieder - mein Doc will mir Bac nicht verschreiben. Er kannte das Präparat nicht, hat dann kurz gegooglet und sagt es wäre ein "No Go" weil er vor allem Angst vor dem Nebenwirkung "Atemdepression" hat und sagt, dass es sein kann, dass ich irgendwann nicht mehr aufwache. [nea] Desweiteren führte er Probleme mit der Apotheke und der Krankenkasse auf und meinte, dass könnte ihm den Job kosten bzw. seinen guten Leumund ruinieren. Sein Angebot war ein Antidepressivum. :L Wenn ich mich hier im Forum umschaue, hab ich nur von hauptsächlicher Müdigkeit gehört. Hat da schon jemand Erfahrung gesammelt?

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Re: Neu hier - Achtung viel Text ;)

Beitragvon Luphan » 1. Februar 2018, 17:48

Hallo Oli,

Oli hat geschrieben:Hi hier bin ich wieder - mein Doc will mir Bac nicht verschreiben. Er kannte das Präparat nicht, hat dann kurz gegooglet und sagt es wäre ein "No Go" weil er vor allem Angst vor dem Nebenwirkung "Atemdepression" hat und sagt, dass es sein kann, dass ich irgendwann nicht mehr aufwache.

OK, dann wirst du bei diesem Arzt wohl nichts erreichen können!

Oli hat geschrieben:Desweiteren führte er Probleme mit der Apotheke und der Krankenkasse auf und meinte, dass könnte ihm den Job kosten bzw. seinen guten Leumund ruinieren. Sein Angebot war ein Antidepressivum. :L Wenn ich mich hier im Forum umschaue, hab ich nur von hauptsächlicher Müdigkeit gehört. Hat da schon jemand Erfahrung gesammelt?

Auch seine Behauptung mit der Krankenkasse klingt eher nach einer Ausrede und schnellem Abspeisen. Und du hast schon richtig erkannt, eine der häufigsten Nebenwirkungen ist tatsächlich die Müdigkeit.

Jetzt würde ich dir natürlich empfehlen, unseren Forenadministrator zu schrieben.

Aber wie du schon selbst erkannt hast:

Oli hat geschrieben:Herzlich willkommen doppd Hab Don auch geschrieben und dabei gesehen, dass er schon seit drei Wochen nicht "ON" war.

Schreib ihn bitte trotzdem die private Nachricht. Er wird sicher bald wieder zurück sein!

Gruß

Luphan
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Re: Neu hier - Achtung viel Text ;)

Beitragvon DonQuixote » 1. Februar 2018, 20:32

Hallo Oli

Danke für Dein Interesse an unseren Forum, und Danke, dass Du Dich uns anvertraust. Deine PN (Private Nachricht) mit Angabe Deines Wohnortes habe ich erhalten, und eine Mail mit Arztvorschlag für Deine Region ging soeben raus, und zwar an Deine Mail-Adresse bei <yahoo.de>, mit der Du dich hier im Forum registriert hattest. Ganz viel Erfolg bei Deiner nun hoffentlich bald beginnenden Baclofen-Therapie wünscht.

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Re: Neu hier - Achtung viel Text ;)

Beitragvon bimbam_u » 2. Februar 2018, 09:03

Ich fand Deinen Text sehr gut und interessant, mit Ausnahme der Beziehungsturbulenzrn bei Dir könnte der Text auch von mir sein. Wäre gespannt wie es bei Dir weitergeht und hoffe es geht bergauf.
Bei mir ist gerade leider wieder tiefe Talsohle angesagt, nehme BAC -zZt wegen Nebenwirkungen nur 50 mg/Tag, dadurch ist es zwar 1 Glas vom geliebten Rotwein weniger, aber immer noch zu viel.
Auch ich habe das ganze Universum durchgegoogelt wegen meinen Burn Out Problemen, aber von einer „Atemdepression“ hab ich bis gerade noch nie was gehört- was es nicht alles gibt. Davor brauchst Du sicher gar keine Sorgen zu haben, das ist Bödsinn!

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Re: Neu hier - Achtung viel Text ;)

Beitragvon shelf » 2. Februar 2018, 09:24

Hallo Oli,

bimbam_u hat geschrieben:Auch ich habe das ganze Universum durchgegoogelt wegen meinen Burn Out Problemen, aber von einer „Atemdepression“ hab ich bis gerade noch nie was gehört- was es nicht alles gibt. Davor brauchst Du sicher gar keine Sorgen zu haben, das ist Bödsinn!


@bimbam_u hat wohl in einem anderen Universum gegoogelt....

Du, lieber Oli, verlass dich bitte auf den Beipackzettel deines Medikamentes welcher (in diesem Universum) sogar gegoogelt werden kann, und nicht auf fehlende Infos aus anderen Universen.

Atemdepression ist eine (häufige!) Nebenwirkung von Baclofen, welche aber nur Anlass zu einem zusätzlichen Arztbesuch liefern sollte wenn sie nicht wieder verschwindet, oder sich gar verstärkt.

Hier im Forum gibt es auch Beiträge von Betroffenen, und wie diese damit umgegangen sind. (Foren-SuFu)

LG

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Re: Neu hier - Achtung viel Text ;)

Beitragvon Oli » 2. Februar 2018, 10:03

Dem Arzt der mir jetzt mitgeteilt wurde ist Baclofen geläufig und er hat es schon mal verschrieben oder?

Ich schau mir eigentlich nie die Nebenwirkungen auf dem Beipackzettel durch, weil ich die Dinger dann nicht mehr nehme [black_eye]. Erfahrungen mit Atemdepression gibt es ja hier auch - aber mein Arzt meinte ja, dass das so schlimm wäre, dass ich nicht mehr aufwache - ist halt ein wenig dramatisiert finde ich [wacko]. Hab jetzt noch Hemmungen zu einem Arzt zu gehen, den ich nicht kenne aber da muss ich jetzt mal an mir arbeiten. Bin ja total überrascht gewesen, dass direkt hier ein Arzt in der Liste vorhanden ist und ich nicht 200 km fahren muss [good]

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Re: Neu hier - Achtung viel Text ;)

Beitragvon jivaro » 2. Februar 2018, 11:05

Hallo Oli,

gelegentlich kommt es als UAW zu einem "Gefühl" nicht mehr atmen zu können - sehr unangenehm, hier nutzt es ganz ruhig und konzentriert weiter durchzuatmen, in wenigen Minuten geht dieses Symptom in der Regel zurück. Klingt und ist schon krass - aber dieses Gefühl sollte sich in wenigen Tagen zurückbilden, evtl. ist eine Dosisreduktion notwendig. Es ist ein Grund, warum die Baclofeneindosierung langsam erfolgen sollte, damit sich Körper und Gehirn langsam an die Substanz gewöhnen.

Zur echten Atemdepression, die der Patient nicht bemerkt, kommt es glücklicherweise sehr selten (ich habe bislang von keinem Patienten erfahren; wenn waren da eher "Mischintoxikationen" im Spiel: Kombination mit Opiaten, Alkohol, BZD). Denke auch daran, dass Baclofen zB. das einzige Medikament ist, das Patienten mit Leberzirrhose noch gegeben werden kann, es ist seit 50 Jahren gut in der Neurologie etabliert, auch teilweise in höheren Dosierungen. Die relative "Unbedenklichkeit" bzw. Arzneimittelsicherheit haben sogar die Doktoren von der Charité (Christian Müller und Olga Geisel) im Sommer 2017 in einem Interview auf 3sat im Rahmen einer Scobel-Sendung nochmals bestätigt. Im youtube-kanal und in der 3 sat-Mediathek noch abrufbar.

Hab Geduld und gehe Schritt für Schritt [schritte]

LG jivaro

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Re: Neu hier - Achtung viel Text ;)

Beitragvon shelf » 2. Februar 2018, 11:10

Oli hat geschrieben:Ich schau mir eigentlich nie die Nebenwirkungen auf dem Beipackzettel durch, weil ich die Dinger dann nicht mehr nehme [black_eye]. Erfahrungen mit Atemdepression gibt es ja hier auch - aber mein Arzt meinte ja, dass das so schlimm wäre, dass ich nicht mehr aufwache - ist halt ein wenig dramatisiert finde ich [wacko]. Hab jetzt noch Hemmungen zu einem Arzt zu gehen, den ich nicht kenne aber da muss ich jetzt mal an mir arbeiten. Bin ja total überrascht gewesen, dass direkt hier ein Arzt in der Liste vorhanden ist und ich nicht 200 km fahren muss [good]


Hallo Oli,

Zunächst wäre erstmal festzustellen ob diese Nebenwirkung bei dir überhaupt auftritt und, wenn ja, in welchem Ausmaß.
Dass das von diesem Arzt nicht einmal in Erwägung gezogen wurde, deutet darauf hin dass er es ganz einfach nicht (mehr?) verschreiben will.
Daraus möchte ich ihm/ihr nicht einmal einen Vorwurf machen, denn wir wissen nicht was er/sie für Erfahrungen machen musste.
Es gibt ja leider genug Patienten die "denken": "Ameisen hat geschrieben 270mg, also nehme ich das auch!". [meise]
Unter Umständen muss der Arzt sich dann auch noch Vorwürfe (wegen der Folgen) gefallen lassen, wird via "Social Media" schlecht gemacht...

Von der Sache her kannst du bei jedem Psychiater/Neurologen... ("Nervenarzt") anfragen.
Wichtig dabei ist, nicht reinzupoltern wie ein Holzfäller in eine Kneipe.

"Trotz jahrelanger Versuche mit ... (persönliche Aufzählung) ist es mir nicht gelungen von der Sucht loszukommen.
Kann Baclofen mir helfen?"


Kann in diesem Zusammenhang viele Türen öffnen!

LG

Edit: Da war @jivaro schneller. Hab daher meinen Text gekürzt. (ihrer ist auch besser [smile] )

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Re: Neu hier - Achtung viel Text ;)

Beitragvon bimbam_u » 2. Februar 2018, 23:45

Eigentlich wollte ich ja nur was Hilfreiches und Mitfühlendes äussern, misslungen scheinbar, tut mir aber nicht leid, desshalb lese ich die Beiträge von Besserwissen nun nur noch (entspannt) aus der Ferne....

@sheld aus diesem (!) Universum: Beipackzettel lesen ist das eine, dabei auch den Verstand einzuschalten ist das andere. Vorsicht mit voreiligen Kommentaren ist manchmal sinnvoll (mir ist es zwar egal, ich denke nur an die, die neu hier sind und idR hinreichend verzweifelt Hilfe suchen).
Ferner bin ich alles andere als uninformiert.
Wenn jemand mit Bac beginnt, um sein Alkoholproblem zu lösen, ist das gut. Alkoholabusus birgt ein wesentlich höheres Gesundheits-Risiko. Eine Atemdepression bei moderaten BAC -Einsatz ist nun wirklich alles andere als wahrscheinlich. Wenn die Alternative zum Saufen das Rumliegen im Krankenhaus wegen unzureichender Atmung wäre , würde es dann all diese Foren und Studien geben?
Ich kann ja mal den Beipackzettel meines Antidepressivums hier reintippen (nein, mach ich nicht, der ist extrem lang, länger als der von Bac), danach würde ich wahrscheinlich gar nicht mehr atmen, hätte zudem Bluthochdruck, Augeninnendruck, Magenprobleme etc etc. Tatsächlich aber hilft es mir, Nebenwirkungen 0, der Arzt bestätigte vor wenigen Tagen dass es meinem Organismus (seit 15 Jahren) eher gut tut.
Wenn jemand moderat Bac einnimmt nach den hier empfohlenen Dosierungen ( und der nach in dem Beitrag beschriebenen Alkolkonsummenge sicherlich unter 100mg pro Tag eine sehr positive Wirkung spüren wird) dann wird der Nutzen deutlich grösser sein als die (nur theoretische) Möglichkeit, bei der Dosierung eine Atemdepression zu bekommen. Aber das alles nur so am Rand, atme tief und v.a. häufig durch, bevor diese schlimme und so häufige Atemdepression zuschlägt. Mannomann..... :skl

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Re: Neu hier - Achtung viel Text ;)

Beitragvon Lucidare » 3. Februar 2018, 00:17

Hallo,

Hi hier bin ich wieder - mein Doc will mir Bac nicht verschreiben. Er kannte das Präparat nicht, hat dann kurz gegooglet und sagt es wäre ein "No Go" weil er vor allem Angst vor dem Nebenwirkung "Atemdepression" hat und sagt, dass es sein kann, dass ich irgendwann nicht mehr aufwache.


Die Atemaussetzer kenne ich zu genüge aus meinem "ersten Versuch". Und dann auch später mit anderen Medikamenten.

Man muss aber auch verstehen, und dieses sei gerne mal wieder erwähnt, dass Baclofen mit Alkohol eigentlich gar nicht geht. [unknown]

Von daher... ich verlinke das morgen dann mal.

Ich bin bin gerade mal verunsichert. Hier schreiben Leute, die eigentlich nicht krank sind.. :grbl
Wer aus meinen Texten nicht herauslesen kann, dass ich aus persönlicher Erfahrung schreibe, wird mich sowieso missverstehen. Ronja von Rönne


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