Die Veränderung als Grafik

Eigene Erfahrungsberichte zu Baclofen und Alkohol
Benutzeravatar

Lucidare
Beiträge: 2872
Registriert: 19. September 2014, 22:01
Hat sich bedankt: 486 Mal
Danksagung erhalten: 522 Mal
Mann oder Frau?: Ich bin ein MANN

Re: Die Veränderung als Grafik

Beitragvon Lucidare » 3. November 2017, 20:45

Dr. Strom hat geschrieben:Ist das irgendein dummer Spruch oder ein Zeichen für Ignoranz gegenüber einer wissenschaftlichen Untersuchung, die bezüglich Gehirnchemie nicht gerade einfach ist?


Hab' ich da verpasst. Gibt es einen Link? Neue Ergebnisse? [unknown]
Wer aus meinen Texten nicht herauslesen kann, dass ich aus persönlicher Erfahrung schreibe, wird mich sowieso missverstehen. Ronja von Rönne

Benutzeravatar

shelf
Beiträge: 1226
Registriert: 10. September 2017, 21:20
Hat sich bedankt: 81 Mal
Danksagung erhalten: 198 Mal
Mann oder Frau?: Ich bin ein MANN

Re: Die Veränderung als Grafik

Beitragvon shelf » 3. November 2017, 21:22

Hi Lucidare,
Lucidare hat geschrieben:
Dr. Strom hat geschrieben:Ist das irgendein dummer Spruch oder ein Zeichen für Ignoranz gegenüber einer wissenschaftlichen Untersuchung, die bezüglich Gehirnchemie nicht gerade einfach ist?


Hab' ich da verpasst. Gibt es einen Link? Neue Ergebnisse? [unknown]

Achtung Unernst

Du weißt doch wie schlammig Baclofen wird wenn es mit Feuchtigkeit in Berührung kommt.
Die Sucht befindet sich in einem sehr langsamen Teil des Gehirns, deshalb dauert es auch solange davon loszukommen.
Dort fließt auch das Blut sehr langsam und der Baclofen-Schlamm setzt sich ab. Bildet also ein Depot.
Wenn du eine Einnahme vergessen hast kommen die Suchtpartikel und wühlen den Schlamm auf damit du nicht merkst daß du nichts genommen hast bis es zu spät ist.
Durch häufiges Leeren und Füllen dehnen sich die Depots aus sodass anschließend immer höhere Dosen zum Auffüllen erforderlich sind.
Wenn das zu oft passiert drücken die dicken Depots auf das umliegende Gewebe und verursachen heftige Kopfschmerzen.
- wie bei mir gerade - [shok]

*Schild wieder mitnimmt*

LG

Benutzeravatar

shelf
Beiträge: 1226
Registriert: 10. September 2017, 21:20
Hat sich bedankt: 81 Mal
Danksagung erhalten: 198 Mal
Mann oder Frau?: Ich bin ein MANN

Re: Die Veränderung als Grafik

Beitragvon shelf » 3. November 2017, 21:39

Hallo Dr. Strom,

einige deiner Gedankengänge hatte ich vor vielen Jahren auch, nur ohne Baclofen - es war in den 90ern.
Meine stellten sich als Irrtümer heraus, was mir Erfahrungen brachte auf die ich gern verzichtet hätte.
Ich hoffe für dich dass du deine Lektion weniger schmerzhaft lernst als ich die Meine.

LG

Benutzeravatar

Lucidare
Beiträge: 2872
Registriert: 19. September 2014, 22:01
Hat sich bedankt: 486 Mal
Danksagung erhalten: 522 Mal
Mann oder Frau?: Ich bin ein MANN

Re: Die Veränderung als Grafik

Beitragvon Lucidare » 4. November 2017, 09:55

Hallo,

grundsätzlich ist ein gewisses Frustrationspotential sicher verständlich. Man "ackert" vermeintlich und kommt nicht voran.

shelf hat geschrieben: [...] einige deiner Gedankengänge hatte ich vor vielen Jahren auch, nur ohne Baclofen - es war in den 90ern. Meine stellten sich als Irrtümer heraus, was mir Erfahrungen brachte auf die ich gern verzichtet hätte.


Diese Erfahrung haben, denke ich, sehr viele gemacht. Vom Suff loszukommen hat auch viel "mit sich selbst in die Tasche lügen" zu tun. Ich war da keine Ausnahme. Grundsätzlich besteht auch die Möglichkeit, dass man zu den geschätzten 15% der "Non-Responder" gehört. Das ist die Gruppe, bei denen Baclofen einfach keine Wirkung entfaltet.

bacstr.JPG
bacstr.JPG (28.92 KiB) 6221 mal betrachtet


Ich habe da mal eine Skizze gemacht. Skizze, weil die "Bier-Einheiten" gebastelt sind. Zum besseren Verständnis habe ich die Menge "angepasst". Deswegen auch das "geb." in der Legende. Gott sei Dank ist man ja hier anonym unterwegs... [mocking] Die Einheiten auf der x-Achse stellen die Kalenderwochen dar.

Zur Maßzahl:

Dr. Strom hat geschrieben:Hier die Berechnungsvorschrift:
Kein Bier: +10 Punkt
1 Bier: -1 Punkt
2 Bier: 1 +2 -> -3
3 Bier: 1+2+3 -> -6
4 Bier: 1+2+3+4 -> -10


Sicher ist das Bewerten nach einem "Emotionsfaktor" nicht von der Hand zu weisen. Für mich persönlich verzerrt es aber die "echten" Zahlen. Das möge aber bitte jeder so halten wie man möchte und soll keine Kritik sein. Mal ein Beispiel: 20 Bier/Tag ergeben die Maßzahl "210". Rein theoretisch hätte ich jetzt 22 Tage Zeit, dieses wieder in das Positive zu kehren. Für eine Monatsbilanz also wenig aussagekräftig. 15 Tage mit 4 Bier werden durch 15 Tage ohne Bier ausgeglichen und man hat quasi nichts getrunken. Deswegen mein Chart.

Was stark auffällig ist, sind die teils gravierenden Dosierungssprünge. Es wird dann schon mal von einem auf den anderen Tag um 100mg auf- oder abdosiert. Diese Art der "Zappeldosierung" ist für eine Baclofen-Therapie absolut kontraprodukitiv. 100mg waren bei mir zwei Tage Erhaltungsdosis, das mal nur so am Rande.

Was man hier aus den Erfahrungsberichten immer wieder herauslesen kann ist, dass gerade die User die zu schnell aufdosieren bzw. starke Sprünge nach oben oder unten vollführen, über die stärksten Nebenwirkungen klagen. Sorry, da kann das Medikament nichts für. Bei einer erhöhten Intelligenz die ich hier mal vorausetze, ist so etwas für mich schwer nachzuvollziehen:

Dr. Strom hat geschrieben:Aber ich glaube, bei vielen ist das Medikament, auch wegen seiner vielen Nebenwirkungen, und auch mit Abstimmung mit dem behandelnden Arzt, viel zu schwierig, so dass nicht jeder damit klar kommen wird.


Dr. Strom hat geschrieben:Baclofen ist kein perfektes Medikament, es ist sogar richtig schwierig. Man stelle sich vor, ein Mittel gegen Kopfschmerzen wäre so beschissen, das würde keiner kaufen.


Das Medikament ist weder schwierig oder beschissen. Du machst es dazu.

Du führst einen "Doktor" als Titel. Ich setzte daher voraus, dass du das gelesen und verstanden hast:

Dosierungstabellen

Craving und Die Rolle von Baclofen

Baclofen-Therapie vs. traditionelle Suchtbehandlung

warum Baclofen kein Alkoholersatz ist

Baclofen erste Schritte
Wer aus meinen Texten nicht herauslesen kann, dass ich aus persönlicher Erfahrung schreibe, wird mich sowieso missverstehen. Ronja von Rönne

Benutzeravatar

Thread-Starter
Dr. Strom
Beiträge: 106
Registriert: 31. August 2016, 20:52
Wohnort: NRW
Hat sich bedankt: 20 Mal
Danksagung erhalten: 41 Mal
Mann oder Frau?: Ich bin ein MANN

Re: Die Veränderung als Grafik

Beitragvon Dr. Strom » 4. November 2017, 10:44

Diese Grafik hat nichts mit meiner gemeinsam, völlig konstruiert und daher nutzlos.
Die verlinkten Empfehlungen sind für den Idealfall, der im wirklichen Leben nie eintritt.
Frag mal alle die, die hier nicht mehr dabei sind, warum sie aufgegeben haben.
Luci, versuch einfach mal das positive zu sehen. Ich kann das bei mir und meinen gemachten Erfahrungen. Ich bin auf dem Weg zum Leben ohne Alkohol. Sehen andere sicherlich ähnlich. Der Weg war nicht optimal. Aber auch das will aufgezeigt werden, egal wie, am besten lässt man die Fakten für sich sprechen. Und nun lass mal auch andere kommentieren.

Benutzeravatar

Lucidare
Beiträge: 2872
Registriert: 19. September 2014, 22:01
Hat sich bedankt: 486 Mal
Danksagung erhalten: 522 Mal
Mann oder Frau?: Ich bin ein MANN

Re: Die Veränderung als Grafik

Beitragvon Lucidare » 4. November 2017, 11:07

Dr. Strom hat geschrieben:Diese Grafik hat nichts mit meiner gemeinsam, völlig konstruiert und daher nutzlos.


Sicher hat die nichts mit Deinen zu tun. Da ist aber nichts "vollig konstruiert", das sind Deine "nackten" Zahlen! Über den Nutzen kannst Du natürlich selbst entscheiden.

Die verlinkten Empfehlungen sind für den Idealfall, der im wirklichen Leben nie eintritt.


Der Satz verwirrt mich auf's Höchste. Du scheinst das wirklich nicht gelesen zu haben. [shok]

Frag mal alle die, die hier nicht mehr dabei sind, warum sie aufgegeben haben.


Die haben wahrscheinlich die Links auch nicht gelesen.

Luci, versuch einfach mal das positive zu sehen. Ich kann das bei mir und meinen gemachten Erfahrungen.


Warum dann die "Wehklagerei"? Ist das Medikament so schwierig, dass nur Du es beherrscht?

Ich bin auf dem Weg zum Leben ohne Alkohol.


Also ist das Medikament doch nicht beschissen?

Der Weg war nicht optimal.


Sicher nicht. Nachweislich.

Und nun lass mal auch andere kommentieren.


Gerne. Das wird mich aber nicht davon abhalten, Halbwahrheiten oder falsche Behauptungen zu kommentieren oder auf falsche Handhabung hinzuweisen.
Wer aus meinen Texten nicht herauslesen kann, dass ich aus persönlicher Erfahrung schreibe, wird mich sowieso missverstehen. Ronja von Rönne

Benutzeravatar

Luphan
Beiträge: 884
Registriert: 2. Februar 2015, 08:19
Hat sich bedankt: 31 Mal
Danksagung erhalten: 101 Mal
Mann oder Frau?: Ich bin ein MANN

Re: Die Veränderung als Grafik

Beitragvon Luphan » 4. November 2017, 18:05

Hallo alle zusammen,

freue mich sehr wieder von dir zu hören Dr. Strom!

Dr. Strom hat geschrieben:1) Das eigene Suchtgedächtnis ist brutal trickreich. Man glaubt tatsächlich, man würde über den Tag irgendwie die Einnahme der ein oder anderen Dosis verpassen. Ursache sei ein abgelenkt sein, nicht auf die Uhr gesehen, was auch immer. Die Wahrheit ist, dass hat das eigene gemeine Suchtgedächtnis einem untergejubelt. Denn der Plan ist, wenig Baclofen über den Tag aufgenommen, weniger Kontrolle ab dem Nachmittag, und schwups kommt der Alkohol. War ja klar, war eben zu wenig Baclofen über den Tag. Aber nur weil mir mein Suchtgedächtnis mich da reingetrickst hat.

Diese Aussage hat mich sehr zum Nachdenken gebracht!

Kann das Suchtgedächtnis tatsächlich so trickreich sein?

Irgendwie kann ich mir das nicht wirklich vorstellen. Ich persönlich würde dem Suchgedächtnis nicht solch eine Intelligenz zuordnen. Trickreich kann sein, aber so trickreich glaube ich nicht. Ich würde mich eher fragen, ob ich das nicht sogar willentlich so beeinflusse, nicht beabsichtigt, eher unterbewusst ohne den Schuldigen im Suchtgedächtnis zu suchen.

Dr. Strom hat geschrieben:Schade, dass hier im Forum zu 90% nur die Neueinsteiger berichten, und dann nicht mehr über ihre Zeit nach z.B. 3 Monaten und mehr berichten. Das würde dem Forum auch eine größer Vielfalt geben.

Ich schreibe in meinem Tagebuch seit Monaten noch weiter, nur schrieb dort lange Zeit keiner mehr wirklich was. Erst durch die neue Flut an neuen Mitgliedern hat sich auch bei mir wieder was getan. Aber du hast auch Recht, es sind tatsächlich nicht viele die weiterhin berichten. Vielfalt ist immer gut!

Ich bin noch nicht so lange in diesem Forum aktiv, aber es wird sicherlich immer "up and down" Zeiten geben.

Dr. Strom hat geschrieben:Für meinen Geschmack sind ein, zwei Soloschreiber, die hier alles dominieren auch ein leichte Art der Abschreckung für andere, die sich sicherlich gerne einbringen möchten und nicht so tolle Schreiber sind.

Hier fühle ich mich angesprochen!

Vielschreiber bin ich wohl? Abschreckung für andere hoffentlich nicht, einbringen will ich mich auch und ein toller Schreiber bin ich nicht. Aber ich will dem Forum auf meine Art und Weise auch was zurückgeben!

Natürlich bemerke ich auch selbst, dass meine Beiträge qualitativ anderen niemals das Wasser reichen werden und daran habe ich mich mittlerweile gewöhnen können und hadere nicht mehr mit mir selbst rum. Das habe ich einige Zeit lang getan und mich auch aus diesen Grund nicht getraut, hier im Forum Neulinge Tipps zu geben. Dennoch tu ich es seit einiger Zeit und bin mir sicher, gebe ich nicht gute Informationen raus, wird das von den Anderen wieder grade gerückt.

Würden sich hier mehr User das trauen was ich auch mache, dann hätten wir die von dir gewünschte "Vielfalt".

Lucidare am 20.10.2017 hat geschrieben:Insgesamt finde ich die "Forensituation" allerdings nicht schlecht. Es wird" untereinander" mehr geschrieben [...]. Das ist mir allemal lieber, als wenn "Soloschreiber" die Meinungsvielfalt beherrschen.

Kann ich so unterzeichnen!

Gruß

Luphan
"Es ist einfach Feeling pur, ich will die negativen Gedanken vertreiben, wie Schmutz um es als Vergleich von mir wegstreichen. Muss die Stimme dämpfen, diesen Text beenden und euch bitten nicht nach jedem Satz Kritik an mich persönlich zu wenden."

Mein Tagebuch: => Luphan und sein Weg mit Baclofen =<

Benutzeravatar

Thread-Starter
Dr. Strom
Beiträge: 106
Registriert: 31. August 2016, 20:52
Wohnort: NRW
Hat sich bedankt: 20 Mal
Danksagung erhalten: 41 Mal
Mann oder Frau?: Ich bin ein MANN

Re: Die Veränderung als Grafik

Beitragvon Dr. Strom » 1. Dezember 2017, 19:17

Hallo,

wieder ein weiterer Monat rum, und ich kann meine Grafik aktualisieren.
Diesmal ohne Kommentare. [biggrin]

Hier der November:
B34_small.jpg
November


Und der Jahresüberblick:

B33.jpg
Jahresüberblick


:-!?

Benutzeravatar

shelf
Beiträge: 1226
Registriert: 10. September 2017, 21:20
Hat sich bedankt: 81 Mal
Danksagung erhalten: 198 Mal
Mann oder Frau?: Ich bin ein MANN

Re: Die Veränderung als Grafik

Beitragvon shelf » 1. Dezember 2017, 20:01

Na was sagt man denn dazu? Und woran lag/liegt es?
Ich meine, wenn das keine deutliche Veränderung ist - was dann?

[good]

LG

Benutzeravatar

Luphan
Beiträge: 884
Registriert: 2. Februar 2015, 08:19
Hat sich bedankt: 31 Mal
Danksagung erhalten: 101 Mal
Mann oder Frau?: Ich bin ein MANN

Re: Die Veränderung als Grafik

Beitragvon Luphan » 2. Dezember 2017, 15:52

Hallo Dr. Strom,

Dr. Strom hat geschrieben:Hallo,

wieder ein weiterer Monat rum, und ich kann meine Grafik aktualisieren.
Diesmal ohne Kommentare. [biggrin]

Ich persönlich würde mich über Kommentare freuen!

Es gibt hier sicherlich auch Leser, die mit der Grafik nicht unbedingt was anfangen können. Aber es steht natürlich dir frei, ob du etwas dazu schreiben willst oder nicht. Vielleicht ist das ja auch so von dir beabsichtigt?

Gruß

Luphan
"Es ist einfach Feeling pur, ich will die negativen Gedanken vertreiben, wie Schmutz um es als Vergleich von mir wegstreichen. Muss die Stimme dämpfen, diesen Text beenden und euch bitten nicht nach jedem Satz Kritik an mich persönlich zu wenden."

Mein Tagebuch: => Luphan und sein Weg mit Baclofen =<

Benutzeravatar

Thread-Starter
Dr. Strom
Beiträge: 106
Registriert: 31. August 2016, 20:52
Wohnort: NRW
Hat sich bedankt: 20 Mal
Danksagung erhalten: 41 Mal
Mann oder Frau?: Ich bin ein MANN

Re: Die Veränderung als Grafik

Beitragvon Dr. Strom » 8. Januar 2018, 20:18

Hallo.

Ein paar Grafiken werden sicherlich noch diese Jahr folgen, aber dafür die eines gesünderen Lebens.

Der dunkle Dezember ist nicht gerade einfach für einen Outdoor Sportler, und mit Weihnachten und Silvester gibt es etliche Trigger Momente. So auch dieses Jahr.

Immerhin konnte ich seit Mitte Oktober 65 Tage ohne ein Glas Alkohol aneinander reihen. Auch der 7.12. fällt in meine Zählung, Firmenfeier, sonst üblicher Weise ein Totalabsturz, diesmal war mir das Bier egal. Im Grunde hätte ich den Abend auch lieber ganz anders verbringen wollen.

Je näher Weihnachten rückte, desto größer wurde auch der Plan, wie sonst die Jahre auch, zu trinken. Ganz davon losgekommen bin ich nicht, dafür war die Menge im Vergleich zu den Vorjahren über die Tage ganz in Ordnung. Auch konnte ich mich schnell wieder fangen. Und habe an Silvester nichts getrunken.

Auch der Januar ist bis jetzt vollständig trocken.
Ich mache mir auch keine Sorgen, die Kontrolle wieder zu verlieren, nö, wird so weiter gehen. Zwar wird es an einem Abend Ende Januar noch eine Feier geben, bei der ich sicherlich ein paar Biere trinken. Doch ich mache mir keine Sorgen, dass es ausufern könnte.

Meine Dosierung liegt weiterhin bei 175mg. Jedoch kommt es schon mal vor, dass ich irgendwann am Tag einmal 25mg vergesse. Egal, dann fehlt es eben. Allerdings mehr lasse ich nicht aus. Wenn es zeitlich nicht mehr anders geht, dann nehme ich auch mal 50mg zu mir, um wieder im Plan zu bleiben. Geht gut.

Nebenwirkungen spielen fast keine Rolle mehr. Ich kann relativ gut schlafen, zwar noch nicht ewig lange am Stück. Nachts werde ich schon noch ein paar mal wach, und die Träume fehlen immer noch. Kann ich akzeptieren. Tagsüber fühle ich mich ausgeschlafen, perfekt.

Meine Dosierung bleibt erst mal so wie sie ist. Noch wage ich mich nicht an Experimente der Abdosierung heran.

Hier der Monat Dezember
B35.jpg
Dezember 2017


Und die Zusammenfassung seit Aufzeichnungsbeginn.
B36.jpg
Jahreszusammenfassung


Meine 65 Tage heile Welt waren natürlich nicht exakt auf 2 Kalendermonate verteilt, deshalb gibt es nicht zwei Punkte auf der Nulllinie.

Wer auch immer kommentiert, bitte daran denken, dass es hier um eine Sucht geht, und nicht jede meiner Handlungen 100% durch den Verstand kontrolliert wird.

Wer mit Baclofen am Anfang nicht schnelle Erfolge erzielt, oder sogar nach Wochen und Monaten noch immer trinkt, hoffentlich schon weniger, möge sich meinen Fall ansehen. Einfach stur dabei bleiben, auch über Monate, irgendwann kommt man bei Null an.

Auch habe ich mein Leben nicht wirklich umgekrempelt. Klar mache ich nun am Abend schon mal Dinge, die mir vor ein oder zwei Jahren völlig fremd waren. Aber ich mach das nun nicht gezielt, um vom Alkohol fern zu bleiben. Es ist eher so, dass ich die mir sich bietenden Freizeitmöglichkeiten einfach wieder annehmen kann. Da ist kein Stundenplan aller Mo. Aktivität A und Di. Aktivität B, etc. Nö, alles was ich mache passiert wie schon immer in meinem Leben nach Lust und Laune, nur der Diktator Alkohol kann nicht mehr Punkten.

:-!?

Benutzeravatar

laggard
Beiträge: 422
Registriert: 26. März 2016, 21:11
Hat sich bedankt: 212 Mal
Danksagung erhalten: 68 Mal
Mann oder Frau?: Ich bin ein MANN

Re: Die Veränderung als Grafik

Beitragvon laggard » 9. Januar 2018, 10:45

Sehr beeindruckend :-!?
Einfach stur dabei bleiben, auch über Monate, irgendwann kommt man bei Null an

Den fand ich besonders gut

VG

Benutzeravatar

Chinaski
Beiträge: 1434
Registriert: 29. November 2012, 15:17
Hat sich bedankt: 214 Mal
Danksagung erhalten: 369 Mal
Mann oder Frau?: Ich bin ein MANN

Re: Die Veränderung als Grafik

Beitragvon Chinaski » 9. Januar 2018, 11:00

Hallo Dr.Strom,

Dr. Strom hat geschrieben:
1) Das eigene Suchtgedächtnis ist brutal trickreich. Man glaubt tatsächlich, man würde über den Tag irgendwie die Einnahme der ein oder anderen Dosis verpassen. Ursache sei ein abgelenkt sein, nicht auf die Uhr gesehen, was auch immer. Die Wahrheit ist, dass hat das eigene gemeine Suchtgedächtnis einem untergejubelt. Denn der Plan ist, wenig Baclofen über den Tag aufgenommen, weniger Kontrolle ab dem Nachmittag, und schwups kommt der Alkohol. War ja klar, war eben zu wenig Baclofen über den Tag. Aber nur weil mir mein Suchtgedächtnis mich da reingetrickst hat.


Ich kann mir nicht vorstellen das dass Suchtgedächnis einen ganz bewusst austrickst das man die Baclofen Einnahme "vergisst" um an das Suchtmittel zu gelangen.

Schau mal hier:
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Vergessen

https://www.google.de/amp/s/amp.welt.de/amp/wissenschaft/article116534487/Unangenehmes-wird-un-bewusst-verdraengt.html

Gruß...
Chinaski

Benutzeravatar

Luphan
Beiträge: 884
Registriert: 2. Februar 2015, 08:19
Hat sich bedankt: 31 Mal
Danksagung erhalten: 101 Mal
Mann oder Frau?: Ich bin ein MANN

Re: Die Veränderung als Grafik

Beitragvon Luphan » 9. Januar 2018, 19:43

Hallo alle zusammen,

Luphan hat geschrieben:Kann das Suchtgedächtnis tatsächlich so trickreich sein?

Irgendwie kann ich mir das nicht wirklich vorstellen. Ich persönlich würde dem Suchgedächtnis nicht solch eine Intelligenz zuordnen. Trickreich kann sein, aber so trickreich glaube ich nicht. Ich würde mich eher fragen, ob ich das nicht sogar willentlich so beeinflusse, nicht beabsichtigt, eher unterbewusst ohne den Schuldigen im Suchtgedächtnis zu suchen.

Als ich das gelesen habe, da konnte ich mir das auch nicht so ganz vorstellen.

Ich freue mich aber für dich Dr. Strom, dass es positiv für dich weitergeht!

Gruß

Luphan
"Es ist einfach Feeling pur, ich will die negativen Gedanken vertreiben, wie Schmutz um es als Vergleich von mir wegstreichen. Muss die Stimme dämpfen, diesen Text beenden und euch bitten nicht nach jedem Satz Kritik an mich persönlich zu wenden."

Mein Tagebuch: => Luphan und sein Weg mit Baclofen =<

Benutzeravatar

Thread-Starter
Dr. Strom
Beiträge: 106
Registriert: 31. August 2016, 20:52
Wohnort: NRW
Hat sich bedankt: 20 Mal
Danksagung erhalten: 41 Mal
Mann oder Frau?: Ich bin ein MANN

Re: Die Veränderung als Grafik

Beitragvon Dr. Strom » 11. Oktober 2019, 22:45

Hallo an alle,

bin immer noch nicht so ganz vom Alkohol los leider.
Werde versuchen bald konkrete zu berichten. Geduld.

Benutzeravatar

Chinaski
Beiträge: 1434
Registriert: 29. November 2012, 15:17
Hat sich bedankt: 214 Mal
Danksagung erhalten: 369 Mal
Mann oder Frau?: Ich bin ein MANN

Re: Die Veränderung als Grafik

Beitragvon Chinaski » 11. Oktober 2019, 23:22

Hallo Dr.Storm,

Ich bin gespannt wie es bei dir so die letzten fast 2 Jahre gelaufen ist.
Du bist ja auch schon fast 4 Jahre am kämpfen.

Gruß...
Chinaski

Benutzeravatar

Thread-Starter
Dr. Strom
Beiträge: 106
Registriert: 31. August 2016, 20:52
Wohnort: NRW
Hat sich bedankt: 20 Mal
Danksagung erhalten: 41 Mal
Mann oder Frau?: Ich bin ein MANN

Re: Die Veränderung als Grafik

Beitragvon Dr. Strom » 12. Oktober 2019, 20:57

Eigentlich wollte ich hier wieder schreiben, aber dann habe ich gerade wieder erlebt (bei Ixi), wie hier die Superschreiben ihre Sicht auf die Dinge durchsetzen. Oder meine alten letzten Beiträge hier weiter oben ... "kommentiert"... wurden. Hatte ich schon vergessen gehabt. Vielleicht kann ich mit Kritik nicht umgehen. Oder ich bin ein schlechter Schreiber, habe ein blöde Art zu schreiben. Weiß nicht.

Ich hätte noch etwas sehr interessantes zu berichten gehabt. Oder eben auch eine Langzeiterfahrung über jetzt 3 Jahre.

Nö Danke, ich bin wieder weg. [bye2]

Benutzeravatar

ixi
Beiträge: 91
Registriert: 20. August 2019, 15:08
Hat sich bedankt: 50 Mal
Danksagung erhalten: 9 Mal
Mann oder Frau?: Ich bin eine FRAU

Re: Die Veränderung als Grafik

Beitragvon ixi » 12. Oktober 2019, 22:35

Das ist doch Quatsch! Wieso abhauen?
Ich hab Deinen Tread gelesen und kann da nix finden, was irgendwie shockig wäre. Also schreib. Hier kennt einen doch keiner. Also was solls. Mich würde schon interessieren, wie es Dir ergangen ist. Schreib Dir den ganzen Scheiß hier ruhig vom Leib. Dafür ist das hier da.

LG
Ixi
.

Benutzeravatar

Chinaski
Beiträge: 1434
Registriert: 29. November 2012, 15:17
Hat sich bedankt: 214 Mal
Danksagung erhalten: 369 Mal
Mann oder Frau?: Ich bin ein MANN

Re: Die Veränderung als Grafik

Beitragvon Chinaski » 13. Oktober 2019, 00:47

Hallo Dr. Strom,

Du bist herzlich eingeladen dich hier einzubringen.
Ich würde mich freuen wenn noch mehr Mitglieder sich einbringen würden.
Macht leider nur keiner!

Das es hier "Superschreiber" gibt liegt nicht an den "Superschreiber".
Das liegt an den "Nichtschreiber"

Nehmen ist seliger denn geben!

Alles gute auf deinem Weg...
Chinaski

Benutzeravatar

Lucidare
Beiträge: 2872
Registriert: 19. September 2014, 22:01
Hat sich bedankt: 486 Mal
Danksagung erhalten: 522 Mal
Mann oder Frau?: Ich bin ein MANN

Re: Die Veränderung als Grafik

Beitragvon Lucidare » 13. Oktober 2019, 07:32

Nochmal Moin,

Chinaski hat geschrieben:Das es hier "Superschreiber" gibt liegt nicht an den "Superschreiber".
Das liegt an den "Nichtschreiber"


Genau! [good] Nuuun werden natürlich wieder einige sagen, wenn es die "Superschreiber" nicht geben würde gebe es weniger "Nichtschreiber". Obwohl die "Superschreiber" nicht unbedingt "Superschreiber" sondern eher "Längerschreiber" sind. So eine "Grundversorgung" an Informationen sollten "Newbies" schon erhalten und mit der Zeit baut sich natürlich ein gewisses Wissen auf. Und wenn die "Nichtschreiber" nicht schreiben, schreiben halt die "Längerschreiber".

Dr. Strom hat geschrieben:Eigentlich wollte ich hier wieder schreiben, aber dann habe ich gerade wieder erlebt (bei Ixi), wie hier die Superschreiben ihre Sicht auf die Dinge durchsetzen.


Ganz ehrlich und nicht auf Dich bezogen: Ein Forum dient nun mal der Sichterweiterung und der Sichtveränderung. Das mit den "Superschreibern" scheint Dich aber grundsätzlich zu wurmen. Ich hatte hier meine Ansicht dazu schon einmal vertreten. Das ist auch schon wieder zwei Jahre her...

Dr. Strom hat geschrieben:Oder meine alten letzten Beiträge hier weiter oben ... "kommentiert"... wurden. Hatte ich schon vergessen gehabt.


Ich schildere mal meine "Sicht" der Dinge bezogen auf diesen Beitrag. Du hast diesen Thread am 13.09. 2016 eröffnet. Ich habe mich wohlweislich und geflissentlich zurückgehalten. Schon alleine um Ärger zu vermeiden.

Natürlich lese ich mit. Im Rahmen der Baclofentherapie "erkennt" man dann einen "Fehler", nämlich starke Schwankungen der täglichen Dosierung. Habe ich mir nicht ausgedacht, habe ich nicht festgestellt, das ist "Allgemeingut". Was soll man nun machen. Darauf aufmerksam machen und mit einer hohen Wahrscheinlichkeit "Prügel" kassieren oder schweigen. :grbl Ich habe mich für Ersteres entschieden.

Lucidare hat geschrieben:Was stark auffällig ist, sind die teils gravierenden Dosierungssprünge. Es wird dann schon mal von einem auf den anderen Tag um 100mg auf- oder abdosiert. Diese Art der "Zappeldosierung" ist für eine Baclofen-Therapie absolut kontraproduktiv. 100mg waren bei mir zwei Tage Erhaltungsdosis, das mal nur so am Rande.

Was man hier aus den Erfahrungsberichten immer wieder herauslesen kann ist, dass gerade die User die zu schnell aufdosieren bzw. starke Sprünge nach oben oder unten vollführen, über die stärksten Nebenwirkungen klagen. Sorry, da kann das Medikament nichts für. Bei einer erhöhten Intelligenz die ich hier mal vorausetze, ist so etwas für mich schwer nachzuvollziehen:

Dr. Strom hat geschrieben:Aber ich glaube, bei vielen ist das Medikament, auch wegen seiner vielen Nebenwirkungen, und auch mit Abstimmung mit dem behandelnden Arzt, viel zu schwierig, so dass nicht jeder damit klar kommen wird.


Dr. Strom hat geschrieben:Baclofen ist kein perfektes Medikament, es ist sogar richtig schwierig. Man stelle sich vor, ein Mittel gegen Kopfschmerzen wäre so beschissen, das würde keiner kaufen.


Das Medikament ist weder schwierig oder beschissen. Du machst es dazu.


Für eine Antwort auf "Beschissen" empfinde ich meinen "Kommentar" als sehr sachlich.

Dr. Strom hat geschrieben:Vielleicht kann ich mit Kritik nicht umgehen. Oder ich bin ein schlechter Schreiber, habe ein blöde Art zu schreiben. Weiß nicht.


Zu diesem Zwecke liest Du vielleicht noch einmal meine Signatur. Ein Süchtiger der mit Kritik an seiner Sucht umgehen kann? [whistle] Wenn der Punkt erreicht ist kann es nur noch aufwärts gehen.

Schlechter Schreiber? Nein. Im Allgemeinen würde ich aber keinen Wettstreit und eine torschlußähnliche Panik daraus machen.

LG
Wer aus meinen Texten nicht herauslesen kann, dass ich aus persönlicher Erfahrung schreibe, wird mich sowieso missverstehen. Ronja von Rönne


Zurück zu „Erfahrungsberichte“

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 4 Gäste