Andaluza stellt sich vor

Es wird eigentlich erwartet, dass sich Mitglieder vorstellen und ihre Lebensumstände schildern, damit die anderen in Etwa wissen, mit wem sie es zu tun haben und ihm dann auch besser helfen können.
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Andaluza
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Andaluza stellt sich vor

Beitragvon Andaluza » 1. Januar 2018, 16:22

Guten Tag,
ich bin 65 Jahre alt und männlich.
Mit 12 Jahren habe ich angefangen, Alkohol zu trinken nach dem Vorbild meiner Eltern. Mit 15 war ich trinkfest und konnte "mit den Großen" mithalten. Alkohol (bis zum Exzess) war mein ständiger Begleiter in Schule, Ausbildung und Beruf. Wie ich trotzdem die entsprechenden Abschlüsse geschafft habe, ist mir heute ein Rätsel. Mit ca 35 Jahren war die Sucht auf dem Höhepunkt. Es folgten Führerscheinentzug (3,9 Promille) und Auffälligkeit im Beruf. Erstes Eingeständnis meiner Ohnmacht. Ambulante Therapie: 2 Jahre trocken. Dann Rückfälle in Serie: 6 Entgiftungen in einem Jahr. Folge: Stationäre Therapie und damit der Start zu ca 25 Jahren Abstinenz. Vom Alkohol ! Statt dessen traten auf: Angstzustände, Panikattacken, Depression, Zwänge. (hatte ich in Ansätzen wohl vorher schon, "dank" Alkohol aber nicht vordergründig spürbar). Nach gottlob wenigen Fehlversuchen (SSRI, und andere Wirkstoffgruppen) hilfreiches Medikament gefunden: trizyklisches Antidepressivum namens Anafranil. Angst und Panik gut beherrscht: Erleichterung; aber: keine richtige Lebensfreude. In der abstinenten Zeit ca 20 Therapien mit dem Zweck der Gefühlsverbesserung: Ambulant, stationär, Selbsthilfe, ärztlich und therapeutisch begleitet. incl Konfrontationstherapie, EMDR, Hypnose, Verhaltenstraining etc., das komplette Programm. Gute Gespräche, nette Leute, aber keinerlei Verbesserung des depressiven Gesamtzustands, der fehlenden Lebensfreude etc. --- ca 2010 von Baclofen (Ameisen) erfahren. Verständnisvoller Hausarzt. Zieht mit. Aber Anfangsproblematik: bereits bei 10 - 15 mg schwere Atemstörungen. Baclofen abgesetzt. Depressions-/Angst-/Panik Medikation ergänzt: zusätzlich zu Anafranil ein tetrazyklisches Antidepressivum: Ludiomil. plus regelmäßig (täglich zum Schlafen) ein Neuroleptikum: Atosil. plus als Bedarfsmedikation weiteres Neuroleptikum Truxal. In dieser Konstellation vertrage ich Baclofen bis 60 mg / Tag, die ich täglich einnehme. Diese Dosierung verhindert den Alkohol-Wiederaufnahmezwang (Craving) komplett. Ein Wunder, an das ich nicht geglaubt hatte. Die Dosierung hilft nicht, meine Depression nachhaltig zu bessern. Aber es erlaubt mir, Alkohol zu konsumieren ohne die fatalen Folgen. Fazit: Alkohol durchbricht die "Nebelwand" mich und das Leben nicht zu spüren, unfähig zu sein, Freude zu empfinden und verkehrt es ins Gegenteil. Es ist wohl meine Droge. Ich erfahre das dauerhaft als bereichernd und beglückend. Die negativen Folgen will ich nicht verschweigen: Meine Sucht ist ja nicht geheilt, ich muss über Disziplin und andere Stützräder mein Leben sinnreich gestalten. Ich spüre die Kräfte der Sucht, wie sozialen Rückzug, den Wunsch, mehr und dauerhaft zu trinken etc. sehr deutlich.
Trotzdem: Ich bin froh und dankbar, dass es Ärzte gibt, die dem ewigen Abstinenzgebot eine Alternative entgegensetzen und nicht der Einfachheit und Bequemlichkeit halber am m.E. längst überholten Zopf festhalten. Heerscharen von "Experten" müssen ja ihr jahrzehntelanges Paradigma aufgeben. All die Studien, Kongresse, Dissertationen und und und dieser Laienpredigen infrage stellen? Ja hallo, wer sind wir denn? Da lassen wir die Süchtigen lieber leiden und pflegen unser EGO. In anderen Ländern Frankreich und Italien ist man da inzwischen weiter. ---
Ich praktiziere diesen Lebensweg zwar nicht komplkationslos, aber ohne Katastrophen jetzt seit 5 Jahren. Ich lebe heute nicht um die Uhr glücklich, aber signifikant besser als in den abstinenten Jahren. Regelmäßig werden meine Laborwerte überprüft, mit Ausnahme eines erhöhten aber vertretbaren Gamma GT ist alles im Normbereich.
Ob dies der Königsweg für viele ist, maße ich mir nicht an zu beurteilen. Ggf. nicht: Jeder Mensch und jede Sucht ist anders. Für mich ist es aber so in Ordnung.

Alles Gute für uns alle

Andaluza

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Luphan
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Re: Andaluza stellt sich vor

Beitragvon Luphan » 1. Januar 2018, 17:05

"Es ist einfach Feeling pur, ich will die negativen Gedanken vertreiben, wie Schmutz um es als Vergleich von mir wegstreichen. Muss die Stimme dämpfen, diesen Text beenden und euch bitten nicht nach jedem Satz Kritik an mich persönlich zu wenden."

Mein Tagebuch:


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