Ich stelle mich vor...

Es wird eigentlich erwartet, dass sich Mitglieder vorstellen und ihre Lebensumstände schildern, damit die anderen in Etwa wissen, mit wem sie es zu tun haben und ihm dann auch besser helfen können.
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shelf
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Ich stelle mich vor...

Beitragvon shelf » 10. September 2017, 22:16

Guten Abend zusammen,

ich bin männlich, 48 Jahre alt, berufstätig im 3-Schicht-Betrieb, und heiße mit bürgelichem Namen Frank - falls mich jemand lieber so ansprechen möchte habe ich keine Einwände.

Meine Alkoholikerkarriere begann vor vielen Jahren und das schleichend. Ich war nie auffällig und habe immer funktioniert, was der weiteren Suchtentwicklung natürlich Vorschub leistete. Das änderte sich Anfang der 90er.
Ich habe bereits eine größere Zahl stationärer Entgiftungen hinter mir und auch ebensoviele Trockenphasen von unterschiedlicher Dauer.

Mit Baclofen bin ich erst Anfang 2017 in Kontakt gekommen und es endete in einer weiteren Entgiftung.
Danach erneuter Versuch mit Baclofen und jetzt seit einem halben Jahr abstinent - zufrieden abstinent.
Eine Entwicklung die meine kühnsten Erwartungen in den Schatten stellt und die Hoffnung nährt daß es so weiter geht.
Meine Tagesdosis liegt derzeit bei 50 - 75mg über den Tag verteilt (also 12,5mg alle 3-6 Stunden).
Da Baclofen mich "überdreht" (paradoxe Wirkung) nehme ich zusätzlich 150mg Quetiapin, davon 2x 50mg abends für einen erholsamen Schlaf und je 25mg "früh" und "mittags" damit ich konzentriert bei der Arbeit sein kann.
Alkohol erregt bei mir nicht das geringste Interesse, wobei ich dem Thema aber auch nicht ängstlich ausweiche.

LG Frank

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Lucidare
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Re: Ich stelle mich vor...

Beitragvon Lucidare » 10. September 2017, 22:24

Hi shelf,

ich verlinke mal ganz frech auf diesen (Deinen) Beitrag.

LG
Wer aus meinen Texten nicht herauslesen kann, dass ich aus persönlicher Erfahrung schreibe, wird mich sowieso missverstehen. Ronja von Rönne

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Re: Ich stelle mich vor...

Beitragvon DonQuixote » 10. September 2017, 23:22

Hallo Frank

Herzlichen Dank für Deine Vorstellung und Deinen Erfahrungsbericht. Danke auch für den freundlichen Austausch per PN (Privatnachricht), den wir bereits hatten. Bei Deinem derzeit behandelnden Arzt bist Du tatsächlich in den allerbesten Händen, er gilt als einer der erfahrensten „Baclofen-Ärzte“ Deutschlands. Weiterhin viel Erfolg bei Deiner Baclofen-Therapie wünscht

DonQuixote

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Re: Ich stelle mich vor...

Beitragvon Luphan » 10. Oktober 2017, 18:02

Hallo shelf,

auch von mir ein herzliches Willkommen hier bei uns im Forum!

Auch wenn etwas verspätet, [biggrin] .

Gruß

Luphan
"Es ist einfach Feeling pur, ich will die negativen Gedanken vertreiben, wie Schmutz um es als Vergleich von mir wegstreichen. Muss die Stimme dämpfen, diesen Text beenden und euch bitten nicht nach jedem Satz Kritik an mich persönlich zu wenden."

Mein Tagebuch: => Luphan und sein Weg mit Baclofen =<

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Re: Ich stelle mich vor...

Beitragvon Lucidare » 14. März 2018, 18:57

Hi shelf,

ich habe mal eine Frage an Dich:

Du nimmst neben Baclofen doch auch Quetiapin als Einschlafhilfe. Ich habe das vor längerer Zeit regelmäßig genommen. Angefangen habe ich bei 100mg/retard, was überdosiert war. Ich hatte mich dann auf 50mg eingependelt. Das wurde mit der Zeit zuviel. Ich bin dann auf 25mg runter, die Einahme erfolgt dann auch nur noch sporadisch.

Wenn ich das Quetiapin auch unregelmäßig genommen hatte, gab es bezüglich der Nebenwirkungen keine Probleme. Ich nutze es derzeit, grobgerechnet, ca. alle 20 Tage. Mittlerweile traten bei 25mg Nebenwirkungen auf. Nix tragisches, ist mir nicht unbekannt. Ich bin jetzt auf 12,5mg runter, die Nebenwirkungen treten immer noch auf.

Es ist jetzt Zeit das Medikament in die Ecke zu schieben, zumal ich die paar Nächte wohl so hinkriegen werde. Um ehrlich zu sein, ist das eher "Luxus" gewesen. Es reichte durchaus schon aus, die Tablette neben das Bett zu legen um beruhigt zu sein, das etwas da ist was hilft. Hast Du solch eine "Wirkungsverstärkung" bei Dir auch schon beobachtet?

LG
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Re: Ich stelle mich vor...

Beitragvon pummeluff » 14. März 2018, 19:17

Achso, dann überdreht es dich immer noch. Dachte diese Unruhe hätte sich bei dir dann gelegt nach dem Reduzieren.
Medikamente: Pregabalin, Mirtazapin, Quetiapin, Baclofen

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Re: Ich stelle mich vor...

Beitragvon Lucidare » 14. März 2018, 19:34

Hi pummeluff,

wie gesagt, sporadische Einnahme.

LG
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Re: Ich stelle mich vor...

Beitragvon shelf » 15. März 2018, 12:36

Hallo ihr zweie,

das Überdrehen durch Baclofen war bei mir eine paradoxe Wirkung.
Nicht zu verwechseln mit Nebenwirkungen oder den Auswirkungen von Überdosierung!
Es führte dazu dass ich tagelang keinen Schlaf fand und auch nicht das Gefühl hatte welchen zu brauchen.
(nur dass mein Spiegelbild was ganz anderes sagte)
Mit Quetiapin ließ sich das sehr gut dämpfen.

Ich habe von Anfang an KEINE retard genommen, da ich es für Akutsituationen und zum Einschlafen brauchte.

Mittlerweile nehme ich Quetiapin (ähnlich wie @Lucidare) nur noch sporadisch zum Einschlafen.

Ich konnte bei der sporadischen Einnahme sowohl (eigentlich längst verschwunden geglaubte) Nebenwirkungen beobachten, als auch eine "gefühlte" stärkere Wirkung bei geringerer Dosis.

"Stärkere Wirkung": Nach einer reichlichen halben Stunde kommt es wie ein Gong. Manchmal schaffe ich es nicht einmal mehr den angefangenen Absatz zuende zu lesen.

Nebenwirkungen: "Morgenmüdigkeit" trotz ausreichender Schlafdauer. (tritt interessanterweise auf bei traumlosem Schlaf - und ist dann auch völlig natürlich)
Am Morgen (nur wenn ich es eingenommen hatte) schnellerer Puls als gewöhnlich.
Leichter Schwindel beim schnellen Aufstehen - was über Tag wieder verschwindet.

Alles nicht schlimm, nur manchmal "blöd". [smile]

Je nach Dienstzeiten (früh/spät/nacht) sind die Einnahmen zum Schlafen mal häufiger, mal seltener.

Baclofen "überdreht" mich an einigen, wenigen, Tagen immer noch - aber in relativ geringem Maße.
Ich bin dann einfach aktiver und "finde kein Ende". Aber nicht hektisch oder ängstlich.

Baclofen beginnt inzwischen sich ganz langsam "selbst auszuschleichen".
75mg erreiche ich gar nicht mehr - ich vergesse die eine oder andere Einnahme, ohne böse Folgen.

LG

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Re: Ich stelle mich vor...

Beitragvon Lucidare » 15. März 2018, 14:38

Hi shelf,

Danke für Deine Antwort!

shelf hat geschrieben:"Stärkere Wirkung": Nach einer reichlichen halben Stunde kommt es wie ein Gong. Manchmal schaffe ich es nicht einmal mehr den angefangenen Absatz zuende zu lesen.


Ja, genau. Eigentlich ist es für mich ein "Luxusproblem". Allerdings hatte man ein "Mittelchen" von dem man wusste wann es wirkt und das es wirkt. Egal. Meine "Medikamentenkarriere" ist damit wohl erstmal entgültig zu Ende und Baldriantee hat ja vielleicht auch was. :wink:

Bis die Tage!

LG
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Re: Ich stelle mich vor...

Beitragvon laggard » 15. März 2018, 21:00

Hi Shelf
shelf hat geschrieben:Es führte dazu dass ich tagelang keinen Schlaf fand und auch nicht das Gefühl hatte welchen zu brauchen.
(nur dass mein Spiegelbild was ganz anderes sagte)

Der hat was [lol]
Ich erhöhe gerade auch wieder ...bin bei 112,5 mg und schlafe Nachts stundenweise und sehr unruhig

shelf hat geschrieben:Baclofen "überdreht" mich an einigen, wenigen, Tagen immer noch - aber in relativ geringem Maße.
Ich bin dann einfach aktiver und "finde kein Ende". Aber nicht hektisch oder ängstlich.

Kenne ich auch ...perfekt beschrieben
Der Unterschied ist nur mein 2 tägiger Aufguss [pardon]

VG

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Re: Ich stelle mich vor...

Beitragvon shelf » 16. März 2018, 11:18

Hi laggard,

das "stundenweise Schlafen" kann bereits "zu viel Bac" bedeuten.
Beobachte es erstmal ein paar Tage, und wenn es nicht wieder verschwindet dann reduzieren.

Schade, dass du deine Trinktage noch nicht auf null bekommen hast.
Mit der Zeit zeigt sich nämlich ein interessanter Effekt.
Ich bin inzwischen quasi "süchtig nach Nüchternheit".
Das Trinken könnte mir ja niemand verbieten, aber wenn ich Alkohol konsumieren würde dann müsste ich darauf verzichten alles "vollumfänglich" wahrnehmen zu können.

Genau so wie Alkohol (wie alle "Drogen") beim Konsum die Wahrnehmung in Richtung "positiv" verfälscht, so wird "hinterher" die Wahrnehmung in Richtung "negativ" verfälscht.
Dieses "Pendeln", diese "Berg-und-Talbahn" verhindert "erfolgreich" das Erreichen von Ausgeglichenheit.

Solange die Sucht noch eine Rolle spielt sehen wir vieles als "schwer und schlimm" an was (nüchtern betrachtet) einfach nur "das Leben" ist. Nichts ist "nur gut" oder "nur schlecht"! Alk nicht, Bac nicht und auch "das Leben" nicht!
[smile]

LG

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Re: Ich stelle mich vor...

Beitragvon laggard » 16. März 2018, 21:26

Hallo Frank (sorry....ich hatte deine Anmeldung garnicht mitbekommen )
shelf hat geschrieben:Ich bin inzwischen quasi "süchtig nach Nüchternheit".

Geil doppd
Ich hatte dir schonmal geschrieben , das ich deine positive nüchterne Einstellung zum Thema "Ohne Alk" genau-so empfinde
In dieser Art "arbeitet" auch mein Therapeut an mir
Obwohl ich ihn schon gefragt habe ,ob die Therapie noch Sinn macht , weil ich mir ein Leben "ohne "nicht vorstellen kann ,bleiben wir dran

LG

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Re: Ich stelle mich vor...

Beitragvon shelf » 17. März 2018, 10:39

Moin laggard,

laggard hat geschrieben:In dieser Art "arbeitet" auch mein Therapeut an mir
Obwohl ich ihn schon gefragt habe ,ob die Therapie noch Sinn macht , weil ich mir ein Leben "ohne "nicht vorstellen kann ,bleiben wir dran

Ist auch völlig richtig, denn "das Klick" kann ja noch kommen. Wäre ja blöd eine Therapie "kurz davor" abzubrechen. (es weiß ja niemand "wann" es soweit ist)

So wie du es beschrieben hast versucht dein Therapeut herauszufinden was dich dazu bringt "deine Nüchternheit zu unterbrechen". Das "mal nicht nüchtern sein" lockt dich immer noch.
Sobald du weißt "warum" du "mal nicht nüchtern sein" willst, bist du auf der Zielgeraden.
[smile]

LG


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