Dr. Strom hat geschrieben:Wichtig für mich war es, den Zeitpunkt des ersten Glases ganz bewusst auf eine spätere Uhrzeit zu planen. Egal was dann gerade im Kopf für ein Kampf tobt. Hauptsache dieses kleine Tagesziel des späteren Trinkbeginns erreichen. Und je später das ist, um so eher überschneidet sich das langsam aber sicher mit der allgemeinen Müdigkeit. Und die Trinkmenge wird langsam immer weniger. Betonung liegt auf langsam. Zeitfaktor Wochen.
Das mit der Verlagerung des ersten Glases auf
einen spätere Uhrzeit kann ich nur bestätigen. Das hat bei mir auch ohne "Kampf" gut funktioniert. Bei mir hat eine Verlagerung von 16:30 in der Woche und 15:00 am Wochenende auf 17:30 in der Woche und am Wochenende stattgefunden. Damit fahre ich zur Zeit gut und früher will ich nicht mehr anfangen wollen. Diese Zeit noch weiter nach hinten zu schieben ist bisher gescheitert. Bin circa 20:00 - 20:30 ist bei mir mit dem Trinken schon seit Ewigkeiten Schluss. Ist die Zeit spanne kürzer, trinke ich trotzdem dann eine gewisse Menge trotzdem aus.
Dr. Strom hat geschrieben:Das wird sich in deinem Trinktagebuch wiederspiegeln. ... Fast hätte ich jetzt "Versprochen" noch hingeschrieben. So weit will ich nicht gehen, aber ich entnehme deinen Einträgen, dass du Dickschädel genug bist, um am Ball zu bleiben. Mein Beginn mit Baclofen liegt nun schon 9 Monate zurück. Scheinbar braucht es bei uns Hochdosierten Leidensgenossen einfach länger. So ganz konstant bei Null bin ich noch immer nicht, aber ich bin nun schon entspannt genug, den Rest des Weges locker weiter voran zu kommen.
Zur Zeit spiegelt sich wirklich etwas neues in meinem Trinktagebuch wieder. Dazu später mehr in meinem Tagebuch!
Dr. Strom hat geschrieben:[u]Habe es leider nicht parat, hast du ein Hobby, dem du am Ende des Tages noch nachgehen könntest? Oder ein, ich wollte schon immer mal... . Oder ein früher hab ich doch xy gemacht, war eigentlich ok. Und daran wieder anknüpfen. Denn auch ein Hobby kann entspannend sein, am besten wann das Glas Wein dabei nicht in Reichweite steht. Schon mal an eine Spielekonsole gedacht?[/u]
Bei diesem Kommentar musste ich wirklich schmunzeln,
.
Zu diesem Thema wollte ich irgendwann noch was zu hier im Forum schreiben und habe es dann wieder und wieder vergessen. Deshalb dickes Danke an dich Dr. Strom. Nach diesem Kommentare viel mir das Thema dann wieder ein!
Ich bin seit meinem neunten Lebensjahr leidenschaftlicher Gamer. Ich glaube bis zum meinen ersten PC hatte ich alle Konsolen durch:
- C64
- Amiga
- Game Boy
- Nintendo
- Super Nintendo
- Nintendo 64
- Playstation 1-4
- Sega Mega Drive
- Und PC dann bis heute
Keine Sorge, ich habe nicht 24 Stunden am Tag gespielt, Zeit für Sport, Freunde, Frauen und alles was so im jungen Alter wichtig war, die war immer vorhanden. Aber mein Hobby das "Gamen" ist mit bis heute geblieben. Es ist für mich pure Entspannung vom Alltag und ich beschäftige mich sehr ausführlich mit den Games die ich spiele. Bin dann in diversen Foren unterwegs und lese viel zu Strategien und Skillungen, schau mir Videos von Profis an und habe dabei ungemein Spaß und Entspannung.
Und jetzt kommt noch das Beste dazu:Meine Frau teilt die gleiche Leidenschaft!
Es gibt mehr als genug Frauen die dieses Hobby als kindlich abschreiben und die Faszianation dahinter nicht verstehen wollen oder können. Meine Frau nicht!
Für uns beide ist es eine Art und Weise von der stressigen Arbeit abzuschlaten.
Problem dabei war und ist:Der Wein hat zu dieser Art der Entspannung immer gehört!
Eine sehr ungünstige Kombination. Dennoch werde ich das Gamen deshalb nicht aufgeben. Und es läuft letztendlich doch ganz gut trotz der ungünstigen Kombination. Ich kann dieses Hobby nicht abstellen oder auf eine andere Uhrzeit schieben. Das Hobby macht mich aus und mit meiner Frau gemeinsam ist es ein wahr gewordener Traum!
Lucidare hat geschrieben:Viele die hier schreiben oder geschrieben haben, haben erkannt, dass es nicht so weitergeht, wie es im Moment läuft. Es macht sich Vernunft breit. Die Trinkerei fängt an zu zwicken und zu jucken und die Nachteile überwiegen langsam die Vorteile. Es muss etwas getan werden.
Eine durchaus lobenswerte und intelligente Entscheidung. Es wird sich an die Lösung des Problems gemacht, am besten nebenbei und im Vorbeigehen, das klappt unter Umständen dann nicht so gut, weil man Bekanntschaft mit einem Gegner macht, den man einfach unterschätzt hat. Das frustriert und wenn man frustriert ist, säuft man. Die Abstinenzgeschichte nervt und wozu und überhaupt der ganze Schxxx.
Ja, den Frust kenne ich auch sehr gut! Der Frust der aber auftaucht wenn man sich dann doch mal betrinken will, ist um so frustrierender, wenn man merkt, dass mehr als ein Liter nicht mehr geht!
Aber die Abstinenzgeschichte die ich erreichen will nervt mich dann doch nicht mehr. Wenn es nicht mehr als ein Liter mehr werden können, dann kann ich mich doch eigentlich glücklich schätzen. Das habe ich mir in den einigen Frustsituationen bewusst gemacht. Auf eine Art und Weise habe ich es ritualisiert und mir dann angewöhnt:
- Ein Glas mit Mineralwasser füllen
- Damit raus auf den Balkon
- Nach jeden Schluck Wasser in Gedanken wiederholt
Du bist glücklich nicht mehr trinken zu müssen!
Das ganze klingt vielleicht etwas banal aber es scheint mir zu helfen!
Lucidare hat geschrieben:Ich werde jetzt auch keine Diskussion über die Raucherei anfangen. Da mache ich dicht. Warum? Mir passiert nix. Wenn man sich das oft genug einredet, geht das ganz gut. Ich antworte darauf nicht, weil ich mich mit dem Thema nicht beschäftigen will. Basta. Jedes Glas was nicht getrunken wird, ist ein gutes Glas. Daraus ergibt sich aber auch, dass jedes getrunkene Glas ein schlechtes ist. Hört sich eckelhaft an, vor allem, wenn man noch trinkt. Ist der eine Liter Wein am Tag schlimm? Ansichtssache. In Portugal würdest Du damit sogar noch knapp durchkommen, in Deutschland bist Du mit 100gr Reinalkohol/täglich über den "bedenklichen Bereich" hinaus. Was bringt Dir der eine Liter Wein an Lebensqualität?
Diese Frage muss ich noch für mich beantworten können. Aber da lasse ich mir vorerst noch Zeit und lasse es laufen wie es ist. Dazu mehr später in meinem Tagebuch!
Lucidare hat geschrieben:Ärgert Dich das nicht das Du, wenn Du nach Hause kommst, anfängst zu trinken? Wie ist der Ablauf? Ärgern=Frustglas= keine Wirkung=sein lassen oder freudige Erwartung=trinken=keine Wirkung=ärgern?
Ablauf ist eher Gewohnheit = Weinglas = Weinglas mit Wasser = schmeckt nicht = Weinglas = Oh, fast 05 Liter getrunken = Liebr Weinglas mit Wasser = 20:00 OK Ende
oder
Ärgern Frust = Frustglas = keine Wirkung = weiter Trinken= 20.00 Ende = ärgern das ich eigentlich mehr wollte aber mehr nicht geht =
jetzt mittlerweile aber ist gut so!Chinaski hat geschrieben:Hallo Luphan,
Ich habe zwei fragen an dich.
Denk mal darüber nach vielleicht kannst du sie ja beantworten.
1. wie hoch ist dein Leidensdruck mit Alkohol auf einer Skala von 0 - 10?
2. hast du dir weiter gehende alternativen überlegt wenn es mit Baclofen nicht funktionieren sollte?
Gruß...
Chinaski
1. Zur Zeit "5"
Scheinbar war und ist mein Leidensdruck nicht so stark ausgeprägt. Es war auch nie "Ich muss aufhören und ich kann einfach nicht mehr", es war eher "So kann es nicht weitergehen, irgendwann muss der Kreis durchbrochen werden".
2. Ich habe keine weiteren Alternativen.
Gleich geht es weiter mit meinem Tagebuch.
Gruß
Luphan